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Nachrichten - Cesare Serafino

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Bei mir eher unwahrscheinlich, dass ich Degenesis noch einmal probieren werde. An der vielzitierten Einschätzung, das System sei im Grunde unspielbar, scheint doch etwas dran zu sein. Vor allem, wenn die Kultdefinitionen so eng verstanden werden, dass als Charaktere letztendlich nur Typen, nicht Individuen erwünscht sind - ähnlich wie bei DnD die Drow oder die Zwerge. Ein Drow ist so und so, aber niemals so; ein Zwerg würde niemals... ein Spitalier ist so und so, ein Apokalyptiker immer so.

Eine heterogene Gruppe sei schwierig, scheint hier der Tenor. Ich würde eher auf das Gegenteil tippen. Eine homogene Gruppe, also Charaktere aus ein bis drei nur ja auch kompatiblen Kulten: das wird so gründlich daneben gehen wie die Drow-Runde "Thron der Nacht" vor gut einem Jahr. Sieben Drow, alle böse, alle aus demselben Haus - sich da von einander zu unterscheiden, seine Individualität finden... na ja, man kann es sich auch schwer machen.

2
Eine Aussage nicht zu glauben und jemanden der Lüge zu bezichtigen, sind zwei unterschiedliche Dinge. Jedenfalls für mich.

Wahrscheinlich muss man als Mann geboren worden sein, um da einen Unterschied zu erkennen.


Ich sehe nach Cesares letzter Aussage drei Möglichkeiten:

1) Es geht nicht weiter.
2) Es geht mit Cesare weiter.
3) Es geht mit mir weiter.

Man sollte vielleicht ein wenig unterscheiden zwischen dem, was ich gesagt habe, und dem, was andere über mich gesagt haben. Ich sagte, in dieser Reihenfolge:

- Hm, ich habe nicht das Gefühl, dass wir die Runde noch zum Laufen kriegen. Geben wir es einfach zu und geben auf?
- Von daher wäre meine Einschätzung: diese Runde ist tot.
- Ich bin draußen.

Dirty Dan war es, der aus meiner 2. Aussage geschlossen hat: "mit dan, cesare & kyburg wären wir schon mal 3 spieler um weitermachen zu können" und Kyburg glaubte nach meiner dritten, es sei eine Frage von: entweder Cesare oder Leon.


Nö, ist es nicht, und war es nicht. Nur mit Dan, Kyburg und mir sehe ich auch nicht die geringste Hoffnung. Die beiden sind absolute Minimalisten, ich das krassest denkbare Gegenteil davon: ohne mindestens zwei weiter Spieler aus der gesunden Mitte kann das nichts werden.


Von daher meinte ich es wirklich einfach ernst. Ich bin draußen.


Ich kann tatsächlich nicht nachvollziehen, warum es für ihn eine so umfassende Aufgabe gewesen zu sein scheint, sich in seinen Charakter einzuarbeiten

Oh, Du kannst Dir nicht vorstellen, dass es für eine Frau eine Herausforderung sein könnte, sich in den Kopf eines Vergewaltigers und Zuhälters einzudenken bis zu dem Punkt, dass sie eine gewisse Sympathie für ihn empfindet?


Meiner Meinung nach fehlte in dieser Runde von Anfang an das nötige Mindestmaß an gegenseitigem Vertrauen. Z.B. Vertrauen darauf, dass die anderen Spieler ihre Charaktere so gebastelt haben und so handhaben wollen, dass eine Zusammenarbeit in der Gruppe möglich sein wird.


3
Der Hintergrund sind 25 Din A4 Seiten. Das Hineindenken in diesen Charakter war eine größere Herausforderung als mir bisher je bei einer Charaktererschaffung untergekommen ist.

Im übrigen lüge ich nicht. Sehr nett, dass Du  mir das so locker an den Kopf schmeißt, wo Du mich nicht im allergeringsten kennst.

Ich wünsche den Herren noch viel Spaß mit der Runde. Ich bin draußen.

