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Nachrichten - Tsuyoshi

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Kagematsu: Was zurück bleibt / Geflüster der Kami
« am: 16.03.2017, 19:20:51 »
Alles klar und einverstanden von meiner Seite. Wenn du gern den Rest der Regeln möchtest, gib mir Bescheid, ansonsten erläutern wir sie im Verlauf der ersten Szene hier.

302
Kagematsu: Was zurück bleibt / Geflüster der Kami
« am: 16.03.2017, 11:17:33 »
Sehr schön, es geht voran, wir sind fast soweit. Dann hoffe ich, mir demnächst den Kopf über eine schöne Einstiegsszene zerbrechen zu dürfen :D

303
Kagematsu: Was zurück bleibt / Geflüster der Kami
« am: 15.03.2017, 10:31:12 »
Anfangsfurcht müsste bei drei Frauen 9 sein oder?

Hai! So ist es :wink:

Letztendlich muss Kagematsu in einen heroischen Konflikt ziehen, um das Dorf von seinem Schrecken zu befreien. Das ist zunächst einmal das Ziel der Dorffrauen - denn ansonsten zieht er einfach ab, und sie sind ihrem Schicksal überlassen. Wie dieser Konflikt dann ausgeht (der nicht unbedingt ein Kampf mit dem Schwert in der Hand sein MUSS), hängt wiederum von den Würfeln ab. Je mehr Liebe die Frauen sich verdient haben und je stärker ihre Angst verringert wurde, desto größer sind die Chancen für einen Triumph des Ronin. Die Auflösung erfolgt dann in Form von Epilogszenen, die jede Figur erzählen darf, wobei eine der Frauen die Favoritin des Ronin ist und die Szene dieser beiden dann i. a. eine gemeinsame ist (es sei denn, die Betreffende hat sich zur Rettung des Dorfes selbst geopfert, was auch eine Option ist, die die Siegchancen des Ronin erhöht).

304
Kagematsu: Was zurück bleibt / Geflüster der Kami
« am: 14.03.2017, 19:34:01 »
Die Regeln zur Erstellung bräuchte ich tatsächlich, das sieht doch etwas komplexer aus als gedacht.  :oops:

Du hast Mai... äh, eine Brieftaube :cool:

305
Kagematsu: Was zurück bleibt / Geflüster der Kami
« am: 12.03.2017, 14:42:22 »
Sehr schön. Ich habe mich nun endlich auch mal aufgerafft.

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Tsuyoshi, wandernder Ronin

Aussehen: Unser Ronin ist von mittlerer Größe und hat einen stämmigen Körperbau, ohne jedoch grobschlächtig zu wirken. Tatsächlich wäre er sogar gutaussehend zu nennen, zeugte nicht jene langgezogene Narbe unter dem linken Auge von der Lektion, die ihm einst sein Vater im Schwertkampf erteilte. Der typische Haarknoten der Samurai hat in der jüngsten Zeit einem langen, von einem simplen Lederband gehaltenen Haarschopf Platz gemacht. Tsuyoshis Kinn zeigt dunkle Bartstoppeln, die ihm ein verwegenes Aussehen verleihen.

Auch seine Kleidung, einstmals von guter Qualität, versehen mit dem Wappen seines verstorbenen Lehnsherrn, wirkt nun eher ärmlich und ungepflegt. Eine Rüstung gar kann sich der junge Mann nicht mehr leisten, sodass sein einziger wertvoller Besitzer die beiden Schwerter an seiner Seite sind: keine berühmten Klingen, die ein Muramasa geschaffen hätte, aber doch exzellente Waffen, die er stets in bestem Zustand hält. Trotzdem – oder gerade weil – man seinem Äußeren ansieht, dass er in seinem kurzen Leben schon bessere Zeiten gesehen hat, ist sein Verhalten umso stolzer und unnahbarer.

Hintergrund: Als Sohn eines Samurai niederen Ranges hat sich Tsuyoshi lange Zeit in einem kleinen Lehen weitab von den Zentren der Macht aufgehalten. Er wuchs inmitten der Kinder einfacher Fischer und Handwerker auf, was seinen Werdegang ebenso beeinflusste wie die Tatsache, dass sein Vater über ein Einkommen von kaum mehr als 100 Koku verfügt. In allen kämpferischen Disziplinen von diesem harten Mann ausgebildet, der in zahlreichen Konflikten wechselnden Lehnsherren gedient hatte, erlebte er eine freudlose Kindheit. Denn es war klar, dass er genau wie schon der Vater und dessen Vater einzig seine Schwertkunst und sein Leben haben würde, um dereinst den Lebensunterhalt seiner Familie zu sichern. Weder besaß die Familie Beziehungen zu einflussreichen Gönnern, noch konnte man ihm eine Ausbildung in den höfischen Künsten angedeihen lassen, wie sie die Voraussetzung zum Aufstieg in die Reihen der wahrhaft Reichen und Mächtigen ist.

