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« am: 17.04.2011, 21:49:56 »
Modsognir ging voran und versuchte mit seinen scharfen Augen auszumachen wo der Weg sicher war. Er umschiffte dabei einige recht offensichtlichen Gras überwachsenen Wasserlöcher. Doch dann plötzlich war der Zwerg weg. EIn gurgelndes Geräusch und ein großes Loch im Boden zeugte davon dass der Paladin diesmal eins der Löcher übersehen hatte. Mit vereinten Kräften versuchten die restlichen Mitglieder des Full House den Zwerg aus seine Misslichen Lage zu befreien während dieser verfaultes Wasser spukte. Nach ewig andauernden Minuten hatten es die Helden geschafft. Erschöpft lagen die Abenteurer auf dem nassen Untergrund und atmeten schwer. Es vergingen viele weitere Minuten biss man sich erholt hatte und den Weg fortsetzen konnte.
Ramar ging weiter und beobachtete genau die ihn umgebende Pflanzenwelt. Mit Kennerblick versucht er die Pflanzen auszumachen die auf einen sicheren Untergrund angewiesen waren. Doch irgenwie verwechselte er Stein- mit Sumpfkraut und auf einmal sank der Kleriker hüfthoch im Sumpf ein. Dankbar küsste Ramar sein Schwebeamulett und schaffte es mit einer gewaltigen Kraftanstrengung dem Sumpf zu entkommen. "Puuh das war knapp. Nächstes Mal soll uns die Echse führen."
Geistesabwesend sammelte Leoril einige Äste, Blätter, Lianen und anderes ein, das sie auf dem Sumpfboden fand. Wenige Augenblicke später hielt sie triumphierend eine Konstruktion in die Höhe.
Die Blicke ihrer Gefährten vermittelten jedoch nur Unverständnis.
"Das sind Sumpfschuhe" erklärte Leoril. "Durch die größere Oberfläche verteilt sich unser Gewicht besser und wir sinken nicht so schnell ein", fuhr sie fort.
Innerhalb weniger Minuten bastelten sich die Helden jeweils ein Paar der Schuhe und tatsächlich konnten sie problemlos zwei Steinhaufen hinter sich lassen, doch dann war das Material durchnässt und die Konstruktion zerfiel in ihre Einzelteile.
Inzischen war der satte Bewuchs der Feuchlandschaft von mehr und mehr braunen Stellen durchzogen, und das Wasser wurde immer schwärzer. Die Sonne sank noch ein Stückchen, und nach einer Weile veränderte sich das Aussehen des Bodens wieder etwas. Es standen mehr und mehr Bäume herum, die allerdings in unterschiedlichen Stadien des Verfaulens waren. Bei jedem Schritt stiegen Blasen von stinkendem Sumpfgas aus dem knöcheltiefen Wasser, das auch langsam tiefer wurde. "Sieht aus als wäre dieses Gebiet tatsächlich vor ein paar Wochen noch trocken gewesen. Hat es sich vielleicht abgesenkt?" bemerkte Lexi.
Die Steinhaufen führten auf einen kleinen Hügel zu, und als sie näher kamen ragten links und rechts steile natürliche Lehmwände hervor, die einen sich verjüngenden Einschnitt in den Hügel darstellten. Die Kluft führte auf eine Felswand mit einer doppelflügeligen Steintür zu, die sich gerade noch auf trockenem Boden befand. Am Boden der Kluft wuchs ein halbversunkener Baum mit schwarz verfaultem Laub und ein ebensolches Gebüsch.
Einige merkwürdige Konstruktionen erregten sofort die Aufmerksamkeit der Abenteurer. Oberhalb der Tür schien sich hinter einer Art groben Holzverschalung eine Art Lederballon zu befinden, der mehrere Schritt Durchmesser hatte. Zwei armdicke Rohre aus Holzröhren und schmierigem Leder führten von ihm herunter und endeten links und rechts der trockenen Plattform im Sumpf. Eine ganze Menge kleinerer Rohre die an der stirnseitigen Felswand entlang verliefen war ebenfalls mit dem Ballon verbunden. Einige Rohrenden und merkwüdige Holzkästen waren ebenfalls zwischen der kränklichen Vegetation der steilen Wand zu erkennen.
Bevor die Abenteurer sich beraten konnten, kam ein schriller Schrei aus dem Baum. Ein kleiner Echsenmensch, nicht größer als ein Kobold, war kurz zu sehen, ging aber sofort hinter dem Stamm in Deckung.