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Lebensfäden / [IC] Für Stadt und Freiheit
« am: 29.08.2006, 22:13:03 »
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Mit dem leisen Geräusch von Metall auf Stein im ansonsten totenstillen Raum wird der schwere, reich verzierte Kelch auf dem Tisch abgesetzt. Ein einzelner Tropfen des kostbaren roten Getränks wandert langsam an seiner Seite hinunter, gewinnt an Geschwindigkeit je näher er seinem Ende kommt welches er bald auf der marmornen Tischplatte finden wird.
Er gleitet die sanfte Rundung des Gefäßes hinunter und wird dann vom schlanken kleinen Finger einer sehnigen, schneeweißen Hand aufgefangen und fortgetragen, hinauf ins Dunkel.
Kurz darauf erscheint die Hand wieder, wie körperlos im schwachen Lichkreis der einzelnen, stark heruntergebrannten Kerze schwebend und nähert sich bedächtig, abwägend dem quadratischen Feld des Krieges.
Stumm und starr, mit scharfkantig gegen das flackernde Zwielicht herausstechend, stehen die kunstvoll und grotesk gestalteten Figuren da und harren ohne Gefühlsregung ihrem Befehl, warten auf ihren Zug welchen sie ausführen werden, gleich ob er Triumph oder Untergang für sie bedeuten möge.
Die Partie ist erst vor kurzem eröffnet worden, noch sind kaum Vorstöße gewagt oder Verluste erlitten worden. Eine schwarze Festung hatte sich lauernd vorgewagt, auf der weißen Gegenseite schritten die ersten Soldaten ihrem düsteren Schicksal entgegen.
Die schlanken Finger streichen flüchtig über die unbewegte, nachtschwarze Schlachtreihe. Plötzlich zuckt die blasse Hand zurück und verschwindet. Ein einsames Zischen als die Flamme der Kerze verlischt.
Die starren Fronten versinkt in undurchdringlichem Schatten.
Mit leisem Kratzen zieht eine im Dunkeln verhüllte Figur über das Feld.
Der nächste Zug ist getan.
Ein weiterer Zug ist getan und ein nächster muss folgen. Aktion und Reaktion, Ursache und Wirkung. Eherne Gesetze.
Ein Stuhl wird abgerückt, mit langsamen, einsamen Schritten verlässt jemand den Raum. Quietschend wird die Tür zugezogen und schließt dann mit einem dumpfen Krachen.
Dann herrscht Stille.
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Mit dem leisen Geräusch von Metall auf Stein im ansonsten totenstillen Raum wird der schwere, reich verzierte Kelch auf dem Tisch abgesetzt. Ein einzelner Tropfen des kostbaren roten Getränks wandert langsam an seiner Seite hinunter, gewinnt an Geschwindigkeit je näher er seinem Ende kommt welches er bald auf der marmornen Tischplatte finden wird.
Er gleitet die sanfte Rundung des Gefäßes hinunter und wird dann vom schlanken kleinen Finger einer sehnigen, schneeweißen Hand aufgefangen und fortgetragen, hinauf ins Dunkel.
Kurz darauf erscheint die Hand wieder, wie körperlos im schwachen Lichkreis der einzelnen, stark heruntergebrannten Kerze schwebend und nähert sich bedächtig, abwägend dem quadratischen Feld des Krieges.
Stumm und starr, mit scharfkantig gegen das flackernde Zwielicht herausstechend, stehen die kunstvoll und grotesk gestalteten Figuren da und harren ohne Gefühlsregung ihrem Befehl, warten auf ihren Zug welchen sie ausführen werden, gleich ob er Triumph oder Untergang für sie bedeuten möge.
Die Partie ist erst vor kurzem eröffnet worden, noch sind kaum Vorstöße gewagt oder Verluste erlitten worden. Eine schwarze Festung hatte sich lauernd vorgewagt, auf der weißen Gegenseite schritten die ersten Soldaten ihrem düsteren Schicksal entgegen.
Die schlanken Finger streichen flüchtig über die unbewegte, nachtschwarze Schlachtreihe. Plötzlich zuckt die blasse Hand zurück und verschwindet. Ein einsames Zischen als die Flamme der Kerze verlischt.
Die starren Fronten versinkt in undurchdringlichem Schatten.
Mit leisem Kratzen zieht eine im Dunkeln verhüllte Figur über das Feld.
Der nächste Zug ist getan.
Ein weiterer Zug ist getan und ein nächster muss folgen. Aktion und Reaktion, Ursache und Wirkung. Eherne Gesetze.
Ein Stuhl wird abgerückt, mit langsamen, einsamen Schritten verlässt jemand den Raum. Quietschend wird die Tür zugezogen und schließt dann mit einem dumpfen Krachen.
Dann herrscht Stille.
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