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Autor Thema: Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen  (Gelesen 17893 mal)

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Alina Stekov

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #150 am: 20.02.2020, 14:39:48 »
Alina nimmt sich vor, in einer ruhigen Minute ihre Bücher durchzugehen. Die wissenschaftlichen Dinger weniger, damit können Brink und Co. mehr anfangen. Aber die Zombiegeschichten bieten vielleicht doch ein wenig Inspiration für neue Ideen. Wenn sich schon mal andere Menschen mit dieser Art von Problem beschäftigt hat, kann man genauso gut auch davon profitieren.

Diese Wagenitz-Sache...Noch immer weiß sie nicht, was sie davon halten soll. Es klingt irgendwie viel zu einfach. Aufstöbern und die Menschheit retten? Wie soll man Zombies überhaupt wieder heilen können? Das scheint ihr unwahrscheinlich. Genauso unwahrscheinlich wie es ist, Mio wiederzufinden. Ob sie lebt, zombifiziert oder tot ist...Sie hat keine Ahnung. Diesen Gedanken hat sie weit von sich weggeschoben, nachdem all der Dreck passiert ist. Auf den Kommentar von Max schnieft sie leise und meldet sich zu Wort.

"Überleben...und wie lange? Sieht doch so aus, als drehen gerade alle frei. Ich hätte keine Lust, mich auf einem Bauernhof ständig mit Banditen herumzuschlagen. In Bewegung zu bleiben macht uns weniger angreifbar. Und wenn diese Frau etwas weiß, dann soll sie damit herausrücken. Früher oder später gehe ich sowieso wieder in meine Heimatstadt zurück. Ich muss jemanden wiederfinden...Und wenn ich dann ein Heilmittel dabei habe, umso besser."

Alina senkt ihren Blick und starrt auf ihr Essen. Selbst wenn sie Dinge getan hat. Unrein geworden ist. Versuchen müssen wird sie es. Zurück nach Köln. Vielleicht gibt es eine Nachricht. Einen Hinweis. Irgendetwas. 
 

Max Müller

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #151 am: 20.02.2020, 18:48:07 »
Max schaut etwas erschrocken und verwirrt zugleich als Alina plötzlich wie ein Haufen Elend anfängt zu schluchzen. "Du hast zwar Recht das mobil sein ein taktischer Vorteil ist. Aber diese Taktik funktioniert nur wenn man auch mobil sein kann. Unser Camper ist im Moment noch mobil, aber es ist fraglich ob und wann wir das nächste mal etwas Sprit finden um ihn wieder tanken zu können. Von daher ist diese Taktik nur begrenzt möglich. Und wer weiß ob wir diese Wagenitz überhaupt noch lebend finden? Ich will nicht ständig davon laufen. Lieber verschanze ich mich hinter einer großen Mauer und schlag jedem den Schädel ein der seinen Kopf drüber raus streckt. Und wenn mir irgendwann die Kraft fehlt den Schweinen den Kopf ein zu schlagen, dann will ich wenigstens aufrecht stehend sterben und nicht irgendwo in freier Wildbahn im schlafen von hinten erschlagen werden." Zu Anfang ist Max bei seiner Ansprache zwar etwas grob und hart, doch gegen Schluß werden seine Worte dann doch ruhiger und nachdenklicher.

Anders Frey

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #152 am: 20.02.2020, 22:18:20 »
Anders hat sich zurückgehalten und blickt ins Feuer. Er hat keine Lust sich wieder mit den Schizos anzulegen. Die Paschas halten ihn für tot, oder zumindest verschwunden. Gut so. Diese Hirngespinste von wegen Heilung ... Rettung, die könnten allerdings gefährlich sein. Zeit mal einen Anstoß in eine andere Richtung zu geben. "Ich kenn euch ja noch nicht lang, Leute, aber wollt ihr wirklich alles auf eine Karte setzen um herauszufinden, wo diese komische Ärztin steckt? Ganz ohne stichhaltige Beweise? Das Buch ist ja sehr vage. Der Zeitraum auch nicht eindeutig zu bestimmen. Denkt ihr wir gehen dorthin, finden eure Dottora munter und in Weltrettungslaune und alles wird gut? Eh nicht falsch verstehen, aber das ist doch Wunschdenken..." Er sieht in die Runde und spielt abwesend mit ein paar kleinen Steinchen, die er vom Boden aufgehoben hat. "Glaubt mir, im Süden gibt's nichts Gutes, das auf uns wartet...Da gibt es Ärger und Tod. Ich komm mit euch. Richtung ist mir gleich." Anders nickt ernst.

