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Autor Thema: Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen  (Gelesen 17320 mal)

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Gelirion

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #75 am: 04.12.2019, 13:51:56 »
Jetzt, nachdem das Wildschwein tot ist, kann die Küche durchsucht werden. Es ist auf den ersten Blick ernüchternd was zu sehen ist. Einige der Regale sind umgeworfen, der Inhalt vieler Schränke liegt überall verteilt und es stinkt modrig vergammelt. Der vergammelte Geruch kommt aus der alten Kühltruhe sowie von einigen beschädigten Dosen, an denen sich das Wildschwein gelabt hatte.
Dieses wird gerade von Sarah zerlegt. Was keine einfache Aufgabe ist. Hier Am Boden ohne Aufhängung und Abfluss steht die Frau bald in einer großen Blutlache. Sie kann trotz des Fehlers beim Zerlegen noch einige schöne Teile des Tieres entnehmen. Darunter sind vor allem sie Rückenstücke, welche alleine schon mindestens fünf Kilo auf die Waage bringen. Das Wildschwein, so schätzt Sarah, hatte schon einige Jahre auf den Buckel und auf keinen Fall ein Einjähriger, was sein Fleisch durchaus zäher macht.[1]   
Alina wird schnell klar, sie sind nicht die ersten, welche die Küche durchsuchen wollen. Hier etwa brauchbares zu finden, dass andere übersehen haben, wird schwer. Das meiste was sie sieht ist Schrott. Die Topfe sind verbeult, die Nahrungsmittel der fehlen vollständig und die Küchenschränke geben kaum mehr als die von Sarah gefundenen Messer her. Die offensichtlichen Sachen sind fort. Beim Untersuchen der Schränke findet sie jedoch noch vier Suppendosen, die wohl nach hinten gerollt waren, sowie ein halb angefangene Desinfektionsmittel und ein hinter den Schrank gerutschtes Smartphone. Als sie es versucht zu starten, leuchtet nur kurz die Akkuanzeige auf. Es hat keinen Strom mehr, reagiert aber noch. Mit etwas Glück und Strom war das Ding wenigstens noch als Taschenlampe geeignet.
Auch Anders wird schnell klar, dass hier nicht mehr viel zu holen ist. Der Herd funktionierte mit Strom, ist also nicht mehr zu gebrauchen. In den Hochschränken findet sich nur noch das Geschirr sowie ein paar Gewürze. Vor allem Kümmel und Zimt sind noch vorhanden. Neben den Messern sind auch noch ein Wetzeisen in den Schubladen vorhanden, sowie ein paar metallene Spieße. Bei den Regalen sieht es genauso leer aus. Ein paar der umgeworfenen Regale wecken Anders Neugier. Sie sind so ineinander gefallen, dass sie eine Art Höhle bilden, welche von den Regalrücken abgedunkelt wird. Für Wildschweine in der Größe des erlegten Tieres, war der Durchgang zu klein aber genau da liegen ein paar Müsliriegel. Als er sich nach den Riegeln bückt, blickt  er in zwei braune Augen und er spürt warmen Atem auf seiner Haut.
 1. ca. 35 kg frisches Fleisch kann Sahra insgesamt bergen

Valentin Saarow

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #76 am: 04.12.2019, 14:08:38 »
Valentin fixiert Max. Er ist sich gerade nicht sicher auf wen der Soldat mehr sauer ist. Seine Frage war auch sehr inkorrekt gestellt. Daher war es verständlich, dass der Soldat das in den falschen Hals bekommt. Abgelenkt von Max und seinen Gedanken zieht er den Abschlussknoten zu fest. So schnell dürfte die Tablette nicht wirken, dass Max das nicht spüren würde. Viel schlimmer, und das lässt sein Blut erstarren, ist der gerade gelegte Druckverband nach dem Patzer innerhalb weniger Sekunden durchgeblutet. Innerlich fluchend holt er seinen letzten verband raus und beginnt diesen um das Bein zu wickeln. Jetzt war es keine Frage mehr ob sie sich aufteilen mussten oder nicht. Sondern er würde Max sobald der Verband sitzt in den OP schleifen. Egal ob jemand mitkommt oder nicht.[1]
 1.  Erste Hilfe … Fehlschlag kritisch

