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Nachrichten - Lilja von Rottmulde

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"Wie? Ihr wollt schon gehen? Aber warum?," wirkt Lilja ehrlich erstaunt - anscheinend ist Aarnais Erklärung soeben an ihren Ohren vorbeigegangen, oder braucht noch Zeit, um die graue Masse dazwischen zu erreichen. "Achja, schon wieder der Ork, der Goblin, und so weiter, stimmt's?," leuchtet es dem Mädchen ein, woraufhin es ein wenig sauer wird: "ihr habt mir aber gar nicht erzählt, warum ihr sie sucht."

Die junge Karrn ist sich unsicher, ob sie die Wandler auf ihrer Spähtour begleiten sollte. Ich bin ja eigentlich schon soo müde...
"Ich warte dann hier auf euch, in Ordnung? Ihr schlaft doch heute nacht hier?," fragt sie, erneut gähnend, und lehnt sich gegen einen vermoderten Sack, eine Staubwolke aufwirbelnd. Einen Lidschlag später muss Lilja kräftig niesen, dass es ihr sogar Tränen in die Augen treibt. "Uah... immer schön vorsichtig bleiben..."

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"Papa hat uns nicht verlassen! Papa ist ein hoher General!," beginnt Lilja zu protestieren, "Und die Flamme..."
Bevor sie jedoch erzählen, weshalb sie die Silberflamme nicht leiden mag, und den grünäugigen Wandler, der sich als doch ganz verständnisvoll erweist, mit Fragen löchern kann, ertönt oberhalb der Dächer der Stadt lautstarkes Fauchen eines Elementarringes, und die Karrn reißt den Kopf hoch, um das fliegende Ding mit dem Blick zu verfolgen, wie es über die Gassenschlucht dahingleitet.
"Ein Luftschiff,.." murmelt das Mädchen abwesend; solche Wunderdinger hat sie nicht oft zu Gesicht bekommen, und jedes Mal fragt sie sich, wie sich diese riesigen Gebilde in der Luft halten können. Wer hat denn so viel Magie?

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Die Worte Narls scheinen Lilja einerseits zu beruhigen - vielleicht nicht unbedingt die Worte, mehr der Tonfall - und sie gleichzeitig nachdenklich und neugierig stimmen.
"Verschlinger? Wer ist denn das, kenn' ich nicht."
Wird der nicht ab und an in Flüchen erwähnt? Aber warum sollte man an einen Plagegeist glauben?

Auch die Erwähnung des Geisterrituals ruft bei ihr Unverständnis hervor. "Geistern vorstellen? Nö, eigentlich nicht. Ich musste nur auf meine Mama und meine Geschwister aufpassen, weil Papa es nicht konnte," seufzt die Totenbeschwörerin.

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Da unterbricht Narl sie, und die Karrn schaut nicht mehr verlegen drein, sondern wieder verängstigt. "W...was für eine Kraft? Ach, du meinst *die* Kraft," tut sie so, als wäre es ihr eben erst eingefallen. "Die hab' ich von meinen Eltern. Geerbt, sozusagen. Und beigebracht. Ist aber unwichtig," winkt sie beiläufig ab, und knurrt dann. "Pfui, die Flamme. Sie hat...mir meine Mama genommen. Und meine Geschwister," erzählt Lilja leise. "Und mein Papa ist zu weit weg, er kann sich nicht um mich kümmern. Armer Papa, hat nie dienstfrei..."

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Lilja runzelt die Stirn, als Aarnai sich scheinbar verletzt fühlt und von Narl wegrückt. "Oh. Meint ihr denn nicht? Ihr müsstet euch echt irgendwie...von der Seite sehen." Das Mächen blickt suchend hin und her, doch die 'Suche' fördert nichts zu Tage. "Einen Spiegel bräuchten wir, aber ich hab' leider keinen."
Die Miene der Wandlerin wird auch bei diesen Worten nicht fröhlicher, und die Totenbeschwörerin legt wieder den Kopf schräg. "'Tschuldigung. Hab' ich was falsches gesagt?"