Valeria Rodriguez

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #153 am: 21.02.2020, 09:58:53 »
“Ja das will ich.“ schaltet sich Valeria auf Anders Frage hin ein. “Egal ob es am Ende nur ein Hirngespinst ist - ich will wissen was es damit auf sich hat. Und weshalb ich mitten in Weltuntergang plötzlich gefesselt im Schwarzwald aufwache!? Diese Frau wird mir all dies erklären müssen. Da geb ich die Hoffnung auf Antworten und ein Heilmittel nicht eher auf, als dass ich vor deren Leiche stehe.“
Ob einfach nur aus Verzweiflung oder Sturheit - sie denkt nicht ans Aufgeben. ‚Einfach nur überleben‘ setzt sie nicht mit Leben gleich. Die anderen dürfen machen was sie für richtig halten. Doch sie wird dieser Spur folgen.
- Querer es poder -

Anders Frey

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #154 am: 24.02.2020, 19:52:35 »
Die junge Frau hält sich an der Hoffnung fest. Folgt sie der Idee von Wagenitz, so hat das alles einen Sinn. So ist ihre Situation nicht perspektivlos. Nur wissen diese Leute nicht, in welche Gefahr sie sich vielleicht begeben. Auch wenn das erste Lager noch nicht nachbesetzt ist, so stehen die zwei anderen bestimmt stark wie eh und je. Anders hat auch keine Spur von der Frau gefunden, die ihren Trupp begleitet hat. Wenn sie das mit dem Russen und Yasrin mitbekommen hat, so steht die Chance verdammt gut, dass Volker bereits davon weiß. In diesem Falle müssen sie schnellstmöglich weg von hier. Volker wird so etwas nicht unbeantwortet stehen lassen. Der hätte mit Max bestimmt seine Freude ...

"Wo warst du davor, Valeria? Was ist das letzte, an das du dich erinnern kannst?" Vielleicht kann er sie ja motivieren, nach dem zu suchen, was sie verloren hat. Vielleicht kann er sie zurück begleiten, anstatt in einen bewaffneten, blutigen Konflikt zu laufen, um ein Phantom aufzuspüren, dass entweder tot ist oder sich bestimmt wünscht, tot zu sein.


Valentin Saarow

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #155 am: 25.02.2020, 08:30:33 »
Mühsam kaut Valentin an seinem Stück Fleisch herum. Das zähe Fleisch des Wildschweins ist nicht unbedingt seins. Auch wenn er wie die Anderen Hunger hat, fühlt sich sein Magen flau an. Immer wieder geht sein Blick zu Brink und Sarah hinüber. Während Brink beim Basteln seine Portion regelrecht weggedampft hat, hat Sarah keinen Happs angerührt. Stupide beschäftigt sich die mit den letzten Fleischstücken. Wieder einmal fragt er sich, was in der stillen Frau vor sich ging. Was waren wohl ihre Gedanken?