Obwohl er rasch lernte, dass der Status der Seinen ihn den armen Bauern weit näher als den großen Daimyos sein ließ, lernte er dennoch, das Gesellschaftssystem, das ihm so geringe Chancen einräumte, mit aller Macht zu stützen – und stets auf Respekt und Gehorsam jener zu pochen, die niederen Ranges waren, selbst Mutter, Schwestern und bevorzugte Diener. Wie so viele einfache Samurai besaß er kaum mehr als seinen Stand als Angehöriger des Kriegeradels und schätzte dieses einzige Privileg darum umso höher. Und da er von seinem Vater, wenn nicht diplomatisches Geschick und kulturelle Raffinesse, so doch zumindest Ehrgefühl und eiserne Disziplin mitbekommen hatte, folgte er demselben Pfad wie dieser und verdingte sich für niedrigen Lohn, riskierte sein Leben für Männer, die ihn nicht einmal kannten, ohne Klagen zu äußern, die eines wahren Samurai unwürdig gewesen wären.

Jüngst aber hat es das Schicksal noch schlimmer mit dem jungen Mann gemeint, der mittlerweile sein zweiundzwanzigstes Lebensjahr begonnen hat: Gerade noch in den Diensten des lokalen Kriegsherrn als Teil einer Abteilung von Samurai, die die Umgegend vor umherstreunenden Banditen und hinter den Kampflinien marodierenden Trupps des Gegners schützen sollte, erfuhr Tsuyoshi vor wenigen Tagen, dass der Mann, der ihnen bislang die Reisschalen füllte, in den Kämpfen seinen Tod gefunden hatte und damit alle Männer in seinen Diensten mit einem Mal herrenlos geworden waren – Ronin, die wie die Wellen des Meeres sich ziellos durchs Land bewegen würden, um einen neuen Lehnsherrn zu finden, ohne den ein Samurai keinen Status, kein Einkommen und keine Daseinsberechtigung besitzt.

Es hatte nach der niederschmetternden Nachricht nicht lange gedauert, bis die Männer einer nach dem anderen verschwunden waren, ist doch die Gegend um das kleine Dorf so weit ausgeblutet, dass es großen Armeen keine ausreichende Nahrung mehr bietet und damit einem Kämpfer kein lukratives Betätigungsfeld. Nun ist nur noch der junge Mann zurückgeblieben, der mit seinem Schicksal hadert, das ihn so tief hat sinken lassen, obgleich er sich keines Fehlers bewusst ist. Ohne einen Plan für die Zukunft ist er in den letzten Tagen umhergewandert, zu sehr von Scham erfüllt, um als Ronin in das Dorf seiner Eltern zurückzukehren, doch auch zu stolz und starrköpfig, um vor der letzten Aufgabe davonzulaufen, die ihm der Tote gab: Schutz für die Menschen in den wenigen Ortschaften hier, wehrlose Weiber, Kinder und Greise.

Seine Füße trugen ihn hierhin und dorthin, er irrte herum wie auch seine Gedanken... wie Wolken vor dem Wind. Er kennt nichts außer dem Krieg, hat nichts gelernt außer dem Kampf, weiß nichts von den Dingen, die das Leben außerdem zu bieten haben mag. Er spürt nur eine innere Unruhe, eine Sehnsucht nach etwas, ohne es benennen zu können. Sein Stolz, seine Härte und die Klinge, die ihm der Lehnsherr gab, um ihren Pakt zu besiegeln, sind alles, woran er sich klammern kann, als vor ihm in der Entfernung die Dächer von Hütten auftauchen. Wie sehr wünschte er einen weisen alten Mann herbei, den er fragen könnte: "Sensei, sage mir, was ich tun soll! Rate mir in meiner Not!" Doch niemals würde er zugeben, dass er Hilfe braucht, ja, an sich selbst zweifelt – denn wäre das nicht gleichbedeutend mit dem Verlust der letzten Rests seiner Ehre?

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