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Auf diese unbefriedigende Antwort, nein, eigentlich eine Gegenfrage hin, legt Lilja den Kopf schief und verengt die Augen. "Na und?," zuckt sie mit den Schultern, "ihr Wandler könnt euch haarig und zottig und voller Klauen und Zähne machen. Da haben auch einige Angst vor. Vor allem die blöde Flamme." Auf die Heilige Kirche der Silberflamme ist das Mädchen offenbar nicht gut zu sprechen, so verächtlich speit sie den Namen aus. "Ist bei mir ähnlich. Also, verwandeln kann ich mich nicht, aber die Flamme kann mich trotzdem nicht leiden. Und ich sie auch nicht. Wenn ich könnte, würde ich sie alle aufschlitzen!" Mit einem mörderischen Zähnefletschen ballt die junge Karrn die Fäuste. "Sie haben uns alle gehasst..."

Eine Zeit lang versinkt Lilja in Schweigen, während sie traurig den Kopf hängen lässt - hebt ihn dann ruckartig wieder und starrt die Wandler mehrer Lidschläge lang an, hin und wieder blinzelnd.
"Ihr beiden seid richtig süß!," entfährt es ihr etwas schrill und plötzlich, und sie lächelt ein wenig verlegen.

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Gähnend streckt sich Lilja, wie eine Straßenkatze, und setzt sich dann auf ihr nicht sehr hygienisches Nachlager hin. "Na, was euch denn alles nach Sylbaran führt. Ich meine, es sucht nicht alle Tage wer nach einem Ork und einem Menschen und einem Goblin, alle zusammen. War's...eine lange Reise?," fragt das Mädchen neugierig, und nimmt sich nun auch selber Zeit, die Tiermenschen aufmerksam zu betrachten, weniger als potentielle Gefahr, eher wie Objekte des Interesses.

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Indessen legt Lilja ihre Waffe hin, schultert ihren Rucksack, der schon weitaus bessere Tage gesehen haben muss, ab und beginnt darin zu wühlen.
"Na los, erzählt schon,"  bricht sie ihr Tun nur für einen kurzen Augenblick ab, um die Wandler auffordernd anzusehen. Auf eine Eklärung, was sie eigentlich von ihnen hören will, verzichtet die Totenbeschwörerin, als wäre es ohnehin klar. Wenig später hat sie anscheinend gefunden, was sie im chaotischen Inhalt der Tasche gesucht hat: eine zerfranste, löcherige, stellenweise notdürftig geflickte mausgraue Wolldecke. Diese fasst die junge Karrn an zwei Ecken an und schüttelt sie durch, womit sie eine kleine Staubwolke durch die Luft befördert.

Daraufhin landet die Decke auf dem Boden, und Lilja entledigt sich ihres Wappenrocks, das sie zusammenknüllt, auf dass es als Kopfkissen dienen möge. Auch ihr Kettenhemd streift sie ab; das Leinenhemd, das darunter zum Vorschein kommt, könnte einstmals weiß gewesen sein, und auch definitiv ein wenig länger. Der löchrige Stoff lässt über Liljas leicht unterernährte, aber ansonsten wohlproportionierte Konturen nicht im Unklaren. An solch ärmlicher Bekleidung scheint sich das Mädchen jedoch nicht zu stören; anscheinend derartige Schlafstätten gewohnt, macht sie es sich auf dem Nachtlager bequem.

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"Was denn für Schatten?," fühlt sich Lilja veralbert, "glaubt ihr etwa, ich habe Angst vor Schatten?!"Schnaubend will sie sich umdrehen, überlegt es sich dann doch anders.
"Wisst ihr was? Ihr tut mir wirklich leid, Leute," seufzt das Mädchen. "Kommt einfach mit."