4
Daher mein Vorschlag: Neue Charaktere, die mehr oder weniger auch auf die Kampagne abgestimmt sind.

Tut mir leid, das kommt für mich nicht in Frage. Ich habe 16 Tage Vollzeit an meinem Charakter gebastelt + Persönlichkeit ausgearbeitet + Hintergrund geschrieben, zusätzlich ungezählte Tage mir im Akkord bis die Rübe rauchte die entsprechenden Kulte (Wiedertäufer, Jehammedaner, Apokalyptiker) und die Heimatregion angelesen (da ich Degenesis noch niemals vorher gespielt habe): die Zeit habe ich momentan nicht, und die Mühe will ich mir auch nicht noch einmal machen.


5
Es hapert doch nicht nur an der Postfrequenz, sondern auch an Eigeninitiative der Spieler. Minimalste Reaktionen auf den Meisterbeitrag der Art: "Ja, dann lasst uns zur vorgeschlagenen Herberge gehen" liefern keine neuen Impulse, bieten weder den Mitspielern noch dem Meister weitere Anknüpfungspunkte. Der Meister kann die Szene nur einleiten, die Spieler müssen sie mit Leben erfüllen.


Absichtserklärungen, auf die tagelang nichts folgt; Motivationsbeteuerungen, auf die ein Beitrag, dann wochenlange Stille folgen; Spieler, die ganze Szenen aussetzen, weil keine unmittelbar an sie und ihre Skills gerichtete Anforderung gestellt wurde - wären wir mittendrin im Abenteuer, könnte man es einen Durchhänger nennen, aber wir haben es ja noch gar nicht zum Laufen gebracht.

Der Einstieg in ein neues Abenteuer mit Spielern, die neugierig auf ihre Charaktere und die Welt sind und beides erkunden wollen, sollte sich nicht so schwerfällig dahinquälen.

Auf Postfrequenz zu beharren nutzt nichts, die Spieler müssen schon aus Spaß an der Freude dabei sein (und nat. auch die Zeit haben.)

Von daher wäre meine Einschätzung: diese Runde ist tot.

6
also ich würde es noch nicht zu den akten legen wollen. post rate war ja so 1-2/woche. khenus post kam am 21.1., also ist noch ein eckchen zeit.

Oh, ich glaube, gemeint war 1-2 PRO Spieler und Woche, nicht 1-2 insgesamt.  :wink:

7
Hm, ich habe nicht das Gefühl, dass wir die Runde noch zum Laufen kriegen. Geben wir es einfach zu und geben auf?

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Kaum durchs Tor, trieb Cesares Instinkt ihn dazu, mit raschen Schritten möglichst viel Abstand zwischen sich und die selbsternannten Gesetzes- und Hygienehüter zu bringen. Als sich ein wenig verspätet sein Verstand dazuschaltete, hielt Cesare abrupt an.

Was wäre hier in Tal das für seine Gesundheit abträglichste, was ihm passieren konnte? Als Apokalyptiker enttarnt zu werden. Wo vermutete man einen solchen am wenigsten? In der Begleitung eines Richters, Spitaliers und Hellvetikerin. Widerstrebend lenkte Cesare also seine Schritte zu diesen zurück und kam gerade rechtzeitig, um Mehlers Bemerkung zu den spielenden Kindern zu hören. Er warf diesem einen ausdruckslosen Blick zu. Das heißt, seine Miene war ausdruckslos, seine Augen aber taten, was seine Augen immer tun.

'Du guckst immer so intensiv, wenn du einen so direkt anschaust', hatte Jehan ihm einmal gesagt. 'Das Gesicht wird einem ganz heiß dabei! Früher hat es mir Angst gemacht. Wenn du so geguckt hast, wusste ich nie, ob du mich gleich schlägst oder tröstend in den Arm nimmst.'

