Ich möchte euch eine Geschichte erzählen die mir heute wiederfuhr.
Ich ging über den Marktplatz und schaute was der Bogner für feines Jagdwerkzeug anzubieten hatte, auch dem Instrumentenhändler stattete ich einen Besuch ab.
Ihr alle wisst das ich erst gestern von einer Suchmission im Auftrag des Königs erfolglos zurückkehrte. Aber heute griffen die Götter in das Schicksal der Welt ein und der Wind der Gerüchte wehte mir einen Hinweis zu, dass eine Dunkelelfe in die Stadt gekommen sei. Ich suchte sie um sie zu fragen ob sie die von mir Gesuchte sein könnte. Ich fand sie auch und fragte sie höflich. Sie weiß es nicht, denn ihre Erinnerungen der letzen Zeit sind verschollen. Sie weiß nicht was ihr wiederfuhr bevor sie die Stadt betrat. Ich bat ihr meine Hilfe an, morgen werden wir gemeinsam zum König gehen und ihn fragen ob er Licht in das Dunkel ihrer Vergangenheit bringen könne. Ich hoffe also das ihr mir nachseht wenn ich darum bitte Morgen vorerst von allen Pflichten befreit zu werden, in der Hoffnung meinen missglückten Auftrag noch einem guten Ende zuzuführen.
Elandrion drückt seine Aufregung unwillkürlich in seiner hochgestochenen Sprache aus, die ein unliebsames Überbleibsel aus seiner Zeit am heimatlichen königlichen Hofe ist.

"Ich möchte keine falschen Hoffnungen erwecken, aber all dies klingt doch danach das ihr es sein könntet welche ich gesucht habe.
Die Dunkelelfe welche ich suchte war scheinbar auf der Suche nach einer unterirdischen Stadt oder ähnlichem. Vermutlich war sie schon einmal in Carvahal, sonst würde der König wahrscheinlich niemandem mit der Suche beauftragen.
All dies bestärkt mich in dem Vorhaben euch zur Audienz mit dem König zu begleiten."
Elandrion redet einen Hauch schneller, ein Zeichen von Aufregung. Es wäre zwar ein Zufall, aber sollte sie wirklich die Verschollene sein musste dieses Treffen ein Wink des Schicksal sein. Die Vorstellung der Elfe helfen zu können erregt Elandrion. Mit Spannung stellt er sich verschiedene Reaktionen des Königs und der anderen Jäger vor. Vielleicht sollte Elandrion versuchen zu helfen der Dunkelelfe ihr Gedächtnis zurückzubringen. Vielleicht war es ein magischer Effekt. Das Auftauchen vor den Stadttoren lässt eine Kopfverletzung unwahrscheinlich erscheinen.

"Diese Gräuel des Krieges geschehen weit von hier entfernt, für unsere Herkunft kann niemand von uns etwas, nur was wir aus ihr machen ist entscheidend. Ich möchte euch keine Feindsehligkeit oder Tücke unterstellen und hoffe ihr nehmt meine vorauseilende Entschuldigung an."
Elandrion wartet gespannt ob sie seine Entschuldigung annimmt und ihm somit das Gewissen erleichtert.

Es scheint wohl wahr. Doch leider seid ihr wahrscheinlich nicht die Person welche ich suchte, aber es könnte sein das der König euch kennt. Ich werde euch begleiten wenn ihr es möchtet.
NAch einer längeren Pause fügt Elandrion noch an:
Wir Elfen müssen doch zusammehalten.
Diese Worte kommen wohlüberlegt und langsam aus Elandrions Mund und man muss keine Gedanken lesen können um den Inneren Zwist des Elfen zu hören.

"Dann entschuldigt vielmals die Störung, meine Unhöflichkeit beschämt mich. Traurigerweise hatte ich nur die Hoffnung in euch eine Entschuldigung für mein Versagen zu finden. In meiner Heimat sind Dunkelelfen mehr als nur selten, weshalb ich den voreiligen Trugschluss zuließ, es könnte sich nicht um einen Zufall handeln. Ich möchte euch nicht weiter belästigen."
Wiederwillig verbeugt sich Elandrion. Er stand hier vor seinem Todfeind und bat um vergebung, es kostete ihn viel Kraft sich höflich zu geben, denn diese Frau hatte ihm nichts getan und dies war nicht seine alte Heimat in der ein latenter Krieg herrschte, auf sinnlosem Hass und vererbter Verachtung genährt.

Also sind die Gerüchte wahr, interessant. Hat sie etwas erzählt von wo sie kam und wohin sie wollte, ich würde sie gerne einmal teffen?
Elandrion legt eine zweite Goldmünze neben die für den Wein.

Elandrion versucht mehr über die Dunkelelfe herauzufinden, es könnte sich ja um die handeln die er zu finden versuchte.