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Autor Thema: Kapitel 2: Der Angenehme Wald  (Gelesen 18433 mal)

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Erich Janina Graustein

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #30 am: 08.11.2019, 18:56:36 »
Innerlich musste Erich fluchen und über sich selbst zweifeln, wie er dieser Schurkin so einfach in die Falle tappen konnte. Aber seine Ehre ließ es einfach nicht zu das er das Duell ablehnt, denn wenn er das tun würde, dann könnte er sich ja auch gleich den Banditen anschließen, denn dann wäre er kein Stück besser wie diese.

"Ihr seit es die, die Ehre der Duellanten in den Schmutz zieht. Wie könnt Ihr wehrlose und unschuldige Menschen niederschlachten und Geiseln nehmen? Eigentlich sollten wir Euch hier und jetzt einfach niederstrecken und im Wald verscharren, aber dann wären wir kein Stück besser wir Ihr. Also werde ich mich Eurer Aufforderung stellen und Euch zeigen was es heißt wirklich Ehrenhaft und vor allem heldenhaft zu kämpfen. Ihr werdet Eurer gerechten Strafe nicht entkommen" erwiderte Erich auf die Duell Aufforderung der Schurkin. Doch leider war er scheinbar etwas zu abgelenkt, denn mit dem Faustschlag hatte er nicht gerechnet und musste einen harten Treffer einstecken, den er selbst mit seiner Parade in letzter Sekunde nicht wirklich verhindern konnte.

Mondragor

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #31 am: 09.11.2019, 16:42:46 »
"Ehre, Ehre. Was wisst Ihr schon darüber, was Ehre ist? Es ist leicht, ehrbar zu handeln, wenn man den goldenen Löffel im Mund hat. Aber wenn es um das Überleben der Familie geht, dann muss man harte Entscheidungen treffen."
Die Banditin wich immer wieder Erichs Angriffen aus und setzte einzelne Gegenangriffe, die dieser nur mühsam parieren konnte. Es war schnell klar, dass Erich all sein Können würde aufbringen müssen, wollte er dieser Gegnerin etwas entgegensetzen. Doch nun war er in dem Duell gefangen und musste sich seiner Haut so gut erwehren, wie er konnte.
Ingrid agierte die meiste Zeit über defensiv, versuchte in Anbetracht ihrer schweren Wunden vor allem, erst gar keine weiteren Treffer einzustecken - doch plötzlich wandte sie eine Taktik an, von der Erich zwar schon gehört, sie aber noch nie gesehen hatte. Mit der behandschuhten Linken griff sie sich Erichs Schwert, der dadurch den Angriff mit der Rechten nicht mehr parieren konnte und einen bösen Treffer einstecken musste. Er konnte sich zwar noch etwas aus der Stoßrichtung wegbewegen, doch dennoch behielt er eine klaffende Wunde zurück.[1]

Die anderen, allen voran Tristan, dezimierten inzwischen die Reihen der restlichen Räuber, die es kampftechnisch nicht im Ansatz mit ihrer Anführerin aufnehmen konnten. Zwar versuchten sie, mangelnde Finesse durch Kraft und Brutalität wettzumachen, doch einer nach dem anderen wurde niedergestreckt.[2]
Doch trotz der schweren Verluste schoben sich die Banditen langsam näher an ihre Gegner heran und schafften es schließlich doch, diese einigermaßen zu umzingeln, so dass immer wieder einzelne Schläge die vier Eingekesselten trafen.[3]

Noch war der Kampf nicht vorbei.
 1. 5 Wunden Netto durch die Eiserne Antwort, trotz Parade Erich.
 2. 10 der 30 sind ausgeschaltet.
 3. Am Ende der Runde 5 Wunden für jeden: Tristan, Louis, Jelena und Juan.

