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Nachrichten - Changeling

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Gatsburg Blues / OOC
« am: 26.05.2020, 14:40:30 »
So, ich habe euch mal auf die Reise zum Sumpf geschoben,  damit wir ein wenig in der Handlung vorankommen :)

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Gatsburg Blues / Kapitel III: Das Lied der Zeiten
« am: 26.05.2020, 14:39:33 »
Das Frühstück, hauptsächlich aus Trockenfleisch, ebenfalls getrockneten Beeren und einer Art Suppe mit nicht näher zu identifizierenden Wurzeln und Kräutern besteht, nimmt nicht allzu viel Zeit in Anspruch. Abgesehen von Eddy mit seinem Appetit, der seinen Körpermaßen entspricht, fällt hier niemand besonders auf. Die Sonne beginnt dennoch allmählich höher zu wandern und die hier oben sehr frische Luft ein wenig zu wärmen, bis sie die einfache Mahlzeit beendet, sich gewaschen und ihr Gepäck noch einmal nachgesehen haben. Ricky hat auf Ayleens Frage mit einem fröhlichen Grinsen genickt, Sonnenauge gemessener, während Eddy grinste: "Alles roger!" Hier scheint der Eddy aus dem Internat durch, den es sichtlich amüsiert, wie die beiden Felsleute ihn bei diesen Worten aus einer anderen Welt stirnrunzelnd anschauen. Die zwei Männer sehen ihnen ansonsten bei allem unbewegt zu, und erst als sie sich zum Aufbruch anschicken, steht Vier-Bären auf, um aus einer der nahen Hütten ein kleines Bündel, einen stabil wirkenden Speer und ein daran gebundenes Beil mit steinerner Klinge zu holen – offenbar sein gesamtes Gepäck.

Er selbst hat auf das Angebot, seine Fragen zu beantworten, nur kurz gebrummt: "Ihr wollt dorthin, wo der Winter niemals schläft, und Vier-Bären kennt den Weg." Mit dieser Feststellung hat sich das Gespräch wohl für ihn erledigt, denn als Ayleen ihn ihrerseits befragt, tauschen die beiden Felsmänner einen weiteren wohl leicht konsternierten Blick aus. Ricky beugt sich zu Laura Ann und flüstert: "Die kriegen die Zähne aber auch kaum auseinander, was?" Allzu tief scheint ihn das aber nicht zu berühren, denn der junge Satyr zwinkert ihr dabei zu. Über Vier-Bärens verwitterte Züge gleitet dagegen etwas, das man mit etwas Fantasie als nachsichtiges Lächeln interpretieren könnte, als habe sich Ayleen gerade außergewöhnlich geschwätzig gezeigt. Dennoch bequemt er sich zu einer neuerlichen Antwort: "Zweimal ging Vier-Bären in den Sumpf aus Kälte. Als Jüngling verfolgte er ein Wild und geriet hinein, ohne es zu wollen. Später holte er dies, um die Bären des Gebirges zu jagen." Damit weist er auf die Spitze seines Speers, die weder aus Metall, noch aus Stein oder einem anderen Material besteht, das die Gefährten so ohne weiteres identifizieren könnten.

Es ist Eddy, dem es nach einigen Momente des Schweigens entfährt: "Ein Reißzahn – verdammich, das ist ein
Zahn..!" Der Troll klingt beeindruckt, und wenn man die Größe des milchig weißen, fast unterarmlangen Dings bedenkt, ist das auch wenig verwunderlich. "Hast du das Tier selbst erlegt?" fragt Sonnenauge aus dem Hintergrund mit kugelrunden Augen. Doch zu ihrer Enttäuschung – oder Erleichterung? - schüttelt Vier-Bären den Kopf. "Niemand sah jemals Den, Der unter dem Sumpf ruht. Auch Vier-Bären nicht. Er betete, und so führte ihn eine Vision, damit er finden konnte, was er brauchte." Über diese Erklärungen haben sie alle ihre Bündel zusammengestellt und können sich nun auf den Weg machen. Die Felsleute verabschieden sie so einfach, wie es ihre Art ist: Ein Nicken hier, eine zum Abschiedsgruß erhobene Hand dort. Eine Frau steckt ihnen noch eine süße Nascherei aus Honig zu, ein alter Mann beschwört mit einer durchdringend klingenden Rassel Geister zu ihrem Schutz auf dem Weg – doch niemand hält lange Reden. Selbst die Kinder, die zwischen den Hütten auftauchen, sehen ihnen stumm nach, ohne lachend zwischen ihnen umherzutollen, wie das bei den Flussleuten der Fall war.

Dennoch haben sie den Eindruck, dass ihnen viele gute Wünsche folgen, wie sie sich so langsam an den Abstieg aus den Höhen des Felsreichs zurück in die umliegende Ebene machen: Ein Troll, zwei Satyrn, ein junger Flussmann, eine indianische Elfe und ein schweigsamer Felsmann.

