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Autor Thema: Kapitel 2 - Langsames Siechtum  (Gelesen 6100 mal)

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Niyall

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #45 am: 12.03.2020, 14:31:57 »
Niyall hatte Sés Bericht mit Spannung verfolgt. Fröhlich wie immer sprudelte die junge Druidin bei ihrer Erzählung förmlich vor Tatendrang. Neuzugänge in Klauenhafen waren ja immer etwas Besonderes, schließlich waren sie hier draußen ziemlich weit von den üblichen Handelsrouten entfernt, so dass es einen nicht einfach so hierher verschlug. Jeder, der nach Klauenhafen kam, hatte auch irgendwo einen Grund dafür.

Die Waldelfin stellte sich dann am Morgen auch den beiden Neuankömmlingen vor und übernahm, wie gewohnt, im Wechsel oder auch zusammen mit Sé die Führung durch das wilde Gelände[1].
 1. Survival 24

Jykel

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #46 am: 14.03.2020, 16:36:20 »
Wortkarg hatte sich Jykel damit abgefunden, dass sie auf der Reise weitere Begleitung haben würden. Immerhin hatte Felodin ihm in Aussicht gestellt, ihm auf der Reise seine Frage zu beantworten, auch wenn der Zwerg Zweifel hatte, ob das Spitzohr sein Versprechen dann auch halten würde. Es war ihm ohnehin noch nicht wirklich klar, weshalb sie die Reise überhaupt antraten - hauptsächlich tat er es Nyall zuliebe, wobei er durchaus einen leisen Zweifel spürte, ob alles tatsächlich so harmlos war, wie er immer noch annahm.

Die Reise selbst war unangenehm wie immer. Er mochte ein moderner Zwerg sein oder es zumindest sein wollen, der die überkommenen Traditionen überkommen und sich stärker an die moderne Welt der Menschen anpassen wollte. Doch manche Dinge waren wohl einfach angeboren - und dazu gehörte die Abneigung, bei Wind und Wetter durch Wälder voller Bäume und anderer gefährlicher Pflanzen zu streifen. Immer wieder seinen Missmut durch in seinen Bart grummeln kundtuend, reihte er sich hinter den Führerinnen der Gruppe ein und wartete auf den Moment, in dem Felodin und Sé mit dem Turteln aufhören würden und er über wichtigere Dinge mit dem Barden sprechen konnte.

Idunivor

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #47 am: 14.03.2020, 17:48:50 »
Doch Jykels Missmut wurde zumindest insofern abgemildert als Sé und Niyall wie gewohnt die Führung der Truppe übernahmen und zielstrebig durch den Wald navigierten bis sie nach kaum zwei Stunden die Eiche erreicht hatten, die Torben ihnen beschrieben hatte. Sie stand einsam auf einem kleinen Erdhügel, der sich im Zentrum einer Lichtung erhob. Doch schon von außen war zu erkennen, dass hier etwas nicht stimmte. Die Blätter des Baumes waren gelblich und die Zweige strebten nicht gen Himmel, sondern sie hingen träge hinab. Die Rinde hatte eine dunkelgraue Farbe, die so gar nicht zu einem solch majestätischen Baum passen wollte. Denn trotz ihres kränklichen Aussehens ragte der Baum dutzende Meter gen Himmel. Aber etwas stimmte hier nicht. Keine Vögel, keine Tiere waren zu hören und es roch nicht mehr so recht nach Wald wie zuvor, sondern stattdessen stieg ein fauliger Geruch in die Nasen der Leute aus Klauenhafen.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Jykel

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #48 am: 14.03.2020, 20:08:24 »
Auch für einen Zwerg, der nicht gerade eins mit der Natur war, war auf den ersten Blick zu erkennen, dass dies hier nicht normal war. Sofort machte Jykel seine Axt bereit und wartete ab, was Nyall und Sé zu dem Anblick sagen würden.

Niyall

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #49 am: 15.03.2020, 00:22:14 »
Niyall war natürlich ebenfalls sofort klar, dass das hier ganz bestimmt nicht normal war. "Das sieht garnicht gut aus."

Ihren Stab hatte die Waldelfin bereits in der Hand, daher musste sie keine Waffe bereitmachen, nicht dass sie überhaupt eine benötigte, um wehrhaft zu sein. Aber ihr Griff um den Eichenstab wurde immer fester und mit verengten Augen blickte sie sich nach eventuellen Gefahren um.

"Hatte Torben etwas erwähnt, wann er das letzte Mal Kontakt zu dem Druiden hatte?"

