Insight (Rogue), Persuasion (Rogue), Stealth (Rogue), Athletics (Rogue), Perception (Human), Deception (Charl), Sleight of Hand (Charl)
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Fähigkeit | Woher lvl | Effekt |
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Sprachen | Mensch | Common und Elvish |
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Attribute | Mensch | +1 auf zwei beliebige |
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Fertigkeiten | Mensch | Eine beliebige (Wahrnehmung) |
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Lucky | Mensch (Feat) | 3 Glückspunkte, einsetzbar bei Angriffen, Ability Proben oder Rettungswürfen. Wirft einen zusätzlichen D20 und kann sich das Ergebnis aussuchen. Kann nach dem Wurf genommen werden, aber bevor das Ergebnis feststeht. Kann ebenfalls bei Angriffen gegen den Char eingesetzt werden. Glückspunkte werden nach einer langen Rast wiederhergestellt. |
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Expertise | Schurke 1 | Der Proficiency Bonus für Sleight of Hand und Deception wird verdoppelt. |
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Sneak Attack | Schurke 1 | Einmal pro Runde kann der Schurke Level/2 (aufgerundet) d6 zusätzlichen Schaden bei einer Kreatur verursachen, die mit einem Angriff getroffen wurde, bei der der Schurke Advantage hatte, oder bei der ein weiterer Feind des Ziels sich innerhalb von 5 Fuß um das Ziel befindet (und kein Disadvantage besteht). |
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Thieves' Cant | Schurke 1 | Der Schurke hat die Diebessprache erlernt, eine geheime Mischung aus Dialekten und Codes, mit der geheime Botschaften in scheinbar normalen Gesprächen versteckt werden können. Es braucht 4x länger, um eine solche Botschaft zu transportieren, als in normaler Sprache. Darüber hinaus versteht der Schurke geheime Zeichen und Symbole, die benutzt werden, um einfache Botschaften zu vermitteln (z.B. ist eine Gegend gefährlich, ist dies das Territorium einer Diebesgilde, etc. |
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Falsche Identität | Scharlatan | Du hast eine zweite Identität erstellt, die Papiere, etablierte Kontakte und Verkleidungen enthält, die es erlauben, die Persona anzunehmen: Baron Zintaro von Severim. Außerdem bist du geübt darin, Dokumente zu fälschen, darunter offizielle Papiere und persönliche Briefe, sofern du ein Beispiel eines solchen Dokuments oder der Handschrift, die du kopieren möchtest, gesehen hast. |
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Cunning Action | Rogue | Bonus Action Dash, Disengange or Hide each round. |
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Fancy Footwork | Swashbuckler | When you choose this archetype at 3rd level, you learn how to land a strike and then slip away without reprisal. During your turn, if you make a melee attack against a creature, that creature can't make opportunity attacks against you for the rest of your turn. |
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Rakish Audacity | Swashbuckler | Starting at 3rd level, your confidence propels you into battle. You can give yourself a bonus to your initiative rolls equal to your Charisma modifier.
You also gain an additional way to use your Sneak Attack; you don't need advantage on the attack roll to use your Sneak Attack against a creature if you are within 5 feet of it, no other creatures are within 5 feet of you, and you don't have disadvantage on the attack roll. All the other rules for Sneak Attack still apply to you. |
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Hintergrund (Anzeigen)Es ist die früheste seiner Erinnerungen, dass ein freundlicher, älterer Herr ihn aus dem Waisenhaus holte. Lute wurde er genannt, und Maus nannte er den kleinen Jungen, der keinen anderen Namen kannte. Vom Waisenhaus selbst hat er heute keine echten Erinnerungen mehr, nur vage Gefühle der Einsamkeit und Kälte. Und er muss, auch im Nachhinein, zugeben, dass es ihm bei Lute nicht wirklich schlecht ging. Sicher, er musste hart arbeiten für sein Überleben: Zuerst nur als Bettler auf der Straße, wo er schon im frühesten Alter das Talent zeigte, einen Krüppel darzustellen und gleichzeitig eine fast unwiderstehliche Niedlichkeit an den Tag zu legen.
