"Oh, ich weiß so ziemlich alles von früher. Wie ich hierher kam und... naja, dann reißt der Faden aus irgendeinem Grund ab. Ich weiß, dass ich schon einmal in Carvahall war, aber ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, was ich hier getan habe und was mich dazu bewog, anscheinend für längere Zeit fortzugehen. Ich weiß nur noch, dass ich vor ein paar Stunden wieder vor den Toren Carvahalls stand. Meine Haare waren länger geworden, mein Bauch knurrte, meine Echse ist gewachsen und irgendwie habe ich eine Abneigung gegen enge, dunkle Räume und Berge entwickelt. Ich weiß allerdings nicht, was dazu geführt haben mag." Seltsamerweise scheint dies Imizael wenig zu bedrücken. Zwar wirkt sie einen Augenblick lang irritiert, aber alsbald lächelt sie Elandrion wieder an.

Imizael wirkt bedrückt, als sie von Elandrion hört, das sich anscheinend noch nichts geändert hat, was ihr Volk betrifft. "Ich möchte mich im Namen des Volkes, dem ich leider zur Hälfte angehöre, dafür entschuldigen, wenn Euch und den Euren Unrecht geschehen ist. Doch ich schwöre, dass ich keine solche Neigungen habe, dass ich ein friedliches Wesen bin und nur meine Hautfarbe mich mit jenen in Verbindung bringt, die von Natur aus dazu angehalten scheinen, anderen den Tod und das Verderben zu bringen."

Imizael sieht den elfischen Jäger irritiert an. "Tut mir Leid, aber Golemmenschen? Nein, das sagt mir überhaupt nichts. Und einen zwergischen Begleiter hatte ich auch nicht, glaube ich wenigstens. Schwer zu sagen. Doch vielleicht kann ich Euch trotzdem behilflich sein. Wenn Ihr wollt, begleite ich Euch zum König. Dann könnt Ihr zumindest Euren Auftrag abschließen, und wir werden beide sehen, ob ich die Dunkelelfe, im Übrigen bin ich nur zur Hälfte meines Blutes dunkelelfisch, bin, die Ihr sucht." Imizael lächelt freundlich und hofft, Elandrion behilflich sein zu können, zumal sie dann womöglich erfährt, was sie selbst in den letzten Tagen und Wochen getan haben könnte.

Imizael sieht Elandrion verblüfft an. Ein Jäger im Auftrag des Königs, der eine verschollene Dunkelelfe sucht? Die schwarze Wand in ihrem Kopf wird leicht durchlässig, sie meint, das Gesicht des Königs vor sich zu sehen, aber dann verblasst das Bild sofort wieder. "Ich glaube nicht. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dem König je begegnet zu sein und im Gebirge..." Sie mag das Gebirge nicht, kommt es ihr sofort in den Sinn. "...habe ich, glaube ich, auch nicht bereist." Irritiert fährt sich Imizael durch die länger gewordenen Haare und betrachtet die deutlich gewachsene Adri. Wieso kann sie sich nicht daran erinnern, wie Adri gewachsen ist? Und wie kommt es, dass sie wieder vor Carvahall stand? Wo ist sie zuvor gewesen?

"Irgendwie sagen mir die Tempel nicht sonderlich zu", meint Imizael, als sie bei der Erwähnung der Tempel irgendwie ein schlechtes Gefühl bekommt. "Und den Marktplatz habe ich schon gesehen." Dessen ist sie sich zumindest sehr sicher. "Hm, ich glaube, ich werde heute hier bleiben und morgen dann weiterreisen. Ich muss nur noch überlegen, in welche Richtung." Dankend nimmt Imizael den Schlüssel entgegen und entscheidet sich, doch noch etwas über den Markt zu schlendern, allerdings nur in der Absicht, vielleicht einen anderen Barden aufzustöbern und ihn nach der Umgebung zu befragen. Nach möglichen Legenden, die sie interessieren könnten.

"Hervorragend!" meint Imizael, während sie noch den letzten Bissen hinunter schluckt. Sie sieht zu Adri, auch der kleine Teller Salat ist ratzekahl leer geputzt. "Und meinem Freund hier hat es auch sehr gut geschmeckt, wie Ihr seht. Ich danke Euch." Sie legt den Finger nachdenklich an ihr Kinn. "Tja, ach, warum nicht! Ich nehme gern ein Zimmer. So genau weiß ich noch nicht, wann ich weiterziehe." Sie reicht dem Wirt zwei Goldmünzen, während sie ihn anlächelt. "Mal schauen, was sich in Carvahall so anfangen lässt. Gibt es vielleicht etwas Besonderes, was ich mir ansehen sollte?"

Imizael erinnert sich an die halb-elfische Taverne "Zum Bogenschützen" und entschließt sich, diese in der Nähe des Marktes gelegene Gaststätte aufzusuchen. Mittlerweile knurrt ihr Magen dermaßen laut, dass es für die Umstehenden und die Menschen und unterschiedlichen Kreaturen, die an ihr vorbei laufen, zu hören sein dürfte. Als sie endlich bei der Taverne ankommt, hängt ihr ihr Magen bereits in den Kniekehlen und so betritt sie - etwas theatralisch - die Schänke und lässt sich, ganz so als wäre sie fürchterlich erschöpft, auf einen Stuhl an einem freien Tisch fallen, den sie hoffentlich schnell finden kann. Sie setzt Adri auf den Tisch und hält Ausschau nach einer Bedienung.

"Öhm, ja, also vielen Dank", antwortet Imizael ein wenig verwirrt, macht sich aber schließlich nichts weiter daraus und passiert die Wachen. "Ich wünsche euch noch einen angenehmen und schönen Tag." Mit einem ordentlichen Magenknurren setzt Imizael ihren Weg fort und begutachtet die verschiedenen Gebäude in der Stadt, die ihr sehr vertraut vorkommen. Sie war auf jeden Fall schon mal hier, musste die Stadt aber verlassen haben und nun ist sie wieder da. "Aber wo war ich die letzten Tage?" Nach kurzem Überlegen winkt sie ab: "Ach egal, das fällt mir schon wieder ein, spätestens wenn ich etwas im Magen habe." Und mit diesen Worten macht sie sich auch schon wieder auf die Suche nach einer schönen und preisgünstigen Taverne, in der sie etwas zu essen finden kann.