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Nachrichten - P. Vergilius Maro

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Ich bin bis einschließlich Mittwoch (01.04.) in Urlaub und werde nicht schreiben. Da ich in der Ewigen bin, könnte es aber die ein oder andere Inspiration für diese Runde bringen.

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@Vergil: Kann ich davon ausgehen, dass Triton und die seinen auch die Sprache der Fische sprechen können, ich also direkt kommunizieren könnte?

Ja, kannst du.

@Trios: Sehr schade, aber eben deine Entscheidung. Vielleicht liest man sich ja doch noch mal wieder.

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Keine so große Textwand, aber ich wollte für euch endlich weitermachen.

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Die Leidende hinter sich lassend setzten die Dardaner ihre Wanderung durch die Ödnis fort. Langsam stiegen sie die Hügel hinauf, nichts schien auf Veränderung zu deuten, doch schließlich erreichten sie den Scheitelpunkt. Ihr Blick fiel hinab auf gewaltige Wasser, soweit das Auge reichte erstreckte sich das Nass.
Der Blick der Helden wanderte über das ersehnte Nass und sie sahen das Flussbett, das sich einst aus diesem See speiste doch jetzt trocken war, ganz so als weigerte sich das weinrote Wasser in es hinein zu strömen. In der Mitte des Sehes, hoch aufragend über den Wassern thronte der Palast des Muschelhornspielers. Beinahe schien er über dem Wasser zu schweben mit seinen goldenen Mauern, doch als die Heroen näher rückten, die Knöcheln umspült von den Wassern des Sees erkannten sie die Wellen, die die Mauern umspülten und es so aussehen ließen, als würde der Palast in der Luft hängen.
Auf dem untersten Treppenabsatz erwarteten Najaden gehüllt ihn Panzer aus Schuppen mit Speeren aus Korallen die Neuankömmlinge. Bestimmt waren ihre Stimmen, klar ihr Ton: "Welche Flut spült Fremdlinge an unsere Gestade? Wer ist es, der das Haus des Triton sucht, die Herrlichkeit des Meerblauen zu betrachten wünscht?"

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Aus dem Gespräch ist jetzt nichts neues mehr zu gewinnen, das ist hoffentlich deutlich geworden.

Wollt ihr noch hier verweilen und euch gegebenenfalls irgendwie dazu besprechen oder soll ich euch weiter schieben.

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Das Funkeln des Wahnsinns war zurückgekehrt in die Augen Akanthas und so brannten sie sich in Iphitos Blick als er eine weitere Frage stellt: "Ich brauche essss zurück. Um jeden Preisss. Er mussss es mir zurückgeben." Meropes ins offene gesprochene Frage bekam erhielt gar nicht erst eine Erwiderung. Um Worte mit ihr zu wechseln, geleitet von der Vernunft, würde man wohl den meerblauen Gott davon überzeugen müssen, die Wasser wieder fließen zu lassen.

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@Iphitos:

Das mit den Nymphen ist in der Mythologie nicht so stark. Nur Daphne z.B. konnte sich nicht von ihrem Baum entfernen, weil sie in einen Baum verwandelt wurde. Akantha "wohnt" nur in diesem Baum, sie könnte sich also schon zum Palast begeben, vielleicht nicht für immer, aber möglich wäre es schon.

Zu Triton: Triton ist ein Sohn des Neptun und der Amphitrite und einer der zahlreichen Meergötter. Wenn Neptun mit seinem Hofstaat auftritt ist Triton mit seinem eigenen Gefolge aus Meernymphen, Delphinen u.ä. meist bei ihm.
Er hat seinen eigenen Wohnsitz irgendwo im Westen.

Zu Ceres: siehe Infothread. Außerdem: Ihre Tochter Proserpina wurde von Pluto geraubt und in der Unterwelt geehelicht. Nach einigen Streitigkeiten zwischen den Göttern und nachdem die ganze Welt durch die Trauer der Ceres zu verdorren begonnen hatte, wurde ein Kompromiss geschlossen. Fortan verbringt Proserpina ein Viertel des Jahres bei Pluto in der Unterwelt, den Rest an der Oberwelt bei ihrer Mutter.