„Im Grundwehrdienst und der Saniausbildung hab ich sowas schon einmal mitgemacht. Einmal drei im Terrormarsch und dann eine Katastrophenübung. Es war nicht schön. Immer Wachsam sein, kein ruhiger Schlaf, die Gefahr im Nacken. Am Ende waren alle vollkommen fertig. Gut, wenn man es immer machen muß gewöhnt sich der Körper daran … irgendwie. Aber wir Zivilisationswesen sind nicht mehr geschaffen für 24 Stunden Gefahr. Verzichtet gerade einer von uns auf sein Fleisch und hält Wache?“ Kaum hatte Valentin dies in mit einer sehr gleichmäßigen Stimme gesagt, scheppert es. Sarah hat ihren Wannenwender in die Pfanne geworfen und ist aufgestanden. Mit sturer Stimme verkündet sie, dass sie keinen Hunger habe und die Wache übernimmt. Überraschend resolut stapft die Frau ab und macht eine Runde in der Abenddämmerung. Valentin schüttelt leicht den Kopf „Und wir sind in einer „Stresssituation““. bemerkt er und deutet die Krähenfüße des Wortes Stresssituation händisch an. Schließlich ist dieses Wort mehr als nur eine Untertreibung. Tief einatmend führt er fort. „Brink meinte unser Rest von Luxus wird noch gut fünfzig Kilometer fahren. Dann ist Schluss und die ewige Flucht geht zu Fuß weiter. Wir brauchen einen Ort zum Ausruhen. Etwas wo Max sich erholen kann, sonst steht sein letzter Kampf nicht mehr all zu lange in den Sternen. Wie Valeria will ich auch wissen was das mit dem Heilmittel zutun hat. So einfach aufgeben und wegrennen sollten wir nicht. Was erwartet uns denn im Süden?“

Valeria Rodriguez

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #156 am: 29.02.2020, 11:03:11 »
Falsches Thema... Aber das kann Anders ja nicht wissen. “Mein Freund... Wie er meine Eltern frisst - am lebendigen Leib.“ sagt sie kühl und steht auf. “Ich bin abgehauen - und irgendwann hier aufgewacht.“ Thema beendet. Es gibt kein Zurück für sie - nur der Weg nach vorne und unzählige Fragen auf die sie Antworten will. “Ich muss mal.“ verabschiedet sie sich. Es ist nicht mal gelogen - und ein guter Vorwand kurz alleine zu sein.
- Querer es poder -

Alina Stekov

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #157 am: 29.02.2020, 11:43:04 »
"Sollten hier nicht jede Menge Autos herumstehen, die man abzapfen kann? In den Filmen machen sie das doch ständig." Bemerkt das Mädchen skeptisch auf Valentins Aussage. Sie hat keine Ahnung, ob das bei modernen Autos so einfach geht. Die Benzinsorte muss wahrscheinlich auch stimmen, aber das sollte sich ja herausfinden lassen. Oder ist die Kiste schon so hinüber? Dann findet sich bestimmt Ersatz.

"Und ansonsten...wir können jetzt dieser Tante hinterher und versuchen sie auszufragen...Oder wir stranden wie all die anderen Überlebenden und werden wahrscheinlich früher oder später von Banditen aufgerieben. Eine Spur zu haben ist immer noch besser als nichts. Und wenn ihr extra aus euren Ecken entführt wurdet, scheint ihr ja irgendwie der Schlüssel für ein Heilmittel zu sein." Schlussfolgert die Schülerin. Immunkörper gegen das Zombiezeugs, tolle Gene, was auch immer. Man entführt doch nicht einfach so Leute und karrt sie durch halb Deutschland. Anders Skepsis kann sie zwar verstehen, aber...Muss er jetzt ausgerechnet soetwas ansprechen?

"Das hättest du dir aber auch denken können."
Ätzt sie noch und hört auf zu essen. Hoffentlich entwickelt er noch mal ein bisschen Feingefühl wenn er sich weiter an die Gruppe hängt. Sie gibt ihre Reste Aiko. Fleisch zu essen ist sowieso ein komisches Gefühl, wenn da draußen...Zombies herumlaufen. Und schon drehen sich ihre Gedanken wieder im Kreis. Valeria zumindest hat Gewissheit, dass ihre Leute tot sind. Sie nicht... 
« Letzte Änderung: 29.02.2020, 11:43:38 von Alina Stekov »