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Gatsburg Blues / Kapitel III: Das Lied der Zeiten
« am: 16.04.2020, 14:02:34 »
Das Angebot Ayleens bedenkt der Friedensbringer mit einem leichten Lächeln. "Ich sehe deinen Willen und danke" meint er ruhig. "Doch wenn ihr euer Ziel erreicht, dann verhindert ihr großes Unheil, das sagen mir meine Träume. Geht, findet eure junge Freundin und folgt gemeinsam dem Pfad, der für euch ausersehen ist, dann habt ihr mehr für mich und uns alle getan, als ich verlangen kann." Seine Worte klingen noch in ihrem Kopf nach, als sie sich zur Ruhe legt, und sie scheinen sie auch in ihren Schlaf zu begleiten wie die Hand eines Freundes auf der Schulter. Laura Ann dagegen und Ricky schlafen womöglich etwas unruhiger, denn tatsächlich müssen sie feststellen, dass für die Gefäße der Felsleute wohl so einige Ziegen ihr Leben lassen müssen – Ricky wechselt einen Blick mit dem Mädchen, bei dem sein schiefes Grinsen eher bemüht  wirkt. Sicher, es ist lächerlich, ihren Gastgebern böse Absichten zu unterstellen, aber irgendwie... haben auch die beiden Satyrn Gedanken, die sie in dieser Nacht noch lange durch ihren Schlummer begleiten und ihren Übermut, jedenfalls für eine Weile, etwas dämpfen. Auch Eddy wälzt sich unruhig auf seinem Lager hin und her. Einzig Sonnenauge scheint völlig ruhig und traumlos zu schlafen, zumindest rührt sich der Flussmann bis zum Morgen nicht mehr unter den Felldecken, die man ihnen gegeben hat. Die Sonne steht noch nicht hoch am Himmel, als sie von den Geräuschen des erwachenden Dorfes wieder aufgeweckt werden. Die Felsleute gehen bereits ihren Verrichtungen nach.

Auch Sonnenauge springt übergangslos erwachend auf, während der Troll seine mächtigen Glieder mit einem Gähnen streckt, das ihm den Kiefer auszurenken scheint. Als sie sich zu einem raschen Frühstück versammeln, können sie sehen, dass ihre Ausrüstung bereits von kundigen Händen zu kompakten Bündeln verschnürt wurde. Sogar Wasserbeutel, wie sie Laura Ann im Sinn hatte, sind darunter. Man stört sie nicht, doch nicken ihnen einige Dorfbewohner freundlich zu, während sie essen. Vom Friedensbringer fehlt jede Spur, wohingegen sich eine Weile nachdem sie erwacht sind der Anführer der Felsleute zu ihnen gesellt. In seiner Begleitung ist ein Felsmann von schwer bestimmbarem Alter mit verwittert wirkenden Zügen
[1]. "Dies ist Vier-Bären" erklärt der Mann ganz einfach. "Er begleitet euch. Vier-Bären war schon am Frostsumpf." Womit sich der Genannte recht unzeremoniell bei ihnen niederlässt und eine Pfeife entzündet, die aus einem plump wirkenden Tonkopf und einem kurzen hölzernen Mundstück besteht. Bedächtig zieht er an der Pfeife und stößt dann den Rauch in dünnen Kringeln aus, die in der frischen Brise hier oben schnell zerfasern. Bis auf ein kurzes "Mh", mit dem er sein grüßendes Nicken begleitet hat, hat er noch keinen Ton geäußert. Doch beide Männer geben sich ganz so, als sei seine Anwesenheit selbstverständlich und die Teilnahme an der Reise der Gefährten beschlossene Sache.
 1. Vier-Bärens Beschreibung findet sich hier.

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Gatsburg Blues / OOC
« am: 12.04.2020, 11:02:39 »
Ein frohes Ostern euch beiden!

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Gatsburg Blues / OOC
« am: 08.03.2020, 14:01:41 »
Danke sehr, es ist wieder so ziemlich in Ordnung. Ich habe die NPC-Liste ergänzt. Ihr findet dort jetzt auch den Friedensbringer, und wie unschwer zu sehen, tritt auch gleich einer der Felsleute namentlich in Erscheinung, den ich dann in meinem nächsten Post einführe. So ihr nichts mehr vorhabt, schiebe ich euch nämlich zum nächsten Morgen.

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Gatsburg Blues / OOC
« am: 22.02.2020, 15:04:50 »
Dank der Übungen kann Laura Ann Melee um 1 Punkt steigern, Ayleen Dodge.

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Gatsburg Blues / Kapitel III: Das Lied der Zeiten
« am: 22.02.2020, 15:02:50 »
So machen sich die Gefährten daran, sich zu üben und auf die kommenden Fährnisse vorzubereiten, so gut es ihnen möglich ist. Eine große Hilfe sind ihnen Eddy und der Flussmann. Während Sonnenauge Laura Ann und Ricky zunächst einmal darin unterweist, wie man einen Speer führt, um sich durch Reichweite und Beweglichkeit Gegner vom Hals zu halten, gesellt sich der Troll erst zu ihnen, nachdem er einige Zeit in seinem großen Buch nachgeschlagen hat. Einer der Felsleute hat ihm, wohl auf Bitte des Friedensbringers, einen kunstvoll gearbeiteten Schild mit der Zeichnung eines widderähnlichen Tiers gebracht, den der blauhäutige Hüne leicht mit einer Hand führen kann. Dennoch bemerken Sonnenauge und die beiden Satyrn bald, dass das mehrlagige Leder des Schilds hart wie Stein und mit den Spitzen der Speere kaum zu durchdringen ist.

