Background:Sabah bint Zalos ist, wie es ihr Name schon verrät, eine Tochter Zalos und damit eine Anhängerin des Ordens der Pariah. Oder eine ehemalige Anhängerin... genau genommen ist ihr Verhältnis zum Orden in den letzten Jahren sehr kompliziert geworden.
So wie fast alle Bewohner von Zalos, des Heimatplaneten des Ordens, wurde auch Sabah von Kindesbeinen an in der Anbetung der Ikone der Märtyrerin, eines Aspektes der Richterin, unterwiesen. Die Spuren dieser Indoktrination trägt sie noch heute als blasses Narbengewebe auf ihrem Rücken davon, auch wenn sie selbst bereits seit einigen Jahren keine derart extreme Form der Flagellation mehr betreibt. Tatsächlich haben sich einige ihrer persönlichen Ansichten mittlerweile ein wenig von der offiziellen Lehre des Ordens entfernt, auch wenn sie selbst sich noch immer als treue Anhängerin des Glaubens bezeichnen würde.
Während ihres Dienstes im Orden war Sabah als Crewmitglied eines Aufklärungsschiffes tätig. Die schwere schwarze Rüstung eines Kreuzfahrers zu tragen kam für sie nie wirklich in Frage. Ihre eigenen Fähigkeiten bestanden nie so sehr in der Anwendung roher Gewalt als viel mehr darin vor wachsamen Augen unentdeckt zu bleiben und selbst über ein paar scharfe Augen zu verfügen. Gemäß ihrer natürlichen Neigung wurde sie so als Scout ausgebildet und letztendlich auf dem Aufklärungsschiff eingesetzt. Natürlich konnte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, dass dies ultimativ der erste Schritt in eine Richtung sein würde, die sie letzendlich ins selbst gewählte Exil führen würde. Ein Systemsprung, der eigentlich reine Routine hätte sein sollen, ging fürchterlich schief und das Ordensschiff auf dem Sabah diente verschwand spurlos, nur um dann nach drei Monaten plötzlich wieder aus dem Portal des Ursprungssystems ausgespuckt zu werden. Zunächst schien der Zwischenfall keine großartigen Konsequenzen nach sich zu ziehen und so verstörend es auch war drei Monate ihres Lebens an die Ungewissheit des Stasisschlafs zu verlieren so stellte sich nach kurzer Zeit doch wieder die normale Routine für Sabah ein. Bis die Alpträume begannen.
In den kommenden Monaten sollte sich Sabah immer wieder plötzlich an Orten befinden, ohne sich daran erinnern zu können diese aufgesucht zu haben. Schmerzhafte Migräneanfälle gefolgt von Blackouts und kurzen, aber auch langen Zeiträumen verschwundener Erinnerung suchten die junge Frau immer wieder heim. Stoßgebete an die Märtyrerin und Selbstflagellation verschafften zwar immer wieder kurzzeitige Linderung, aber letztendlich sah sich Sabah dazu gezwungen Zalos zu verlassen und ins Exil zu gehen um den immer bohrenderen Fragen anderer Ordensmitglieder zu entgehen, jedoch noch mehr um ihr eigenes schlechtes Gewissen zu beruhigen. Immer mehr war sie davon überzeugt bei ihrem Verschwinden in die "Finsternis zwischen den Sternen" eine Dunkelheit mitgebracht zu haben, die hartnäckig ihre Fänge in ihren Geist geschlagen hat. Derart "unrein" konnte sie es nicht länger ertragen in der Präsenz ihrer Brüder und Schwestern des Ordens zu sein, kam sie sich selbst nun mit diesem Geheimhis stets wie eine Lügnerin und heimtückische Betrügerin vor.
Zum jetzigen Zeitpunkt, nachdem Sabah bereits einige Zeit außerhalb von Zalos verbracht hat, haben sich ihre eigenen religiösen Ansichten durch den Kontakt mit Andersdenkenden ein wenig gemäßigt, auch wenn ihr der Glaube an die Ikonen und insbesondere an die Märtyrerin noch immer ein sehr wichtiger Bestandteil ihres Lebens sind. Durch die kürzlich in Kraft getretene Abschottung ihres Heimatsystems durch den Orden der Pariah, ist ihr die Rückkehr nach Zalos bis auf weitere unmöglich gemacht worden. Dieser Tatsache gegenüber hegt sie sehr ambivalente Gefühle. Auf der einen Seite fragt sie sich, ob sie ihre Heimat je wiedersehen wird und ob es ihr damit überhaupt noch möglich ist wirkliche Absolution zu finden, aber auf der anderen Seite verspürt sie Erleichterung darüber, dass eine "höhere Macht" ihr diese Entscheidung abgenommen zu haben scheint.