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« am: 24.08.2009, 14:56:05 »
Unermüdlich, stets im gleichen Tempo, den schweren Streithammer mühelos in den Händen haltend, steigt Erszebet, die Wiedergängerin aus der Vorgalifarzeit den Hügel hinauf, dem Lockruf entgegen. Jede Richtung wäre ihr gleich, und wenn diese hier irgendein Weiterkommen verspricht, hat sie keinen Grund, die Hügelfeste zu meiden.
Die untote Cyranerin erinnert sich gut an das Land zu ihrer Zeit - und nicht an diese Ruine, nicht an die Feste, die sie eins gewesen ist. Nur eine fremde, kalte Anhäufung von Steinen. Und doch muss etwas Bedeutsames darin verborgen sein.
"Antworten? Gerne."
Schritt für Schritt, hin und wieder mit dem angerosteten Kettenhemd knirschend, nähert sich die Wiedergängerin dem Turm, die Wirren des Schlachtfeldes weit hinter sich gelassen.
Ihre so gut wie nie blinzelnden Augen erhaschen im Nebel, unweit der Hügelspitze, eine kleine Schar, die sich ebenso ihrem Zielort nähert. Dem Eingang der Ruine, wie es aussieht, stellt Erszebet fest. Und obwohl es der lebenden Leiche wenig ausmachen würde, monate- oder jahrelang die Mauer zu zerhauen, um schließlich hinein zu gelangen, ist sie doch nicht der Lebenden scheu, um es anders zu versuchen.
"Freund oder Feind?," entgleitet die Frage monoton ihrer trockenen Kehle, als sie sich aus dem Nebel schält und steif auf die kleine Gruppe zu hält.