Auch lernen sie, dass es gar nicht so einfach ist, sich zu behaupten, wenn der baumlange Eddy mit tiefem Gebrüll auf sie zustürmt und der schwere Kopf seines Streitkolbens durch die Luft pfeift - dank seiner langen Arme besitzt auch er eine beachtliche Reichweite. Und so sind sie froh, dass man sich darauf geeinigt hat, ihn im Falle des Falles die erste Reihe bilden zu lassen. Ayleen findet bei ihren Zielübungen mit dem Bogen weniger Unterstützung, denn diese Waffe scheint bei den etwas schwerfällig wirkenden Felsleute nicht sehr üblich - zumal sie hier auch noch keinen einzigen Baum entdeckt hat, dessen Holz sich zum Bogenbau eignen würde. Dafür jedoch hat der Friedensbringer ihr einige recht gut klingende Tipps gegeben, wie man anhand von Blicken und Bewegungen eines Gegners ahnen kann, wann er zuschlagen will. Inwieweit diese Lektion sich in der Praxis bewähren wird, muss sich allerdings noch zeigen...

Als sie endlich erschöpft ihre Übungen beenden und von den Felsleuten zu einer einfachen Abendmahlzeit eingeladen werden, berichtet Eddy, was er aus Goibnius Buch in Erfahrung hat bringen können. Manches davon ist ihnen schon bekannt, anderes dagegen neu: Die Königin ist durch ihren Gemahl mit dem Immergrünen Wald verbunden. Es heißt, dass sie jedes Wesen spüre, das in den Wald eindringt, und dass Bäume und Tiere ihrem Willen gehorchen - wer ihr nicht willkommen ist, kann endlos durch das Unterholz irren, ohne den Platz zu finden, an dem sie Hof hält. Dieser soll sich inmitten des Waldes auf einer Lichtung im Schatten eines uralten, mächtigen Baums befinden, der ihrem Gemahl heilig ist. Auch sagt das Buch, dass die Königin ihr Volk schon lange vor der Ankunft im Immergrünen Wald auf einer langen Odyssee durch viele Welten führte, immer auf der Suche nach einem Ort, an dem sie in Frieden und Abgeschiedenheit leben könnten. Daher sind ihr viele Geheimnisse und Zauber bekannt, die sie im Laufe ihres langen Lebens gelernt hat.

Der Weg durch den Frostsumpf kann nicht ohne Gefahr beschritten werden. Nach Eddys Worten ist die einzige Möglichkeit, als Fremder die gefährlichen Stellen tauenden Eises zu vermeiden, sich an den Bewohnern des Sumpfes zu orientieren. Denn diejenigen Kreaturen, die lange im Sumpf leben, werden allmählich vom frostigen Atem des schlafenden Drachen vereinnahmt und lernen die Pfade zu wittern, auf denen sein eisiger Puls schlägt. Allerdings erfasst die Kälte aus der Tiefe auch ihre Herzen, weswegen besonders von den ältesten dieser Wesenheiten keine Gnade zu erwarten ist. Am wenigsten sagt das Buch über die geheimnisvolle Quelle. Nur dass ihr Wasser Kundigen, Schamanen und ähnlichen Wissenden für starke Zauber dienen kann und daher gerade von solchen sehr geschätzt wird. Auch belebend soll es wirken und den Mut in niedergeschlagene Herzen zurückbringen.

Über diese Schilderungen vergeht viel Zeit, und die Dunkelheit ist schon hereingebrochen, als Eddy sie beendet. Ehe sie sich zur Ruhe begeben, besucht der Friedensbringer sie noch einmal und berichtet ihnen, dass er für eine Ausrüstung gesorgt hat, die ihnen hoffentlich auch im schwierigen Gelände des Sumpfes gute Dienste leisten wird. Auch spricht er davon, dass einer der Felsleute sich überlegen will, sie zu begleiten, jedenfalls bis zum Sumpf. "Ihr dürft das nicht als Zeichen mangelnden Mutes oder von Gleichgültigkeit sehen" sagt er abschließend. "Die Felsleute sind wie die Berge, in denen sie leben: Es dauert lange, bis sich ein Steinchen bewegt, manchmal viele Jahre. Doch wenn sie sich zu etwas entschlossen haben, dann bewegen sie sich so unaufhaltsam fort wie eine Lawine."

