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Autor Thema: Kapitel 2: Der Angenehme Wald  (Gelesen 17938 mal)

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Erich Janina Graustein

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #255 am: 09.11.2020, 07:13:41 »
Erich konnte noch immer nicht so ganz Glauben was hier gerade passiert, doch er senkte sein Schwert etwas und sprach dann als erster der Gruppe "Seit gegrüßt Anna. Mein Name ist Erich. Und ja wir sind am Leben, und nein wir sind garantiert nicht hier um Euch zu quälen. Mir scheint als hätten wir sogar einen gemeinsamen Feind, denn auch wir sind der Baronin gegenüber nicht wohl gesonnen. Vielleicht könnten wir ja auch sogar zusammen gegen die Baronin vorgehen. Es würde bestimmt nicht zu Eurem Nachteil sein."

Louis de Fromage Puant

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #256 am: 11.11.2020, 14:10:37 »
Nach einigen Momentan überwand Louis die Überraschung und zog ungeachtet seines Misstrauens gegen die körperlosen Wesenheiten seinen Hut, um ihn in einer Art nachlässigen Grußes zu schwenken. "Iesch bin erfreut, Mademoiselle Anna", meinte er galant, "und versieschere Eusch: Mitnieschten sind wir gekommen, irgendwen zu quälen – au contraire! Wir sind 'ier, um allen Verbreschen Ein'alt zu gebieten!" erklärte der Musketier ernst. Dann jedoch blitzte doch der Schalk ein wenig durch, als er schmunzelnd hinzufügte: "Als Opfer können wir ohne'in niescht dienen, damit 'aben wir zu wenig Erfahrung." Ein etwas indignierter Blick traf Jelena ob ihres bärenmäßigen Verhaltens. "Mademoiselle Jelena, iesch muss doch sehr bitten! Dies ziemt siesch niescht für eine Dame, noch dazu an solschem Ort!" mahnte er.
« Letzte Änderung: 11.11.2020, 14:12:47 von Louis de Fromage Puant »

Mondragor

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #257 am: 11.11.2020, 23:51:57 »
Anna wirkte erschrocken: "Gegen die Baronin vorgehen? Was meint Ihr damit?"
Auch andere Gäste schienen nun auf die Neuankömmlinge aufmerksam zu werden, und ein Raunen und Flüstern war allenthalben zu hören.

Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #258 am: 12.11.2020, 05:00:27 »
Neugierig blickte sich Friedrich auf ihrem Weg durch das Innere der Burg um. Leider musste er schnell feststellen, dass es hier wenig zu entdecken gab. Auch wenn sie nicht mehr in den Gewölben waren, so war dieser Teil der Burg ebenso wenig ansprechend. Dazu kam noch, dass es hier anscheinend keine Bediensteten oder Bewohner mehr gab. Wahrscheinlich war es aber sogar besser so, wenn er an die Baronin dachte. Kurze Zeit später gab es allerdings erste Anzeichen von Leben. Musik, die hinter einer reich verzierten Türe erklang. Erich machte kurzen Prozess damit und nahm ihnen die Entscheidung ab, wie sie weiter vorgehen wollten. Er fiel regelrecht mit der Tür ins Haus.
Was die Gruppe hinter der Tür erwartete, war erstaunlich, atemberaubend und beunruhigend. Hier fand ein Ball statt, nur waren die Gäste allesamt bereits tot, wie sich kurz darauf herausstellte. Nicht nur das, sie waren auch ausgesprochen freundlich und wussten genau, was mit ihnen geschehen war. Das war wirklich interessant. Friedrich betrachtete die Geister kritisch. Er traute ihnen nicht wirklich, auch wenn sie im ersten Moment wirklich ungefährlich und sogar freundlich wirkten. Langsam überraschte ihn wirklich gar nichts mehr. Den Worten seiner Mitstreiter hatte Friedrich nichts weiter hinzuzufügen, sodass er die Antwort des Geistes abwartete. Anna und auch die anderen Gäste des ätherischen Balls konnten anscheinend nicht begreifen, was die Gruppe vorhatte.
Deshalb wollte es Friedrich noch einmal ganz klar sagen. "Wir sind hier um die Baronin zu töten.", gab er zurück. Er dachte über seine Worte nach. "Wenn man das, was aus ihr geworden ist, überhaupt töten kann. Wenn nicht, werden wir sie anders aufhalten und das Land und euch von ihr befreien." Er wusste natürlich nicht, was genau die Baronin den Geistern antat aber sie hatten von Qualen gesprochen. Für Friedrich war klar, dass diese Opfer der Baronin befreit werden mussten. Vielleicht konnten sie ihnen sogar helfen. "Wir sind natürlich für jegliche Hilfe dankbar. Bitte, erzählt. Alles. Wir brauchen vor allem mehr Informationen." Gerade er wusste, das Wissen Macht war. Vor allem in ihrer Situation.

