In der Nachhut zu sein gefiel Gelirion. So konnte er immer sehen was die Anderen vor ihm machten. Was das Pferd von Miriel anging, so wunderte sich nicht nur der Waldläufer über die Entscheidung es mitzunehmen. Auch Gelirion fragte sich ob es eine so gute Entscheidung war. Schließlich war ein Pferd im Wald so zuhause wie ein Fisch im Morast. Es mochte zwar einige Waldpferde geben, aber diese hielten sich am Rand des Waldes auf. Also dort wo der Wald eher licht war. Außerdem waren solche Pferde kleine Geschöpfe. Klein genug um sich nicht an tief herabhängenden Ästen zu verletzen. Nun, es war aber die Entscheidung von Miriel und so beließ er es dabei. Der Wald gefiel Gelirion. Er war zwar dichter und so unwegsamer als der Wald den er kannte aber es war ein Wald. Das dieser voll Leben steckte, bemerkte Gelirion. Es hätte ihn auch stark gewundert. So machte er sich bis zum Nachtlager einige Notizen und hielt die Karte auf aktuellen Stand.
Im Nachtlager spielte Gelirion etwas auf. Er beließ es bei leichten und einfachen Lautentönen. Auf ein Lied oder sonstigen Gesang ließ er sich nicht drängen. Eine schöne Untermalung der Natur empfand er passender als ein emotionsbeladenes Lied. Den Kampf des Zwerges mit Asha beobachtete er gelassen. Es war ja eine Übung, auch wenn sie Blankwaffen verwendeten. Ansonsten beteiligte sich Gelirion an dem ein oder anderen Gespräch. Er hörte aber meist lieber zu als viel preis zu geben.
Der Wald am nächsten Tag gefiel ihm viel weniger. Die Stille war unnatürlich. Tiere machten Geräusche das lag in ihrer Natur. Allein wenn Gefahr sie verjagt hatte, gab es keine Geräusche. So blieb er wachsam. Die Felsnadeln waren eine willkommene Abwechslung. Nachdem der Zwerg erklärte, dass sie aus Bundstein bestanden, untersuchte Gelirion sie genauer. Er betastete die Steine und untersuchte jede Auffälligkeit gelassen.
[1] Schritt und Maß waren nur einfache Daten und fanden neben dem was er herausfand, selbst wenn es nichts war, und kleinen Skizzen Einzug in sein Tagebuch. Als weitere Felsnadeln auftauchten versuchte er sich die Position der einzelnen kleinen und großen Steine zu merken. Vielleicht bestand ja ein Muster in ihren Position.
Als Rogav mit der Nachricht einer Höhle von seinen Streifzügen wieder kam, war Gelirion nicht so begeistert. Höhlen waren etwas für Zwerge oder Menschen. Er als Elf fühlte sich unter einem Blätterdach oder freien Himmel viel wohler. Natürlich gab es in elfischen Städten auch Gebäude mit vier Wänden und eine Decke hatten, doch war die Decken sehr hoch angesetzt und hatten oft Deckenfenster um Licht in den Raum zu lassen. So betrat Gelirion die Höhle nur Zähneknirschend. Auch für Gelirion waren Rogavs Ausführungen nichts neues. Das was der Zwerg ansprach mußte auch in Wäldern berücksichtigt werden. In der Höhle selbst hielt er die Augen offen. Er wollte nur ungern überrascht werden. Besonders nicht von hinten. Mit einer Hand an der Felswand tastete er sich an dieser entlang. Dabei blickte er sich immer mal wieder nach hinten um, zur Decke und zum Boden. Auch hielt er die Augen nach tierischen Spuren offen wie zum Beispiel Spinnweben.
[2]Als sie dann an der Felswand ankammen stutzte Gelirion. Dies kam überraschend und noch überraschender war die Treppe. Damit gab es also intelligentes Leben auf der Insel. Vielleicht nicht jetzt aber zumindest irgendwann. Dieser zustand besserte seine Laune. Die Aussicht auf eine fremde Kultur hatte schon seinen Reiz. Auch die Treppe untersuchte er eingehend. Er nahm die Höhe und breite der Stufen auf. Schließen könnte man an diesen abwägen wie groß die Erbauer waren, welche Schrittlänge sie hatten. Aber ihm interessierte auch wie eingetreten die Stufen waren. Selbst Granit würde eine Einbuchtung haben, dort wo viele Wesen immer und immer wieder auf ihn getreten waren.
[3] Das diese Daten ihren Weg in sein Tagebuch fanden, war selbstverständlich.