Ohne sich weiter nach den Wandlern umzuschauen, geht die Karrn voran, in Richtung eines weniger wohlhabenden Viertels. Unterwegs beginnt sie, irgendeine Melodie zu summen, durchaus wohlklingend, aber nicht sehr laut.
"Sind gleich da," verkündet Lilja, als das Trio sich bereits durch recht enge und nicht sehr saubere Gassen manövrieren muss. Endlich erreichen sie eine Sackgasse, die von keinem einzigen Fensterschein beleuchtet wird. Dafür versprechen überall verstreute Säcke mit zweifelhaften Inhalt, nebst Brettern, die einst Kisten oder Möbelstücke gewesen sein mögen, einen halbwegs bequemen Rastplatz, wenn man sich nicht an den Gerüchen oder dort hausenden Kleintieren stört.
"Da wären wir. Macht's euch bequem," lädt die Totenbeschwörerin die beiden Wandler wie eine großzügige Gastgeberin ein, selbst bereits über Säcke und Holzstücke steigend. Mit der Schwertlanze stochert sie hin und wieder vor sich her, um etwaige unliebsame Gäste frühzeitig aufzuscheuchen. Schließlich erreicht sie einen Säckehaufen, auf den sie sich gemütlich draufplumpsen lässt.

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Wieder zuckt Lilja ob der plötzlichen Bewegung Narls instinktiv zurück, versucht dann aber mit aller Macht, einen selbstsicheren Eindruck aufrecht zu erhalten. Der Umstand, dass die Augen des Wandlers grün aufflammen, beschert ihr dabei allerdings einige Mühe.
Der wird sich doch nicht gleich verwandeln?`, schätzt die Totenbeschwörerin bereits ihre Chancen ab, unbehelligt davonzukommen. Die Nachfrage des Tiermenschen scheint jedoch nicht auf einen Angriff hin zu deuten.
"Das kann sein," erwidert sie. "Ihr wollt also einen ruhigen Schlafplatz, hm? Ich könnte euch ja eine ruhige Gasse zeigen, aber...was hab' ich davon?," fragt das Mädchen frech und beißt erneut lautstark in den saftigen Apfel.

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Ein wenig unbeholfen rappelt sich Lilja auf, streicht mit einem Unterarm den zerknitterten, stellenweise löchrigen oder ausgefransten Wappenrock zurecht - eigentlich eine unnötige Geste, die dem Kleidungsstpck auch nicht hilft - und strafft die Schultern.

In den Augen der Karrn glühen schwaze Funken, ja die Augen scheinen einfach leicht schwarz zu leuchten, auch wenn es kein schwarzes Licht geben kann. "Hey! Wo wollt ihr denn hin?," verlangt sie zu wissen, macht allerdings bereits einen Schritt nach dem anderen, um den Wandlern zu folgen.

"Seltsame Felltante! Was sie nur vorhat? Ich lasse mir von ihnen nicht weh tun, nein...ich habe ja meine Freunde! "...ja, ich habe meine Freunde!," denkt sie etwas lauter als beabsichtigt.

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"Was?! Ihr wollt mich fressen?!" Der Witz entgeht Lilja völlig, und sie umfasst den Schaft ihrer Guisarme geübrten Griffes mit beiden Händen, um in eine Verteidigungshaltung zu gehen. Eins hat das Mädchen jedoch vergessen - das ist der aufgespießte Apfel, der nun vom Haken rutscht und im Staub der Straße landet.

Mit einem schockierten Gesichtsausdruck, nach Luft schnappend, lässt sich Lilja prompt auf die Knie fallen, die Kniescheiben zusammengerückt und die Füße weiter auseinander, und schnappt hektisch nach der verlorenen Frucht, die sie einmal abpustet und dann, wie zur Versöhnung kräftig reinbeißt.
Die Augen der jungen Karrn sind jedoch nach oben gerichtet, zu der vermeintlichen Bedrohung. So auf dem Boden knieend, sieht sie allerdings weniger nach einer Kämpferin in Defensivhaltung aus, sondern einfach nur mitleiderregend.
"Ich lasse mich nicht fressen, damit das klar ist," bringt sie trotzig hervor.