Mondragor

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #259 am: 12.11.2020, 21:24:22 »
"Sie töten!"
Von mehreren Seiten des Raumes war dieser Ausruf zu hören, und in den ätherischen Stimmen schwang gleichzeitig Angst wie Unglaube mit. Mehrere der Geister schienen bei dem Gedanken sogar in Panik zu geraten.
"Sie wird wütend werden und ihren Ärger an uns auslassen."
So oder ähnlich reagierten einige der Geister, und die bislang freundliche Stimmung wurde mehr und mehr angespannt. "Wir müssen hier bleiben, hier sind wir sicher." hörten Friedrich und die anderen, und auch "Wenn sie provoziert wird, sind wir auch hier nicht mehr sicher." von anderen.

Es war klar, dass diese Geister eine Menge Angst vor der Baronin hatten, und die Helden würden all ihre Überredungskunst aufbieten müssen, wollten sie auf Unterstützung hoffen.

Jelena Sejm Petrasowna

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #260 am: 13.11.2020, 09:30:21 »
Die Jelena-Bärin überließ den anderen das Reden und blieb still sitzen, bis Louis sie zurechtwies. Der Kopf der Bärin sackte ein wenig herab und sie starrte ihn mit großen Augen und schiefgelegtem Schädel an. Dann schüttelte sie leicht den Kopf und es erklang etwas wie ein Rumpeln aus ihrer Kehle. Lachte sie? Jedenfalls stemmte sie sich auf ihre Hinterpfoten und ließ ihre gesamte imposante Gestalt eine Verbeugung in Richtung der Geister machen, gute Sitten suggerierend.

Als der Tumult unter den verängstigten Geistern ausbrach, fletschte sie ungehalten die Zähne, trottete auf den Hinterpfoten balancierend zum nächsten Tisch und ließ ihre Vorderpfoten so darauf krachen, dass sie die aufmerksamkeit auf sich zog und der Tisch umkippte. Schwerfällig fiel sie vor der Fläche auf alle viere zurück und nutzte eine ihrer Krallen, um das folgende ins Holz zu schreiben:
"Keine Panik - wir sind kampf- und zauberkundig. Wir haben ihre Kultisten geschlagen und deren Opfer gerettet. Wir haben das Monster im Keller bezwungen."
Nach dem zweiten Satz zeigte Jelenas Pfote einmal auf Leon, nach dem letzten auf Hannah, die die Schlangenzähne geborgen hatte.

Louis de Fromage Puant

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #261 am: 14.11.2020, 13:39:15 »
"Mon dieu! Wofür 'altet ihr uns, für eine paar da'ergelaufene Tölpel?!" rief Louis empört. Der Musketier trat vor, zog die Danseuse und hielt die blanke Klinge in die Höhe."Iesch bin Louis de Fromage Puant, gentilhomme et mousquetaire, und dies ist die berühmte Danseuse, welsche bereits in glorreischen Duellen den Sieg erfocht, als eure baronne noch niescht existierte!" Sprachs und drehte sich im Kreis, seinen blitzenden Degen einem jeden mit der Spitze unter die Nase haltend, als wolle er jeden Einzelnen der versammelten Geistergesellschaft zum Duell herausfordern. "Was glaubt ihr wohl, wie wir 'ier'er gelangt sind? Denkt ihr etwa, es sei eine promenade gewesen, eine Spazierlauf, eh..?!"