Anders Frey

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #158 am: 29.02.2020, 19:46:32 »
Anders lehnt sich zurück und steckt sich eine an. Er bläst den Rauch ins Feuer und tut noch einen tiefen Zug. Gruppen bedeuten eben auch Drama, vor allem bei den ganzen Frauen hier. Jede ist in ihrem eigenen Unglück gefangen und checkt nicht, dass es allen so geht, dass alle Scheiße miterlebt haben. Die sind immerhin erst aufgewacht. Die Kleine und er haben da schon mehr hinter sich. Besser die Fresse halten. Anders fühlt sich ein bisschen stolz. Es gelingt ihm immer besser ruhig zu bleiben und erst mal durchzuatmen. Christian wäre bestimmt zufrieden mit ihm. Der junge Mann lächelt abwesend.

Mit einem Ruck setzt er sich aufrecht hin. Er nimmt einen Stecken vom Boden und beginnt damit Linien und Kreise auf die Erde zu malen. "Na gut. Dann hört zu. Die Paschas herrschen über das Gebiet südlich von hier. Die Starken dürfen sich beweisen und dazukommen, die Schwachen werden überfallen oder ausgenutzt, bis sie nichts mehr zu bieten haben. Manche Menschen und Ressourcen werden auch gegen Waffen getauscht, und zwar mit einer Fraktion gut ausgerüsteter Militärs hier unten. Die wollen immer neue Überlebende - ich weiß allerdings nicht wofür." Anders sieht in Richtung Alina. Sie muss doch auch was beizusteuern haben? Wenn ihre Geschichte stimmt...

"Volker, das ist der Anführer der Paschas, hält sich meist im Hauptlager auf. Der hat dem ersten Anführer 's Genick gebrochen und dessen Harem übernommen. Der lebt dort wie Gott in Frankreich, lässt sich bedienen und die Jungs gegeneinander kämpfen, wenn ihm nach Unterhaltung ist. Auch gegen Trauernde. Der regiert mit eiserner Hand und versteht was davon. Bestimmt 'n Drecksbulle gewesen, wenn ihr mich fragt." Nun sieht Anders die Männer an. Wie reagieren die. Er kann Max Blick schwer deuten.

"Hier ist das erste Nebenlager, südlich von Hinterzarten . Da hab ich den Türken getroffen. Yasin, wenn ihr euch erinnert. Der Wichser hat den starken Mann markiert und auch von einer Doktorin erzählt, die er sich im Hauptlager hält. Der Angeber hat eines ihrer Höschen rumgereicht und wollte wohl Applaus oder so was. Nebensache. Das Lager hat auf jeden Fall Demitrij geleitet, der Russe, den ihr plattgemacht habt. Außer den beiden waren meistens noch neun andere dabei. Im Osten gibt's noch ein weiteres Nebenlager, aber von dem weiß ich nichts." Anders blickt erneut in die Runde und wartet, ob alle sich unter der einfachen Karte etwas vorstellen können, oder ob er noch etwas aufzeichnen soll.

"Versteht ihr jetzt? Die sind aufgestellt wie eine Söldnertruppe, handeln mit Militärs und killen alle, die nicht spuren - und nicht immer auf die schnellste Art. Und wenn du" und wieder sieht er zu der jungen Frau "wirklich in einem der Lager warst, dann weißt du, was die mit den hübschen Mädchen machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du da freiwillig wieder hin willst. Ihr seid nicht aufgestellt um euch mit den Paschas anzulegen. Die machen euch kalt. Und das für eine vage Idee von einer vielleicht noch lebenden Ärztin, die - wenn sie nicht schon weiterverkauft worden ist - als Lagermatratze dient und bestimmt nicht gut beieinander ist. In der Hoffnung, dass die weiß, wie man die Scheiße hier aufhält...Klingt das für einen von euch realistisch? Ich versteh, dass ihr Antworten wollt und gerne die Welt retten würdet, aber so?" Anders sieht über die Schulter in die Finsternis. Wo Valeria wohl steckt?

Er hat gesagt, was er zu sagen bereit ist und wartet ab, wie die Gruppe die Informationen aufnimmt.