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Gatsburg Blues / OOC
« am: 21.02.2020, 10:58:53 »
Kurzer Bericht zur Lage bei mir: Dass ich bei höherem Tempo als 1 bis maximal 2 Posts pro Woche aus beruflichen Gründen nicht mithalten kann, wird sich leider vorerst nicht ändern (und meine Runde gefallen mir derzeit, so dass ich auch ungern eine verlassen würde). Ich wollte aber bescheid geben, warum ich im Moment gerade besonders lange auf mich warten lasse: Derzeit sitze ich zuhause, und zwar wegen drohender Sehnenscheidenentzündung... d. h. Computer, Maus und Tippen sind nicht ganz schmerzfrei und mit einem gewissen Risiko behaftet, wenn ich es übertreibe. Ich hoffe aber, jetzt übers Wochenende in allen meinen Runden einen ordentlichen Beitrag hinzubekommen.

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Gatsburg Blues / OOC
« am: 16.02.2020, 14:37:53 »
In der kurzen Downtime, die wir nun IG haben, wird Eddy in Goibnius Buch nachlesen und der Friedensbringer für Ausrüstung sorgen. Wenn ihr besondere Ausrüstungsgegenstände haben möchtet, äußert den Wunsch bitte hier, ansonsten stellt er für euch etwas zusammen. Ebenso bitte kurz hier, falls Eddy nicht nur allgemein nach dem Frostsumpf, sondern auch nach bestimmten Dingen suchen soll. Eddys und Sonnenauges Angebot, euch ein paar Tricks im Umgang mit dem Speer zu zeigen, könnt ihr annehmen oder auch allein trainieren. Für viel mehr bleibt bis zum nächsten Morgen nicht Zeit, wenn ihr euch noch eine Nacht Schlaf gönnen wollt.

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Gatsburg Blues / Kapitel III: Das Lied der Zeiten
« am: 16.02.2020, 14:29:35 »
Der Friedensbringer macht sich auf den Weg, bei den Felsleuten für die Dinge zu sorgen, welche die Gefährten seiner Ansicht nach für ihre nächste Reiseetappe benötigen werden. "Ein netter Kerl" meinte Ricky, der ihm nachblickt, ein wenig respektlos, macht aber mit seinem fröhlichen Grinsen klar, dass der hochgewachsene Fremde ihm wohl wirklich sympathisch ist. Eddy brummt dazu nur und nickt. Er sagt zu Ayleen gewandt: "Das werde ich tun. Ich sage euch nachher, was ich so rausfinden konnte. Schätze, dass uns alles nutzt, was wir an Wissen über dieses Eis-Sumpf-Ding kriegen können." Auf Laura Anns Frage an den Satyrjungen kratzt der sich wieder im Nacken und meint, nachdenklicher geworden: "Ich weiß es gar nicht genau – ich erinnere mich einfach daran. Wenn das stimmt, was das Orakel gesagt hat, dann war ich wohl schon mal da – oder einer von meinen Vorfahren. Oder ich werde noch hinkommen... oder, mh... irgendwie so?" Hier wird sein Grinsen verlegen. So recht scheint er mit der Viel-Einheit der Erinnerungen noch nicht zurechtzukommen. Sonnenauge wirft an dieser Stelle ein: "Es ist verwirrend, du hast recht. Aber ich denke, wir sollten fürs erste einfach dankbar dafür sein, dass du es weißt. Warum und woher, das können wir klären, wenn wir Zeit dafür haben."

Eddy, der ebenfalls aufgestanden ist, das Buch unter dem Arm, überragt nun wieder alle mindestens um Haupteslänge. Er mustert Laura Ann, dann Ayleen und meint zu den Mädchen: "Ihr habt nicht viel Kraft – die beste Waffe für euch wäre ein Speer. Damit könnt ihr viel durch Technik und Beweglichkeit ausgleichen." Der Flussmann wendet sich daraufhin ebenfalls an Laura Ann und Ayleen: "Meine Leute fischen und jagen schon immer mit dem Speer. Wenn ihr wollt, kann ich euch zeigen, wie man damit umgeht." Ricky, den Laura Anns Geständnis offenbar nicht beleidigt hat, scheint im Gegenteil von dem Eifer des Satyrmädchens angesteckt zu werden. "Hey, vielleicht wäre es am besten, wenn wir
alle üben? Dann können wir es den Viechern zeigen, die in diesem Eisloch hausen!" Seine Beine beginnen leicht zu zucken wie bei einem Hund, der dringend Auslauf benötigt: Offenbar verspürt er ebenfalls einen starken Drang, sich zu bewegen. Eddys Gesicht verzieht sich zum ersten Mal, seit sie ihn als Troll kennen, zu so etwas wie einem Grinsen. "Nun gib mal nicht so an, du halbe Portion" meint er eher gutmütig. "Lernt erst mal, euch nicht gegenseitig zu erstechen, dann sehen wir weiter. Wenn es wirklich ernst wird, stehen Sonnenauge und ich vorn, klar?" Ein klein wenig erinnert er die Gefährten gerade wieder an den Sportunterricht im Internat – das einzige Fach, in dem die Sportskanone immer geglänzt hat, während die übrigen Schüler zumeist wie Sandsäcke am Barren hingen.