Mit flammenden Augen blickte sich der Montaigner um. "Non, mesdames et messieurs, das war es niescht! Wir mussten uns einer Kreatur stellen, welsche so terrible war, dass eusch die 'erzen bei ihrem Anblick stehengeblieben wären, würden sie noch schlagen, jawohl!" Die Degenspitze wanderte weiter, deutete mal auf diesen, mal auf jenen. "Und wir 'aben die Biest bezwungen, sonst ständen wir wohl niescht 'ier, wie? Und wie wir ihr Schoßtier überwanden, werden wir auch die 'errin vernieschten!" Mit der Rechten die Waffe vor sich gestreckt, die behandschuhte Linke leicht in die Hüfte gestemmt, stand er in der typischen Grundstellung eines Fechters, stolz die Farben seines Wappenrocks präsentierend.
« Letzte Änderung: 14.11.2020, 13:40:14 von Louis de Fromage Puant »

Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #262 am: 22.11.2020, 03:29:03 »
Es war wohl etwas Überzeugungsarbeit angebracht. Friedrich konnte schon verstehen, dass die Geister Angst vor der Baronin hatten. Sie war es, die für ihr Leid und vermutlich auch ihr Dasein auf dieser Welt verantwortlich war. Er fragte lieber nicht nach, was die Geister genau meinten, wenn sie darüber redeten, dass die Baronin ihren Ärger an ihnen auslassen würde. Es war auf jeden Fall etwas, dass den Geistern sehr viel Angst einflößte. Sie glaubten gar nicht erst daran, dass die Gruppe die Baronin töten konnte.
Jelena und Louis begannen bereits mit guten Argumenten. "Was er damit sagen will ist, dass wir bereits ihre Riesenschlange bezwungen haben.", fasste er die letzten Worte des Montaigners zusammen. Friedrich zeigte auf Erich und sich. "Wir sind erfahrene Kreuzritter. Seit vielen Jahren ist es unsere Aufgabe, Monster und Schrecken in allen Formen zu bezwingen. Dass wir noch leben, sollte Beweis genug für unsere Kampfkraft und unser Wissen sein." Er versuchte etwas zu lächeln und nickte den Geistern hoffnungsvoll zu. "Es ist bekannt, dass Wissen Macht ist." Er klopfte sich auf die drei Bücher an seiner Seite. "Wir haben bereits einiges an Wissen ansammeln können aber wir brauchen eure Hilfe und euer Wissen, wenn wir eine Chance gegen die Baronin haben wollen. Je mehr Informationen ihr mit uns teilt, desto höher sind unsere Chancen."
Er breitete seine Hände aus und zeigte dann auf die Geschenke, die sie von Perchta erhalten hatten. "Außerdem besitzen wir magische Hilfe. Wir alle besitzen besondere Artefakte, die uns bei unserer Aufgabe unterstützen. Wir sind keine einfachen, dahergelaufenen Abenteurer. Die Möglichkeit, dieses Land von der Baronin zu befreien, wird vielleicht erst wieder in ein paar Jahren, vermutlich aber nie wieder kommen." Er nickte bekräftigend einzelnen Geistern zu. "Lasst diese Chance nicht verstreichen und vertraut uns."[1] Es war immer noch seltsam, mit Untoten zu sprechen. Echte Geister, weder lebendig, noch tot. Doch langsam war er von dieser Reise abgebrüht. Noch vor wenigen Wochen hätte er niemals so einfach reagiert oder mit den Geistern reden können. Friedrich wusste nicht, ob er glücklich über diese Veränderung sein sollte aber er wusste, dass sie die Hilfe der Geister benötigten.
 1. 2 Steigerungen

Mondragor

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #263 am: 22.11.2020, 19:09:54 »
Während Jelenas Auftritt bei den Geistern eher Fragen zu hinterlassen schien ob des seltsamen Verhaltens dieses Bären, konnten Louis und Friedrich schon deutlich mehr Eindruck hinterlassen. Friedrichs sachliche Art, die Errungenschaften der Helden darzulegen, schien bereits den einen oder anderen zu überzeugen, und einige der Geister begannen von ihren Erfahrungen zu sprechen, wie sie in der Gewalt der Baronin gelandet waren.

