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Autor Thema: Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen  (Gelesen 17786 mal)

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Valeria Rodriguez

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #90 am: 09.12.2019, 20:26:55 »
“Kümmer dich um Max, wenn er mit dem Hund fertig ist. Ich seh nach dem Neuen.“ verabschiedet sich Valeria von Valentin und folgt Anders. Sie winkt dem Rest zu mitzukommen.
Draussen klopft sie kurz auf Anders Schulter, der sich gerade verziehen will, und streckt ihm die Hand hin, sobald sie seine Aufmerksamkeit hat. “Valeria Rodriguez. Mit wem haben wir das Vergnügen?“ stellt sie sich nun auch noch richtig vor, bemerkt Anders halbe Kippe und hält ihm dann eine ihrer Zigarillos hin - sich selber auch eine in den Mund steckend.
« Letzte Änderung: 09.12.2019, 21:03:53 von Valeria Rodriguez »
- Querer es poder -

Anders Frey

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #91 am: 09.12.2019, 21:51:09 »
Plötzlich steht die schöne Schützin hinter ihm und streckt ihm die Hand entgegen. Er dreht sich halb um und betrachtet die Frau, versucht nicht zu lange in ihrem Anblick zu versinken und sieht sich zuletzt die ausgestreckte Rechte an. Wie zivilisiert. Der junge Mann nickt, dreht sich nun ganz zu Valeria und erwiedert die Geste. Mit einem warmen, festen Händedruck. "Anders."

Er zieht und stößt den Rauch zur Seite hin aus, als sie ihm eine ganze Zigarillo anbietet. Nun ist er verliebt. Anders nimmt die Rauchware entgegen. Er riecht daran. "Sicher?" Die Schöne nickt lässig. Valeria. Der junge Mann entzündet die Zigarillo mit dem Ende der kaum mehr vorhandenen Zigarette. Die hübsche Valeria mit der beeindruckend lauten Knarre. Sie gefiel ihm auf Anhieb. Ne Frau zum Pferde stehlen und Abenteuer erleben. Nachdenklich dreht Anders den brennenden Stingel zwischen den Fingern. Ein paar Züge will er sich noch gönnen.

"Was stand auf dem Schlüssel? Asservatenkammer? Wusste gar nicht, dass es sowas auch in Krankenhäusern gibt. Meinst du, das ist was für den Keller?" Anders sieht den Gang entlang. Hinter ihm schleppert der fremde Hund weiterhin mit voller Aufmerksamkeit das Wasser. Er selbst hat noch nichts zu trinken finden können.

"Wollen wir?" Anders geht voran.
« Letzte Änderung: 10.12.2019, 18:45:56 von Anders Frey »

Aiko

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #92 am: 10.12.2019, 08:49:58 »
Nachdem Aiko auch das nachgegossene Wasser bis auf den letzten Tropfen förmlich aufgesogen hat, hebt er wieder langsam den Kopf und blickt auf Max ausgestreckte Hand. Er saugt die Luft tief ein und nimmt dabei Max Geruch in sich auf. Die ruhige Stimme von Max wirkt dabei zusätzlich beruhigend.
Langsam kommt Aiko mit seiner Nase näher bis er schließlich Max Hand einen feuchten Stups mit seiner Nase verpasst. Dann senkt er sogleich den Kopf ein wenig und drückt seinen Kopf gegen die Handfläche des Hünen.
Sein Schwanz beginnt dabei leicht hin und her zu wedeln.

Max kann am Hals des Malinois ein einfaches schwarzes Halsband aus gewebtem Polypropylen erkennen. Daran baumelt eine blaue ovale Hundemarke aus der Gemeinde Todtnau. Direkt daneben eine silbern schimmernde Hundemarke die mit dem Namen Aiko beschriftet ist.
Zusätzlich trägt der belgische Schäferhund noch ein stark mitgenommenes Julius-K9 Geschirr. Man sieht, dass er sich in den letzten Wochen und Monaten wohl so einige Male durch enges Buschwerk, Schutt und ähnliches kämpfen musste auf der Suche nach Nahrung und Unterschlupf.