Louis de Fromage Puant

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #32 am: 09.11.2019, 19:59:07 »
Mit einem knappen Nicken nahm der Musketier den Ratschlag Juans zur Kenntnis. Dann sprang er auf die genannten Banditen zu. Einen Mann, der ihn aufhalten wollte, unterlief der Montaigner elegant und stieß ihm dann mit einem weiten Ausfallschritt den Degen quer durch den Oberschenkel. "Parbleu!" rief er "Was ist denn das?! Diese Kerl kämpft wie eine Bauer mit seine fléau in die 'and!" Sodann tänzelte er auf die drei zu, die ihm bezeichnet worden waren, trieb sie mit einigen raschen Finten auseinander und schlitzte dem Mittleren mit zwei kreuzweise geführten Hieben Ärmel und Unterarm auf. Als dessen Waffe zu Boden fiel, fiel der Montaigner wiederum laut ein: "Und diese Bursche bewegt siesch mit die Eleganz von eine Kuh! Diese zwei Messieurs endliesch" wandte er sich mit einem breiten Lachen an die letzten beiden "starren miesch an und bewegen siesch so wenig eine Mist'aufen! Mon dieu, iesch 'ab's! Iesch muss auf eine Bauern'of gelandet sein!"

Jelena Sejm Petrasowna

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #33 am: 17.11.2019, 23:43:39 »
Auch wenn ihre Kameraden ihr zur Hilfe eilten, Jelenas Situation wurde nur wenig besser. Nach und nach kassierte sie doch immer mehr Hieb- und Schnittverletzungen und Blut sickerte in ihre Kleidung. Mit hochkonzentriertem Blick und zusammengebissenen Zähnen nahm sie es hin und schlängelte sich immer weiter Richtung Käfig mit Gefangenen. Die erste Erfahrung ließ die Banditen vorsichtiger werden, die Wunden an der Frau ihre Moral allerdings wieder steigen. Sie setzten ihr nach und erlebten eine Gegnerin, die kaum ernsthaft angriff, sondern immer wieder auswich.

Kurz vor dem Käfig tauchte sie unter einem Angriff so weg, dass sie auf dem Boden landete. Mit schnellem Rollen wich sie weiteren Stichen aus und riss ihre Beine hoch. Mit dem entstandenen Schwung sprang sie auf die Füße, direkt vor einem Banditen, der sich gerade aus dem käfig bedienen wollte. Dank eines Ellenbogens am Kinn stolperte er zurück und wechselte von Geiselbedrohung zu Flüchen und Androhung blutiger Rache.[1]

Unbeeindruckt wich Jelena den Angriffen aus, schob ihr Messer zwischen ihre Zähne und ließ den Bogen über ihre Schulter fallen. Mit ihren nun freien Händen griff sie mit einem Obergriff über ihren Kopf ins Gitter des Käfigs und zog sich hoch. Mit einem halben Hüftaufschwung landete sie auf dem Käfig, und verschaffte sich kurz einen Überblick. Den erbosten Waffen ausweichend setzte sie sich an den Rand, hielt sich fest und trat mit Schwung einen ihrer Möchtegern-Peiniger so gegen den Kopf, dass er in den Waffenschwung seines Kameraden fiel.[2]

Schnell zog sie sich wieder hoch und landete mit einem Überschlag wieder auf dem Käfig. Mit ihrem Schwung rutschte sie fast ab und verhinderte nur mit Mühe, nicht zwischen die Käfigstäbe zu geraten. Mittlerweile hatten ihre Gegner es eingesehen, dass sie von unten aus wenig effektiv waren, und die ersten begannen zu klettern. Jelena ließ kurz ein fieses Lächeln erkennen, bevor sie einen Hechtsprung an einem der Kletternden vorbei machte. Oder so sah es erstmal aus, bis sie ihm ihre Beine um den Hals schlang und mit ihrem Gewicht und Schwung herunterriss. Mit einem erstickten Schrei schlug ihr Opfer auf, während sie im letzten Augenblick von ihm abließ und mit einer Rolle ihren Sturz abfederte.[3]
 1. Steigerung 3 für eine Geiselrettung
 2. Steigerung 2 zum Banditenausschalten
 3. Steigerung 1 zum Banditenausschalten

