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« am: 14.05.2010, 00:11:15 »
Eine Zeit stand Cephyron nur daneben und beobachtete die Gruppe. Er schwieg dabei, um erstmal selber nach den Ereignissen einen kühlen Kopf zu erlangen und die Situation richtig bewerten zu können. Thargosz hatte ein gutes Argument hervorgebracht, als er zu dem Drow sprach. Die schwarz-weiße Sicht war nicht immer die richtige, vor allem wenn es um einen Kampf zwischen zwei Fraktionen ging. Und dazu kam noch der Umstand, dass er Dunkelelf von dem gleichen Leuchten befallen war, wie er selber auch. Dass er dieses nach der nicht freundlichen Begegnung mit einem anderen dieser Unterweltbewohner zu erdulden hatte, ließ darauf schließen, dass auch die Gestalt im Schiffbruch gewisse Differenzen mit den Drow hatte. In der schwarz-weißen Weltansicht sagt man, dass das Böse nicht bestehen könne, weil es sich stets selbst zerfleischt. Während seiner Studien las der Genasi von der Rivalität unter den Häusern der Drow, die vor allem die Gunst ihrer Göttin als Ziel hatte. Dass dieser Drow sich in der Gesellschaft der Menschen aufhielt, konnte vielleicht bedeuten, dass er in der Missgunst dieser stand. Noch war der Magieweber nicht sicher, was er von der ganzen Sache halten sollte.
Allerdings waren die Waffen, die der Dunkelelf offenbarte, sicherlich ein Argument dafür, ihn zu dem Auftrag mitzunehmen, denn was auch immer sich am nächsten Tag ergeben sollte, so wie er dieses Spiel der Götter durchschaut hatte, gab es immer wen, der sein Leben lassen musste. Er sandte ein kurzes Gebet an seine Herrin Akadi, dass es nicht sein Leben sein würde, und näherte sich dem Flammenkrieger und dem Dunkelelf. An letzteres wandte er sogleich das Wort: „Was es mit dem Leuchten auf sich hat, wüsste ich auch gerne. Ich weiß zwar nicht, was ein Narbondel ist, aber stören tut mich das Leuchten dennoch. Vielleicht können wir wirklich zusammen arbeiten. Da wir an der gleichen seltsamen Sache leiden, glaube ich sogar, dass wir einander vertrauen können. Könnt ihr mir vielleicht verraten, wie es bei euch aufgetreten ist? Bei mir ist es aufgetreten, nachdem einer eures Volkes mich auf der Reise hierher mit einem Pfeil an der Stelle getroffen hatte.“ Nach den Worten gähnte er. Es war ersichtlich, dass er erschöpft war, und bald ein Bett benötigte, um am nächsten Tag ausgeruht zu sein. Die Hoffnung, an dem Tag noch einen Heiler aufsuchen zu können, schwand. Vermutlich würde er auch keine Antwort mehr auf seine Frage diesbezüglich vom Wirt bekommen.