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« am: 08.02.2016, 13:04:23 »
Hatte Midori zuvor noch nicht im geringsten verstanden, was hier vor sich ging, und noch nicht einmal warum sich nun alle hier ein gefunden hatten, ergibt sich nun allmählich ein Bild. Diese Seppun war wohl nach den Worten des Samurai zu urteilen eine Prinzessin. Was sie allerdings im Land der Bayushi verloren hat und weshalb sie sich wie ein Krieger gibt, erschließt sich ihr noch nicht. "Ob das vielleicht sogar die Frau ist, die ursprünglich mit Bayushi Kenjosama verheiratet werden sollte?" Ungläubig schüttelt Midori den Kopf. "Das kann nicht sein. Es muss einen anderen Grund geben. Nicht einmal Miyotosama würde eine solche Frau mit seiner Familie verheiraten wollen."
Die Stimme des Glücksaffen neben ihr reißt sie wieder aus ihren Gedanken. Sie will ihm zuerst widersprechen, die wertvolle Sänfte zu zerstören, um daraus eine Trage für Yao zu machen. Doch ist ihr auch klar, dass das Leben eines einzelnen Samurai mehr wert ist als alle Sänften die es je im Reich geben wird. Und wenn es auf diese Weise möglich ist, die Überlebens Chancen für ihn zu erhöhen, dann wird der Versuch es auf jeden Fall wert sein.
Noch lauscht sie dem weiteren Gespräch und wartet darauf, ob Kikuchiyo dem Vorschlag Takumis nach kommt. Wieder spührt sie das beruhigende Gefühl, keine Entscheidungen treffen zu müssen, wird jedoch bald ab gelenkt, als sie sieht, wie Tadao eines der Pferde zwickt, so dass dieses nun aufgeregt wiehert. Beinahe erleichtert wendet sie sich dem Tier zu, welches der Ashigaru auch schon wieder zu beruhigen sucht. "Sie möchte sich wieder bewegen.", erklärt sie ihm höflich und geht dabei absichtlich nicht auf sein offensichtliches Ablenkungsmanöver ein. Während sie dem Tier zärtlich über die Flanke streicht, fühlt sie sich in ihre Zeit als Stallmädchen zurück versetzt und ergänzt daher noch: "Ihr ist kalt."
Als der Vanara aber erneut das Wort an sie richtet, läuft ihr selbst ein eisiger Schauer über den Rücken. Dieses mal jedoch nicht allein der Kälte wegen, sondern viel mehr aufgrund seiner Worte. Rasch wendet sie sich zu ihm um und redet auf ihn ein, während dieser sich aber nur für sein Essen zu interessieren scheint. "Bitte lasst das. Bitte nennt mich nicht so. Ich bin nicht königlich. Nur ein einfaches Dienstmädchen. Also bitte lasst das, sonst werden wir beide bestraft." Sie erkennt dass Kiyo, die sich nunmehr von der Seppun ab gewandt hat wieder in ihre Richtung sieht. Schnell wendet sie ihren Blick wieder zu Boden. "Bitte verzeiht, Bayushisama. Euer Glücksaffe hat es nicht besser wissen können. Es ist sicher nicht nötig, ihn zu bestrafen."