Beiträge anzeigen

Diese Sektion erlaubt es ihnen alle Beiträge dieses Mitglieds zu sehen. Beachten sie, dass sie nur solche Beiträge sehen können, zu denen sie auch Zugriffsrechte haben.


Nachrichten - Ultan

Seiten: 1 [2] 3 ... 260
16
Aaron zuckt hilflos mit den Schultern und Otham folgt verärgert seinen Kameraden. Der Aufstieg ist tückisch, da die Tragfestigkeit der Steinstufen an vielen Stellen kaum mehr gegeben ist, doch mit Hilfe der Unterstützung einiger Zauber die Damian und Razgrim wirken ist der Aufstieg nicht wirklich ein Hindernis für die Gruppe.

Oben angekommen finden die Kreuzfahrer eine kompakte, von einer etwa 3m hohen Mauer umgebene Anlage vor. Das einstige Tor liegt zerschmettert und verbogen inmitten hoher, blasser Grashalme, die zwischen Schutt und Geröll aus dem Boden schießen.

Hinter dem Tor befindet sich ein kompakter Innenhof und einige Schritt weiter stehen zwei Gebäude mit einem schmalen Pfad dazwischen, der tiefer in den Komplex führt.

Das kleinere der beiden Bauwerke scheint einmal ein Stall gewesen zu sein, das andere is deutlich größer und hebt sich durch eine hoch aufragende Steinfassade mit Buntglasfenster deutlich ab. Auf dem Dach, gut 12m über den Köpfen der Helden befinden sich mehrere Statuen, die den Hof überblicken.

Der Stall weist eine Scheunentür in Richtung des Hofs auf, der Eingang des größeren Gebäudes befindet sich in der schmalen Gasse.

Am Ende des Pfads der zwischen den beiden Gebäuden hindurch führt scheint ein weiterer Hof zu warten. Zwischen den Skeletten mehrerer Bäume ist dort eine enorme Statue auszumachen.

17
Aaron verneint Ragnis Frage. In der Tat erscheint es nur logisch, dass der Quartiersmeister die Gefäße mit der Droge nach dem Einnehmen vernichtet oder verschwinden hat lassen. Hätte jemand bei ihm durch Zufall die Philoen gefunden, wäre er sofort aufgeflogen.

Unschlüssig wie weiter mit dem Verdacht gegen Nurah zu verfahren ist, beschließen die Helden vorerst zu den Truppen zurück zu kehren. Der Marsch auf Drezen musste fortgesetzt werden, darin waren sich alle einig.

Die zurückgebliebenen Offiziere und Berater reagieren verblüfft, als die Gruppe von den Begegnungen mit den Vescavoren und den Drow erzählen, doch ist kaum Zeit um den Sieg auszukosten, da sitzen alle schon wieder im Sattel um den Marsch fortzusetzen.

Eine ereignislose Stunde später reiten die Kreuzfahrer immer noch durch das staubige Flußbett. Aaron hat den Blick stur geradeaus gerichtet, doch Sosiel, der direkt neben ihm reitet wirft hin und wieder einen besorgten Blick hinüber zu den Helden. Der Kleriker scheint zumindest zu ahnen was vorgefallen ist, vielleicht hat Aaron Kir ihm auch davon erzählt.

Oben auf dem Rand des einstigen Flussufers taucht in der Ferne eine Skulptur auf, die sich beim Näherkommen als stark beschädigte Statue herausstellt. Nurah wirft einen Blick hinauf und wendet sich dann an die Gruppe:

"Ein alter Schrein des Kreuzzugs, nichts besonderes in dieser Gegend. Nach er Errichtung der Festungsstadt Drezen wurden im Umland dutzende kleiner Schreine errichtet, die Reisenden Rast und Heilung von erlittenen Wunden bieten sollten. Die Schreine waren meist einer Gruppe guter Götter gewidmet, oftmals Iomeadae, Torag, Shelyn, Sarenrae oder Desna.

Mit dem Fall Drezens sind all diese Schreine verlassen und zum größten Teil auch zerstört worden."


Die Statue befindet sich auf einer Klippe, etwa 30m über dem Flussbett das Ahari. Die Klippe ist zu steil um sie ohne entsprechende Ausrüstung zu erklimmen, doch scheint jemand eine steile Treppe in die Klippenwand gehauen zu haben, die vom Boden der Schlucht bis ganz nach oben führt. Die Stufen sind verwittert und vom Wind glatt geschliffen, so dass sie kaum mehr als eine Kletterhilfe beim Aufstieg wären.