Max Müller

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #159 am: 01.03.2020, 09:48:10 »
Max lauschte den Ausführungen von Anderes aufmerksam. Besonders überrascht war er das Anderes scheinbar doch sehr aufmerksam alles in seiner Umgebung beobachten konnte und auch recht gut analysieren kann, vor allem seine Einschätzungen der Truppenstärke und deren Bewaffnungen sowie Verteidigungsanlagen beeindruckte Max, denn nicht jeder einfache Zivilist achtete auf so etwas. "Du hast ein gutes Auge für Details Anders. Diese Informationen sind sehr interessant für uns", lobte Max als Anderes mit seinen Ausführungen vorerst zu ende war.

Einen Moment schaute Max dann schweigend auf die Karte die Anders da auf den Boden gezeichnet hatte. "Das ist reiner Selbstmord. Da bräuchte man eine ganze Armee um dort durch zu brechen. ... Verdammter Mist!"

Danach wanderte sein Blick fragend zu Brink und Anderes abwechselnd "Was Glaubt Ihr? Wie groß sind unsere Chancen für den Camper noch irgendwo Sprit auf zu treiben? Ich vermute das wir nicht die ersten sind die versuchen von umherstehenden Autos Sprit ab zu zapfen. Rein aus Taktischen Gesichtspunkten würde ich sagen das hier die Chancen eher gering sind, denn jeder andere vor uns wird das auf der Flucht auch schon probiert haben. Und jede halbwegs militärisch organisierte Gruppierung wird bestimmt schon Suchtrupps ausgesendet haben um jeden Tropfen Sprit zusammen zu suchen. Und so wie ich die Typen da einschätze haben die hier im Süden garantiert schon jeden Tropfen zusammen gekratzt."

Dann schaute Max in die Runde und betrachtete jeden einzelnen "Nach diesen neuen Erkenntnissen halte ich es für keine gute Idee weiter in den Süden vor zu dringen. Entweder bleiben wir hier in der Nähe und versuchen uns erst einmal etwas besser auf zu stellen und zu orientieren. Oder wir verziehen uns von hier und versuchen unser Glück im Norden. Sobald wir uns dann besser ausgerüstet, ausgeruht und informiert haben können wir erneut versuchen hier im Süden was zu erreichen. Aber in der aktuellen Situation können wir uns auch gleich selbst die Kugel geben wenn wir versuchen weiter in den Süden vor zu dringen."

Gelirion

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #160 am: 02.03.2020, 12:11:56 »
Nervös drehte Brink ein Kabel in der Hand. Er hat während Anders Ausführungen langsam aufgehört am Vorschlaghammer rumzubasteln.[1] Sein Blick ist starr auf die improvisierte Karte gerichtet, auch als er Max antwortet. „Du sagst es und es scheinen zwei Gruppen zu sein. Damit müssen wir viel Glück haben um noch volle Tanks zu finden. Unser Auto hat aber auch keinen Originalmotor mehr. Er ist auf einen Hybritmotor umgerüstet. Das ist praktisch für das längere Verweilen, da sozusagen ein Generator vorhanden ist, aber schränkt die Gesamtreichweite ein. Auf den Nebenstrecken könnte es noch Benzin geben oder auf den Gehöften aber je bergiger es ist umso mehr Benzin wird unser Motor auch fressen. Kurzum ist es ein Glücksspiel, besonders wenn wir bei jedem Auto anhalten um den Tank zu prüfen.“ zu Anders gewendet fragt er: „Sind wir noch im Aktionsradius der Paschas oder ist das eher ein Randgebiet?

Valentin hält sich zurück. Jedoch scheint er durch Anders Ausführungen beunruhigt zu sein.
 1. nachgeholter Wurf:

Anders Frey

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #161 am: 05.03.2020, 10:12:01 »
"Die wollten nach Norden und dort ein paar Leute abziehen. Titisee und Neustadt besuchen die Paschas nur ab und zu. Normalerweise. Unterwegs wollten die das Krankenhaus durchsuchen - haben sie mir jedenfalls gesagt. Ihr wisst ja wie das ausgegangen ist."