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Ist sie wohl nicht ganz helle, hm? Die Frage bezüglich des Trios aus Ork, Goblin und Mensch hat Lilja ja bereits geklärt gewähnt, und dafür bräuchte man ihrer Ansicht nach keine Ortskenntnisse. Oder hält sie mich irgendwie für blöd? Selber!

"Ich hab' dir doch schon gesagt, dass ich keinen Ork gesehen habe, und schon gar nicht mit einem Goblin und einem Menschen zusammen! Was hat das damit zu tun, ob ich mich in der Gegend auskenne oder nicht?," ereifert sich die Karrn, und zieht die Brauen erneut zusammen. Die Wandlerin will ihr ja auch noch Angst unterstellen.
"Nö, warum sollte ich denn Angst haben? Wollt ihr mich irgendwie einschüchtern, hm?"
Zu guter letzt streckt Lilja Aarnai frech die Zunge aus.

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Ich soll den Fellknäueln helfen? Hm, wie denn, frag' ich mich...

Einen wölfischen, wachsamen Blick aufgesetzt, verdrückt Lilja genüßlich das Fleisch, um sich anschließend die Finger abzuschlecken und das Stück Stoff, in dem die Mahlzeit eingewickelt lag, achtlos fallen zu lassen.

"Mjam. Also...ob ich mich hier auskenne? Ein wenig... Ich komm' nämlich nicht von hier. Aber ich lebe hier schon seit einer Weile. Was wollt Ihr wissen?," legt die junge Karrn den Kopf leicht schräg.
Was führt diese Tiermenschen überhaupt in eine Stadt?!

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Zunächst weicht Lilja noch einen weiteren Schritt zurück; offenbar fühlt sie sich bedrängt und überrumpelt. Es dauert vielleicht ein halbes Dutzend Herzschläge, bis sie überhaupt die Bedeutung der Worte, die die Wandlerin an sie richtet, verstanden hat, ebenso die Geste ihres weniger gesprächigen Begleiters.

"Warum?," kann sie als erstes nur fragen, in die Defensive gedrängt - als hätte sie jemand beim Knochensammeln ertappt und zur Rede gestellt. Ihre Hand schließt sich fester um den Schaft der Hakenschwertlanze, sodass die Fingerknöchel weiß hervortreten, auch wenn es angesichts der ungewaschenen Hände nur teilweise zu sehen ist.

Wieder vergehen mehrer Lidschläge, doch immer noch folgt keine Feindseligkeit seitens der Wandler. Eher scheinen sie Mitleid zu verspüren, oder auf die Karrn herabzuschauen, aber zumindest machen sie keine Anstalten, ungemütlich zu werden.
Wollen...wollen sie mich füttern? Das ist doch schrecklich verkehrt!
Der Geruch des Fleisches, der allmählich dem hingehaltenen Bündel entweicht, überzeugt die Flüchtige jedoch schnell. Zwar sind Äpfel nach wie vor ihre Lieblingsspeise, doch gegen Abwechslung hat das heruntergekommene Mädchen auch nichts. Stumm nickt sie und macht einen zaghaften Schritt nach vorne - merkt dann aber, dass sie gar keine Hände frei hat, um nach dem Fleischbündel zu greifen. Nach kurzem suchenden Hin- und Herblicken findet Lilja bald eine Lösung: sie spießt den angebissenen Apfel am Haken der Guisarme auf.
Dann tritt sie blitzschnell noch ein Stück weiter vor, schnappt nach dem Päckchen und zieht sich wieder ein paar Fuß zurück. Die lange Waffe mit Ellbogen und Schulter festhaltend, friemelt sie den Bündel vollständig auf und reißt ein Stück der darin enthaltenen Speise ab, das sie sich sofort in den Mund stopft.

"Lecker. Danke. Wasch ischt dasch - Dreihorn?," gibt sie noch mit vollem Mund von sich. Jetzt erst fällt der jungen Totenbeschwörerin wieder ein, dass sie noch etwas gefragt wurde. Sie schluckt das gründlich durchgekaute Fleisch herunter, bevor sie antwortet:
"Ich bin Lilja. Und du? Und du auch?," schaut sie dabei von Aarnai zu Narl.

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