18
Aaron Kir kratz sich am Kopf und legt die Stirn in Falten.

"Nur das Nurah offenbar kein leichtes Leben hatte. Sie ist nach eigener Aussage die letzte Überlebende eines Heerzugs den sie einst als Bedienstete eines mendevianischen Adeligen begleitet hat. Ich hab den Name vergessen, irgendein Adelshaus aus dem Norden.
Ihr Herr und all seine Soldaten sind bei einer Expedition in die Weltenwunde umgekommen, die Dämonen haben die Armee in einen Hinterhalt gelockt und niedergemetzelt. Nurah gelang es sich unter einem Berg Leichen zu verstecken. Sie sagt sie hat fast zwei Tage unter den leblosen Körpern ihrer Kameraden ausgeharrt bis sie eine Gelegenheit gesehen hat um zu entkommen.

Eine unschöne Geschichte, doch die meisten unserer Soldaten haben ähnlich Schlimmes erlebt. Aber das muss ich Euch nicht sagen, Baldark. Ihr habt selbst genug Krieg gesehen um zu wissen wovon ich rede.

Lasst uns zur Armee zurückkehren und unseren Weg fortsetzen. Dank Damian bin ich von meiner Sucht kuriert. Vielleicht hat er Recht und es ist nur temporär. Ich werde mich jeden Morgen untersuchen lassen, damit ihr sicher sein könnt, dass ich keinen Rückfall erlitten habe, versprochen.
Ich werde die Augen offen halten und ein paar Gefallen einlösen. Vielleicht erwischen wir denjenigen, der mir das Schattenblut untergeschmuggelt hat."

19
"Was immer auch mein Wort noch bei Euch zählt, Baldark, aber für Sosiel würde ich meine Hand ins Feuer legen. Ich kenne keine frommere und gütigere Seele.
Sosiel war es, der mich vor Jahren von meiner Sucht befreite und dank Sosiel habe ich solange überlebt, dass ich heute vor Euch stehe.
Selbst der Gedanke daran, dass er mir die Drogen untergeschoben hat ist so surreal, das ich lachen möchte.

Nurah kenne ich noch nicht so lange, knapp ein Jahr vielleicht. Wir haben nicht die enge Verbindung die ich mit Sosiel, aber sie erscheint mir dennoch durch und durch aufrichtig. Nurah hat viel hinter sich, wie fast alle von uns. Im Gegensatz zu mir spricht sie darüber, wenn man sie fragt. Eine Geschichte voller Leid und Entbehrungen, aber ihr werdet sie nie klagen hören.
Ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass Nurah mir Schattenblut unterschieben würde.  Sie ist selbst Teil des Heerzugs und eine Vertraute der Königin.

Ich würde auf einen Außenseiter tippen, jemand den wir nicht mit Namen kennen. Sich unter den Soldaten einzuschleichen ist nicht leicht, aber bei so vielen Gesichtern, scheint mir das am plausibelsten."

20
Aaron schluckt und blickt Baldark kurz in die Augen, bevor er den Kopf erneut abwendet.
Auf Ragnis Frage hin nickt der Quartiersmeister.

"Ja, das Zeug ist einfach so in meinem Gepäck aufgetaucht. Irgendjemand hat mir die Droge untergeschoben - und wer auch immer das war, er kennt meine Vergangenheit."

Aaron erhebt sich vom Boden und fährt sich mit der Linken durchs Haar. Dann verneigt sich der Berater tief vor den Mitgliedern der Gruppe.

"Ich danke euch von ganzen Herzen für Eure Nachsicht und Güte. Euer Vertrauen wurde durch meine unbedarften Handlungen und meinen schwachen Geist untergraben, noch dazu habe ich das Heer und die Mission der Königin gefährdet. Ich werde mich der Gerichtsbarkeit ihrer Majestät stellen, sobald wir zurückkehren, darauf schwöre ich bei Iomedae.
Erlaubt mir bis dahin meine bisherigen Aufgaben weiter auszuführen, ich werde meine Anstrengungen bezüglich des Kreuzzugs verdoppeln. Obwohl ich meine Ehre erneut beschmutz habe, gebt Ihr mir eine Chance.
Ich würde eher sterben, als euch noch einmal zu hintergehen.

