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« am: 31.08.2017, 15:06:48 »
Auch der Gnom hatte sich noch eine Mahlzeit bestellt, ehe der Aufbruch nahte. Im Gegensatz zu seinen Mitstreitern hatte sich Yzwaz jedoch sowohl beim Essen als auch mit den Getränken auf eine sehr asketisch wirkende Portion beschränkt - sogar wenn man seine geringe Körpergröße in Betracht zog. Der wenig begeisterten Bedienung, die angesichts einer kleinen Schale gedünsteten Gemüses und eines Bechers Wasser einen Gast vor sich sah, an dem wenig Gewinn zu machen wäre, hatte er mit einem weisen Nicken beschieden: "Nicht auf die Menge an es kommt - glücklich, wer dem Wenigen alles abzugewinnen vermag!" Worauf die Schankmaid mit einem Kopfschütteln zu erkennen gegeben hatte, dass sie wohl jenen Glücklichen nicht angehörte, von denen der dürre Gnom sprach.
Nachdem man den Treffpunkt für den nächsten Morgen ausgemacht hatte, zog der sonderbare Kauz mit einigen weisen Ratschlägen für die anderen Waisen allein ab, um sich eine Herberge für die Nacht zu suchen. Dort nahm er sich ein karges kleines Zimmerchen und verbrachte noch eine geraume Zeit mit bizarren Verrenkungen, plötzlichen ziegenbockartigen Sprüngen und einem ganzen Hagel von Schlägen und Tritten in die Luft, die er mit kurzen, bellenden Schreien begleitete, bis ihn endlich der Wirt des Hauses mahnte, dass er auch noch andere Gäste habe, die dringend des Schlafes bedurften. Daraufhin versenkte sich der kleine Mann mit übereinandergeschlagenen Beinen, die großen Hände auf die Knie gelegt, in eine tiefe Meditation auf seiner harten Matratze. Wiederum eine Weile später kündeten regelmäßige sägende Geräusche davon, dass die Meditation wahrhaft sehr tief geworden war.