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« am: 05.10.2010, 19:21:49 »
Als der Alchemist den Wein mit einem anerkennenden Pfiff beurteilte, konnte sich Eripera ein weiteres Grinsen nicht verkneifen.
„ Irgendwann müssten wir uns noch einen Weinbauern mit Knechten auf einem kleinen Grundstück halten, damit der Nachschub nicht ausbleibt – ich will dich ja bei Laune halten „
Dann folgte die junge Frau dem Magazinmeister ins Hinterzimmer des Gebäudes, wo dieser immer seine Gebräue aufzubewahren gedachte. Sie selbst hatte eingeschränkte Kenntnisse auf diesem Feld gesammelt, weil ihr schon früh bewusst wurde, dass man mit tragbaren Mengen zwar keinen Krieg, wohl aber doch ein kleines Scharmützel beenden konnte. Und Opfer die das Teufelszeug abbekamen erwartete ein grausiges Schicksal genau wie die berühmten gebratenen Drachenschnäbler in der Gegend um die Drachenküste. Eripera gefiel der Geruch von Schwefel, den ganzen Säuren und den anderen Ingredienzien sehr gut und sie kam gerne hierher. Als die Tonkrüge dann vor der Menschenfrau standen und Feuerauge ihr erklärt hatte, was es mit dem besonderen rot angestrichenen Krug auf sich hatte, sah sie sich in ihrer Meinung bestätigt dass es gut war, wenn man auch mal den Charme spielen ließ, anstatt immer Befehle zu erteilen.
„ Das freut mich aber dass die Ausbeute sich als größer herausstellte, als er für den General vorgesehen gewesen war. Ich werde eure Errungenschaften einem würdigen Zweck zuführen. So jetzt muss ich aber in die Koje und meinen Kopf freibekommen – ich muss Morgen fit sein ! Und danke nochmal „
Nach diesen 3 Worten beugte sich Eripera zu dem älteren Alchemisten herunter und küsste ihn auf die rechte Wange, bevor sie fortfuhr.
„ dass ich immer in den Genuss komme eure Sachen testen zu dürfen ! „
Und den Satz beendete wobei sie sich auch dabei ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Danach verbrachte der weibliche Feldwebel noch eine gute Stunde in einer Taverne, deren Namensschild vor Monaten schon heruntergerissen wurde und dieser deswegen den Namen : Das namenslose Grab eingebracht hatte. Aber im Gegensatz zu anderen Gasthäusern war es hier sauber und es trieben sich auch keine Taugenichtse dort herum – einmal abgesehen von denen die unter der Generälin dienten. Dort hatte sich Eripera ebenfalls schon einen Namen gemacht, weil sie sehr gutes Essen mit großzügigem Trinkgeld zu belohnen gedachte, bei Mittelmäßigkeit in diesem Bereich aber konnte die junge Frau auch mal dazu übergehen dem Koch einen Privaten Besuch abzustatten und ihm ein paar Züchtigungen angedeihen zu lassen. Dieses war nun aber schon lange nicht mehr geschehen, da diese Ausbrüche berühmt und auch gefürchtet waren.
Nachdem der Hunger gestillt war, machte sich die junge Frau auf zu ihrem Quartier. Hierbei handelte es sich um eine Etage eines Hauses, bestehend aus Guter Stube, Schlafzimmer und einem Zugang zum Dachboden für den nur sie den Schlüssel hatte. Hier bewahrte Eripera private sperrige Sachen auf. Das Haus gehörte der Witwe eines ehemaligen Lehrers Eriperas. Dieser lehrte sie viel über die Manipulation der menschlichen Natur. Leider wurde er beim Feilschen mit einer Gruppe Hobgoblins erschlagen, weil diese ihm auf die Spur seiner, teilweise schlimmen, Lügen gekommen waren. Danach bot dessen Witwe aus Gründen der finanziellen Not Eripera an, bei ihr einzuziehen. Damit hatte sie einen gewissen Schutz, denn nicht wenige kannten den weiblichen Feldwebel und mieden schon aus diesem Grund die alte Dame. Als Eripera die Tür öffnete war es schon ziemlich spät, so dass sie die Alte Cruzella nicht mehr begrüßte sondern sich schnell in ihr Stockwerk verzog und auch alsbald tief und fest eingeschlafen war. Am anderen Morgen war sie auch schon aus dem Haus bevor jemand erwachte. Der Apfel, welchen sie saftig und einladend auf dem gemeinsamen Küchentisch zurückließ würde ihre zeitweilige Anwesenheit offenbaren.
Schnellen Fußes eilte Eripera in die Stallungen der Garnison, nahm dort ihren Rappen und ein zweites Pferd nicht so edlen Blutes, auf welches die Geschenke des Alchemisten verstaut wurden, weil sie sich sicher fühlen wollte. Wenn das Pferd scheuen und die hochexplosive Fracht abwerfen sollte, würden keine humanoiden Ziele in Mitleidenschaft gezogen werden. Sitzend auf Eisigem Schimmer und des Lasttier hinter sich herziehend erschien auch die Kommandantin des kleinen Einsatzkommandos am Markt, am vereinbarten Ziel von dem aus der Auftrag beginnen sollte. Als sie beim Ankommen bemerkte, dass Endryth schon seinen Weg hierher gefunden hatte, nickt sie diesem ein kurzes
" Guten Morgen Soldat "
zu und verweilte dann ebenso wie dieser in Erwartung der Ankunft aller.
Bin mal gespannt wie diszipliniert sie sind und wie zeitnah sie hier ankommen.
dachte Eripera voller Ungeduld