In ihrem Fall mochte das gestimmt haben. In Bezug auf Richter Mehler aber überlegte Cesare noch immer, ob es tatsächlich schlau war, in dessen Nähe zu bleiben. Was wollte der Mann eigentlich hier in Tal? Cesare würde sich besser fühlen, wenn er das wüsste. Das entschied die Sache endlich: ja, er würde in derselben Herberge unterkommen wie die Reisegefährten. Sollte Mehler entscheiden, ob er der Empfehlung dieses Bronco trauen wollte. Ein Nicken in Mehlers Richtung sollte ihm dies bedeuten—vielleicht ein wenig zu verschlüsselt. Vielleicht aber verstand der Richter es auch.

"Als Jungen, wir auch immer haben gespielt das Spiel", sagte er. Milder Spott fand seinen Ausdruck in einem leichten Zucken des Mundwinkels. "Wer zog beim Losen den kürzeren, musste sein ein Richter."

Er sah sich um, musterte die Leute wie die Häuser in der Nähe und die Gasse selbst. Die Gasse: Gewunden oder gerade? Abzweige? Weitete sie sich in der Ferne vielleicht zu einem Platz? Die Leute: geschäftig oder gedrückt, ärmlich oder wohlgenährt, bewaffnet oder nicht, die Blicke misstrauisch, ängstlich oder neugierig? Die Häuser: ärmlich oder gut in Schuss? Fiel ihm eines der Häuser in den Blick, vielleicht weil es erst jüngst Renovationen oder Anbauten erfahren hatte? Vor allem aber achtete er auf die Schilder, die auf ein Handwerk hinwiesen: war darunter ein Schneider?[1]

Dann wandte Cesare sich an die nächstbeste Person, die nicht allzu beschäftigt aussah—Bronco, wenn es sein musste—und fragte: "Entschuldigung. Suche eine Frau, die sich heißt Maria. Oder Marie. Oder Mari. Sie müsste haben zwischen fünfundvierzig und fünfundfünzig Jahre, vielleicht auch etwas mehr noch. Sie muss gewesen sein in Purgare, als sie war jünger. Kennen Sie so jemanden?"

Den Namen Maria hatte Cesare auch Richter Mehler genannt, als der ihn vorgestern verhört hatte. 'Ein ehemaliges Kindermädchen', hatte er behauptet, 'die vielleicht weiß, wo sind meine Eltern.' Den Namen hatte er aber nicht nur deshalb gewählt, weil er sich tatsächlich an ein Kindermädchen dieses Namens erinnerte—Verrückt, der eigene Name will mir nicht einfallen noch die der Geschwister oder Eltern, aber dass das Kindermädchen Maria hieß, das weiß ich noch!—sondern weil dies seines besten Wissens nach auch in Borca ein häufiger Name war. Man durfte also hoffen, dass es hier in Tal mehr Marias gab, als der von ihm Angesprochene kennen konnte, oder die er zumindest nicht alle gut genug kennen konnte, um sicher zu wissen, dass keine davon vor vielen Jahren einmal südlich der Alpen war.

Falls die Antwort so ausfiel wie erwartet—dass der Angesprochene etwa nachhakte, ob Cesare nichts genaueres über diese Maria wisse—würde er hinzufügen: "Ich weiß, dass sie ist eine Bekannte—oder Verwandte?—von einem Mann mit Namen Vincent Dessailly. Wo ich kann finden ihn?"[2]
 1. INS+Wahrnehmung = 2E 1T
@ Meister: Äh, auf die Idee mit dem selbst nach einem Schild für Schneider gucken bin ich jetzt zu spät gekommen, da hatte ich schon auf Täuschung gewürfelt... ich gehe mal davon aus, dass ich es nicht gleich entdecke? Sonst muss ich die Szene unten halt noch umschreiben.
 2. PSY+Täuschung = 5E 0T. Cesare will damit vortäuschen, dass es um diese Maria geht und eben nicht um Vincent.

