Aelar erreichte auf allen Vieren das wollige Tier und legte die Hand auf seinen Rücken.
"Da lang, Finethir." Der Widder schielte seitlich nach hinten und sah zuerst den jungen Mann, dann die Wolfsschnauze. Sein Körper bebte und Aelar spürte die Panik, die Finethir gerade noch gelähmt hatte, ihn nun antreiben. Der Widder zuckte nach oben und stob davon.
Der Wolf hatte ihn gerade gefunden und wollte ihm nachjagen, als er plötzlich einen lauten Schmerzensheuler von sich gab
[1]. Irgendetwas hatte ihn ins muskulöse Hinterteil gebissen. Er wandte sich um, riss das Maul auf und steckte den schweren Kopf unter dem Tischtuch nach draußen um den Angreifer zu beißen. Mit auffallend intelligentem Blick sah er zuerst Eliza, dann Lady Catalina an. Als er niemanden finden konnte, der seine Zähne spüren sollte, schlug er Alarm. Unter Knurren und einer eigentümlichen Art Bellen stürzte er zurück unter den Tisch.
Der Halbork schnalzte mit der Zunge. Die beiden Wölfe sahen ihren Herren an. Als er zur Seite nickte, in die ihr Artgenosse davongeeilt war, stürzten auch sie los und zwar ans Ende der Stände. Deutlich konnte Eliza die schnellen Hufe auf dem Pflaster hören. Finethir lief ängstlich, aber geschickt davon, konnte im Zickzack dem Wolf unterm Tisch davonhüpfen, der sich grob an Aelar vorbeidrängte, und sich mit einem Satz unter den nächsten Stand retten - einen Verkaufstisch voller Ton und Glaswaren. Die Wölfe waren ihm hart an den Hufen und sie würden ihn bald erreicht haben und in die Enge getrieben.
Der Verhüllte begann erneut seinen wankenden Gang. Zurück in die Richtung aus der sie gerade gekommen waren, dem Huftier und den Jägern hinterher, wenngleich deutlich langsamer. Der Halbork zuckte mit den Schultern und wäre ohne weitere Worte ebenfalls gegangen, sicher das Tier bald eingefangen zu haben, als sein Blick auf Eliza fiel. Er schnippte zwei Goldstücke in Richtung des verdutzten Bäckers.
"Meister Noke bedauert die Unannehmlichkeit." Dann wechselte er wieder zum bezaubernden Wechselbalg.
"Mein Herr ist der größte Zauberer im Misteltal. Wollt ihr ihn besuchen, so sagt, dass ihr mich kennt und ihr werdet bestimmt vorgelassen. Guz ist mein Name." Dann blickte er kurz zu Lady Catalina und grinste mit spitz zugefeilten Zähnen.
"Danke für die Hilfe. Ihr kommt besser nicht." Mit einer eleganten Bewegung, die man dem großen Geschöpf nicht zugetraut hätte, machte er sich gut gelaunt auf den Weg zu seinem Gefolge. Der Bemantelte war bereits einige Meter weitergegangen, die Wölfe versuchten Finethir den Weg noch vor der nächsten Seitengasse abzuschneiden und den flauschigen Flüchtling einzukreisen.