Max Müller

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #93 am: 10.12.2019, 09:14:07 »
Max freut sich sichtlich das der Hund zutraulich ist. Er streichelt Aiko sanft über den Kopf nachdem dieser ihn mit der Nase angestupst hat. Danach wandert die Hand von Max zu dem Halsband und er dreht die Hundemarke in seinen Fingern "So, du heißt also Aiko" sagt Max freundlich und freut sich dabei sehr. "Achja, du erinnerst mich irgendwie sehr an meine eigenen Hunde, aus meiner Kindheit" wenn jetzt jemand neben Max stehen würde dann könnte er erkennen das Max leichte Tränen in den Augen hat. Er packt Aiko etwas fester an und zieht ihn sanft zu sich um ihn dann ausgiebig zu Streicheln und zu knuddeln und spielerisch mit ihm zu raufen. Nachdem die beiden dann einige Zeit miteinander gespielt haben und sich etwas angefreundet haben, steht Max mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder auf und humpelt in Richtung Valentin, dabei ruft er zu Aiko "Aiko, komm. Los mein großer wir suchen mal was zu Essen für uns zwei."

Bei Valentin angekommen meint er dann zu diesem "So, und jetzt? Meinst du, du kannst mich wieder zusammen flicken? Die Tablette fängt an zu wirken, der Schmerz lässt nach. Wo sollen wir hin gehen? Denn ich Glaube kaum das dies hier ein geeigneter Ort ist."

Bevor sie dann die Küche verlassen meint Max noch zu Sarah "Gute Arbeit mit dem Schwein. Meinst du, das du uns daraus hier noch was leckers braten kannst? Oder sind die Geräte hier alle unbrauchbar und wir müssen einen anderen Ort suchen?"

Gelirion

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #94 am: 10.12.2019, 09:57:55 »
Valentin hat Anders beim vorbei gehen eine viertel Tablette und seinen Wasserschlauch übergeben.  Das ist wohl die angefragte Schmerztablette.
Der Gang teilt sich hier in drei Wege auf. Ein Weg führt an der Küche vorbei in einen Gang mit deutlich weniger Schutt. Dafür ist dir Gang auch deutlich dunkler. Womöglich sind dort die Türen nicht für die Barrikaden entfernt oder dieser Gang hat weniger räume. Der zweite Gang ist wie der dritte Gang, aus dem sie gekommen waren, voll mit zusammengeräumten Barrikaden. Hier scheint durch die leeren Türöffnungen das Tageslicht.

Auch Valentin hat sich von Valeria verabschiedet und ihr kurz erklärt wo er mit Max hingehen wird. Als dieser danach fragt deutet er nach oben. „Ich bin da zuversichtlich. Du bist Robust. Der Beste Ort wäre die Notaufnahme oder gleich der OP. Das heißt aber wir müssen nach oben.“ Während er auf Max Reaktion wartet, packt Valentin seine Sachen zusammen. Kurz hält er inne und schüttelt den Kopf, als er die nutzlose Plastikhülle einpacken will. Wie sinnlos das doch ist. Trotzdem wandert das Plastik in die Tasche als ob sich jemand jetzt noch um das Recyceln sorgen machen würde.
« Letzte Änderung: 10.12.2019, 15:18:07 von Gelirion »

Max Müller

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #95 am: 10.12.2019, 11:46:09 »
Max zuckt kurz mit den Schultern, "Na dann auf nach oben" meint er und packt ebenfalls seine Sachen zusammen. Den Vorschlaghammer benutzt er dabei als improvisierte Krücke um sein Bein etwas zu entlasten.

Er wirft dann noch einen Blick zu Aiko "Auf komm mein Großer, wir schauen mal was es hier noch so alles gibt."

Valentin fällt dabei auf das jedes mal wenn Max zu dem Hund spricht sein Tonfall viel freundlicher ist wie wenn er zu anderen spricht.

