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« am: 27.07.2009, 15:30:02 »
Benommen schüttelt Yurai den Kopf und versucht in der Ecke der Zelle aufzustehen. Warum sie nicht auf der Pritsche liegt weiß sie nicht, aber es ist schließlich nicht das erste Mal das sie aufwacht ohne sich daran erinnern zu können wie sie dort hin gekommen wäre. Lautlos streckt sie sich und schlägt dann ruckartig die Faust gegen die Wand. Als der Schmerz durch ihren Arm fährt weiß sie das sie auch wirklich wach ist und setzt sich auf die harte Pritsche.
Langsam beginnen auch andere Teile ihres Körpers zu schmerzen, aber das Mädchen erinnert sich nicht mehr daran wann es jemals einen Tag ohne Schmerz gegeben hätte und starrt auf die kahle Wand vor ihr. Sie legt den Kopf schief und versucht zu erkennen ob sich irgendetwas verändert hat... aber nein.. da ist nichts.
Als Marya an ihre Tür klopft und sie die krächzende Stimme der Pflegerin vernimmt schrickt Yurai hoch. Sie wollen sie in die Dunkelheit bringen? Das klingt fast zu gut um wahr zu sein, aber die Weißen Männer lügen sie nur sehr selten an, dass weiß Yurai.
Sie reden über sie als wäre sie nicht da wenn sie sie untersuchen oder Tests mit ihr machen. Sie dokumentieren jeden Schnitt an ihrem Körper, jede der schmerzhaften Prozeduren wird genau protokolliert.
Warum sollten sie sich auch selbst anlügen? Yurai kichert bei dem Gedanken und starrt wieder auf die kahle Wand.
Als der Gong durch den Gang hallt und die fremden Stimmen ertönen fährt sie erneut hoch und starrt auf die Tür. Das war anders als sonst.
Plötzlich ist ihr ganz schummrig vor Augen und noch ehe sie reagieren kann sackt sie auf die Knie und übergibt sich auf die Pritsche. In ihrem Kopf bildet sich ein dumpf pochender Schmerz und ihre Glieder erschlaffen.
Das Mädchen sackt auf dem kalten Boden zusammen und presst beide Hände an ihre Schläfen.