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« am: 15.06.2007, 08:50:04 »
Sie wenden sich dem leblosen Körper Aerendils zu. Mit bleicher Haut liegt er vor ihnen. Keine Atmung ist festzustellen. In ihren Kämpfen haben sie schon viele Leichname gesehen und wissen deshalb wie der Tod aussieht. Es scheint so, als habe der Kampf gegen das Böse an diesem Tag einem zweiten Freund das Leben gekostet.
Plötzlich bemerken sie wie sich die Umgebung und die Aura zu verändern scheint. Einen Augenblick verstummt das Zischen des Feuers um sie herum und die Luft strömt wieder frisch und rein in ihre Lungen, obwohl das Feuer noch brennt. Es scheint verrückt, doch hören sie das Schlagen von Hufen hier unten in einem Verließ, zuerst entfernt, doch sich schnell nähernd. Bald schon hat es sich zu einem lauten Dröhnen entwickelt und die verwirrten Helden spüren wie der Boden unter ihren Füßen zu vibrieren beginnt. Dann verstummt das Dröhnen. Das Hufgeklappere ist in den Schritt übergegangen. Plötzlich scheint die Luft um die Helden herum zu flirren und ein Spalt im Nichts öffnet sich. In diffuses Licht gehüllt und wie ein ätherisches Wesen erscheint ein auf einem Kriegspferd sitzender schwergerüsteter Ritter. Er trägt einen Umhang, auf dem groß und leuchtend das Symbol Tyrs zu sehen ist. Hinter sich führt er ein zweites Pferd. Genauso groß und genauso prächtig. Stumm, mit gesenktem Kopf und ohne die anderen zu beachten hält er neben dem Leichnam Aerendils an und streckt den Arm mit den Zügeln für das zweite Pferd aus und wartet.
Plötzlich erhebt sich aus dem leblosen Körper eine durchschimmernde Kopie Aerendils. Sein Gesichtausdruck scheint gelöst und friedlich. Mit festem Schritt geht er zu dem freien Pferd, nimmt ohne Zögern die Zügel und sitzt auf. Nachdem der Reiter Aerendil die Zügel gegeben hat, zieht er das Pferd herum und reitet an. Das Pferd springt direkt in den vollen Galopp und verschwindet wieder im Nichts.
Aerendil sitzt hoch oben auf dem Pferd. Dann blickt er seine Freunde fest an.