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« am: 17.05.2014, 08:20:36 »
Oberyn war die fröhliche Art des Kapitäns und sein kumpelhaftes Getue zuwider.
Er hatte es als die schnellste und sicherste Art angesehen nach Redstone zu gelangen, in das Gitter aus Kanälen in das ihn die Spur des Schwestermörders geführt hatte.
Die anderen waren der selben Meinung gewesen, nur Reyenas hatte zuerst Bedenken angemeldet wegen ihres vermaledeiten Thuman Moko.
Das Tier war eine Zumutung für Nase und Gemüt und sowohl Oberyn wie auch Moko wussten dass sie sich nur gegenseitig duldeten weil es die SItuation verlangte.
So waren sie alle von Veriton mit dem Schiff gestartet.
Oberyns längliches Gesicht wirkte bald noch etwas länglicher als das unaufhörliche Schaukeln seinen Tribut forderte.
Doch schon als sie Quintas passierten füllte sich der Prinz besser. Als sie schließlich vor einem Tag in die Kanäle einfuhren leuchteten die vipernartigen schwarzen Augen unter den dünnen Augenbrauen vor Erwartung. Es waren diese Augen welche ihm den Spitznamen die Viper eingebracht hatten - einer seiner Vorfahren wurde in einem seltsamen Sturm verändert, erzählte man sich, und seither waren die Schlangenaugen ein hin und wieder auftauchendes Zeichen seiner Familie. Ob die scharf geschnittene Nase und die silbergrauen Strähnen in dem ansonsten schwarzen Haar ebenfalls etwas damit zu tun hatte wusste Oberyn nicht, aber es war eine Äusserlichkeit die er sich mit seiner Schwester geteilt hatte - seiner süßen Schwester die viel zu früh gewaltsam aus dem Leben gerissen wurde.
Doch er war seiner Vergeltung ein gutes Stück näher gekommen, er konnte es geradezu körperlich spüren.
Dann würde er seine Rache üben und sie würde endlich in Frieden ruhen können und er würde vielleicht auch endlich wieder Frieden Finden, vielleicht sogar mit seinem Vater - wer wusste schon was die Zukunft bereit hielt.
Oberyn stützte sich auf seinen Speer als er aufstand. Die Waffe seines Hauses deren rechtmäßiger Erbe er war und den er mitgenommen hatte egal was sein Vater zu sagen hatte.
Nur diese Waffe würde angemessen sein die Tat zu vergelten die so viel Trauer über seine Familie gebracht hatte. Der schlanke flexible Schaft lag in seiner Hand als wenn die Waffe zu seinem Körper gehörte, so viel hatte er damit trainiert, hatte die glänzende Spitze, welche das Licht immer zu seiner Quelle zurück warf, in Übungspupen und Schilde gerammt, wie eine Viper die den richtigen Augenblick abwartete um dann schneller als das Auge es wahrnehmen konnte zuzustoßen.
Er hob auch das polierte Rundschild auf welches die Insignien seines Hauses trugen, eine rote Sonne durch die ein Speer ragte.
"Familienangelegenheiten", war alles was er Deymish zur Antwort gab. Mehr hatte den Kapitän von niedriger Geburt nicht zu interessieren, eigentlich nicht einmal dass.
Er hatte ausreichend Shins erhalten.
Müde strich sich Oberyn mit der Hand über das Gesicht - es würde der Tag kommen an dem er wieder besserer Laune sein würde. Das würde der Tag sein an dem die Spitze seines Speers feucht vom Blut sein würde.