Nach und nach wurden die Aufgaben anspruchsvoller: Zunächst als Köder und Ablenkung, damit die anderen Kinder den Passanten die Taschen erleichtern konnten; irgendwann – welch Ehre! – durfte er als einer der Jüngsten selbst an den Taschen Hand anlegen. Und mit der Zeit kamen Einbrüche und ausgefeiltere Betrügereien hinzu, wo Maus mit seiner Wendigkeit und seiner Schauspielkunst immer mehr brillieren konnte. Ob das, was er da tat, Recht oder Unrecht war, darüber machte er sich in seinem jungen Alter keine Gedanken. Er kannte kein anderes Leben, so einfach war das.
Es war, wie bereits angedeutet, kein schlechtes Leben, das er führte: Er hatte immer zu essen, die Kameradschaft unter den Kindern war in Ordnung, wenn auch keine großen Freundschaften entstanden (und wer nicht am gleichen Strang zog, der blieb nicht lange bei Lute), und Lute behandelte sie im Großen und Ganzen ordentlich und schlug nur zu, wenn es sein musste.
Doch eines Tages, er musste so etwa zehn Jahre alt gewesen sein (sein genaues Alter kennt er bis heute nicht), rief Lute ihn zu sich in seine Kammer, wo er mit einem gut gekleideten Mann von vielleicht dreißig Jahren sprach.
„Maus“, sagte er zu dem Jungen, „das hier ist Atanas Bolibar. Ich habe dich an ihn verkauft, also ist er dein neuer Herr. Du wirst ab sofort tun, was er dir sagt. Und jetzt hol deine Sachen, ihr werdet gleich abreisen.“
Es war der Moment, in dem eine Welt für Maus zusammenbrach. Alles, was er bisher gekannt hatte, sollte nun vorbei sein? Und wer war dieser Fremde, was hatte er mit Maus vor?
Die Fahrt (sie fuhren in einer Kutsche!) war lang und schweigsam. Bolibar hatte scheinbar kein Interesse, dem Jungen seine Ängste in irgendeiner Weise zu nehmen, sondern las die meiste Zeit in einem kleinen Büchlein und hob nur ab und zu den Blick, um Maus zu mustern. Maus‘ Blicke dagegen wechselten zwischen dem Boden der Kutsche und der vorüberziehenden Landschaft hin und her, und er vermied es so weit wie möglich, seinen neuen „Besitzer“ anzusehen.
Schließlich, nach gefühlt stundenlanger Reise, ließ der Mann sein Buch sinken und sprach Maus an: „Ich hoffe, du erfüllst die Versprechungen, die Lute mir von dir gemacht hat, besser als deine Vorgänger. Aber wir werden dich zuerst einmal in ein Bad stecken und dich neu einkleiden müssen; vielleicht siehst du dann nicht mehr ganz so erbärmlich aus. Ich habe große Pläne für uns – du wirst mir helfen, zu Macht und Reichtum zu kommen, und es soll dein Schaden nicht sein. Versagst du oder hintergehst du mich, wirst du es für den Rest deines kurzen Lebens bereuen.“
Mit dieser Drohung lehnte sich Bolibar, dessen heißen Atem Maus während seiner kurzen Rede immer heftiger gespürt hatte, wieder zurück. „Ach ja, wenn wir zuhause sind, wirst du Yevgenij kennenlernen. Mit ihm wirst du zusammenarbeiten – vielleicht kann er ja aus dir etwas Brauchbares machen.“
Yevgenij! Es war das erste Mal, dass Maus diesen Namen hörte, und noch wusste er nicht, welchen Einfluss die Person, die sich hinter dem Namen verbarg, auf ihn und sein ganzes Leben nehmen würde. Den Rest der Reise hatte er Todesängste ausgestanden, sich in allen Farben ausgemalt, welches Ungeheuer dieser Yevgenij sein mochte – bis er schließlich einem Jungen gegenüberstand, vielleicht ein oder zwei Jahre älter als er selbst, wenn auch fast zwei Köpfe größer und doppelt so breit gebaut wie er selbst. Die beiden schüttelten sich schüchtern die Hände, blickten einander in die Augen, und: Wie sollte man es nennen? Liebe auf den ersten Blick? Freundschaft? Es war schwierig zu erklären, aber die beiden vorpubertären Jungen wussten sofort, dass sie mehr verband als nur der Umstand, dass Bolibar sie zusammengebracht hatte. Es war, als hätte jedem bis dahin ein Stück seiner Seele gefehlt, und durch den jeweils anderen wurde das eigene Ich erst komplettiert.