Mondragor

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #34 am: 19.11.2019, 00:07:45 »
Erichs Gegnerin hatte ihn zwar einmal empfindlich getroffen, blieb aber meist in der Defensive. Gewandt tänzelte sie immer wieder hin und her, täuschte hier einen Angriff an und wehrte dort eine Attacke ab, so dass es Erich schwer fiel, ihr überhaupt nur nahe zu kommen. Zugleich setzte sie immer wieder vereinzelte Nadelstiche, die zwar jeder für sich nicht bedrohlich waren, aber dazu dienten, den Gegner nach und nach zu zermürben.[1]

"Wärt Ihr in meiner Lage, würdet Ihr nicht anders handeln."
 1. Steigerung 4: Schlag. 1 Schaden auf Erich, dazu -4 Schaden bei Erichs nächstem Manöver.

Erich Janina Graustein

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #35 am: 19.11.2019, 06:53:49 »
Erich fing nun auch an sich auf seine Verteidigung zu konzentrieren und hielt sich die Angreiferin so gut wie Möglich vom Leib, das führte zwar dazu das er selbst kaum noch einen Angriff starten konnte, aber er hoffte einfach darauf das sie irgendwann einen Fehler machen würde den er dann ausnutzen konnte.

Als Erich unerwartet von einem Schlag gegen den Kopf getroffen wurde, musste er kurz auf ein Knie gehen um sich ab zu fangen. Das eröffnete Ihm jedoch eine kleine Lücke die er ausnutze indem er seiner Gegnerin das Heft seines Schwertes in die Magengrube rammte[1], was dazu führte das diese zwar kaum verletzt wurde, aber immerhin ein paar Schritte zurückweichen musste, so das Erich wieder aufstehen konnte um seine Verteidigungshaltung wieder ein zu nehmen.
 1.  ebenfalls einen Schlag, Schaden müsste 0 sein, ... oder? Dafür macht Gegner bei nächster Aktion 3 Punkte weniger Schaden

Mondragor

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #36 am: 21.11.2019, 17:03:11 »
Das Duell wog weiterhin hin und her, während die anderen sich mit den restlichen Banditen beschäftigten. Da die Banditen ihnen zuletzt immer weiter auf den Pelz gerückt waren, wurde es immer schwieriger zu manövrieren, und sie mussten sich zunächst einmal wieder mehr Bewegungsfreiheit verschaffen.[1]

Die beiden Duellanten konzentrierten sich dabei derweil vorwiegend auf ihre Defensive, so dass niemandem ein schwerer Treffer gelang. Erich schaffte es ohne große Probleme, den nächsten Ausfall Ingrids zu parieren[2], doch auch seine sofortige Antwort wurde ihrerseits von der Anführerin der Räuber geblockt und mit einer neuen Angriffswelle erwidert.[3]
 1. Für einen Gefahrenpunkt steigt die notwendige Augenzahl pro Steigerung auf 15
 2. Hieb mit 0 Schaden wegen vorherigem Schlag und darauffolgender Riposte.
 3. Auf Erichs Riposte folgte eine Riposte der Duellantin, dadurch verursacht Erich ebenfalls keinen Schaden. Die Riposte Ingrids verursacht Erich 4 Schaden, falls er nicht pariert.

Erich Janina Graustein

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #37 am: 24.11.2019, 11:34:01 »
Die beiden Duellanten umkreisen sich weiterhin und jeder wartet nur darauf das der andere einen Fehler macht um diesen dann zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen. So ist es nicht verwunderlich das keiner von beiden kaum einen ernsthaften Treffer landen kann.

"Gib auf! Deine Schergen sind so gut wie geschlagen, und die Geiseln wurden ebenfalls von meinen Kameraden befreit. Das ist die letzte Chance hier lebend raus zu kommen." fordert Erich seine Gegnerin auf.

Louis de Fromage Puant

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #38 am: 24.11.2019, 11:46:24 »
Da der Ring der Gegner seinen Kampfgefährten allmählich den Raum zum Kämpfen nahm, wechselte Louis kurzentschlossen seine Taktik: Mit einer erstaunlichen Beweglichkeit machte er einige kühne Ausfälle, um ein wenig Luft zu bekommen. Kaum waren seine direkten Gegenüber einige Schritte zurückgewichen, um der schwirrenden Klinge seines Degens zu entgehen, hatte sich der Montaigner auch schon mit zwei wagemutigen Sprüngen wie ein Eichhörnchen auf einen wohl halb mannshohen Baumstumpf geschnellt.