Aiko

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #96 am: 10.12.2019, 11:51:12 »
Aiko blickt sich noch einmal in dem Raum um und folgt dann den beiden tatsächlich nach oben. Er bleibt dabei jedoch zu jedem Zeitpunkt aufmerksam und richtet immer wieder seine Ohren aus um jedes noch so kleine Geräusch wahrnehmen zu können.

Anders Frey

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #97 am: 10.12.2019, 19:04:48 »
Soll das ein Scherz sein? Anders blickt auf das Körnchen in seiner Handfläche. Ob er es aufbehalten soll? Wozu - später wird es auch nicht besser wirken. Mist. Zeit, sich wieder selber auszustatten. Irritiert nimmt er den Tablettenkrümel und spült diesen mit einem Schluck Wasser hinunter, nicht dass es nötig gewesen ist. Einerlei, das Wasser macht schon so einiges besser und Valerias Gesellschaft und die anstehende Aufgabe können den jungen Mann von den Kopfschmerzen ablenken.

Kurz wägt Anders Nutzen und Gefahr beider Gänge ab. Das verbleibende Tageslicht auszunutzen und schnell den hellen Gang abzusuchen ist die einfache Variante. Hier wird sich wohl kaum etwas verschanzt haben, das nicht bei dem vom Kampf mit dem Wildschwein verursachten Lärm ebenfalls angelockt worden wäre. Andererseits erscheint der dunkle Gang vielversprechend, immerhin gibt es dort noch Türen, zu denen der Schlüssel passen kann. Der zweite Weg weckt Anders Neugier, dennoch versucht er die Gefahr abzuschätzen. Niemand kann sagen, was sich hinter den Türen befindet. Ob mehr als eine abgesperrt ist?

"Was meinst du, Valeria, riskieren wir die Türen dort?" Nachdem sich keiner beschwert hat, nimmt Anders erneut das kleine Messer aus der Tasche, behält es vorerst aber zusammengeklappt in der Hand. "Wenn es hier unten noch etwas gibt, dann am ehesten wo sonst niemand hineingekommen ist." Er beginnt sich in den dunkleren Gang zu bewegen. Hinter sich hört er Max und Valentin die Treppe hinaufsteigen. Der Köter hinterher. Gut. Eine Sorge weniger. Vorerst. Anders sieht nach vorne.

Valeria Rodriguez

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #98 am: 11.12.2019, 19:21:29 »
“Wir sollten einfach alles durchsuchen. Diese Asservatenkammer hört sich vielversprechend an - irgendwo wird sich die dann schon finden lassen. Also sollten wir zuerst den Keller fertig durchsuchen.“ zuckt die Latina mit den Schultern und hustet. Sie hat, als begeisterte Sportlerin, früher nie geraucht und kann sich selber nicht erklären wieso sie ausgerechnet jetzt damit anfängt.
Sie versucht sich also an den von Anders erwähnten Türen und sieht nach ob sich diese öffnen lassen - notfalls auch mithilfe des Schlüssels.
- Querer es poder -

Gelirion

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #99 am: 16.12.2019, 11:04:12 »
Im dunklen Gang fehlt nur noch das Flackern der Hängeleuchten. Doch diese hängen Größtenteils zerstört von der Decke. Der Boden und die Wände fühlten sich, an welchen Valeria und Anders bald vollständig langtasten mussten, an als wären sie mit Einschusslöchern übersäht. Wenigstens größere Schuttablagerungen wie in den anderen Gängen fehlen hier fast vollständig, so dass sie gut vorankamen. Die ersten beiden Türen, welche sie erreichen, lassen sich weder mit dem Schlüssel noch mit roher Gewalt öffnen. Es scheint so, als ob sie von der anderen Seite versperrt waren. So müssen sie sich immer weiter in die Dunkelheit vorwagen bis sie endlich eine Tür finden, welche sie mit etwas Kraftanstrengung öffnen können. Sobald die Tür nur einen Spalt offen ist, wird die Dunkelheit durch das helle Tageslicht verdrängt. Ein paar Tauben schrecken auf und flattern davon. Nachdem sich ihre Augen an das Licht gewöhnt haben, starren sie direkt auf ein klaffendes Loch in der gegenüberliegenden Wand. Das Loch zieht sich weiter nach Links von ihnen aus, in Richtung der versperrten Räume. Diese Sind nun offensichtlich von dem Schutt der darüber gelegenen Etagen versperrt. Dieser Raum muss wohl von was auch immer weit genug weg gewesen sein, damit wenigstens nicht die Tür versperrt wurde. Trotzdem sieht die Decke über ihren Köpfen nicht gerade sicher aus. Im angrenzenden Schuttberg, an der hinteren Wand, sehen Valeria und Anders menschliche Gliedmaßen von drei oder vier Personen aus dem Geröll herausragen. Sie wurden wohl von der einstürzenden Decke überrascht und konnten sich nicht weiter zur Tür retten.