Atanas Bolibar entpuppte sich als machtgieriger Emporkömmling, der es sich in den Kopf gesetzt hatte, in der Gesellschaft aufzusteigen – koste es, was es wolle. Seine geheime Waffe, um seine Pläne in die Tat umzusetzen, waren die beiden Jungen, die sich vom ersten Augenblick an so wunderbar ergänzten. Und sie hatten Erfolg. Es begann eher unscheinbar: Ein Gerücht hier in die Welt setzen, einen Gegenstand dort stehlen und an anderer Stelle wieder platzieren, um einen unliebsamen Konkurrenten zu desavouieren. Atanas war ein geschickter Stratege, und die beiden Jungen schlüpften in jede Rolle, die er ihnen zugedacht hatte, mit einer Leichtigkeit, dass er langsam, aber sicher, die Erfolgsleiter emporkletterte. Eine Mischung aus politischen Ränken, Allianzen und Erpressung spülte ihn zunächst in der Kaufmannsgilde nach oben und schließlich an deren Spitze. Doch das war ihm noch nicht genug: Es gelang ihm, einen Adelstitel zu erschleichen; und nun erreichten seine Ränke eine ganz neue Stufe – immer und überall mit der Unterstützung der beiden Jungen, die nach und nach zu jungen Männern heranwuchsen.
Yevgenij hatte schon nach den ersten Wochen beschlossen, seinen neuen Freund nicht weiter Maus zu nennen. „Das ist doch kein Name!“ hatte er eines Tages verkündet. „Du heißt ab sofort Victor! So heißt mein Großonkel in Brevoy.“ fügte er noch hinzu, sagte zu dem Thema jedoch nichts weiter. Doch von diesem Tag an hörte der frühere Maus nur noch auf den Namen Victor, und selbst Bolibar gewöhnte sich schließlich an, diesen Namen zu verwenden.
Doch noch viel mehr verdankte Victor seinem Freund Yevgenij. Es stellte sich heraus, dass dieser sehr wohl noch Erinnerungen an seine Eltern hatte. Sein Vater war ein angesehener Schmied in Brevoy gewesen und hatte den jungen Burschen früh in der Schmiede helfen lassen. Yevgenij war immer schon ein großes, stämmiges Kind gewesen, und die Arbeit in der Schmiede verstärkte dies nur noch, weshalb sein Vater immer bedacht war, ihn Respekt und Zurückhaltung im Kontakt mit anderen zu lehren. Er solle sich immer gut überlegen, wofür er seine Kraft einsetze, denn diese bringe auch immer eine Verantwortung mit sich, so erzählte er es Victor. Zum ersten Mal sprach mit Victor jemand über Recht und Unrecht, Gut und Böse – Konzepte, die in seinem Leben bisher keine Rolle gespielt hatten, in Yevgenijs dafür umso mehr.
