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« am: 03.04.2017, 09:21:50 »
Thamior missfiel die enge Kammer und so trieb er sich noch eine Weile draußen in den Straßen der Stadt herum. Diese Kugel faszinierte ihn. Er hatte Geschichten gehört von der Magie der Hochelfen, die ganze Städte auch nachts in Licht tauchten und er war überzeugt, dass auch diese Kugel ein Werk seines Volkes war, naja, seiner magisch sehr viel begabteren Vettern natürlich. Er streifte also durch die Straßen, die Wälder der Menschen, wie einige ältere seines Stammes immer sagten und versuchte den "Duft" der Stadt zu ignorieren. Wie konnte man nur so leben. Enge Steinkisten, in denen sie schliefen, muffigt, oft stinkige Luft - und das schon im guten Teil der Stadt, er wollte sich gar nicht vorstellen, wie erst die Unterstadt riechen würde. Irgendwann war es aber Zeit, dann doch in den Steinkasten zu gehen und zu rasten. Sie würden nicht lange hier sein, so hoffte er und er hatte schon schlimmeres erlebt, also würde er auch diese Stadt überleben. Aber so richtig verstand er nicht, wie Leosin hier leben konnte. Offenbar hatte er doch mehr von dem menschlichen Erbe in seinem Körper als Thamior dachte.
Auch am nächsten Morgen zog es ihn erst einmal hinaus an die "frische" Luft. Nach einem kurzen Frühstück war er pünktlich mit den anderen in der Halle und bestaunte den Raum. Er spürte die Kraft dieses Ordens und es beeindruckte ihn. Er sah sich um, bewunderte die Waffen und Rüstungen, aber sah auch einige Klingen darunter, deren Pracht wohl die nicht so perfekte Qualität zu überdecken versuchte. Aber auch das waren die Menschen, manchmal versuchten sie mit Protz zu glänzen, statt stolz zu sein auf das, was sie hatten, auch wenn es nicht perfekt war.
Die Wertschätzung, die sie durch die Worte des Mannes erfuhren, war gerechtfertigt. Thamior nickte also kurz, sah sich aber nicht in der Rolle desjenigen, der lange Geschichten erzählen sollte. Er hatte den Barden auf der Reise bereits das ein oder andere Mal vermisst, er hatte immer für gute Stimmung gesorgt, nun ja, bevor das mit Fane passiert war jedenfalls. Danach war er auch sehr viel stiller geworden. "Ich wünsche dir alles Gute Gannayev, wohin dich deine Wege auch führen werden."
Einen Moment hing er seinen Gedanken an und dann spürte er die Stille in der Halle. "Däny wird schon erzählen, was er alles tolles getan hat", dachte er sich und wartete.