9
Wahrnehmung: 2d62d6 = (4, 6) Gesamt: 10

10
Cesare tut so, als ginge es ihm um diese "Maria", nicht um Vincent Dessailly.

Täuschung: 8d68d6 = (5, 2, 1, 5, 4, 4, 5, 3) Gesamt: 29

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So, bei mir sind gerade drei Runden gestorben - wie sieht es denn hier aus, Meister, hast Du noch Lust? Schaffen wir es durchs Tor hindurch ins Warme?  :)

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Ich will ja nicht meckern, aber hier wird eigentlich immer nur gemeckert. Ich trau mich kaum noch, hier herein zu schauen - was erfreuliches steht hier jedenfalls nie. Als Spielleiter hätte ich es längst geschmissen.

Im Ernst, ich fände es nett, wenn die Spieler alle mal ein bisschen konstruktiver - und nachsichtiger gegenüber Kleinigkeiten, die ihnen nicht passen - ans Werk gingen und zu einer schönen gemeinsamen Story beitrügen.

13
"Ich denke, dass zwölf Wechsel sind wenig", meinte Cesare zu Mehler und wer immer sonst noch nah genug stand, um seine halblauten Worte zu verstehen, "im Vergleich zu den Preisen drinnen." Er wusste genau, mit welchem Geschick Apokalyptiker ihren Gästen nach und nach das Geld aus den Taschen zogen; der Eintritt war lediglich eine kleine Vorsorge, dass die, die man ausnehmen wollte, auch etwas zum Ausnehmen dabei hatten.

"In der Stadt, gut aufpassen, was ihr esst oder trinkt, ja? Nicht, dass am Morgen ihr wacht auf in Bett mit einer Elster, die verlangt fünfzig Wechsel für ihre Dienste, und ihr euch nicht einmal könnt erinnern, ob sie hat geleistet diese Dienste oder nicht."

Er zückte zwei Wechsel und hielt sie Dan hin. Hoffentlich entschlossen die anderen sich rasch. Er wollte ins Warme. Und eine Alternative gab es für ihn auch nicht, auch wenn er jetzt wieder nüchtern war und über seine gestrigen Gedanken innerlich den Kopf schüttelte: peinlich, wie wenig passieren musste, dass auch er Rat in diesen albernen Karten suchte. Der Mensch war schon ein erbärmliches Wesen, ein ewig-hilfloses Kind, dass er stets auf Weisung von oben hoffte—ob von Vater, Rabe, Tarot-Karten oder Gott—dass er so gar nicht in der Lage war, für sich selbst zu handeln und zu entscheiden.

Dass man Hellvetiker, Spitalier und sogar den Richter hier so ohne weiteres einließ, wunderte Cesare allerdings sehr. Es konnte nichts gutes bedeuten, dass keiner der drei den Wachen auch nur einen abfälligen Blick oder eine ebensolche Bemerkung wert war.

Wenn ich Mehler wäre, würde ich in der Stadt ohne Vorkoster gar nichts essen. Wenn man ihm was ins Essen kippt, wacht er am Ende gar nicht auf—oder aber in einer Verhörzelle. Andererseits habe ich genug eigene Sorgen, um mir den Kopf auch noch über seine zu zerbrechen.

Dennoch warf er dem Mann einen warnenden Blick zu. Sie beide waren im Begriff, eine Stadt voller Feinde zu betreten: daraus mochten sich die seltsamsten Allianzen ergeben, die in jeder anderen Situation undenkbar wären.

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Also ich finde, Kemwer hat das jetzt geschickt gemacht, dadurch dass er Mose so viel erzählt hat und also zu denken gegeben hat, dass es eigentlich logisch ist, dass Mose das erst einmal alles verdauen muss und erst am nächsten oder übernächsten Tag darauf zurückkommt.

Eigentlich finde ich es schon eher gut, dass der Spielleiter weitermacht, wenn drei volle Tage lang kein Post von keinem Spieler kommt. Und man kann eigentlich meist immer noch retrospektiv was schreiben.

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Ich glaube, das stand in den Errata, unter Kombiwurf.

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