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Ok, d.h. ich entscheide selbst, ob sie das auf sich bezieht. Erstmal möchte ich an dieser Stelle aber noch weitere Reaktionen abwarten.

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@Merope: Richtest du die Frage direkt an Akantha, oder nicht?

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Laptop läuft wieder. Aber hier seid ihr ja erstmal dran.

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So, da hätten wir es.

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Die Augen der Nymphe suchten die des Knienden und fanden sie. Eine Spur des Wahnsinns – brennend vor Durst – wich zurück bei den freundlichen Worten. Der Blick wanderte in die Ferne, hin zu einem Ort, den niemand außer der Nymphe selbst mit seinen Augen zu berühren vermochte. Ihre Züge schienen sich gar wundersam zu verändern. Ein Hauch des Lebens kehrte zurück auf ihre Haut und nicht mehr zischend, sondern wohlklingend war ihre Stimme. Eine Erinnerung an das, was sie einst gewesen war, lebendig geworden in der Erinnerung an das, was einst gewesen ist: “Einst war ich glücklich an diesem Ort, lebte hier. Verbrachte meine Zeit in Freude und Licht, umspült vom Wasser. Immer sang er für mich: Akantha, Akantha! Das war sein Ruf. Von morgens bis abends erklang er und ich hörte ihn gern. Auf seinem Muschelhorn spielte er für mich und mit Freuden lauschte ich ihm. Mein Triton, sagte ich zu ihm, spiele für mich für immerfort. Doch er unterbrach sein Spiel und kam zu meiner Insel, stellte sich ans Ufer, der Meerblaue, und seine Worte waren süß und doch abstoßend in meinen Ohren: Komm mit mir, verlasse diesen Ort, begleite mich zu meinem Palast, empfangen will ich dich mit meinem Hofstaat, alle sollen für dich ihre Lieder spielen. Komm mit mir, Akantha! Sei meine Gefährtin für diesen Tag.
Es leuchteten ihm die Augen als er das sprach. Aber wie hätte ich mit ihm kommen sollen, ich bin Akantha, dies ist mein Platz. Niemals habe ich mich hier fortbewegt und niemals könnte ich gehen. Das sagte ich ihm, bat ihn: Meerblauer, verweile bei mir und erfreue mich mit deinem Spiel. Keiner spielt das Muschelhorn wie du. Spiele für mich und schenke deiner Akantha ein Lächeln. Das ist alles, was ich wünsche.
Und doch spielte er nicht für mich, nein, in Zorn geriet er, ob seiner Schmähung. Wie gern hätte ich ihn hier willkommen geheißen und seinem Spiel gelauscht, doch alles woran er dachte, war sein goldener Palast und sein Hofstaat. Angefüllt mit dem Thiasos, mit den Fischen des Meeres und den Nereiden, die umherschwimmen voll Freude. Niemals hätte ich Akantha dorthin gepasst, mein Platz ist hier, auf meiner Insel.
Bitter war die Stimme die erklang, voll Kälte wie die tiefsten Tiefen eines lichtlosen Meeres: Nie wieder werde ich für dich spielen und meine Fluten sollen deine Zehen nicht mehr umspielen. Austrocknen sollst du, deine Haut soll brechen, eines jeden Nasses beraubt. Und er nahm seine Wasser und zog sie mit sich, fort von hier zurück zu seinem See, wo sein goldener Palast steht. Und dort sitzt er auf seinem Thron, zürnend und ohne Gnade, hält seine Wasser zurück.
Und doch war dies nicht das ganze Unglück, das er mir bereitete. Noch schenkten die nassen Hyaden mir Trost. Er mochte mich des Wassers an meinen Zehen beraubt haben, aber von Zeit zu Zeit kam das Nass aus den Gefilden des Höchsten und gewährte mir Erleichterung. Getrieben von seiner Wut, wandte er sich an die Ernährerin, die Mutter der Pflanze: Fruchtbare Mutter, höre meine Worte. War ich es nicht, der zu dir kam und dir erzählte von der Hand des Tiefen, die sich legte auf den marmornen Schenkel der Deinen. War ich es nicht, der jedes Wort dir berichtete in deiner Trauer, auf dass die Wahrheit der Tat ans Licht kommen möge. Verdankst du es nicht mir, dass in drei Teilen des Jahres bei dir weilt und nur den einen bei ihrem Gatten verbringt? Soll dieser Dienst unerhört bleiben, die Worte unbeantwortet, die Gunst unerwiesen? Ich bitte dich, Ceres, große Mutter, gewähre mir diesen Lohn und sprich deinen Fluch über sie. Lass sie verwelken, wie einst die ganze Welt verging, als du in Trauer um deine Tochter warst. Verwehre ihr das kühle Nass, das aus den Himmeln kommt, auf dass sie erkennt, wie närrisch es ist, Triton abzuweisen.
Es erhörte sein Flehen die Fruchtbringerin und entzog mir auch den letzten Trost der mir geblieben war. Jetzt lebe ich hier, alleingelassen von meinen Brüdern und Schwestern, die längst dem Zorn des Meerblauen gefolgt sind und mich meiden, auf dass sie nicht auch von seinem wütenden Auge erblickt werden. Nichts ist mir geblieben, alles ist fort und mein Triton zürnt mir in seinem Palast aus Gold.“