Derweil erreichen Max, Valentin und ihr tierischer Begleiter ein sicheres Behandlungszimmer. Valtenin ist möglichst vorgegangen um die ersten Räume zu inspizieren.  Dabei hat er sich immer wieder sorgsam umgeblickt, in der Erwartung von Bösen Überraschungen. Doch die Drei hatten Glück. Keine Trauernden, keine anderen Tiere und auch keine anderen Menschen hielten sich hier auf. Nur zeugen die Räume, welche Valentin öffnete, von den Kampf der um das Krankenhaus stattgefunden haben muss sowie auch von der Plünderung danach. In den Räumen ist alles wild durcheinander. Möbel sind umgeworfen worden, ihr Inhalt liegt verteilt auf den Boden und viele der Wände sind mit Graffiti beschmiert.  Dann endlich, noch zwei Türen vor der Gablung des Ganges und dem OP-Bereich, nickt Valentin zufrieden. Er stellt eine Liege, welche mitten im Raum liegt wieder auf und deutet mit den Worten darauf, dass Max sich dort hinlegen soll. Dann beginnt er die Schubläden zu durchsuchen. Der Raum selbst ist nicht minder verwüstet wie die Räume davor. Auf den ersten Blick scheint es jedoch heller zu sein und die Möbel ähneln eher einer Küchenleiste als wirklichen Ärztebüros. Max kennt das aber schon aus den Bundeswehreinrichtungen. Es war wohl ein pragmatischeres Behandlungszimmer. Im BW-Krankenhaus hüpfte hier meist ein Pfleger herum, der Blut abnahm oder die Aufnahmeprozedur beendete. Das murren von Valentin über die rahen Funde aus den Schränken erfüllt den Raum irgendwann den Raum. Er hat wohl nicht alles gefunden was er zu finden erhofft hatte. Mit einer Schere in der Hand dreht er sich zu Max um. „Die Hose werde ich weiter aufschneiden und dich vom Verband befreien. Danach müssen wir wohl oder übel improvisieren. Ich sag dir gleich, dass wir improvisieren müssen. Die Plünderer haben schon die Schmerzmittel und alles was noch praktisch wäre mitgenommen. Ich verstehe jetzt was Anders unten meinte. Wenigstens kann ich dir eine frische Mullbinde zum draufbeißen anbieten und ich werde keine mittelalterlichen Methoden wie ausbrennen anwenden müssen. Es sind hier noch genug Jod- Desinfektionsmittel und auch ein paar verpackte Werkzeuge vorhanden. Hattest du schon einmal eine Feld-Op?“ fragend blickt Valentin Max an. Er kann sich vorstellen dass der Soldat Kampfeinsätze hatte, weiß es aber nicht wirklich einzuschätzen.