Von dieser erhöhten Position aus suchte er die Geiseln in seiner Reichweite vor Angriffen abzuschirmen, während er gleichzeitig mit einem ununterbrochenen Strom an einfallsreichen Beleidigungen in seiner Muttersprache die Banditen herausforderte. Kam ihm einer zu nahe, sah er sich entweder der Spitze des Degens gegenüber oder erhielt einen kräftigen Tritt mit dem schweren Stulpenstiefel des Musketiers. "Allez, Freunde!" rief er seinen Mitstreitern in einem Moment relativer Ruhe zu. "Seht zu, dass ihr Eriesch 'elft und die anderen in Siescher'eit bringt, iesch werde la canaille beschäftigen! Louis für alle, alle für Louis!" Womit er sich erneut in den Kampf stürzte.

Mondragor

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #39 am: 24.11.2019, 14:06:00 »
Ingrid ließ für einen kurzen Moment den Blick über die Szenerie schweifen und schien zu zweifeln, ob sie das Duell noch fortführen sollte. Etliche ihrer Männer waren besiegt oder hatten die Waffen gestreckt und es schien klar, dass es kein Entrinnen für sie geben konnte.
Doch noch einmal kehrte ein Funken Entschlossenheit in ihren Blick zurück, und sie griff sich erneut die Waffe Erichs, wie sie es zuvor bereits einmal getan hatte.[1] Obwohl er wusste, was kommen würde, hatte Erich dennoch keine Antwort parat und wappnete sich dem Schwerthieb, der ihn nun ungeschützt treffen würde.
Doch gerade, als er die Zähne zusammenbiss, um nicht vor Schmerz laut aufzuschreien, änderte seine Gegnerin im letzten Augenblick die Schlagrichtung und das Schwert glitt einen Fingerbreit an seiner Seite vorbei. Sie steckte das Schwert vor sich in den Boden und sank auf ein Knie:
"Ich ergebe mich. Ihr habt uns besiegt, und mein Leben und das meiner Leute liegt in Euren Händen."

Die Übrigen hatten in der Zwischenzeit die restlichen Banditen entweder in die Flucht geschlagen oder getötet; die wenigen, die noch standen, ließen nun ihre Waffen sinken und taten es Ingrid gleich.
Sie hatten die Banditen besiegt und die Geiseln befreit - doch ein Wermutstropfen dämpfte ihre Freude: Eine der Geiseln hatte während des Kampfes ihr Leben lassen müssen. Dennoch überwog die Freude, denn mehr als ein Dutzend Gefangene waren nun frei. Eine Frage blieb jedoch: Was wollten die Gauner mit den Geiseln?
 1. Eiserne Antwort

