Bard blickte mit gesunder Skepsis in die Tiefe hinab - gerade als Solitaire ihre magischen Lichter hinabschickte und sich der Spalt im Eis als noch tiefer erwies als Bard es erwartet hätte. Die Seitengänge, die vom Hauptspalt abzuzweigen schienen, ließen zwar erahnen, dass die Gruppe nicht nach ganz unten absteigen mussten, um den eigentlichen Drachenhort zu finden, aber das machte die Sache nicht unbedingt einfacher. Die glatten Wände schienen nicht komplett vertikal ausgerichtet zu sein. Über Überhänge zu klettern, wäre selbst für äußert geübte Kletterer ein Spiel um Leben und Tod.
„Hui, das sieht noch gefährlicher aus als ich vermutet hätte“, murmelte Bard vor sich hin, aber zum Glück hatten sie ja die Hilfe von Magie an ihrer Seite.
„Wartet mal kurz.“ Da nun sowieso schon Licht hinabgeschickt worden war, um den Spalt zu beleuchten, hatte Bard keinen Grund mehr, nicht auch noch ein Licht hinunterzuschicken, um auch noch die komplette Tiefe des Abgrunds abschätzen zu können. Wenn die Drachin dort unten war, war es ohnehin zu spät, diesbezüglich Vorsicht walten zu lassen. Bard wühlte ein wenig im Schnee, bevor er auf einen handlichen Stein stieß. Der Stein begann, in seiner Hand zu leuchten, sobald Bard sich dies vorstellte,
[1] bevor er ihn in den Abgrund fallen ließ, um zu sehen, wie weit der Boden entfernt war, und vielleicht sogar zu erkennen, was sich dort unten befand.
[2] Bard war ob der Tiefe des Abgrunds zwar etwas flau im Magen, aber er wusste, dass er nicht die Wand oder die Tiefe allein, sondern die Drachin fürchten musste. Dank der Ley-Energie würde Bard am Eis kleben und sicher klettern können - aber nur solange Vegsundvaag ihn nicht von der Wand pflückte. Bard hoffte einfach, dasssie alle es zu den Seitengängen schafften, bevor die Drachin sich Entschied, anzugreifen. Rumar hatte zum Glück Tränke mit der gleichen Kletterhilfe bei sich, so konnten die Zauber gut verteilt werden. Bard wirkte Spinnenklettern auf sich und zwei andere Gefährten
[3] und wagte es dann auch, über die Kante zu steigen und Garridan möglichst leise zu folgen.
[4] Es war ein seltsames Gefühl, über die Eiswand zu klettern, weil er sich eigentlich nicht festhalten musste, sondern seine Hände am Eis kleben blieben, aber trotz dieses Effekts befiel Bard akute Höhenangst und er war äußerst angespannt. Er war es zwar gewohnt, auf Astrid zu fliegen, und liebte es sogar, aber dieser Abgrund war ihm nicht geheuer.