Anders Frey

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #100 am: 16.12.2019, 20:00:34 »
Das Messer mit der Linken abwehrbereit gehoben hilft Anders Valeria die dritte Türe nach innen zu wuchten. Vom gleißenden Tageslicht kurz geblendet verharrt Anders für einen Moment, ehe er den zerstörten Raum betritt. "Was zur Hölle?" Er kann direkt nach draußen sehen und als er sich versichert hat, dass im Raum kein Angreifer lauert, nähert er sich dem Loch in der Außenwand und späht auf die Straße. Zum einen versucht er sich zu orientieren und zum anderen hält er nach etwaigen Gefahren Ausschau. Er betrachtet den riesigen Schaden und überlegt, was so ein Loch fabriziert haben könnte. Abrissbirne? Panzer? Kanone? "Jemals Resident Evil 2 gespielt?" Anders lächelt in Valerias Richtung. "Vielleicht läuft Mr.X hier herum und sucht nach uns."

Der Blick der hübschen Latina ist nicht leicht zu deuten. Wohl keine Zockerin. Anders grinst in sich hinein. Erinnert sich ans Spielen mit Christian und wird ernst. Mit einem Mal ist ihm nicht mehr zum Scherzen zumute. "Die haben's wohl hinter sich." Er deutet zu den Verschütteten. In einem schlechten Spiel würden sie sich wohl aus dem Schutt erheben und sie angreifen, sobald sie sich nur näherten. Die Realität ist da gleich endgültiger.

Möglichst genau sucht Anders den Raum nach Nützlichem ab und dann auch noch den weiteren Gang, der jetzt vom einfallenden Licht erhellt ist.[1]
 1. Wahrnehmung: 1 kritischer Erfolg
« Letzte Änderung: 16.12.2019, 22:31:48 von Anders Frey »

Valeria Rodriguez

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #101 am: 16.12.2019, 21:13:31 »
“Da kenn ich nur die Filme...“ meint Valeria etwas irritiert. ‚Die hab ich mal mit George gesehen‘, fügt sie in Gedanken hinzu, schlägt sich diese aber sogleich wieder aus dem Kopf. Das war einmal - jetzt leben sie in einem Horrorfilm. Und es ist überhaupt nicht lustig. Die verrenkten Glieder der Verschütteten unterstreichen dies nur zusätzlich.
“Hier ist wohl Sackgasse - solange wir nicht wieder raus wollen. Drehen wir um und sehen in den oberen Etagen weiter?“ Sie würde die Toten lieber hinter sich lassen.
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Max Müller

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #102 am: 21.12.2019, 11:16:50 »
Max funkelt Valentin etwas böse an "Ich weiß die Hose ist nicht mehr in bestem Zustand aber deswegen brauchst du sie nicht völlig zu ruinieren. Ich kann sie auch einfach ausziehen. Und Glaube mir, in Afghanistan waren die Zustände manchmal auch nicht besser. Von daher ist der Ort hier schon vollkommen in Ordnung. Und ja man hat mich schon einmal zusammen flicken müssen als uns noch das Blei um die Ohren geflogen ist. Von daher wird das hier bestimmt auch nicht schlimmer werden."

Gelirion

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #103 am: 23.12.2019, 22:02:27 »
Das was der Einsturz nicht unter sich begraben hat, ist durch herumgeflogene Trümmer in Mitleidenschaft gezogen worden. Selbst an der äußersten Wand, vom Loch aus gesehen, sind Trümmerspuren zu sehen. Allein im Monitor des Arbeitsplatzes stecken mehrere größere und kleinere Mauerteile. Neben den Trümmerspuren finden sich auch hier Anzeichen, dass der Raum schon geplündert worden ist. Einzig einige Kugelschreiber und technische Akten sind noch übrig. Anders will gerade weiter, als ihm ein kleiner rötlicher Gegenstand ins Auge fällt. Nachdem er ihn von dem verdeckenden Schutt befreit hat, stellt es sich als Schweizer Taschenmesser heraus. Da es eines der besseren Modelle zu sein scheint, hat es das verschüttet sein gut überstanden.
Leider gibt es ansonsten hier nichts weiter. Nicht einmal ein kleiner Spint oder Schrank in den sie den Schlüssel für die Asservatenkammer ausprobieren könnten. Bei den Test draußen im Gang haben Valeria und Anders schnell festgestellt, dass der Schlüssel wohl kaum zu einer regulären Tür gehören kann. Dafür ist er zwar lang genug aber zu schmal.


