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« am: 22.09.2009, 14:30:23 »
Kenneth scheint sich gut in der Gegend auszukennen. Sicher führt er die Gruppe durch den Wald und zu seiner Unterkunft. Auf dem Weg berichtet Shael von dem Kampf am Vortag: Ihr kämpft gegen die Imperialen? Man merkt dem Mann deutlich seine Aufregung an und augenblicklich zeigt er sich noch versönlicher. Den Rest des Weges legt Kenneth ein höheres Tempo vor, um möglichst bald bei der Unterkunft anzukommen. Kenneth rät, den Fluss kletternd zu überqueren und schwingt sich selbst behände in die Lianen und das Gestrüpp das den Fluss überspannt. Die ca. 6 Meter messende Plattform, die eine leichte Überquerung des Flusses verspricht, sollte gemieden werden. Kenneth erklärt, dass es sich dabei um eine Schnappqualle handelt, die an der Wasseroberfläche wartet und mit einem Duftstoff, den das Geschöpf verströmt, wilde Tiere anlockt. Sobald ein gewisses Gewicht auf die Qualle wirkt, lässt sie sich buchstäblich unter Wasser fallen und reißt sein Opfer mit sich. Kenneth scheint die Flora und Fauna des Planeten gut zu kennen und seine Ausdrucksform lässt auf eine fundierte Bildung im Bereich der Biologie schließen.
In der Hütte bereitet er eine Mahlzeit zu und erzählt schließlich mit etwas belegter Stimme seine Geschichte:
Ich habe Felucia kennengelernt. Ja, natürlich… Ich bin 21 Jahre in Felucia Bay, der kleinen Forschungssiedlung aufgewachsen. Aber das meine ich nicht. Ich habe Felucia wirklich kennengelernt. Ich habe erfahren, was es heißt, die Beute eines Rudels felucianischer Raufmarder zu sein, von einem Macwa-Löwen gejagt zu werden und eine Woche lang auf den Tod durch das Sporengift des Quellpilzes zu warten: Das Fieber treibt dir trüben Schweiß auf die Haut und jeder Schluck Wasser, den du trinkst, bestraft der rebellierende Körper unbarmherzig mit stundenlangen Krämpfen, während du durch das Unterholz kriechst und darauf hoffst, nicht die Beute eines Raubtieres zu werden, dass dich trotz der verseuchten Witterung zu seiner nächsten Mahlzeit wählt. Sechs Monate überlebte ich den Wald bis heute...
Wir befanden uns auf einer Forschungsmission und sollten ein Lager in der Nähe des nördlichen Pols, auf der anderen Seite des Planeten - also in dieser Region hier- einrichten und Daten sammeln. Wir waren zehn Leute und alles lief gut. Bis die Imperialen auftauchten. Ich glaube, ich war der einzige, der entkam und überlebte. Vermutlich waren sie auf Felucia Bay aus und wollten verhindern, dass jemand eine Warnung absetzt. Die Forschungsergebnisse der letzten Jahre dürften die Siedlung und das Wissen seiner Einwohner jedenfalls zu einem Leckerbissen für das Imperium gemacht haben. Nicht zu schweigen davon, dass wir immer wieder Schmugglern und Rebellen Unterschlupf gewährten.
Er erklärt euch, dass sein dringlichstes Vorhaben ist, in Erfahrung zu bringen, was mit Felucia Bay, seinem Heimatort, geschehen ist. Er ist entschlossen, sich gegen den Würgegriff des Imperiums zu stellen, wenn er nur die Gelgenheit bekäme, aus diesem mörderischen Urwald zu entkommen. Natürlich begleitet er Shael und Pryn.