Die Geschichten ähnelten sich, wobei es zweierlei davon gab: Die einen gaben an, dass die Baronin ihre Dörfer besucht hatte, höflich und nobel agiert hatte und ihnen Plätze in der Burg angeboten hatte, um sie dort zu unterrichten und so die Baronie in den Fortschritt zu führen. Die andere Gruppe wurde von Räubern oder dem Kult entführt, der sich um die Baronin gebildet hatte. Beiden gemeinsam war, dass sie an der Burg einem Ritual unterzogen wurden, das ihnen die Lebenskräfte nahm und sie der Baronin zuführte. Eine weitere Gemeinsamkeit war, dass alle Opfer noch sehr jung gewesen waren, manche noch Kinder, die meisten an der Schwelle zum Erwachsenenalter.

Einige wenige Geister begannen von einer Zeit vor Agathes düsterer Verwandlung zu erzählen. Bereits vor dem Krieg verließ das Glück die Baronie Düster, die Agathes Vater kopflos und inkompetent verwaltet hatte. Niemand, auch Agathe, trauerte, als dessen Ende schließlich gekommen war, und zu Beginn schien es, als ob die neue Baronin die Geschicke Düsters tatsächlich zum Besseren wenden konnte. Dann jedoch begann der Krieg und mit ihm kamen zusätzliche Belastungen auf die Baronie zu. Zusammen mit den Folgen der früheren Misswirtschaft stand Düster vor dem Kollaps, und immer verzweifelter suchte die Baronin nach Mitteln, die Baronie zu erhalten.

Dabei schien sie schließlich eine Grenze überschritten zu haben, hinter der sie ihre Menschlichkeit zurückließ. Eines Nachts schändete sie die kleine Kirche am Rande der Burg, und ermordete noch in der gleichen Nacht die meisten Bediensteten in einem unheiligen Wutanfall, der sie endgültig zum Monster machte. Die wenigen, die überlebt hatten, bildeten die Anfänge des Kultes, während die anderen nun hier versammelt waren und die Geschichte erzählten.

Während Friedrich die Geister dazu brachte, diese Geschichten preiszugeben, gelang es Louis jedoch, die Toten tatsächlich zu begeistern! In den Gesichtern spiegelte sich immer mehr Zuversicht, dass es tatsächlich jemandem gelingen könnte, den Fluch zu brechen, und vereinzelt gab es sogar Rufe, sich den Helden anzuschließen.

Die zurückhaltende und eher ängstliche Stimmung, die eben noch geherrscht hatte, war nun wie umgedreht und tatsächlich boten sich einige der Geister an, die Helden im Kampf gegen die Baronin zu unterstützen.[1]

Ingrid hingegen war in der Zwischenzeit in den Raum gerannt und hatte manisch unter den Geistern nach ihrer Tochter gesucht. Schließlich kam sie zurück, mit Hoffnung in den Augen. "Sie ist nicht dabei." sagte sie leise. "Vielleicht lebt sie ja noch."
 1. Ihr erhaltet einen Stärke 5 Schlägertrupp, den ihr im Kampf gegen die Baronin einsetzen könnt. Außerdem habt ihr einen tieferen Einblick in die Motivation und die Geschichte der Baronin erhalten. Das Wissen könnt ihr im Kampf nutzen. Regeltechnisch darf EINE(R) von euch EINMAL so viele Würfel erneut würfeln, wie der Held /  die Heldin möchte. Das zweite Ergebnis müsst ihr allerdings nehmen.
« Letzte Änderung: 22.11.2020, 19:14:00 von Mondragor »

Erich Janina Graustein

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #264 am: 24.11.2020, 07:38:06 »
Nachdem seine Kameraden eher auf die Macht der Worte gesetzt haben, und damit auch schon die ersten Erfolge gezeigt haben, setzt Erich nun eher auf die Macht der Angst und der Einschüchterung. Denn Angst ist ein guter Nährboden für Wut, und Wut muss man nur in die richtige Richtung lenken.