21
Aaron wehrt sich nicht, als Baldark ihn anpackt und wendet den Blick ab. Seine Stimme ist sehr leise, als er spricht.

"Ich habe den besseren Teil meines Lebens damit verbracht mich mit Drogen zu betäuben. Schattenblut ist nur das Ende eines langen Wegs.
Bevor ich Sosiel kennen gelernt habe, lag ich ziemlich am Boden. Er hat mich aufgebaut, er hat mir geholfen die Drogen in den Griff zu bekommen. Das ist nun auch schon ein paar Jahre her und bevor ich in den Rängen der königlichen Armee aufstieg. Ich hab Drogen - nicht einmal Alkohol - seither nicht angerührt. War mir sogar sicher diesen Teil meines Lebens hinter mir gelassen zu haben...

Bis diese Phiolen in meinem Gepäck aufgetaucht sind. Das war kurz nachdem wir die Ruinen von Fort Vilareth verlassen hatten.
Ihr müsst mich für einen hirnlosen Trottel halten, dies nicht sofort untersuchen zu lassen.

Aber ich sage Euch, wenn Ihr das Zeug einmal probiert habt...
Es hat nach mir gerufen. Alles kam wieder zurück, das Zittern, die trockene Kehle, das Pochen im Kopf. Ganz so, als hätte ich nie aufgehört.
Ich habe mich selbst erneut an die Droge verloren. Schlagt zu, Baldark. Ich habe die Mission und all meine Soldaten gefährdet. Eine Tracht Prügel reicht nicht als Sühne für mein Vergehen."

22
Aarons Augen weiten sich, als Razgrim seine Diagnose stellt. Der Quartiersmeister will sich wankend erheben, als Damian neben ihm niederkniet und seinen Zauber spricht.

Ein wenig Farbe kehrt in Aarons Gesicht zurück und seine Augenringe verblassen zusehends.
Er schnappt nach Luft und blickt Damian ungläubig an.

"Was für ein Zauber war das? Ich fühle mich wie neu geboren! Nicht nur das, auch das Verlangen ist fort, die Nervosität, das Kribbeln unter der Haut, der Druck unter den Augen... alles weg.
Fast so als hätte ich nie damit angefangen. All die Schmerzen, die Erniedrigung, die Scham, die Lügen, all das - lasst ihr mit einem einzigen Zauber verschwinden?

Ich... ich..."


Aaron Kir sackt in sich zusammen und wischt sich mit dem Arm übers Gesicht.
Dann blickt er hinab auf seine zitternden Hände und schüttelt langsam den Kopf.

"Es gibt keinen Dämon, der mich kontrolliert, soviel kann ich Euch sagen. Die Substanz ist hochgradig giftig, abhängig machend und absolut unheilig, doch habe ich zu keinem Zeitpunkt meine Königin hintergangen!
Ich mag ein verantwortungsloser Taugenichts sein, aber ich bin kein Verräter, dass müsst Ihr mir glauben!

23
Die Gruppe entfernt sich im Laufschritt von den Drow und bei jedem zurückgelegten Meter lässt das Gefühl nach, gleich einen Bolzen zwischen den Rippen zu spüren.
Zur Überraschung aller halten die Drow ihr Wort und es dauert nur eine kurze Zeit, bis die Helden wieder an der Oberfläche sind.
Oben angekommen, stellen die Kreuzfahrer fest, dass sich der Himmel über der Schlucht der Bewahrer merklich geklärt hat. Die Vescavoren haben durch den Tod der Königin das Schwarmbewusstsein verloren und verstreuen sich nun in alle Winde.
In einiger Entfernung trauen sich die Kundschafter von Merrics Reitern aus ihrer Deckung und winken die Helden zu sich herüber.
Merric begrüßt die Generäle mit verschränkten Armen und einem kurzen Nicken. Trotz des offenkundigen Erfolgs der Gruppe ist der sauren Miene des Hablings anzusehen, dass etwas nicht stimmt.
Wortlos nickt er in Richtung einer nahen Gruppe von Felsbrocken, wo Aaron Kir mit gekrümmtem Rücken auf dem Boden hockt und sich geräuschvoll übergibt.
Der Mann ist kreidebleich und die blutunterlaufenen Ringe um seine Augen lassen ihn den Toten näher als den Lebenden wirken.

Aaron wischt sich etwas Erbrochenes vom Kinn und lächelt schief.

"Hab mir wohl irgendwie den Magen verdorben, haha. Alles in Ordnung, ich brauch nur einen kurzen Moment. Ihr habt die Königin aus dem Weg geräumt, wie ich sehe. Eine weitere Heldentat unserer tapferen Generäle. Lasst uns zurück zu den Truppen reiten und unseren Marsch auf Drezen fortsetzen."

