In der Nacht, in der die Griechen Troja endgültig erobern sollten, wurde Merope von einem aufgebrachten Haufen Bürger durch die Gassen  gejagt. Sie nannten die junge Frau eine böse Zauberin und warfen ihr vor, einen der Ihren in sein Verderben getrieben zu haben. Gern hätte Merope ihre Unschuld beteuert, doch sah sie selbst ihre Schuld an dem was geschehen war, auch wenn es doch so harmlos begonnen hatte.
Merope hatte den Zorn dieser Menschen sogar verdient und wenn sie auch nur einen Funken Anstand im Leib gehabt hätte, dann hätte sie auf dem Absatz kehrt gemacht und sich der Wut der Leute ausgeliefert. Doch wesentlich größer als das Bedauern und die Selbstverachtung Meropes war ihre Furcht und daraus resultierend ihr Wille am Leben zu bleiben.
Sie bog in eine kleine, dunkle Gasse ein, die sie zu einem kleinen Markt führen würde, auf dem sie ihre Verfolger vielleicht abschütteln konnte, als sich Meropes Schicksal offenbarte.
Sie stolperte und verdrehte sich den Knöchel und verlor daraufhin ihr Gleichgewicht. Sie landete schmerzhaft auf einem harten Gegenstand. Zunächst nahm sie an, dass es sich dabei um eine Amphore handelte, so sehr stank es nach Wein, außerdem klebte alles. Im nächsten Augenblick bemerkte sie jedoch ein lautes Grunzen und erkannte, dass sie über einen betrunkenen Krieger gestolpert war, der allmählich aus seinem Rausch erwachte. Von den nahenden Schritten noch stärker in Panik versetzt ließ sich Merope nicht lange von der Eigenartigkeit der Situation verwirren, sondern trommelte verzweifelt gegen den weingetränkten Harnisch des Mannes und flehte ihn an: "Bitte, helft mir! Sie sind gleich hier! Ihr müsst mich verteidigen!"
Träge griff der Mann nach seiner Klinge und richtete sich langsam auf. Er murmelte etwas Unverständliches, vermutlich eine Frage, die Merope jedoch nicht verstehen konnte. "Wappnet Euch, o Krieger! Sie sind hier! Bei den Göttern, bit- " Ein heranfliegender Stein traf Merope an der Stirn und sie ging zu Boden, während ihr allmählich schwarz vor den Augen wurde. Das letzte was sie sah, war wie der Mann sich endlich erhob und sich den wütenden Menschen entgegenstellte. "Wie groß er ist...", dachte sie noch bevor für einen kurzen Augenblick das Bewusstsein verlor.

Einen Moment später kam sie wieder zu sich und sah, wie die riesige Gestalt des Kriegers durch das Blut der Gefallenen watend auf sein Ziel zusteuerte. Der letzte Überlebende von Meropes Verfolgern schaut von Furcht ergriffen mit  weit aufgerissenen Augen auf die besudelte Waffe, die ihm im nächsten Augenblick den Kopf von den Schultern hob. Einen kurzen Augenblick war alles still und nichts regte sich. Merope war noch immer benommen von der Erschöpfung und Blut rann ihr in die Augen von der Kopfwunde her, doch in diesem Moment hätte sie schwören können, das es Mars selbst war, der da vor ihr stand. Sie erschrak als ihr klar wurde, wie sehr sie der Anblick ihrer erschlagenen Feinde berauschte. Gewiss trug sie das Unheil in sich, dessen war sie überzeugt, doch war es tatsächlich ihr eigenes Unheil oder vielmehr das der anderen? Und war dies alles Zufall oder hatte sie nicht sogar Einfluss auf das Geschehen  gehabt? Merope wusste darum, dass Hekate sie mit besonderen Gaben gesegnet hatte, doch aus diesem Licht hatte sie ihre Eigenheiten noch nie betrachtet. Es versetzte sie in Schrecken, doch es stieß sie nicht ab, sondern zog sie vielmehr an.

Der Krieger half ihr auf und riss sie damit gleichzeitig wieder ins Hier und Jetzt. Die Sorgen und Ängste fielen mit einem Male von ihr ab und Merope fiel ihm um den Hals "Ich danke Euch! Ihr seid ein Held - mein Held!" rief sie laut, während der Wind von der unteren Stadt her Lärm und den Geruch von Rauch zu ihnen trug. Langsam, ganz allmählich, löste sie sich  wieder von ihm mit zunehmend grüblerischer werdender Miene. "Fragt er sich nicht, warum sie mich gejagt haben? Was haben sie ihm zugerufen bevor er sie niedermachte?"
Furchtsam wich sie einen Schritt von dem hünenhaften Mann zurück. Der Lärm war inzwischen angeschwollen und sie konnten die ersten Rufe hören und verstehen. Die Griechen waren zurück und sie hatten es irgendwie geschafft die Mauern zu nehmen.

Meropes Furcht war abermals die Erste, die handelte. Die junge Frau nahm den Mann an der Hand und zog ohne einen nennenswerten Effekt zu erzielen. "So bewegt Euch doch, wir müssen fliehen!" Doch der Mann ließ sich nicht so einfach von Merope dirigieren und blickte stoisch in Richtung des Kampflärmes. Sie verstand ihn augenblicklich, er wollte sich dem Kampfe stellen, allein seine Ehre gebot ihm dies. "Das kann nicht Euer Ernst sein!" flehte sie. Sie wollte den plündernden Griechen nicht in die Hände fallen, vor allem nicht da sie dem Tod gerade erst entronnen war. Aber um zu fliehen brauchte sie einen Beschützer und wieso sollte sie suchen, wenn der größte Krieger Trojas schon lange gefallen war, aber der zweitgrößte offensichtlich gleich neben ihr stand? "Hört mich an! Wäre ich nicht über Euch gestolpert so läget Ihr noch immer in Eurem Rausch und wäret alsbald genauso tot wie all die anderen betrunkenen Krieger es bald sein werden, die noch immer träumend umher liegen, wie ihr noch vor wenigen Augenblicken. Erkennt ihr nicht den Willen der Götter. Wenn Mars von Euch den Kampf verlangt, wieso ließ er es dann zu dass ihr noch immer berauscht seid? Doch Hekate hat uns hier zusammen gebracht und eröffnet uns einen Weg, den sonst niemand beschreiten kann. Oder habt ihr mich gerettet um mich nun den Griechen zu überlassen?"