Erich tritt nun also in die Mitte des Raumes und baut sich zur vollen Größe auf und spricht mit lauter und entschlossener Stimme um von fürchterlichen Grausamkeiten zu berichten die den Geistern drohen könnten wenn sie sich nun nicht endlich gegen die Baronin aufheben und sich gemeinsam gegen die dunklen Mächte stemmen. Dabei schaut er immer wieder ganz gezielt einzelne Geister an die bisher wohl eher zurückhaltend waren oder sich sogar gegen die Gruppe gerichtet haben. Erich spricht diese sogar ganz offen und direkt an um so die Aufmerksamkeit der Gruppe auf diese einzelnen Kreaturen zu richten. Er hofft das der Druck der Gruppe diese vielleicht auch noch dazu überreden kann sich dem Vorhaben an zu schließen und sich gegen die Baronin zu stellen. Er appelliert auch an die Ehre der Eisenländer und deren Schwur sich gegen alles böse und unnatürliche zu wenden, denn jeder Eisenländer hat schließlich geschworen alle Schrecken der Lande nach bestem Wissen und Können zu bekämpfen.
« Letzte Änderung: 24.11.2020, 07:41:24 von Erich Janina Graustein »

Louis de Fromage Puant

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #265 am: 25.11.2020, 11:11:51 »
Begeisterte Geister – insgeheim staunte der Montaigner nicht schlecht, in welch unglaubliche Abenteuer ihn sein Weg durch dieses unzivilisierte Land schon geführt hatte! Dennoch, oder gerade deswegen, war er recht frohen Mutes. Immerhin hatte er sich ja geschworen, dass er sich einen Namen machen würde, und nun, mit Wolfskreaturen, Riesenschlangen, Geistern, einer Nichttoten gar... schien er auf dem besten Wege dazu. Dementsprechend zufrieden strich er sich auch über seinen Schnurrbart, als sich die körperlosen Gestalten endlich doch umstimmen ließen, den Gefährten zudem wichtige Informationen gaben. "Bon", ließ er sich erneut vernehmen, "mit eurer 'ilfe werden wir sie vernieschtend schlagen, auf meine Wort!" Nach einigen kurzen Worten des Trostes und der Hoffnung an Ingrids Adresse – die, Kämpferin hin oder her, angesichts ihres Geschlechts mit höfischer Galanterie vorgebracht wurden – machte er sich daran, den seltsamen Rekruten zu erklären, in welcher Weise sie in einen möglichen Kampf eingreifen sollten, um den Gefährten größtmögliche Unterstützung zu bieten. Man merkte seinen Worten an, dass er als Musketier durchaus gewohnt war, in militärischen Formationen zu denken.

Mondragor

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #266 am: 28.11.2020, 20:02:33 »
Erichs Schauergeschichten stießen auf geteiltes Echo; nicht alle der Geister schienen auf die Drohungen so anzusprechen, wie der Eisenländer sich dies gewünscht hätte. Insgesamt gab es jedoch trotzdem einige, die durch seine Worte aufgerüttelt worden waren und ihm versprachen, für die Gruppe gegen die Baronin zu kämpfen.[1]

Louis hatte in der Zwischenzeit begonnen, die jugendlichen Geister in die Grundzüge militärischer Taktiken einzuweisen, doch die Erklärungen schienen nur zum Teil hilfreich zu sein, wie er selbst feststellen musste. Insbesondere konnte ihm keiner der Geister so richtig erklären, auf welche Weise sie die Baronin bekämpfen konnten, was seine theoretischen Planungen ziemlich schwierig machte.

Nichtsdestotrotz schien dieses Treffen mit den Geistern sich letztlich als fruchtbar herauszustellen. Nicht nur hatten sie in ihren Gesprächen etwas über die Vergangenheit der Baronin herausgefunden und hoffentlich auch hilfreiche Verbündete gewonnen, sondern sie hatten auch eine weitere Motivation erhalten, den Machenschaften der Dame ein Ende zu bereiten, denn die Geschichten, die die Geister ihnen erzählt hatten, hatten teilweise heftig ihr Herz gerührt - und der Gedanke an all die Eltern, die über die Jahre ihrer Kinder beraubt worden waren, stärkte nicht nur Ingrids Entschlossenheit.