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Gatsburg Blues / Kapitel III: Das Lied der Zeiten
« am: 02.02.2020, 13:27:05 »
Der Friedensbringer neigt leicht den Kopf und erwidert Ayleen: "Viel kann ich nicht mehr hinzufügen, womit euch gedient wäre. Zum Frostsumpf habe ich die Sage gehört, dass dort ein Eisdrache von titanischer Größe tief unter der Erde schlummert. Sein Atem soll es sein, der der ganzen Gegend seinen Stempel aufprägt. Doch es erinnert sich wohl kaum jemand so weit zurück, um sagen zu können, was hiervon wahr ist und was nicht. Allenfalls vielleicht der Gemahl der Königin im Immergrünen Wald..." Eddy fällt an dieser Stelle ein: "Goibnius Buch weiß auch viele Dinge! Ich werde gleich nachher suchen, ob ich was zu diesem Drachen oder dem Sumpf finde." Der Friedensbringer nickt. "Das wäre sicherlich weise. Ich will dafür sorgen, dass ihr an Ausrüstung bekommt, was ihr braucht. Auch Waffen werdet ihr vielleicht brauchen. Und womöglich findet sich unter den Felsleuten ein Führer, der euch begleitet."

Als man über die möglichen Reiserouten diskutiert, wiegt Eddy bedenklich seinen gehörnten Kopf. Es ist dem großen, massigen Troll anzusehen, dass ihm ein Marsch über sumpfiges Gelände gar nicht behagt. Dennoch nickt er widerstrebend. "Schätze, du hast recht" murmelt er in Ayleens Richtung. Während Sonnenauge die Arme verschränkt und mit gleichmütigem Gesicht verkündet: "Ich werde euch begleiten, gleich welchen Weg ihr wählt", reibt sich Ricky einige Zeit lang an der Schläfe und scheint intensiv nachzudenken. Dann räuspert sich der Satyrjunge. "Ich glaube, ich erinnere mich auch dunkel an was, das mit diesem Sumpf zu tun hat..." Als ihn alle anschauen, grinst er verlegen, kratzt sich im Nacken und erklärt: "Na ja... es geht um so eine Art Quelle oder Teich irgendwo mitten drin. Und an dem Wasser soll was ganz besonderes sein. Ich weiß leider nicht, was, aber wenn ich in die Nähe komme, finde ich auch den Weg dahin."

"Und wozu soll das gut sein, wenn wir noch nicht mal wissen, was an dem Zeug so besonderes ist? Wozu sollen wir's denn dann verwenden?!" wirft Eddy knurrend ein. Der Friedensbringer runzelt die Stirn und scheint antworten zu wollen, doch diesmal ist es Sonnenauge, der sich zu Wort meldet: "Wenn es mit diesem Wasser eine besondere Bewandtnis hat, kann es uns sehr nützlich sein. Einer Königin kann man nicht einfach so gegenübertreten. Wir sind weder berühmte Krieger noch große Medizinleute. Bestimmt würde es sie freundlich stimmen, wenn wir ihr ein Geschenk mitbringen." Hier hakt der Friedensbringer wieder ein: "Das denke ich auch. Wenn ihr mit Hilfe eures jungen Freundes hier einen Quell ausfindig machen könnt, aus dem ein wundersames Wasser entspringt, dürfte sie ein wenig davon wahrscheinlich erfreuen. Nicht viele wagen sich ohne Not in den Sumpf, also ist sicherlich sehr schwer an dieses Wasser zu kommen. Ich selbst weiß leider nichts darüber zu sagen."

Ricky, der zunächst noch etwas verlegen gewirkt hat, scheint bei dieser Reaktion ein wenig zu wachsen. Mit einem vorsichtigen Lächeln, in das sich jetzt auch Stolz mischt, schaut er sich unter den Gefährten um. Seine Hand gleitet um Laura Anns Hüfte. Er hält sie nun, wie er es in Gatsburg von den Jungs gesehen hat, die ihr Mädchen an den Sonntagen ausführen, und wirkt etwas selbstsicherer. "Okay," meint er sichtlich erfreut, "ich werd' mein bestes tun!" Der Friedensbringer schaut in die Runde. "Nun,, mir scheint, ihr habt euch für eine Route entschieden. Ich würde vorschlagen, ihr ruht euch noch einmal aus, ehe ihr den Marsch antretet. Auch brauche ich etwas Zeit, um von den Felsleuten zu erbitten, was ihr braucht, und nach einem Begleiter zu fragen."