Eine einzelne Träne, benetzte ihre Wange, nahm alles Leben, das die Erinnerung zurückgebracht hatte mit sind und floss hinab zu ihrem Kinn. Dort hing sie, wie der Wassertropfen am feuchten Stein, bis sie zu Boden fiel, der rissig war wie nun wieder Akanthas Haut.

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So, für den Laptop gibt es wohl noch Hoffnung, wenn alles gut läuft, kann ich am Wochenende schon wieder schreiben.
Hier geht es morgen auch weiter, ich werde auch Iphitos Frage hin einen etwas längeren Beitrag schreiben, in dem euch die Nymphe ihre Geschichte erzählt.

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Mein Laptop hat sich am Wochenende verabschiedet, ich kann also derzeit nur aus dem Büro posten. Lesen geht über Tapatalk aber schreiben nicht so wirklich.
In der Woche sollte es weitgehend normal gehen, am Wochenende dafür eher nicht.

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Die Nymphe floss zurück in ihren Baum und begegnete Iliana, die ihr den Wasserschlauch entgegen streckte. Gierige Hände schlossen sich um das Leder und hoben es in die Luft. Ein kleiner Wasserfall, nicht tosend und doch lebensspendendes Nass, ergoss sich in Richtung des Mundes der gequälten Kreatur. Doch wie zuvor den Boden, benetzte er auch die Lippen nicht, sondern schien wie im Nichts zu verschwinden, verschlungen von welcher Kraft auch immer, die hier am Werk war. Verzweiflung schlich sich in die Augen der Nymphe. Zunächst langsam, dann immer schneller, bis sie am ganzen Leib zitterte und den Wasserschlauch auf den Boden fallen ließ: "Nein! Nein, nein, nein. Wiesssso trifft mich ihr Hasss? Ihr habe ich nichtssss getan. Und doch ssstraft sssie mich. Fluch ihr, Fluch all den ihren. Möge ihr Kind erssssticken an der Frucht, die esss gefangen hält. Nie wieder ssssoll sssie das Licht sssehen. Verweilen sssoll sssie in Finsssternisss." Fluchend und murmelnd kauerte sich die Nymphe an den Fuß des sterbenden Baumes. Keine Tränen ergossen sich auf den Boden, wie hätte sie auch weinen können, da nicht einmal ein Tropfen Wasser ihre Lippen benetzte.

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