Juan Felipe Fernandez

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #40 am: 24.11.2019, 16:43:14 »
Juan Felipe eilte nun mit dem Degen in der Hand auf die Banditen zu. Auf dem Weg rief er noch dem Eisenländer eine Lektion zu, die er in der Akademie gelernt hatte: "Mit den Füßen steht und fällt jedes Duell!"[1] Da dies nun erledigt war, wandte er sich jetzt den übrigen Banditen zu, die seinen kämpferischen Talenten kaum gewachsen waren. Seine Augen wanderten deshalb auch immer wieder zurück zu dem sehr viel schwierigeren Kampf zurück, der mitten in dem Räuberlager tobte. Es war ein tödlicher Tanz und dagegen wirkte das, was Juan Felipe tat geradezu lächerlich einfach. Ein Bandit, der sich auf eine Geisel stürzen wollte verlor die Sehnen in seinem linken Arm, sodass sein Messer nutzlos zu Boden fiel und als die Anführerin sich schließlich ergab, lagen ein halbes Dutzend erschlagener Gesetzloser zu den Füßen des Castillers.
Doch auch eine der Gesieln lag tot am Boden. Juan Felipe war zu spät gekommen, um auch diesem jungen Mann das Leben zu retten. Sein Mörder hatte zwar das gleiche Schicksal erlitten, aber das änderte wenig. Beim nächsten Mal würde er schneller und besser sein müssen, so viel war klar. Aber das änderte nichts daran, dass er wohl erreicht hatte, wozu man ihn in diese Gegend entsandt hatte. Jetzt konnte er sich der Frage widmen, was es mit dem ganzen Geschehen auf sich hatte. Also bewegte er sich schnell zur Mitte des Lagers, wo die Banditenanführerin vor ihrem Duellgegner kniete. Was immer sie zu diesem Handeln gebracht hatte, Ehrlosigkeit hatte damit offenbar nichts zu tun. Das erkannte Juan Felipe schon jetzt an ihrem Handeln.
Fürs erste wartete er aber eine Antwort des Eisenländers an, der das Duell geführt hatte. Er hatte den schwersten Kampf gefochten. Also gebührte es auch ihm auf die Kapitulation zu antworten, wie es sich für einen Ehrenmann gehörte.
 1. Heropoint

Erich Janina Graustein

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #41 am: 24.11.2019, 18:13:57 »
Einen kurzen Moment zuckt Erich und macht sich bereit sein eigenes Schwert zur Parade zur Seite zu schwingen, doch dann hält auch er inne. Mit einer weit ausholenden Bewegung schwingt er sein Schwert auf den Rücken um es dort in seine Schwertscheide zu stecken.

"Eine weiße Entscheidung! Du hast ehrenhaft und gut gekämpft. Es steht nicht in meiner Macht ein Urteil über dich zu fällen, doch kann ich dir versprechen das dir kein weiterer Schaden zugefügt wird bis ein ordentliches Gericht über dich geurteilt hat. Doch vielleicht kann ich ein Wort für dich einlegen, denn du sagtest vorhin das man dich zu diesem Handeln gezwungen hat. Also erklärt dich, wer hat dich dazu gezwungen unschuldige Geiseln zu nehmen, und wie ist es dazu gekommen das du als Duellantin deinen Eid gebrochen hast und deine Waffe gegen wehrlose erhebst?"

Mondragor

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #42 am: 25.11.2019, 13:05:23 »
Die Duellantin schien deutlich mit sich zu ringen - irgendeinen inneren Kampf mochte sie mit sich ausfechten, doch die Umstehenden sahen nur den gequälten Ausdruck auf ihrem Gesicht. Schließlich jedoch schien etwas von ihr abzufallen; war es eine Anspannung oder ihr Lebenswille?

"Sie hat Maria." brachte sie schließlich stockend heraus, ihre Stimme klang gebrochen. "Meine Tochter, zwei Jahre alt gerade. Ich weiß, es war falsch, aber ich würde alles für Maria tun. Agathe Baderbaasch, sie ist die Baronin von Düster, oder was davon noch übrig geblieben ist. Sie herrscht noch über eine einzelne Burg, und dort hält sie Maria gefangen. Ich sollte ihr Sklaven bringen, und danach würde sie Maria freilassen. Aber nach dem ersten Mal hat sie mehr gefordert - im Grunde wusste ich, sie würde niemals Ruhe geben."

Das Oberhaupt der Banditen kniete nun schlaff auf dem Boden, eine gebrochene junge Frau. "Ich habe den Tod verdient, denn ich habe die Ehre meines Ordens beschmutzt, habe Unschuldige getötet und gefangen genommen. Wenn ich einen einzigen Wunsch habe, dann den, dass ihr mich hier und jetzt für meine Taten richtet - vielleicht verschont sie Maria, wenn sie hört, auf welchem Wege ich ums Leben gekommen bin."