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Gatsburg Blues / Kapitel III: Das Lied der Zeiten
« am: 02.01.2020, 15:14:04 »
"Phelps, na klar!" Eddy nickt, ohne den Friedensbringer aus den Augen zu lassen. "Er hat mir ein paar Sachen erzählt, die ich nicht verstehen konnte. Jetzt wird mir einiges klar: Er muss selbst schon hier gewesen sein. Er... Teufel!!" Der Troll schüttelt verwundert den Kopf. "Leute: Ich glaube, wenn alles stimmt, was er mir gesagt hat, muss er wahnsinnig alt sein! Das waren alles Sachen, die er selbst erlebt hat. Nicht so wie wir bei diesem Geistreise-Ding – er selbst, versteht ihr?!" Sonnenauge wiegt den Kopf. "Es könnte sein. Unsere Sagen erzählen, dass die Wächter ganz besondere Leute sind." Der Friedensbringer lächelt unergründlich. "Oh ja. Ihr habt die Große Geistreise gemacht, also wisst ihr, dass Zeit nicht einfach nur ein einzelner Pfad ist, auf dem man immer vorwärts wandert. Sie verzweigt sich, es gibt Gabelungen und Irrwege, Stellen, an denen sie auf sich selbst trifft... Ein Wächter steht, ein kleines bisschen, neben dem Fluss der Zeit. Aber dennoch: Kein Wächter lebt ewig." Ricky hört stumm zu, mit offenem Mund. Er hält Laura Anns Hand fest und scheint kaum mitzukommen bei all dem, was er hört.

Der Friedensbringer schaut in die Runde, lächelt dann erst dem Satyrmädchen und darauf Ayleen zu. "Fragen, die zeigen, das ihr über einen Sinn für das Praktische wie auch über Weitsicht verfügt" fasst er dann die unterschiedlichen Begehren der Mädchen zusammen. "Nun, was die einfachste Frage angeht: Das Mädchen, das ihr vermisst, trägt das Erbe derer in sich, die sich
Sluagh nennen. Sie sind stille Leute und tragen oftmals große Trauer in sich. Doch durch ihre Art, alles aufmerksam zu beobachten, besitzen sie manche Weisheit, an der es anderen mangelt. Es heißt, dass sie am höchsten Zurückhaltung und Höflichkeit, Stille und Heimlichkeit schätzen." Er stößt einen Ast tiefer in das Lagerfeuer, das daraufhin heller auflodert, ehe er fortfährt: "Was ihr Plan ist, das liegt vor meinen Augen verborgen. Doch ich weiß, dass sie ebenso wie ihr die Große Geistreise angetreten und dabei womöglich etwas über ihr Schicksal erfahren hat, dem sie mit ihrem Handeln zu folgen oder auch zu widerstreben versucht. Ein Krieger der Felsleute hat sich erboten, sie zu begleiten. Sie wandten sich nach dem Sonnenaufgang und wollten den Immergrünen Wald erreichen. Doch der Weg dorthin führt entweder um die Ausläufer der Berge herum und über einen Teil der Singenden Ebene, in dem kriegerische Stämme wohnen, oder durch den Frostsumpf – ein sehr viel kürzerer, aber auch gefährlicher Weg. Es soll dort unheimliche Wesen geben...
[1]"

"Und die grauen Männer? Sie hat recht" wirft Eddy ein und deutet auf Laura Ann. "Was können wir gegen die machen?" Darauf wiegt der Friedensbringer langsam den Kopf. "Nun, ich weiß nicht genau, was für Männer das sind, doch ich ahne es. Vielleicht könnt ihr mir mehr über sie erzählen?" Er stochert weiter im Feuer herum und blickt nachdenklich in die Flammen. "Sind sie, was ich glaube, dann habt ihr hier, auf dieser Seite des Tores, wenig von ihnen zu befürchten. Sie sind sozusagen das Gegenteil all dessen, was diese Welt ausmacht, und würden hier vergehen, einfach verlöschen wie eine winzige Flamme in einem Meer aus feuchten Nebeln. Doch auf der anderen Seite haben sie mehr Macht. Sie formen eure Welt nach ihrem Sinn, ganz allmählich, aber unermüdlich. Ihr tut gut daran, ihnen auszuweichen, wann immer ihr könnt. Ist es gar nicht anders möglich, müsst ihr euch eurer Kräfte besinnen und sie weise einsetzen, um ihnen zu entkommen. Noch besser ist es, wenn ihr Freunde findet, die euch helfen! Man sieht es nicht jedem ohne weiteres an, doch es gibt immer noch manchen bei euch, der nicht zwischen den Welten wandert, aber tief in sich die Sehnsucht nach dem spürt, was die Menschenkinder sonst nur noch in ihren Träumen erlangen können. Findet solche Leute und sucht in ihnen die fast erloschene Flamme neu zu entzünden! Helft ihnen, die Schönheit dieser Welt zu erfahren, damit sie sie in ihrer verteidigen helfen! Nur wer weiß, wofür er streitet, wird den Mut finden, sich so schrecklichen Gegnern zu stellen, wie ich sie in euren grauen Männern vermute."
 1. Wenn ihr schauen wollt, ob euch mehr über diese Gegenden einfällt, könnt ihr entweder auf Int+Occult würfeln (Sagen, Legenden, alte Geschichten) oder Int+Survival (praktisches Wissen über Landschaft und Bewohner), Schwierigkeit jeweils 7.