Aiko

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #77 am: 04.12.2019, 14:14:48 »
Aiko, der sich bis zu eben jenem Moment in seinem Versteck in Sicherheit wähnte blickt nun mit aufgerissenen Augen in das Gesicht von Anders.
Seine Lefzen zieht er direkt ein Stück weit nach oben um dem Menschen in seiner unmittelbaren Umgebung seine Reißzähne zu präsentieren und Ihm damit unmissverständlich klar zu machen, dass er weder eine Berührung noch irgendwelche ruckartigen Bewegungen hinnehmen wird.
Ein bedrohliches Knurren begleitet seine Drohgebärde und an der angespannten Muskulatur des Hundes kann auch ein Laie erkennen, dass er jederzeit zum Sprung und somit auch zum Angriff bereit ist.

Max Müller

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #78 am: 04.12.2019, 14:20:26 »
Valentin ist sich nicht sicher, aber vielleicht war der Schmerz durch den fehlerhaften Verband genau das was Max gerade benötigt hat, denn plötzlich ist dessen Aufmerksamkeit wieder völlig los gelöst von Anders.
"Uhhhh, Verdammter Mist, soll das so fest sein?", stöhnt Max schmerzverzerrt auf.

Durch die Behandlung von Valentin ist Max so abgelenkt das er von dem Knurren aus dem hinteren Teil der Küche noch nichts mitbekommen hat.

Valentin Saarow

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #79 am: 04.12.2019, 14:30:37 »
"Nein, Sorry." antwortet Valentin sogaleich und lößt den unteren Verband noch etwas mehr. "Der Eber hat nichts lebenswichtiges getroffen, die Wunde ist aber trotzdem gefährlich. Ich würde dich oben im OP gerne unter das Messer nehmen. Eigentlich nur Wunde säubern und ordendliuch vernähen. Mit Glück sind dort noch ein paar Instrumente brauchbar aber alles ist besser als hier unten neben dem Kadaver." erklärt er Max gleich etwas genauer die Lage.
« Letzte Änderung: 04.12.2019, 14:31:04 von Valentin Saarow »

Max Müller

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #80 am: 04.12.2019, 14:42:30 »
"Flick mich einfach wieder zusammen, so das wir hier weiter können. Wir sollten zusehen das wir wieder weg kommen, wir haben bestimmt schon mehr Aufmerksamkeit wie uns eigentlich recht sein kann"

Mühevoll versucht Max sich wieder auf zu richten und auf die eigenen Beine zu stellen. Zum Glück ist die Wand in der Nähe an der sich Max abstützen kann, denn sonst hätte das Manöver so nicht geklappt.

Anders Frey

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #81 am: 04.12.2019, 15:16:22 »
"Fuck." Fuck. Ein Hund. War ja klar. Das war es also. Anders hielt kniend am Boden inne. Viel zu nah. Viel zu nah an den Zähnen. Er kann den Atem auf der Haut spüren. Er erinnert sich an die Hunde. Er erschauert. Seine linke Hand zittert.

Langsam senkt Anders den Blick zu Boden und dreht seinen Oberkörper seitlich weg. Ganz langsam. Der Hund kann seine Furcht riechen. Der junge Mann würde ihn nicht zusätzlich provozieren. Milimeter um Milimeter bewegte er die Hand zum Stiefel. Er bemühte sich ruhig zu atmen. In tiefer ruhiger Stimme sagte er: "Alles gut. Guter Junge. Bin nur ich. Behalte dein Müsli. Guter Junge. Zerfleisch mich nicht gleich, ja?" Weiterhin abgewandt ertastete er den Schaft der einzigen Waffe, die ihm geblieben war. Das Stiefelmesser. Das Notfallmesser. Anders weiß wie es aussieht, wenn ein Hund angreift, weiß wie es ausgehen kann. Immernoch leise wirft er seine Stimme in den Raum hinter sich. "Leute. Ein Hund. Guter Junge." Muss er auch immer voran gehen. Langsam, so langsam zieht er den Griff ein wenig hervor und verlagert sein Gewicht. Greift der Köter an, so wird Anders seinen Arm vors Gesicht heben und mit der anderen zustechen. Bislang blickt ihn der Hund aber nur abwartend mit schief gelegtem Kopf an. Das Knurren kommt zwar immer wieder, scheint aber eher Warnung als Angriffssignal.