24
Nachdem die Kreuzfahrer einen kurzen Blick auf die die Habseligekeiten der Drider und des Alchemisten geworfen haben, machen sie sich auf den Rückweg durch den Tunnel in Richtung des Lagers der Drow.[1]

Baleana und ihr Gefolge erwarten euch bereits. Die Anführerin der verzieht die Mundwinkel zu einem eiskalten Lächeln und klatscht zweimal in die Hände.

"Bravo, ausgezeichnete Arbeit. Wir haben euren Kampf bis hierher gehört. Ghaunar ist gefallen und ihr seid alle noch am Leben. Ihr seid wahre Prachtexemplare eurer Art.

Seid ihr vielleicht an einer dauerhaften Position unter meinem Gefolge interessiert? Es mangelt nie an kompetenten Leuten und unter meiner Führung könntet ihr es weit bringen.
Euer kleiner Krieg gegen die Dämonen mag euch das Gefühl geben gebunden zu sein, doch die Welt ist groß und ebenso sind es eure Möglichkeiten."


Baleana lässt ihre Augen für einen Moment über die Gesichter der Gruppe wandern und lacht dann laut auf.

"Ein Scherz, tapfere Kreuzfahrer, nur ein Scherz. Ich erkenne religiösen Eifer und blinde Loyalität, wenn ich sie sehe, glaubt mir. Kein Angebot der Welt, so attraktiv es auch sein mag, würde Männer wie euch von eurem gewählten Pfad abbringen können. Jammerschade, aber ich respektiere unseren Handel. Ihr habt mir bei meinem Problem geholfen und dafür dürft ihr eurer Wege gehen.
Behaltet die Dinge, die ihr bei Ghaunar gefunden habt, seht sie als Bonus für geleistete Dienste."
 1. Items 2x [MW] Heavy Mace, 2x [MW] Composite Longbow, 1x [MW] hand Crossbow, 5x Dagger,
Alchemical Items4x Alchemist's Fire, 4x Tanglefoot Bag, 2x Thunderstone, 1x Burst Jar, 3x Unstable Accelerant, 2x Blood-boiling Pill, 1x Fungal Stun Vial, 1x Weapon Blanche: Ghost Salt
Magic Items +1 Studded Leather Armor, Cloak of Resistance +2, Handy Haversack, Ring of Feather Falling
Potions 1x Potion of Cure Moderate Wounds, 1x Potion of Invisibility, 1x Potion of Lesser Restoration
Gems Assorted Gems worth 1457 GM
Coins 95 PM, 203 GM, 88 SM, 48KM

25
Gronn legt den Kopf schief und scheint nachzudenken, dann macht der Gorgon ein metallisches Geräusch, dass ein wenig wie ein Grunzen klingt.

"Meine Art kann wenig mit den seelischen Regungen anfangen, die ihr Fleischlinge Gefühle nennt.
Die Drow haben mich in die Falle gelockt und mir Schmerzen zugefügt, eine Strafe für dieses Vergehen wäre gerecht. Der Alchemist war es jedoch, der die Tat vollbrachte und er wurde durch seinen Tod bestraft.
Die Drow mögen keine wohlwollenden Geschöpfe sein, doch solange sie uns nicht aufhalten, sehe ich keinen Grund sich ihnen in den Weg zu stellen. Ihr drängt auf Eile, wir sollten diesen Ort also verlassen.
Der Ort, den ich einst zu schützen gelobte ist durch die Dämonen vollständig ausgelöscht worden, seine Bewohner sind vertrieben oder getötet. Es gibt nichts mehr was ich hier halten würde."

26
Der Gorgon schüttelt sein massige Haupt und die Panzerplatten seines Nackens reiben knirschend aneinander.


"Mein Name ist Gronn, Diener Bharnarols und Wächter der Ruinen von Aurunoch, einer Stadt, die lange vor Eurer Zeit und auch vor der Wunde selbst existiert hat.
Euresgleichen hat die diesen einst heiligen Ort längst vergessen, doch über Ihren Ruinen ist kürzlich eine neue Siedlung entstanden. Die neuen Einwohner haben die Ruinen nie gestört und mir immer ihren Respekt erwiesen. Dann kamen die Dämonen, töteten alle an der Oberfläche und legten eine dunkles Siegel auf die Ruinen, so dass ich geschwächt wurde und die finsteren Horden des Abgrunds nicht vertreiben konnte.

