"Ich bin Katiyana die Ewige, Avatar des hungrigen Sturms, Dienerin Sithhuds und die Qual aller Schöpfung! Ich werde niemals sterben!"Doch schon als der Geist diese Worte hinausbrüllte, schwang eine nicht zu überhörende Panik im Tonfall mit. Als Garridan dann weder von der Umarmung des Luftelementars noch durch den Zauber Katiyanas merklich betroffen zu sein schien, starrte sie nur noch mit großen Augen, als Suishen wieder und wieder seine magische Klinge in ihre Essenz trieb.
"NEEEEIIIIIIIIINNNNNNnnnnnnnnnnnnnnnn" entfuhr ihr ein langgezogener Schrei, der immer mehr an Lautstärke verlor und sich schließlich, wie auch die geisterhafte Gestalt selbst, im abschwellenden Wind verlor - denn auch der Sturm, der sie umgeben hatte, flaute nun erst zu einem Lüftchen, dann zu völliiger Windstille, ab.
Eine atemlose Stille lag in der großen Halle, in der immer noch der Leichnam des Yeti-Anführers vor der Gruppe lag, deren Mitglieder sich nun sammelten. Das rote Glühen war längst schon aus dessen Augen erloschen, und fast hatten die Umstehenden etwas Mitleid mit dem Wesen, das wohl nur durch die Bessessenheit zu dem Wahnsinnigen wurde, den sie erlebt hatten.
"Was nun?" war es Bard, der die Stille brach.
"Lasst uns sehen, ob noch irgendwelche Gefahren drohen." antwortet Rumar ihm.
"Wenn alles ruhig ist, sollten wir die Karawane holen; von hier aus kann es eigentlich nicht mehr weit bis zum südlichen Ausgang sein. Und ich vermute", fügte er mit einer Geste in die Luft hinzu, wo eben noch Katiyanas Geist geschwebt hatte,
"dass der Sturm draußen inzwischen ebenfalls abgeflaut ist."~~~
Auf ihrer Suche nach möglichen weiteren Gefahren stieß die Gruppe nicht mehr auf weitere Feinde oder Gegenwehr. Der südliche Gang, der in Richtung des großen steinernen Baumes führte, führte zu beiden Seiten zu zahlreichen Grabkammern - schließlich war dies der usprüngliche Sinn dieser Necropolis gewesen. Mit Entsetzen mussten sie feststellen, dass fast alle dieser Gräber von Anhängern des bösen Göttes Fumeiyoshi geschändet worden und vor allem die Schädel von den Skeletten der Leichen entfernt worden waren. Vor allem Rumar trug schwer an dieser Entdeckung und tat sein bestes, um den Toten ein wenig von ihrer Würde zurückzugeben, indem er die Schmierereien so gut es ihm möglich war zu entfernen versuchte.
Von den Yetis hatten sie nun nichts mehr zu befürchten. Die meisten der Krieger waren im Versuch gefallen, sie aufzuhalten, und mit denjenigen, die überlebt hatten, konnte Solitaire vorsichtig das Gespräch aufnehmen. Es stellte sich heraus, dass auch sie beunruhigt gewesen waren über die Veränderung, die mit Bormurg kürzlich geschehen war. Einige hatten den Anführer vor kurzem zur Rede stellen wollen, doch im Anschluss hatten auch sie sich komisch verhalten und waren aggressiv gegen alle vorgegangen, die gegen Bormurg das Wort erhoben. So mischte sich in das Entsetzen über das Gemetzel bei einigen der Yetis auch Dankbarkeit, dass der Schrecken nun vorbei war und so die Wunden langsam heilen konnten, die Bormurg der Gemeinschaft zugefügt hatte.
Während ihrer Suche fanden die Gefährten außerdem einiges an Wertgegenständen, vor allem im Bormurgs persönlichen Gemächern und in der Nähe des Throns: Ein poliertes Steinszepter, das an sich nicht viel wert war, doch mit zwölf wertvollen Bernsteinstücken besetzt war, eine paar Schmückstücke und etliche Edelsteine bewiesen die Vorliebe des Toten für glitzernden Schmuck.
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