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« am: 04.06.2010, 14:49:41 »
Abermals lacht Soral lauthals auf, diesmal so sehr, dass ihm Tränen in die Augen schießen. "Zivilisation? Ordnung? Oh, mein Freund, du hast mich falsch verstanden! Meine Heimat war eine Schmiede mitten im 'Nirgendwo', ich weiß nichteinmal in wessen Hoheitsgebiet sie lag. Beinahe täglich hatten wir es mit Banditen und ähnlichem Geschmeiß zu tun, die von der Arbeit meines Vaters gehört hatten... Nun, ab und an mag es wohl auch der eine oder andere alte Feind meines Vaters darunter gewesen sein, im Nachhinein betrachtet."
Mit einem kurzen Ruck stoßt sich der Krieger von der Reeling ab, um anschließend, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, zum zentralen Mast des gewaltingen Schiffes hin zu schlendern. Auf halbem Weg bleibt er stehen und wedet sich wieder El -Azarje zu.
"Und dennoch war es eine behütete Kindheit... Mir mangelte es an nichts, ich wurde umsorgt, gelehrt und unterwiesen... Es schien sich alles nur um mich zu drehen, darum mich wachsen und erstarken zu lassen...."
Langsam schien Soral zu verstehen, was sein Gegenüber ihm mitteilen wollte, zumindest dachte er das. Mit einer für seinen Körperbau beinahe seltsam wirkenden Grazie zieht er das gewaltige Schwert, das er auf seinem Rücken trug um es mit einer Hand fest umfasst vor sich zu halten, die Spitze gen Himmel weisend.
"An dem Tag, an dem ich dieses Schwert bekam begrub ich meinen Vater. Neben dem Grab meiner Mutter, die schon seit vielen Jahren dort auf ihren Liebsten gewartet hatte. Mein Zuhause, die Schmiede, überlies ich dem alten Morash, der Mann der uns mit Rohstoffen - und auch vorzüglichem Alkohol - beliefert hat. Ich habe nichts als das was ich am Leib und im Herzen trage. Nun, nicht ganz, ich habe wohl auch einen Freund der mir den Rücken freihält. Nichts liegt mir ferner als Schande über dich zu bringen, El - Azarje. Doch versuch mir bitte dies eine Versprechen zu machen - wenn ich das gefunden habe, wonach ich suche, dann sie deine Schuld als getilgt, mein Freund."