Die Dunkelelfen haben versprochen mich zu befreien, doch haben sie mich betrogen und mich direkt nach Entfernung der mich bindenden Siegel in diese Höllenmaschine eingekerkert."

27
Der Gorgon schüttelt sich, wobei dunkles Blut aus seinen Wunden auf den Boden spritzt. Die Kreatur scheint von ihren Verletzungen jedoch nicht weiter beeindruckt.

In der Tat scheint das Monster kräftiger sein als zuvor und es macht einen Satz von der Plattform des zerstörten Tanks hinab, direkt vor die Kreuzfahrer.
Ein breiter, kurzer Rüssel beschnüffelt Ragni von allen Seiten.
Schließlich grunzt der Gorgon und wendet sich an die Gruppe.

"Euer Freund ist eins geworden mit der Energie des Abgrunds. Der Geruch ist unverkennbar. Aber er stinkt nicht so schlimm wie die Dämonen.
Ich kann eine schwache Spur meines Herren Bharnarol in im spüren, es stimmt, was ihr sagt.
Der gemäßigte Erfinder hat ihn gezeichnet. Eine beispiellose Ehre für einen Sterblichen."


Der Gorgon senkt sein Haupt vor Ragni und scharrt mit den Hufen im Staub.

"Ihr habt Euer Leben für das meine aufs Spiel gesetzt, ich danke Euch, kleiner, haariger Sterblicher. Mein Herr hat Euch das Leben geschenkt, wie Ihr mir das meine geschenkt habt. Ein gleichwertiger Tausch ein Prinzip der Alchemie. Fürst Bharnarol scheint Euch sehr zu schätzen, wenn er Euch Teil eines seiner Experimente werden lässt.

Doch was führt Euch hierher? Kämpft Ihr gegen die Dämonen wie so viele Eurer Art vor Euch? ODer hat man sich an mich erinnert und Ihr sucht meine Hilfe? Viel meiner einsitgen Kraft ging durch den Einfluss der Wunde verloren, doch wenn es in meiner Macht steht, werde ich Euch helfen."

28
Vor Ragnis Augen verschwimmt die Höhle und seine Gefährten und weicht einer blutroten Welt aus sengendem Schmerz. Als Blut seine Wangen hinab rinnt, steigt ihm der Geruch von Eisen in die Nase und in seinen Ohren hämmert der wahnsinnige Chor des Abgrunds, eine Kakofonie unzähliger gepeinigter Seelen.

Während sein Körper in Flammen aufzugehen scheint, spürt der Alchemist, wie ihm sein sonst so analytischer Verstand entgleitet. Nichts scheint mehr Sinn zu geben, Chaos breitet sich in seinem Geist aus wie enorm potentes Gift und versucht Ragni um den Verstand zu bringen.

So kurz vor der Auslöschung seiner Existenz durch die rohe Energie des Abgrunds sind Ragnis letzte Gedanken bei seinem Lehrmeister Remigius.
Der alte Mann sitzt im Schneidersitz vor Ragni auf dem Boden, seine muskulösen Oberarme vor der Brust verschränkt. Der silberne Kopf eines altehrwürdigen Elefanten sitzt auf den breiten Schultern des Meisters und blickt den kleinen Alchemist kleinen klugen Augen an, um die sich ein Netzwerk aus tiefen Falten und Furchen bildet.

Rhythmisch schwingt der Rüssel des Elefanten hin und her, als Ragni Worte vernimmt, die nicht seinem Meister und vermutlich auch keiner anderen sterblichen Kreatur gehören. Das tiefe Brummen der Stimme erfasst seinen ganzen Körper und lässt den rasenden Schmerz verstummen, der soeben noch seinen Verstand zu ruinieren gedroht hat.

Ein äußerst gefährliches Experiment, Ragni. Auch wenn Erkenntnisse jedweder Art erstrebenswert sind, sind sie dies nicht um jeden Preis. Und dieser Preis war zu hoch, meinst du nicht?

Wenn sich ein Sterblicher wie du mit Quintessenz vermischt, wird er daran zugrunde gehen. Deine Körper hält den Energien nicht stand, dein Geist wird zerfetzt und dein Selbst wird zerstört werden. Unter normalen Umständen wäre dies dein Tod, junger Ragni.


Der Elefant blinzelt und zuckt kurz mit den Ohren.