Hannah Waldeck

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #43 am: 25.11.2019, 14:39:43 »
Hannah reist schon mehrere Monate durch die kargen, gebeutelten Lande. Für Kost und Logis kümmert sie sich um die kleinen Wehwechen von Mensch und Tier - und manchmal um die Toten, die nicht tot bleiben. Doch das ist meist ein Grund, schnell weiter zu reisen, wenn diese Arbeit erledigt ist. In kleinen Orten hört sie sich um, lauscht abends am Feuer den Geschichten. Meist sind es die üblichen Schauer- und Ammenmärchen. Hutzelige Weiber in windschiefen Hütten, häßlich wie die Nacht oder wunderschön, unermesslich reich und ebenso böse. Märchen eben. Gelegentlich, wenn sie in einem Ort etwas länger bleibt und die Bewohner ein wenig offener, dann hört sie Gerüchte. Gerüchte, die vielleicht ein Körnchen Wahrheit enthalten könnten.

So ist es auch dieses Mal. Der kleine Weiher besteht nur aus drei Höfen mehrere Tagesreisen vom Angenehmen Wald entfernt. Die Bäuerin eines des Hofes liegt im Kindbett und  so sind alle froh über die Unterstützung. Hannah kocht gerade die Windeln und Bindentücher aus, als sie ein Gespräch zwischen zwei Mägden hört. "Ach hör mit deinem Gerede auf Greta, dass sind doch nur Ammenmärchen..." - "Nein, glaub mir. Paul sein Schwagers bester Freund hat es auch gesehen. Und du weißt, dass der Paul ein echter Ehrenmann ist, der tut nicht lügen, niemals tut er das... sie hat ihn verhext den Anton... und nur weil er auf der Jagd ihre Ziege.... " - "Ach hör auf" - "Paul sagt, er hat gesehen, wie sie sich nachts an den Gehängten zu schaffen gemacht hat." - "Paul sieht viel, wenn er zu tief in den Krug geschaut hat. Und nun komm und hilf mir mit den Kühen."

Tage später in einem anderen Örtchen hört sie eine ähnliche Geschichte und zum ersten Mal den Namen "Perchta". Je näher sie dem Wald kommt, um so häufiger hört sie diesen Namen. Manchmal in den bekannten Märchen, manchmal in realistisch klingenden Erzählungen und gelegentlich in Sagen, wo der Name einen bekannteren ersetzt.

Immerhin hat Hannah jetzt eine Spur. Die erste vielversprechende auf ihrer Reise. So entschließt sie sich die Vorräte aufzustocken und dann in den Wald zu reisen.

Juan Felipe Fernandez

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #44 am: 25.11.2019, 14:55:16 »
Juan Felipe lauschte der Geschichte der Frau, die ihn mehr berührte, als er es erwartet hatte. Ihm war selbst nicht so klar, woran es lag, aber irgendetwas in ihm, schien ihn geradezu aufzufordern, der Duellantin beizustehen und sie gewiss nicht hier auf der Stelle zu richten: "Nun denn, ihr habt eine schlechte Wahl getroffen, als ihr euch entschieden habt, der Ehre den Rücken zu kehren. Aber zumindest eure Motive sind nicht niederer Natur, wie bei allzu vielen Männern und Frauen, die in den Wäldern hausen und Unschuldige überfallen. Was ihr getan habt, ist nicht leicht zu verzeihen, aber reuige Taten wirken besser, als unnütz vergossenes Blut. Wer kleine Mädchen entführt, um sich andere gefügig zu machen, wird kaum das rechte tun, wenn er - oder sie in diesem Fall - von einem ehrenhaften Tod hört. Der Schandfleck auf eurer Ehre ändert nichts daran, dass das Unrecht, das euch geschehen ist, ebenso vergolten werden muss. Und ihr mögt dabei mitwirken.
Eine feine Baronin ist diese Frau, wenn sie Sklaven hält und Kinder entführt. Ich verspreche bei meiner eigenen Ehre, so wahr ich Juan Felipe Fernandez de Claratierra heiße, eure Tochter aus den Händen dieser Dame zu befreien. Aber dafür müsst ihr eurerseits, euren Beitrag leisten, um diesem Treiben ein Ende zu setzen und versuchen zu heilen, was ihr an Unrecht angerichtet habt."

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