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Gatsburg Blues / OOC
« am: 17.12.2019, 14:12:10 »
Kein Ding. Wir gehen es in dieser Runde ohnehin relativ gemächlich an :)

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Gatsburg Blues / Kapitel III: Das Lied der Zeiten
« am: 03.12.2019, 19:23:20 »
Laura Anns Knicks scheint den Friedensbringer zu überraschen. Er schaut sie verwundert an, ehe er diese für sie alltägliche, hier aber vermutlich eher unbekannte Geste begreift und kurz lächelt. Ein kaum merkliches Nicken begleitet dieses Lächeln, da sein Blick auf die ineinander verschlungenen Hände der beiden Satyrn fällt. Erst als Eddy sich ziemlich hörbar räuspert und Ayleen ihn anspricht, weist er mit einer Hand auf das Feuer. "Setzt euch, wärmt euch am Feuer" sagt er schlicht und nimmt auch selbst wieder mit untergeschlagenen Beinen Platz. Dabei können sie an seinen nackten Armen ein Spiel perfekt geformter Muskeln sehen – wenn ihnen dabei ein Gedanke kommt, dann am ehesten der an eine der klassischen griechischen Statuen, die ihnen in der Schule Direkter Morten, mit Leib und Seele Humanist, gelegentlich in schönen Bildbänden gezeigt hat. Die Gesichtszüge des Friedensbringers allerdings weisen nur teilweise europäisch wirkende Merkmale mit merklichen indianischen Spuren auf. Nachdem die Gefährten sich rund um das Feuer niedergelassen haben, lässt der Felsmann sie und ihr eigenartiges Gegenüber allein und zieht sich zu seinen Leuten zurück, die der Gruppe nunmehr auch kaum noch große Beachtung schenken.

Ricky scheint ähnlich beeindruckt wie Laura Ann. Der Junge flüstert ihr zu: "Ich glaube nicht, dass er zu ihnen gehört. Er wirkt wirklich ganz anders." Der Erwähnte hört das Tuscheln der Satyrn nicht, oder er gibt es zumindest höflich vor. Aufmerksam lässt er den Blick seiner hellen Augen über jeden einzelnen streifen. Etwa länger bleibt er an Eddy und insbesondere an dem Folianten Goibnius hängen. Schließlich aber sagt er mit Betonung: "Willkommen nochmals dir, Ayleen Anitsiskwa, und deinen Gefährten." Dann zieht ein rasches Schmunzeln über seine Lippen, und jetzt erst bemerken sie alle mit Erstaunen, dass sie ihn auch ohne die Übersetzung des Mädchens verstehen: Der Friedensbringer spricht, und ihnen allen ist klar, was er zum Ausdruck bringen will. Welcher Sprache er sich allerdings bedient, das ist schwer zu sagen... es wirkt fast wie in einem Traum, völlig klar und doch nicht mit Händen zu greifen. Bedächtig verschränkt er seine Arme, nickt noch einige Male und erklärt dann: "Ich wusste, dass ihr kommen würdet. Die Geister sandten mir Träume." Das klingt so natürlich und selbstverständlich, als habe er gerade erklärt, Wasser getrunken zu haben.

"Oh ja," fügt er nach einer kurzen Pause hinzu, ohne dass man ihm so etwas wie Überraschung anmerken würde, "ihr meint das tapfere junge Mädchen, das nichts von seinem Mut weiß... ja, mir wurde berichtet, dass sie hier war. Sie brach auf, kurz ehe ich eintraf. Ihr Schicksal ist eines von großer Bedeutung, das weiß ich – doch welche ihre Rolle genau sein wird, vermag ich nicht zu erkennen. Noch nicht. Die Nebel der Zukunft sind schwer und dicht!" Er deutet auf das Buch auf Eddys Schoß, das der Troll nach wie vor hütet wie seinen Augapfel. "Wie ich sehe, seid auch ihr mit dem Wächter bekannt." Eddy schreckt hoch und fasst das Buch unwillkürlich fester. Sein Gesicht zeigt Überraschung, wohingegen die Mienen von Ricky und Sonnenauge die reinen Fragezeichen sind. Sie verstehen offenbar nicht, was der Friedensbringer meint. "Wie meinen Sie das?" stößt Eddy endlich hervor, und die schlanke Gestalt neigt leicht den Kopf. "Allüberall hat der Wächter Feinde, denn viele wünschen die Tore auf immer geschlossen zu sehen. Dass er aber Freunde hat, die noch nicht einmal um seine schwere Bürde wissen, verwundert mich. Hat er euch denn nicht mehr von sich erzählt? Von seinen Aufgaben, von dem Pfad, den er bewacht?" Sonnenauge fasst sich trotz seiner Jugend recht schnell. Er raunt den anderen aufgeregt zu: "Der Wächter, von dem das Orakel sprach – ihr müsst ihm schon begegnet sein, auf der anderen Seite des Tors!" Eddy dagegen scheint mit einem Mal sehr nachdenklich.