Doch Bharnarol weiß, dass du nicht aus reiner Neugier gehandelt hast, sondern um ein Leben zu retten. Ein Leben eines meiner Schützlinge noch dazu. Selbstlosigkeit und Güte haben dich zu einer schrecklichen Tat mit ungewissem Ausgang verleitet, anders als der Dunkelelf, der nur von Gier und Bösartigkeit bewegt wurde.

Ich werde dir meinen Segen geben, Ragnos Zrukan Zakro, auf dass dein Geist ein Bollwerk bildet gegen das Chaos des Abgrunds in deinem Körper. Dein Leib wird sich verändern und die rohe Kraft des Abgrunds wird für immer in deinen Adern fließen, doch dein Verstand wird dir erhalten bleiben. Du selbst bist nun ein Experiment, vielleicht eines der bedeutendsten des Multiversums.
Nur du und du allein wirst beeinflussen können, ob das Experiment deiner Existenz scheitern oder erfolgreich sein wird. Du hast dein Schicksal selbst in der Hand.


Der Elefant nickt zufrieden und Ragni wird plötzlich wieder von den glühend heißen Schmerzen gepackt. Doch auf einmal ist da noch etwas anderes, etwas Helles und Kühles, auf das er sich konzentrieren kann, um die Schmerzen zurückzudrängen. Ragni nimmt all seine verbliebene Kraft zusammen und klammert sich an diesen einen Funken, der auf einmal in seinem Verstand aufgetaucht ist.

Die Helden haben mittlerweile einen Kreis um ihren schreienden Gefährten gebildet und nach Damians Ausruf vorsorglich ihre Waffen gezogen.
Mit dem Schlimmsten rechnend müssen sie mit ansehen, wie Ragnis Körper sich verändert, wie sein Fell sich aufrichtet und jedes Haar wie ein Dorn von seinem Körper absteht, wie seine Gliedmaßen sich verlängern und verkrümmen, wie seine Krallen und Zähne zu gefährlichen Mordinstrumenten anwachsen und wie sich ein rotes Feuer in den weit aufgerissenen Augen des kleinen Alchemisten entzündet.
Dann jedoch hält Ragni plötzlich inne. Ein gleißendes Licht entfacht sich auf seiner Stirn und wie von Geisterhand geschrieben entsteht eine komplexe Rune auf der Stirn des Alchemisten.[1]
Ragni hört plötzlich auf zu schreien und kratzt sich die Stirn, ganz so als würde es ihn an dieser Stelle furchtbar juckend. Dann verblasst die Rune und lässt einen verwirrt in die Runde blickenden Ragni zurück.[2][3][4]
 1. 
Knowledge (Planes) 15 (Anzeigen)
 2. Segen Bharnarols: Ragni erhält +2 göttlichen Bonus zu einer Fertigkeit seiner Wahl, +5 maximale Trefferpunkte, +1 göttlichen Bonus auf einen Rettungswurf seiner Wahl, sowie ein zusätzliches Talent seiner Wahl.
 3. Macht des Abgrunds: Aufstieg Ragnis auf Mystic Tier 1!
 4. Ghaundar, den Fleischformer bezwungen und sein Experiment vereitelt: Jedes Gruppenmitglied erhält 3.000 Erfahrungspunkte.

29
Ragni spürt wie die Injektionsnadel in seinem Körper pulsiert und eine Woge fremdartiger Energie sich in seinem Körper ausbreitet. Die Chaosenergie fühlt sich wie ein zäher, öliger Schleim an, der tief in seinen Körper eindringt und alle inneren Organe füllt.
Zuerst wird ihm speiübel, doch bevor er sich übergeben kann packt ihn ein sengender Schmerz.
Es ist als hätte man sein Innerstes in Brand gesteckt. Heiße Flammen bringen das Blut in seinen Adern zum kochen, verbrennen seine Organe und schwärzen seine Knochen.
Tränen aus dunklem Blut fließen aus Ragnis Augen, als dieser vor unerträglichen Schmerzen den Körper krümmt und ein gepeinigter Schrei aus seiner Kehle dringt.

30
Der Gorgon schüttelt sich, wobei sich die in seiner Haut verankerten Kabel straff spannen.

"Es tut weh! Diese Maschine... bereiten große Schmerzen. Sie vergiften mich. Es brennen und stechen wie Nadeln aus Feuer! Hart mein Panzer, aber darunter nur Schmerzen.
Helfen, wenn ihr Freunde seid!

Ich will... nicht... sterben."

Seiten: 1 [2] 3 ... 260