So verließen sie schließlich den Ballsaal wieder, und auch jetzt waren die Geister hilfreich, da sie den Helden zumindest grob den Weg erklären konnten, der sie vermutlich zur Baronin führen würde. Tatsächlich konnten sie weiteren Begegnungen aus dem Weg gehen und standen schließlich vor einer massiven zweiflügligen Tür, die offenbar in einen der Haupträume der Burg führte. Sie wussten es nicht sicher, aber irgendwie spürten sie alle, dass hinter diesen Türen die Baronin auf sie warten würde. Ein letztes Mal atmeten sie tief durch und sprachen sich gegenseitig Mut zu, bevor sie die endgültige Konfrontation suchen würden.
 1. Ihr bekommt noch einen zweiten Schlägertrupp von Stärke 5.

Erich Janina Graustein

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #267 am: 28.11.2020, 20:47:13 »
Erich hat zwar keine Ahnung ob es ihm hilfreich sein wird, aber trotz allem lädt er noch seine Pistole und macht sie klar bevor sich die Truppe auf den Weg macht.

Dank der Hilfe durch die Geister kommen sie gut voran und müssen auch erst einmal keine weiteren Hindernisse oder weitere Schrecken bekämpfen.

Als sie dann vor der Tür stehen schaute Erich noch einmal in die Runde um zu sehen ob noch jemand etwas sagen wollte bevor sie gemeinsam in den nächsten Raum traten.

Louis de Fromage Puant

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Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #268 am: 02.12.2020, 10:35:20 »
Louis blieb kaum mehr übrig, als dem Rest schulterzuckend zu folgen. Wie man eine Kreatur wie diese Baronin effektiv bekämpfte, überstieg die Kenntnisse des Musketiers, und das Exerzieren mit den Geistern war nicht ganz so verlaufen, wie er sich erhofft hatte – genau genommen war es zum Haareraufen gewesen. Bauern als Kämpfer..! Er wusste schon, was ein Fachmann an der Klinge wert war! Der Montaigner ließ sich jedoch nichts anmerken, im Gegenteil: Er setzte darauf, dass sich mangelnde Ausbildung und Erfahrung zumindest zum Teil durch Begeisterung und Selbstvertrauen wett machen ließen, denn immerhin waren sie nun zahlenmäßig deutlich stärker. "Mir nach", kommandierte er mit erhobenem Degen, "und auf meine Kommando en garde, compris?" Die Degenspitze wies voran, als sie vor der Tür angelangt waren, und Louis meinte mit gedämpfter Stimme: "Allez, es gilt! Alle bereit?"

Kapitel 2: Der Angenehme Wald
« Antwort #269 am: 04.12.2020, 04:54:11 »
Zusammen schafften sie es, eine ganze Menge der Geister auf ihre Seite zu ziehen. Nicht nur Informationen teilten sie, sondern auch ihre Kraft. Es war wirklich schade, was aus der Baronin geworden war. Sie schien zumindest Anfangs nur das Beste im Sinn gehabt zu haben. Wie sie auf diese unheilige Seite gezogen worden war, blieb allerdings ein Rätsel. So wirklich wusste Friedrich nicht, wie ihnen Geister im Kampf helfen wollten, aber die Baronin war ein ernstzunehmender Gegner und alle Hilfe, die sie bekommen konnten, war gerne gesehen. Selbst wenn es Untote waren, was ihm persönlich immer noch etwas suspekt war. Doch war diese ganze Reise bereits so seltsam gewesen, dass es ihn kaum störte.
Nachdem Louis den Geistern ein bisschen was beigebracht hatte, konnten sie die Konfrontation nicht weiter aufschieben. Es war an der Zeit, die Baronin aufzuhalten. Auch beim Weg zu ihrem Gegner, waren die Geister eine große Hilfe und so standen sie schon wenige Minuten später vor einer riesigen Tür, hinter der das Monster wohl auf sie wartete. Friedrich atmete tief durch und schluckte. Hier konnte ihre Reise ganz einfach enden. Doch er würde alles geben.
"So bereit, wie man in einem solchen Augenblick sein kann.", antwortete er dem Montaigner. Ein letztes Mal überprüfte der Kreuzritter seine Armbrust und die Bolzen, lud bereits einen Bolzen in die Waffe und nahm sie fest in die Hände. Das Gewicht beruhigte ihn etwas. "Nun dann.", sagte er schließlich entschlossener und fester. "Vernichten wir das Grauen, dass dieses Land heimsucht." Er nickte seinen Kameraden ein letztes Mal zu und wandte sich in Richtung der Tür, die Armbrust erhoben.

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