Hauptsächlich ging es tagsüber um das Sichern des Lagers. Die Trauernden vom Parkplatz sind verschwunden aber alle sind sich sicher, dass sie definitiv noch in der Nähe waren. Sei es im Edeka oder einem Anderen Gebäude auf dem Gelände. Beim Mitsichern des Lagers wird Anders und Alina schnell klar wieviel Glück sie mit diesem Lagerplatz hatten. Von der Hauptstraße ist er schlecht zu sehen und bietet dabei reichlich Baumaterial. Auch die Nähe zu dem gerade erst von ihnen geplünderten Feindkostladen war schieres Glück. Die Nahrung die sie erbeutet hatten, würde sie alleine für sehr lange versorgen können und allein der Wein stellt ein teures Tauschgut da. Abschließend gab es noch den Edeka in der Nähe. Wer weiß, was er ihnen bieten könnte, so sie es schafften ihn von den Trauernden zu säubern. Für Max und Valeria, die durch ihre Ausbildung mindestens ein Grundverständins von Strategie mitbrachten, zeigen allein die Tatsachen, dass der Edeka und das von Ihnen erkundete Gebiet nicht gänzlich geplündert worden war, eine Anomalie im Verhalten der Paschas auf. Entweder hatten sie kein Interesse daran, alle nahen Ressourcen auszuschöpfen oder es gab einen Grund ihr Einzugsgebiet groß zu halten. Auch die Angst von Biff oder auch von Xander vor den Paschas passte nicht in das Bild einer Gruppe die allein durch Dominanz zu überleben versuchte. Mit der militärischen Ausrüstung dürften so ein paar Trauernde keine Probleme bereiten. Das bedeutete wohl, dass eine andere Ressource für sie wohl lohnender sein musste. Offensichtlich sind dies wohl die Menschen selbst und der Handel mit ihnen.
Nun jedoch würden sie bald vor einer Gruppe stehen, die nicht wie Verbrecher und Kopfgeldjäger durch die Überreste der Zivilisation wandern. Xander brach mit Max, Valeria, Anders und Alina früh am Morgen auf.
[1] Akio streunt, während sich die Gruppe recht zielstrebig nach Norden hin aufmacht, immer mal wieder im Gebüsch um die Menschen herum. Trotzdem bleibt der Hund nie weit entfernt von seinem Neuen Rudel. Er ist es auch, welcher sie vor einer kleineren Gruppe von Trauernden warnt, indem er sein Verhalten ändert und in der Nähe von Max diesen auf die schlurfenden Menschen aufmerksam macht. Durch schnelles Handeln aller, und einen Umweg durch den dichten Wald, können sie den Trauernden aus dem Weg gehen.
Für Xander scheint dies auch kein großer Umweg zu sein. Extrem sicher führt er die Gruppe mitten durch den Schwarzwald zum Ziel. Hier zeigt sich, wie so ein recht schwach wirkender junger Mann bis jetzt überleben konnte. Sein Orientierungssinn und sein Blick für Verstecke sind überragend. Ihr seit euch schnell sicher, dass dieser Junge sich selbst im Jungle einer unbekannten Stadt wohl niemals verlaufen würde.
In der späten Nachmittagssonne erreicht ihr eine größere Lichtung mit einem Schwarzwaldgutshaus in der Mitte. An der Wand, in großen weißen Lettern, ist ‚zum Engel‘
[2] deutlich zu erkennen. Das Gutshaus strahlt euch regelrecht mit seinen weißen und beigen Wandfarben an. Als ihr näher kommt, erkennt ihr zwei Personen auf dem oberen der Balkone. Da Xander ihnen zuwinkt, sind das wohl Leute aus seinem Lager. Bevor ihr Zeit habt, ihre Bewaffnung auszumachen, verschwinden sie auch schon im Haus.
Da der Haupteingang verbarrikadiert ist, führt euch Xander um das Haus herum zur Terasse. Dort werdet ihr auch schon von Cassandra, einer weiteren Frau und zwei Männern erwartet. Einer der Männer ist ein älterer Herr mit einem Wurzelkrückstock. Als Xander sich von eurer Gruppe lößt, sagt weißt er im vorbeigehen darauf hin, dass eben dieser eben dieser ältere Herr ihr Anführer Iris ist. Nun ist für alle auch klar, was Cassandra damit meinte, dass er nur ungern das Lager verlassen würde. Der alte Knacker mit seinen grauen Weihnachtsmannbart, würde wohl vom ersten Windhauch umgepustet werden, wenn er jetzt gerade nicht von seinen Leuten Umgeben sein würde. Diese sind auch einiger maßen gut mit Bögen und Messern ausgestattet. Die zweite Frau, führte sogar ein durch einen Stab verlängerte Klinge.
Nachdem sich Xander hinter Cassandra eingereiht hat blicken alle erwartungsvoll auf Alina, Anders, Valeria und Max. Scheinbar sollen sie den Auftakt machen.
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