Wie in Zeitlupe bewegt der Mann sich rückwärts. Er traut sich nicht nachzusehen ob die anderen reagieren. Er will zur Seite, aus der direkten Beißlinie des Hundes und dann aufstehen. "Tu mir nichts. Ich tu dir auch nichts, ok."

Aiko

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #82 am: 04.12.2019, 15:53:53 »
Kaum zieht sich der fremde Mann zurück, senkt Aiko auch direkt seine Lefzen wieder und hebt dabei die Nase etwas in die Höhe. Jedoch nicht ohne sich vorher kurz über eben jene zu lecken um somit die Gerüche der Umgebung besser wahrnehmen zu können.
Immer wieder zieht er die Luft in kurzen Atemzügen ein. Neben dem Angstschweiß in den sich auch schon der säuerliche Gestank von Buttersäure gemischt hat, kann Aiko vor allem eines wahrnehmen. Den metallischen Geruch von Blut. Viel Blut. Womöglich haben diese Menschen es also tatsächlich geschafft diesen Eber zur Strecke zu bringen. Zumindest kann Aiko seit diesem ohrenbetäubenden Knall weder das Grunzen, noch das charakteristische Klackern dieses Paarhufers wahrnehmen, welches ihn bereits seit Stunden in sein Versteck gezwungen hat.

Immer weiter weicht Anders zurück und sorgt somit dafür, dass sich Aiko von Sekunde zu Sekunde wieder mehr entspannt.
Da sein Versteck nun offenbart wurde, sollte er dieses jedoch so schnell wie nur irgendwie möglich verlassen. Hier konnte man Ihn nun viel zu einfach in die Enge treiben und den Geräuschen nach zu urteilen ist dieser hochgewachsene Mann nicht die einzige Person in diesem Raum.

Mehr kriechend robbt Aiko langsam aus seiner beengten Höhle, hält dabei aber immer wieder inne, richtet die Ohren auf und blickt sich um. Gleich darauf hin fixiert er jedoch wieder Anders und lässt diesen kaum aus dem Blickfeld.

Max Müller

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #83 am: 04.12.2019, 18:35:39 »
Als Anders plötzlich irgend etwas von einem Hund anfängt zu plappert, greift Max sofort wieder zu seinem Hammer und macht sich trotz der Schwerzen bereit um im Notfall wieder kampfbereit zu sein. Er humpelt in Richtung Anders um nach dem Rechten zu sehen.

Als Max dann Aiko erblickt merkt dieser sofort das der Hund wohl kaum aggressiv ist, sonder viel mehr ängstlich. Sofort geht Max etwas in die Hock um den Hund nicht noch mehr ein zu schüchtern. "Macht mal alle etwas Platz der arme Hund ist ja total überängstlich." sagt Max freundlich und leise zu seinen Begleitern.
Danach wendet er sich Aiko zu und spricht diesen freundlich an "Na mein kleiner. Wer bist du denn? Komm doch mal aus deinem kleinen Versteck raus, damit wir dich alle bewundern können. Komm, traue dich, wir werden dir nicht weh tun", versucht Max den überängstlichen Hund hervor zu locken.

Valeria Rodriguez

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #84 am: 05.12.2019, 11:57:50 »
Valerias Suche bleibt erfolglos. Aber Anders Bemerkung zu Wagenitz entgeht ihr nicht. Er scheint da noch etwas mehr zu wissen. Gerade als sie ihn darauf ansprechen will, entdeckt er aber auch schon den nächsten tierischen Besucher in der Küche.
“Ein belgischer Schäfer.“ stellt sie erstaunt fest und besieht sich den Hund. Dieser scheint tatsächlich ein wenig verängstigt zu sein - kein Wunder. “Lass ihn besser in Ruhe Max, dann macht er uns auch nichts. Du jagst dem doch nur noch mehr Angst ein.“
- Querer es poder -

Aiko

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« Antwort #85 am: 06.12.2019, 09:25:07 »
Aiko erhebt sich langsam von seiner Liegeposition und steht nun kerzengerade da und blickt abwechselnd zwischen den Personen hin und her. Seine Ohren sind weiterhin aufgestellt und die Nase etwas in die Höhe gestreckt.
Derzeit macht er jedoch keinerlei Anstalten sich einem der hier Anwesenden zu nähern.