So wuchs zwar die Macht und das Ansehen Bolibars, der es in den Jahren zu einem der einflussreichsten Grafen Barstois gebracht hatte, immer weiter; doch gleichzeitig wuchs auch die Unzufriedenheit Victors und Yevgenijs (der im Übrigen nie erzählte, wie er seine Eltern verloren oder zu Bolibar gefunden hatte) mit ihrer Lage. Zwar hatten die meisten der Leute, die sie hinters Licht führten und betrogen, ebenfalls Dreck am Stecken; doch beiden wurde immer stärker bewusst, dass Graf Atanas Bolibar einer der schlimmsten von allen war. Und doch wagten sie es nicht, ihm den Rücken zu kehren. „Hintergehst du mich, wirst du es für den Rest deines kurzen Lebens bereuen“ – noch immer klangen die ersten Worte, die Bolibar jemals an ihn richtete, in seinen Ohren.
Doch manchmal ergeben sich Umstände, die ein Weltbild erschüttern können, und so kam es eines Tages zu einem Auftrag, in dem Victor und Yevgenij zwei junge ausländische Adlige spielten, um sich das Vertrauen eines Herzogs in Ardeal zu erschleichen – Bolibar hatte sein Auge längst auf die anderen Regionen Ustalavs geworfen. Yevgenij war nun etwa zwanzig Jahre alt, und wie es so kommen musste, verliebte er sich Hals über Kopf in die Tochter des Herzogs. Das wäre es solches womöglich nicht weiter schlimm gewesen, doch sein Gewissen sorgte er dafür, dass sie nicht nur ihre Pläne, den Herzog zu hintergehen, abbliesen, sondern diese sogar noch vor den Machenschaften ihres Herren warnten. Victor war zwar nicht erfreut darüber, doch er hielt dabei zu seinem Freund, auch wenn ihm Schlimmes schwante. Von nun an waren sie auf der Flucht.
Es kam, wie es kommen musste, und die Einzelheiten tun dabei nichts zur Sache: Bolibar war außer sich, schwor Rache, und setzte alle Hebel in Bewegung, um seine ehemaligen Zöglinge zu fangen und zu bestrafen. Ein Moment der Unachtsamkeit kostete Yevgenij das Leben, während Victor mit knapper Mühe entfliehen konnte. Wohl wissend, dass Bolibar ihn den Rest seines Lebens verfolgen würde, sah er nur eine Lösung: Entweder er würde früher oder später sein Leben verlieren, oder Bolibar musste es.
Alles, was er in den neunzehn Jahren seines Lebens gelernt hatte, formte er zusammen mit seine maßlosen Wut und Trauer zu einem Racheplan, den er Punkt für Punkt verfolgte. Er beinhaltete Ablenkungsmanöver, um die Schergen Bolibars auf die falsche Fährte zu führen, gefälschte Dokumente, ausgefeilte Verkleidungen… schließlich stand er seinem früheren Herrn in dessen Schlafgemach gegenüber, um ihm ein letztes Mal in die Augen zu sehen, während er ihm den Dolch ins Herz stach.
Natürlich wusste Victor, dass er immer noch nicht sicher sein würde. Der Tod des Grafen hatte natürlich Chaos und Verwirrung hinterlassen, doch schließlich würde sich jemand zu seinem Nachfolger aufschwingen – und irgendwann würde man wieder nach ihm suchen, und sei es nur, um einen lästigen Mitwisser zu eliminieren.
Dies war der Tag, an dem Baron Zintaro von Severim das Licht der Welt erblickte, seines Zeichens reisender varisischer Adliger mittleren Alters, der sich auf der Durchreise nach Brevoy befand. Mit Hilfe dieser Tarnung schaffte Victor es, unbeschadet Ustalav zu verlassen, und erreichte nach einer längeren Reise schließlich (nun wieder als Victor) Brevoy, wo er als letzte Ehrerweisung das Heimatland seines Freundes und Partners erkunden und besser verstehen wollte.
Nun, nach einem halben Jahr, in dem der Schmerz über seinen Verlust zwar nicht verschwunden, aber doch ein wenig verblasst ist, ist Victor zum ersten Mal in seinem Leben ein freier Mann. Doch was soll jemand wie er nun mit seinem Leben anfangen? Wozu taugen seine Talente, welchen Sinn hat sein Leben? Diesen Fragen muss sich der junge Mann nun stellen …