Oben hilft Valentin Max aus der Hose heraus, was nicht gerade schmerzlos von statten geht und breitet die gefundenen Hilfsmittel auf einen Beistelltisch aus. Bevor der Sanitäter anfängt, reicht er Max die zu einem länglichen Knäul gewickelte Mullbinde zum draufbeißen. „So du warst in Afghanistan“ beginnt Valentin das Gespräch weiter zu führen. Dabei reibt er seine Hände mit einer deutlich nach Jod stinkenden Flüssigkeit ein. „Im Grundwehrdienst musste ich keine Auslandseinsätze machen aber im zivilen Bereich war ich nach dem Tsunami in Indonesien. Das ist tatsächlich nicht vergleichbar aber es hat mit auch etwas reale Katastrophenerfahrung eingebracht. Erzähl mal, wie war es bei dir in Afghanistan? Was hast du da gemacht?“ Während er Max zuhört, gibt er ihm immer wieder ein Zeichen, wann er auf die Binde beißen soll. Dann redet er selbst weiter.
Schon das Jodmittel, welches er großzügig um die Wunde verteilt brennt wie die Hölle. Das Rausschneiden von losen Fleischfetzen und das Begradigen der Wundränder sind dagegen noch die kleineren Schmerzen. Zwischendurch, so Max sich zu stark bewegt, drückt Valentin den Soldaten mit seinen blutbeschmierten Händen zurück auf die Liege. Fast wie in Schmerztrance bekommt Max vom Nähen der großen Wunde kaum wirklich etwas mit. Danach ist Valentin jedoch noch nicht am Ende der Behandlung angekommen. Jetzt wendete er sich den Schusswunden aus der Seewaldstube zu. Er prüft, ob seine Versorgung noch reicht und bessert stellen nach.
„Geschafft.“ murmelt er müde und entfernt sich von Max. Müde lächelt er Aiko an und dreht an einem Waschbecken den Wasserhahn auf. Ein kurzes tz ist von Valentin zu hören als er feststellt wie dumm diese Aktion gerade war. Am Ende säubert er seine Hände mit einem Tuch und den Resten der Jodflüssigkeit. Max liegt derweil mit frischen Verbänden auf der Liege und kann sich erholen.[1]
 1. Wundversorgung: Heilungsrate 26 TP – Gesund in 5 Tagen

Anders Frey

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #104 am: 27.12.2019, 18:23:12 »
Anders steckt das Messer ein und überlegt, ob er irgendwo hier unten noch ein Schloss gesehen hat. Auch ohne Schlüssel kann er versuchen, es zu öffnen. Darin ist er nicht schlecht und mit dem Taschenmesser geht es bestimmt noch leichter.

Wieder an der Weggabelung betrachtet Anders den hellen Gang.
"Bevor wir rauf gehen, sehen wir doch noch mal hier rüber. Möglich, dass andere was übersehen haben." Geschwind geht er das übrige bisschen Gang ab und versucht sein Glück, obwohl es nicht vielversprechend aussieht. Wo er glaubt es könnte sich etwas verbergen, schiebt er das ein oder andere Barrikadenteil zur Seite. Währenddessen fragt er Valeria abwesend: "Wie seid ihr eigentlich an die Paschas ... also Dimitri und die anderen, gekommen?" Nur zu gerne will er erfahren, was sich genau zugetragen hat. Er lehnt den Rücken kurz an die nächste Wand, nimmt einen Schluck Wasser und stellt sich zuerst die Leiche Dimitris und mit einem Anflug von Zufriedenheit die Leiche des Türken vor. Dämliches Großmaul. Schade eigentlich, dass Anders keine Chance mehr hat es ihm heimzuzahlen.

Es ist wohl an der Zeit nach oben zu gehen. Schade eigentlich, zu zweit mit Valeria ist es um Längen angenehmer als mit dem aggressiven Universal Soldier, seinem neuen Kampfhund und seinem Steigbügelhalter.

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