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Gatsburg Blues / Kapitel III: Das Lied der Zeiten
« am: 18.11.2019, 14:45:01 »
Ricky grinst immer breiter, reibt sich allmählich rot werdend verlegen an der Wange, kann sich aber die geflüsterte Erwiderung nicht verkneifen: "Mir sind flauschige Mädchen sowieso viel lieber!" Und Laura Ann hat den Eindruck, dass sich seine Hand, als er den Arm freundschaftlich um sie legt, für einen Moment auf ihr Hinterteil verirrt, ehe sie ihre Hüfte findet. Ihre Hand zwischen seinen Hörnern scheint der Satyr regelrecht zu genießen. Sie meint eine Aufwallung von Wärme von dem nur halb menschlichen Körper neben sich ausgehen zu spüren. Zum Glück hat Eddy offenbar nichts davon mitbekommen, denn der Troll macht nicht gerade den Eindruck, als hätte er im Moment Verständnis für eine harmlose kleine Schäkerei... Sonnenauge hingegen mag durchaus bemerkt haben, wie eng aneinander geschmiegt die beiden nun gehen, doch der Flussmann verhält sich schweigend.

Der Anführer der Felsleute geht voran, mit langsamen, bedächtig wirkenden Schritten, die ihn aber mit ihrer beachtlichen Länge dennoch so zügig voranbringen, dass zumindest Ayleen und Sonnenauge ein wenig schneller ausschreiten müssen, während Eddys lange Beine und die Ziegenbeine der Satyrn keine Probleme haben, mitzuhalten. Auf diese Weise bewältigt die Gruppe in kurzer Zeit einen verschlungenen Pfad zwischen großen Findlingen hindurch, über unwegsam erscheinende Geröllfelder und durch kleine Hohlwege, den ein Ortsfremder wohl niemals finden könnte. Schließlich gelangen sie an eine Stelle, an der sich dieser Pfad recht steil ins Gelände absenkt und zu einem kleinen Talkessel erweitert. In diesem sehen sie eine Reihe einfacher Hütten, die zum überwiegenden Teil aus den Steinen der Umgebung gebaut und mit einfachen Dächern aus Holzknüppeln gedeckt sind.

Zwischen den Hütten regt sich ein Lagerleben, das dem im Dorf der
yunwi amai'yine'hi gleicht, wenn sich auch in den Details einiges davon unterscheidet. So hängen hier anstelle von Fischen Fleischstreifen zum Trocknen über hölzernen Gestellen – Laura Ann und Ricky sehen sich gleichzeitig mit einem mulmigen Gefühl im Bauch an, denn die Felle, die sie ebenfalls vielfach in Gebrauch sehen, stammen recht eindeutig von Bergziegen... Auch unterscheiden sich Handwerkskunst, Kleidung und andere Dinge von dem, was sie bei den Flussleuten gesehen haben. Dennoch ist dies eine ganz vergleichbare dörfliche Gemeinschaft, die schlicht von einer anderen Umgebung geprägt scheint. Und tatsächlich haben auch die Felsleute Kinder, wie sie bald bemerken. Diese wirken deutlich menschenähnlicher als die Erwachsenen. Offenbar bilden sich die felsähnlichen Züge und die raue Haut erst im Laufe des Lebens aus.

Einen Gegensatz zu Sonnenauges Leuten bildet allerdings auch die größere Zurückhaltung, die sie hier sehen: Zwar werden sie allseits beäugt, doch niemand eilt auf sie zu oder macht Anstalten, sie mit Fragen, Willkommensgrüßen und ähnlichem zu empfangen. Die Steinleute lassen sie passieren, bis sie an eines der Feuer zwischen den Hütten gelangen, an dem eine einzelne Gestalt sitzt. Diese hebt den Kopf, und sie erblicken einen Mann, dem man selbst im Sitzen ansieht, wie hochgewachsen er ist. Schlanke, sehnige Glieder von beinahe perfekt wirkenden Proportionen, ein ebenmäßiges, von einer bis zu den Ellbogen reichenden silbrig schimmernden Haarmähne umgebenes Antlitz und eine Haut, die wie heller Marmor schimmert, ergeben ein beeindruckendes Gesamtbild. Die Augen, die sich auf die Gefährten richten, sind von einem hellen Blau, ihr Blick ist hell, klar und sehr eindringlich. Als sie nähertreten, steht er auf, und bis auf Eddy überragt er alle – wobei seine Gestalt im Vergleich zu dem Troll und den Felsleuten umso graziler wirkt.

"
Mahe'o" grüßt der Felsmann ihn, und der Jäger – das wunderschöne lederne Gewand und der neben ihm am Boden liegende lange Bogen weisen ihn als solchen aus – neigt den Kopf. "Ich grüße euch" sagt er an die Neuankömmlinge gewandt. "Wie kann ich euch helfen?" Als er ihr Erstaunen sieht, huscht ein Lächeln über seine edlen Züge. Ganz selbstverständlich erklärt er: "Wer mich aufsucht, braucht stets Hilfe – es ist mir so bestimmt." Seine Stimme klingt angenehm und sonor.

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