Max Müller

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #86 am: 06.12.2019, 18:35:54 »
Max greift nach einem der verbeulten und alten Töpfe in seiner nähe, danach nimmt er etwas von seinem Wasservorrat und gießt ein wenig davon in den Topf den er dann neben sich auf den Boden stellt.
"Na komm, mein Kleiner, du hast doch bestimmt Durst", flüster Max zu Aiko hin und hat plötzlich einen ganz ungewohnt sanften und weichen Tonfall. So wie sich Max dem Hund gegenüber verhält zeigt es sich sofort das Max nicht zum ersten Mal mit Hunden zu tun hat und wohl ein großer Freund von Hunden ist. Er überlässt Aiko alle Zeit um sich selbst zu entscheiden ob dieser sich Max nähern will der mittlerweile völlig entspannt auf dem Boden sitzt mit der Wasserschüssel an seiner Seite.

Anders Frey

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #87 am: 06.12.2019, 19:30:03 »
Erstaunt betrachtet Anders zuerst den hockenden, dann den sitzenden Max. Der scheint über der Begegnung mit dem Hund vollkommen vergessen zu haben, dass er neben seinen anderen Verletzungen auch noch ein ziemlich übel zugerichtetes Bein hat. Er ignoriert Valentin und Anders, auch Valerias Rat lässt er links liegen. Stattdessen begibt er sich auf die Höhe des fremden Schäfers. Unvorsichtig.

Auch die Stimme des Soldaten ist mit einem Schlag anders, fast freundlich. Er lockt den Hund und will wohl Freundschaft schließen? Für Anders wirkt Max sprunghaft und unberechenbar. Die Situation ist ihm insgesamt nicht geheuer, der Hund und Max könnten gleichermaßen gefährlich werden, wenngleich auf ganz andere Art. Was auch immer jetzt passieren wird, ob der hübsche Belgier Max ins Gesicht beißt, oder sich mit ihm verbrüdert - Anders will vorerst nur raus. "Ich seh mich draußen weiter um." Das Mädchen ...Alina ... hat vorhin beim Herumstöbern sehr kundig gewirkt. Er sucht kurz Blickkontakt. Dann in Richtung Max:"Viel ...ähm...Erfolg mit..." Vage deutet er in Richtung des Malinois und verlässt den Raum langsamen Schrittes.

Draußen lehnt der junge Mann sich an die Wand. Atmet ein paar Mal durch und versorgt das bescheidene Messer. Diesmal landet es zusammengeklappt in der Hosentasche. Grimmig greift er nach einer Kippe, findet die vorletzte halbgerauchte und zündet sie an. Er betrachtet kurz den Gang. Asservatenkammer mit Dem Schlüssel, den er Valeria gegeben hat, OP für Valentin, Medikamente, Verpflegung, ...Andrea? ... vielleicht auch was zu rauchen oder zum Anwärmen für lange Nächte....Gut. Anders macht sich auf den Weg ohne abzuwarten, ob jemand sich auf der Suche anschließen will.

Aiko

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #88 am: 09.12.2019, 09:20:36 »
Als Max dabei ist die Wasserschüssel zu füllen, setzt sich Aiko für einen Moment auf sein Hinterteil und beobachtet den Hünen ganz genau bei seinen Taten.
Als Anders dann wieder das Wort ergreift, blickt er sogleich wieder zu diesem und beobachtet, wie der hochgewachsene Mann nach kurzer Zeit den Raum verlässt.

Aiko scheint hin und hergerissen. Letztendlich macht er sich aber doch daran mit ganz langsamen Schritten auf Max zuzusteuern.
Dort angekommen blickt er für einen kurzen Moment in den Kochtopf und legt den Kopf ein wenig schief.
Doch dann kann er seine Gier nicht mehr zurückhalten und beginnt schnell das Wasser aus dem Topf zu schlabbern.

Max Müller

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #89 am: 09.12.2019, 19:07:23 »
Max lässt dem Hund alle Zeit sich zu nähern und dann das Wasser zu trinken "Na da hat aber einer ordentlich Durst", flüstert er leise während er den Hund beobachtet und Ausschau nach einem Namensschild hält.

Max gießt noch einmal etwas Wasser nach und streckt seine Hand vorsichtig und langsam in Richtung von Aiko aus um zu sehen ob sich dieser streicheln lässt.

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