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« am: 27.01.2011, 00:54:48 »
Auch Gelirion nutzte den ersten Abend um sein Tagebuch einzuweihen. Denn für diese Reise hatte er ein neues Buch angefangen. Jeden Tag wollte er etwas hin ein schreiben und so einen Reisebericht mit seinen Eindrücken schaffen. Selbst die Tristes der folgenden Tage und Woche fanden ihren Platz in diesem Tagebuch. Auch wenn es zu manchen Tag nur ein Satz war.
Seine Zeit verbrachte er meisstens an Deck mit dem spielen von Lieder die gelangweilten Reisebegleiter zu unterhalten und mit Gesprächen über so manche Dinge. Er selbst vermied es dabei weitestgehend über sich selber zu sprechen. Was sein Intention war die Reise anzutreten und was seine allgemeinen Vorlieben und Abneigungen waren. Auch mochte er nicht gerne darüber reden woher er genau kam und wie es um sein Haus stand. Dies hatte nicht mit irgend einer Abneigung zu tun sondern eher damit, dass er es zum einen als unwichtig empfand und zum anderen als privat.
Um nicht in Routine zu verfallen, übte er sich im klettern. Sein Ziel dabei war das Krähennest. Nicht unbedingt weil von dort als erstes Land erspäht werden konnte, sondern weil es dort oben ruhig war und er in all dieser Stille das weite endlose Meer betrachten konnte. Er leibte den Anblick dieser Weite. Es erinnerte ihn an das ewig weite Grün seiner Heimat und linderte so den Schmerz.
Was die Abende anging so versuchte Gelirion in der Hängematte schlaf zu finden. Doch hatte er so einige Probleme mit ihr und dem ganzen Schlafsaal. An die Hängematte konnte er sich so einiger maßen gewöhnen, doch den Raum empfand er als bedrückend und vor allem muffig. So versuchte er die Abende und Nächte an Deck oder sogar im Krähennest zu verbringen. Dort gab es nur den weiten Sternenhimmel und die salzige, frische Luft.
Als dann endlich Land entdeckt wurde, freute er sich wie jeder andere darüber. Doch schwang etwas Endtäuschung mit. Schließlich hatte er sich schon auf eine schneebedeckte Insel gefreut. Als das Schiff näher kam und die grünen Bäume in Sichtweite waren, entschwand die Endtäuschung. Die Insel gefiel ihm.
Am Festabend spielte Gelirion auf. Er versuchte sich an so manch einen freudigen Stück und wechselte auch die Instrumente. Was das Essen und Trinken anging, so hielt er sich wie zu jeder Mahlzeit zurück. Schließlich verzichtete er so oder so auf das Essen von Tieren. Wozu auch. Solange es genug Gemüse und Obst gab brauchte kein Tier für ihn sterben. Auch Alkohol mochte er nicht all zu sehr. Darum hatte er beim Trinkgelage am ersten Tag auch nicht einen Schluck Met mit getrunken. Nur aus absoluter Höflichkeit, also wenn es sich nicht vermeiden ließe, würde er einen Schluck Alkohol zu sich nehmen. Solche Trinkgelage, wozu er auch die Feier zählte, waren nichts wo er etwas trinken würde. So konnte er mit klaren Kopf sich zur Ruhe begeben.
Die nächsten Tage verbrachte er in den Seilen oder im Krähennest. Mit seinen scharfen Augen betrachtete er immer wieder die Insel. Der Vorschlag des Kapitäns gefiel ihm. Auch nutzte er die Zeit um sich einen Namen zu überlegen. Jedoch nicht nur für die große Insel sondern auch für die kleine Insel. Mit der Zeit verfestigte sich zwei Namen. Der erste, für die Hauptinsel, hatte etwas mit der Farbe der Vegetation und den Felsen zu tun. So sah er ähnlich wie Miriel Zähne oder Zacken in ihnen. Er überprägte sie jedoch nicht mit dem Bild eines grünen Drachens sondern ging Gedanklich die elbischen Wörter für Grün, Zähne und Zacken durch. Seine erste Idee verwarf er bald. Es hörte sich in der Übersetzung scheußlich an. Später kam er auf den Namen Caragelin. Was simpel so viel bedeutete wie grüne Felszacken. Für die kleine Insel hatte er schnell einen Namen gefunden. Tinu, kleiner Stern sollte sie nach seinen Willen heißen. Nachdem er diese Beiden Namen gefunden hatte, ging er zum ersten Offizier und teilte sie ihm mit.
Als Gelirion mit den anderen endlich die Insel betreten durften, erfreute es ihn sehr. Die schwere Arbeit schmälerte diese Freude nicht all zu sehr. Schließlich versuchte er sich aus Arbeiten heraus zu halten die seine Finger verletzen könnten. Für ihn als Barden wäre eine Verletzung der Hände das Aus. Denn noch fand sich genügend Arbeit, dass er erschöpft und zufrieden schlafen konnte. Das Bett aus Blättern nahm er hierfür gerne an. Von der Kleidung her blieb er bei seiner Reisegewandung. Wenn es ihm zu warm wurde, begnügte er sich damit aus den Ärmeln zu schlüpfen und das Hemd etwas zu öffnen. Abends, wenn er eine ruhige Minute fand, nutzte er die Zeit um zu baden. Auf dem Schiff war Wasser knapp und der Eimer Meerwasser am Morgen reichte für eine Dusche.
Als Miriel, Araki und er zum Kapitän und der Magistra gerufen würde, war er gespannt auf die Worte der beiden. Schließlich ahnte er, dass nun die Zeit gekommen war die Insel zu erkunden. So hörte er gespannt den Ausführungen der beiden zu. Zu Miriels Frage nickt er. Denn diese hätte er auch gestellt. Die Antwort der Magistra genügte ihm. Er hatte nicht wirklich erwartet, dass sie es auf Anhieb beantworten konnte. Schließlich war dies eine Forschungsreise zur Erkundung. Vielleicht würde sich später klären warum es so warm war.
Er selbst hatte aber auch noch ein paar Fragen an die Magistra und den Kapitän. „Werte Endara und werter Kapitän auch ich habe noch ein paar Fragen an euch. Zum einen habt ihr jemanden ins Auge gefasst der die Karte führen soll? Schließlich dürftet ihr am besten über unsere Fähigkeiten bescheid wissen. Zum anderen, sollen wir auch Proben sammeln? Zum Beispiel von der Flora. Oder genügen euch Beschreibungen der Pflanzen mit dem genauen Fundort?“