Anders sieht ins Dunkel und hofft Valerias Silhouette zu erspähen. Das Gespräch entwickelt sich zu seiner Zufriedenheit. Die Gruppe beginnt die Situation zu verstehen und will sich zumindest nicht sofort ins Verderben stürzen. Aber Valeria… Anders überlegt und beobachtet den Rauch der beinahe abgebrannten Zigarette. Wenn er der schönen Frau versichern könnte, dass die Doktorin der vergangenheit angehört... „Wie gesagt, es war noch eine Frau bei der Gruppe, die mich zum Verrecken hergebracht haben…“ jetzt ist es an der Zeit die Klappe zu halten. Das hier ist kein Hollywoodfilm. Wer hier stirbt, ist tot. Bricht ein Knochen, oder ein Blinddarm – kann das auch leicht das Ende sein. Besser die Gefahr vermeiden. Wieder blickt er in die Ferne.
Und trotzdem... „Wenn die Schlampe...ähm….Andrea noch hier ist, stehen die Chancen ganz gut, dass die noch nicht wissen, was mit ihren Leuten passiert ist. Ich könnte dann vielleicht zurückgehen und was herausfinden. Ich sag, ich hab die Männer umgelegt. Allzu viele sollten ja im Nebenlager nicht mehr sein. Wenn wir Glück haben und es clever anstellen, könnten wir das Lager vielleicht sogar ausräumen, ohne dass viel passiert. Aber es ist trotzdem ein Risiko.“

Volker, der Anführer, wird ihn sehen wollen. Bastard. Wenn sie ihn ins Hauptlager bringen, kann er nach dieser Frau sehen. Wahrscheinlich ist sie tot oder weiterverkauft… Anders seufzt. Ne, das wär Selbstmord. Er hat genug von Volker und diesen kranken Typen gesehen. Meinetwegen das Nebenlager, dann ist Schluss.

Der junge Mann wirft die Kippe ins Feuer. „Wenn Andrea allerdings zurückgefahren ist, dann wissen die entweder schon Bescheid, oder wollen wissen was passiert ist. In dem Fall können wir den Plan knicken. In dem Fall haben die schon Leute ausgeschickt und es wird hier sehr bald sehr unbequem werden. In dem Fall sollten wir abhauen sobald wir können.“

Langsam erhebt sich Anders. „Ihr solltet das als Gruppe besprechen. Ich seh mal nach Valeria.“ Er geht in die Richtung in der er die aufgewühlte Latina vermutet.

Gelirion

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #162 am: 11.03.2020, 14:45:03 »
Valentin und Brink blickten sich nach Anders Abgang fragend an. Wie auf eine ungesagte Frage zuckte Valentin mit den Schultern und wendet den Blick in die Richtung, in welche Anders gerade eben gegangen war. Er traut dem Mann nicht wirklich weit und sein Verhalten mit der Medizin war auch nicht löblich. Warum traute er der einzigen medizinisch ausgebildeten Person nicht, dass diese ihm die notwendige Dosis an Mitteln geben würde. Gut Vertrauen musste aufgebaut werden und genau darauf schiebt Valentin es in diesem Moment.

Zur Nacht hin kommt ein angenehmes Lüftchen auf. Dieses vertreibt den rauchigen Geruch welcher vom Titisee her rüber weht. Nur für Aiko ist in dieser Luft der leichte Geruch nach Aas wahrnehmbar. Die wenigen Partikel lassen zwar keine Richtung ausmachen doch der Hund riecht eindeutig, dass es sich wohl um menschliches Aas handelt. Für alle anderen vergeht die Nacht ruhig. Weder Tiere, Trauernde noch andere Menschen lassen sich auf dem Platz vor dem ehemaligen Krankenhaus sehen. Das fahrbare Dach über den Kopf, und die damit verbundene verschließbare Tür, wiegen sie in eine Art von Sicherheit.

