3
« am: 12.11.2015, 21:25:27 »
Abschluss-Montage Sam Witaker
Sam zielt mit erhobener Waffe direkt auf Marco Manzoni. Er hat den Betrüger, den Mörder, diesen verdammten Itaker endlich gefunden, bevor er einfach so verschwinden kann. Mit einem seligen Lächeln fuchtelt er mit der Waffe vor ihm herum. Er will ihn leiden und kriechen sehen, ehe er Marco seiner gerechten Strafe zuführt. Die Gerechtigkeit wird siegen oder zumindest glaubt Sam das für einen Moment, als es ein lautes Knallen gibt, und sein Bein vor Schmerzen förmlich explodiert. Die Waffe kracht zusammen mit dem Hafenarbeiter zu Boden und er hört nur noch, wie Stefan sich versichert, dass Marco nichts passiert ist, welcher jedoch voller Schmerzen die Schusswunde zeigt und beteuert von Sam angeschossen wurden zu sein. Die letzte Lüge sticht Sam ins Herz, denn er hatte noch keine Chance gehabt erneut zu schießen. Sein Versuch eines Protestes wird jedoch je unterbrochen, als er ein Knie in das Rückgrat bekommt.
Sam findet sich zusammen gesunken im Gerichtssaal wieder. Er hat den Blick starr nach unten gerichtet, während er auf seinem Stuhl ein Häufchen Elend ist, die Augen zusammen gesunken, leicht abgemagert und völlig zerzaust. Sein ihm zu gewiesener Anwalt hat ihm eingebläut was für ein Idiot er ist und dass er am besten die Klappe halten soll. Er hat so ziemlich alles versaut was man versauen kann und es gibt keine Chance mehr für ihn irgendwie Straffrei aus der Sache herauszukommen. Nur einmal blickt er auf und lächelt, als Dr. Kirsten Roberts in den Saal geführt wird, und zumindest ihre schmutzige Affäre, die Leistungen, die sie Marco großzügig gegönnt hat, und mehr an das Tageslicht kommen und das Leben der Frau hoffentlich ruinieren.
Sam zuckt zusammen, als der Hammer fiel und das Urteil verkündet wurde. Zwanzig Jahre Gefängnis erwarten den Hafenarbeiter für Brandstiftung, Schmuggel seltener Arten und schwere Körperverletzung. Trotz der Beteuerung, dass Sam zu dem Zeitpunkt von Trauer, Stress und mehr unzurechnungsfähig gewesen ist, bestätigte der Psychologe das Gegenteil und so trifft Sam die volle Strafe. Nur der Mord an Charles wurde ihm nicht zu gesprochen und das Gericht lässt in dem Tatbestand immer noch ermitteln, ein schwarzer Fleck für die Forschungsstation und deren Führung. Unsanft wird er aus dem Gerichtssaal geführt und mit einem Klacken schließen sich die Handschellen um seine Handgelenke. Der Rest seines Lebens ist besiegelt.
Sam findet sich in einer Zelle wieder, die Zeit seiner Strafe hat gerade erst begonnen und es ist unwahrscheinlich, dass der Hafenarbeiter noch einmal ein normales Leben führen wird. Der Wärter verschließt krachend die Zellentür und verschließt nicht nur diese, sondern auch die Zukunft von Sam. Mit hängenden Schultern lässt er sich auf der Pritsche nieder und schüttelt den Kopf. Der einzige Gedanke, der noch durchdringt, ist der Erkenntnis, dass er es wenigstens aus der weißen Hölle geschafft hat, ganz im Gegensatz zu seinem Freund Charles. Sein Mörder läuft wahrscheinlich immer noch auf freiem Fuße umher und es gibt nichts was er tun kann.
Obwohl es ein verregneter Tag ist, geht es Sam überraschend gut. Der ehemalige Hafenarbeiter und jetzt Sträfling ist frisch rasiert und in einem schwarzen Leihanzug gekleidet. Ein Polizist direkt neben ihm hält einen Schirm und Sam hat die Hände vor sich verschränkt. Er hat seinen Frieden mit der Situation gefunden und obwohl jeder nur den Kopf schüttelt über die Dummheiten, welche er begangen hat, konnte er jetzt nichts mehr daran ändern. Sein Leben ist zerstört, Charles ist tot und er kann nichts anderes tun, als seine Strafe abzusitzen und sich damit zu arrangieren. Doch am heutgen Tag ist er aus einem anderen Grund hier. Für die Beerdigung seines Freundes Charles hat ihm das Gefängnis erlaubt die Zellen unter Aufsicht zu verlassen. Er lauscht den Worten des Predigers und ist in Gedanken versunken. Der Regen trommelt unaufhörlich auf die Schirme der vielen Gäste und erst als der Sarg beigesetzt wird, nimmt Sam mehr von der Umgebung und den anderen Leuten wahr. Mitten unter Ihnen entdeckt er ausgerechnet Marco Manzoni. Sein Körper spannt sich an und sein Blick verengt sich...