Felodin

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #50 am: 15.03.2020, 10:28:46 »
Wohl gelaunt spazierte der Halbelf als Schlusslicht der Gruppe und genoss es wieder auf eigenen Beinen die Welt zu erleben und nicht mehr auf dem kleinen Floß eingesperrt zu sein. Mit Niyall hatte er sich kurz unterhalten nachdem sie einander vorgestellt worden waren, aber ansonsten überließ der Geschichtenerzähler es gerne den beiden Damen den Weg für sie zu finden. Der Grund der Reise schien ihm egal, er erfreute sich an der Gesellschaft und wie es schien - des Lebens.

Wie Jykels wachsamen - oder etwa gar eifersüchtigem? - Augen sicherlich nicht entging, wanderten jene von Felodin immer wieder zu Sè und verweilten dort ein wenig. Nichts desto trotz war der Reisende gerne dazu bereit dem Zwerge, trotz seiner abweisenden Grummeligkeit, mit Tatsachen und Geschehnissen aus der Welt jenseits dieser Wälder zu versorgen. Der elegant gekleidete Darsteller war viel herum gekommen und hatte dabei stets ein offenes Ohr für die Geschicke der Reiche an der Schwertküste und darüber hinaus gehabt. Und so erzählte oder berichtete er dem schwer gerüsteten Zwerg was diesen interessierte.


Als an der Lichtung mit der verwandelten Eiche ankamen, verstummte der Musiker aber mitten im Satz und Sorge verfinsterte seine Züge. Die Hände die die Erzählungen mit zahllosen Gesten untermalt hatten, sackten herab und blieben für einen Moment still hängen, während Felodins Augen aufmerksam die Lichtung absuchten.[1]

Wurden sie vielleicht beobachtet oder war hier bereits alles geschehen und sie wurden nur mehr Zeugen einer schändlichen Tat die bereits verübt war?
 1. Perception 14

Sé Faoláin

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #51 am: 17.03.2020, 13:47:28 »
Sé konzentrierte sich ganz und gar auf die Arbeit mit Niyall und vergaß darüber, sich um die Gespräche ihrer Gefährten zu kümmern. Sie wollte zum Ziel und den Druiden treffen und blendete dafür alles andere aus.

Als sie sich der Lichtung näherten, nahm die junge Druidin den seltsamen Geruch als erstes wahr. Ein fauliger, unheilvoller Geruch. Die mächtige Druideneiche war offensichtlich von einer unnatürlichen Krankheit befallen. Zumindest hatte Sé so etwas noch nicht gesehen. "Seht ihr irgendwelche Spuren?" Ohne lange auf Antwort zu warten oder nach rechts und links zu blicken betrat die zierliche Frau den Ort, die Lichtung, die etwas Kräftiges, Magisches und Harmonisches ausstrahlen hätte sollen und sich nun einfach irgendwie falsch anfühlte. "Fühlt ihr das auch?" Sie kniete sich vor dem Baum hin, zerrieb etwas Erde zwischen den Fingerspitzen und roch. Sie legte die Hand an die dunkelgraue Rinde und öffnete sich dem Baum.

Vielleicht könnte sie mit ihrem Wesen nachspüren[1], was dem Baum fehlte oder erahnen, was geschehen war. Vielleicht hatte der andere Druide eine Erklärung hinterlassen? 
 1. Druidcraft (?)

Aelar Silberschein

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #52 am: 17.03.2020, 14:06:08 »
Aelar hielt sich während der Reise in der Mitte der Gruppe. Er war ein Stadtbewohner. Er hatte zwar nichts gegen eine Reise durch die Natur, aber wahrscheinlich würde er auf eine Schlange treten oder sich im Dornengestrüpp verfangen, wenn er nicht aufpasste. Die Mitte war also immer gut, man musste nur den anderen folgen und wenn ein Bär von hinten angriff, war man nicht die erste Mahlzeit. Er hatte schon verschiedentlich den Spott seiner Mitmenschen ertragen müssen, sein elfisches Blut habe wohl nur für die Ohren gereicht. Und Recht hatten sie.

Aber das mit diesem Baum etwas nicht stimmte, war offensichtlich. Zum Lösen des Rätsels konnte er aber nicht viel beitragen, also überließ er den anderen die Untersuchung und sah sich ein wenig in der Umgebung um, vielleicht fand er ja etwas, was auf Magie oder böse göttliche Energien hindeutete.[1]
 1. Perception: 8
« Letzte Änderung: 17.03.2020, 14:09:54 von Aelar Silberschein »

Jykel

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #53 am: 27.03.2020, 14:56:20 »
Jykel beobachtete Sé besorgt, als diese sich dem Baum näherte - wer konnte schon wissen, welche bösen Flüche hierfür gesorgt hatten? Er vertraute der Druidin jedoch soweit, dass sie wohl besser als er wusste, was sie hier wagen konnte.

Nachdem auch die anderen zunächst nicht zu wissen schienen, was hier vor sich gegangen war, trat auch der Zwerg näher an den Baum heran und begann, sich die Krankheit, oder was immer es war, genauer anzusehen.[1]
 1. Wissen Natur 14

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