Am Morgen des dritten Tages nach ihrer Flucht, hält Valentin die letzte Wache. Als Zeitvertreib ist er dabei das Feuer zu schüren und bereitet ein fleischreiches Frühstück vor. Die Richtung welche sie heute Einschlagen werden, darüber müssen sie sich in wenigen Stunden einig sein.

Valeria Rodriguez

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #163 am: 11.03.2020, 16:25:34 »
Anders findet Valeria etwas abseits, ausserhalb dem Sichtfeld der anderen, als sie gerade auf dem Rückweg zum Wohnmobil ist. Sie entschuldigt sich für ihre impulsive Reaktion, schliesslich kann er ja auch nichts dafür, erklärt ihm aber im gleichen Zug, dass sie alle weiteren Gespräche besser auf den nächsten Tag verschieben. Sie will zuerst ihre Gedanken sammeln und dabei ein wenig Ruhe haben. So geht sie auch als eine der ersten bereits liegen und schläft erst einmal über die ganze Sache.

Als der Morgen graut ist die Latina noch in tiefem Schlaf. Sie hat auch früher stets darauf geachtet genug davon zu bekommen, um immer gut ausgeruht und fit zu sein. Etwas äusserst wichtiges, wenn man den Sport so ernst nimmt wie sie. Und so ein antrainiertes Schlafmuster wird sie auch nicht vom einen auf den anderen Tag loswerden, selbst wenn die Welt gerade Kopf steht.
- Querer es poder -

Anders Frey

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Kapitel 2: Die Last der Entscheidungen
« Antwort #164 am: 11.03.2020, 19:53:26 »
Nachdem Valeria deutlich gesagt hat, dass sie vorerst etwas Ruhe haben möchte, lässt Anders sie in Frieden. Er unternimmt einen Spaziergang unmittelbar rund um ihre Schlafstätte. Nichts Auffälliges zu sehen. Im Lager hätten sie Wachen postiert und ein paar Fallen aufgebaut, aber in dieser Gruppe scheint sich noch keiner viele Gedanken über solche Vorkehrungsmaßnahmen zu machen. Immerhin wird Max Hund wahrscheinlich reagieren, wenn er was wittert.

Anders fühlt sich erledigt. Der Tag war unendlich lang und für ihn ist er auch sehr ereignisreich gewesen. Von seiner neuen Gruppe zum Sterben angebunden, hat er im Anschluss wieder ganz eine andere Gruppe getroffen. Was er wirklich von den einzelnen Leuten zu halten hat, wird er erst in den nächsten Tagen und - wenn nichts katastrophal schief lief - nächsten Wochen erfahren. Er mag Valeria. Sie imponiert ihm, auch wenn ihre letzte Reaktion ihm noch nicht wirklich verständlich ist. Die Anspannung unter der die Leute hier stehen wirkt sich vielleicht besonders am Abend aus, wenn der Stress des Tages abfällt.

Der junge Mann legt sich etwas abseits an einen Baumstamm gelehnt auf die Wiese und richtet sich einen Schlafplatz. Er ist am Leben. Er lässt die Gedanken schweifen. Vorm Einschlafen nimmt er eine der Tabletten. Hoffentlich gibt es morgen eine Entscheidung. Er blickt hinüber zur Feuerstelle, wo auch die anderen langsam zur Ruhe kamen.

Ein Geräusch lässt Anders am frühen Morgen aufschnellen. Der Hund? Er sieht sich um und kann nichts Aufregendes erkennen. Anders streckt sich, zieht sich noch in der Bewegung zusammen und ächzt leise. Die Rippen. Natürlich. Der Mund ist trocken. Er trinkt etwas Wasser. Auch die Verletzungen an Lippe und Braue sind deutlich spürbar.

Nun gut. Ein neuer Tag. Er vergewissert sich nocheinmal, dass er unbeobachtet ist. Andrea? Dann dreht er sich zum Baumstamm und pisst kurzerhand dagegen. Das Lager wirkt noch recht verschlafen. Anders geht als nächstes in Richtung des Wohnwagens. Ob sonst schon wer wach ist?
« Letzte Änderung: 11.03.2020, 19:54:27 von Anders Frey »

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