Autor Thema: Kapitel 2 - Langsames Siechtum  (Gelesen 6229 mal)

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Sé Faoláin

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #15 am: 29.01.2020, 22:13:48 »
Sé lehnte sich an eine Theke auf der allerlei Utensilien aufgebaut waren. An dieser Stelle hingen einige Büschel mit Kräutern von der Decke, die dem Häuschen einen angenehmen Duft verliehen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Veranidoth im Hochwald, oder die Höhle in den Klauenhügeln also. Was weißt du über den Druiden? Ist denn der Jäger noch im Dorfe, damit wir ihn zu diesem Wasser befragen können?"

Ein anderer Druide! Eine aufregende Angelegenheit. Für Sé konnte die Höhle da keine allzu große Versuchung darstellen. Doch es galt sich auch mit den anderen zu beraten und sollte dieses Wasser gar heilende Kräfte haben, wäre es vielleicht in Miras Sinne die Hügel zuerst aufzusuchen... Nun stemmte die Druidin die Hände in die Hüften und blickte in die Runde. "Wenn Mira tatsächlich Träger und Verbreiter der magischen Krankheit ist, so müssen wir sie so schnell wie möglich aus Klauenhafen rausschaffen. Am besten gleich noch die drei anderen. Ansonsten riskieren wir das ganze Dorf...Kennt wer einen geeigneten Ort, wo sie gut untergebracht werden können? Torben? Vielleicht eine kleine Hütte abseits von den befahrenen Wegen?"

Aelar Silberschein

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #16 am: 31.01.2020, 16:59:25 »
Aelar hielt sich im Hintergrund und überließ wieder Felodin das Reden. Aber als sie dann so im Schankraum saßen, siegte doch seine Neugier. Als Bolin auf einer seiner Runden an ihrem Tisch vorbei kam, winkte er ihn zu ihrem Tisch.

"Sagt, werter Herr des Hauses, könnt ihr mir sagen, wieso Klauenhafen diesen Namen trägt? Eigentlich ist mein Freund ja für die Geschichten zuständig, leider kennt er aber diese eine Geschichte noch nicht."
Er hoffte, das Bolin gerade etwas Zeit hatte, um ihm zumindest die Kurzfassung erzählen zu können, aber vielleicht würde er sich ja auch einen Moment setzen, eine Pause kam auch einem Wirt immer sehr gelegen.

Jykel

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #17 am: 02.02.2020, 12:58:41 »
Eine Krankheit, damit kannte Jykel sich nun wirklich nicht gut aus. Und schon gar nicht mit menschlichen Krankheiten. Die Geschichte beunruhigte ihn zwar, doch bisher schien es ja keinen Anhaltspunkt zu geben, dass es etwas Gefährlicheres sein konnte.
"Was für eine Krankheit soll das sein, die sich erst Zehntage später zeigt? Oder wie lange leidet sie bereits darunter? Noch dazu gibt es ja keine Anzeichen dafür, dass diese Krankheit etwas Ernsteres darstellt. Aber wenn es euch beruhigt, würde ich die vier Kranken in das leere Haus am Rand der Siedlung bringen. Es ist so gut wie fertiggestellt, heute morgen habe ich noch daran gearbeitet. Aber als kurzfristige Unterbringung sollte es gute Dienste leisten. Es sollte doch reichen, wenn sie nicht dauernd mit den anderen Dorfbewohnern Kontakt haben. Nur fürchte ich, dass es schon zu spät dafür ist, wenn es eine ansteckende Krankheit sein sollte."

Als er durch das geöffnete Fenster einen Blick nach draußen warf, bemerkte der Zwerg die Wolken, welche eine Nachricht an den Himmel geschrieben hatten, und seine Miene hellte sich auf. Ein Geschichtenerzähler? Noch dazu einer, der offenbar über etwas Gauklermagie verfügte? Das war genau das, was ihn nach den letzten Wochen auf andere Gedanken bringen würde, und er nahm sich vor, heute abend früh genug wieder herzukommen, um einen guten Platz in der Gaststube zu erhaschen.
« Letzte Änderung: 02.02.2020, 13:22:08 von Jykel »

Brogar Tunnelheim

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #18 am: 02.02.2020, 14:09:16 »
Brogar hatte sich alles schweigend angehört, wie es so die Art des Runenschmieds war. Schließlich brummte er einige unverständliche Sätze in seinen Bart, ehe er sich knurrend äußerte: "Elfen, Druiden und eine magische Krankheit - für mich ergibt das alles einen Sinn." Indem er sich an Jykel wandte, erklärte er: "Wenn es sich um eine magische Seuche handelt, können wir keine normalen Maßstäbe anlegen, was die Inkubationszeit, den Verlauf und die Symptome angeht, wie ja auch bei der Heilung keine gewöhnlichen Mittel wirken." Dann rammte er die Faust in die offene Linke und fügte hinzu: "Aber ganz gleich, ob es eine gewöhnliche, besonders tückische Krankheit ist oder ein magischer Fluch: Es gibt immer eine Möglichkeit, das Übel zu bekämpfen! Man muss nur das nötige Wissen dazu erwerben. Womöglich hilft uns dieses Wasser ja weiter." Stirnrunzelnd ging er einige Schritte auf und ab. "Sollte mich gar nicht wundern, wenn das ganze eine Art Waffe ist, die sie auf diese Art in das Herz der Siedlung gebracht haben. Würde zu solchem Gelichter passen..." Da er so angestrengt grübelte, entging ihm offenbar, was Jykel durch das Fenster sah.

Idunivor

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #19 am: 03.02.2020, 17:40:36 »
Bei all den Fragen blieb der Tiefling dennoch ruhig und antwortete gewissenhaft: "Ich weiß nur wenig über Veranidoth und zu dem Jäger kann ich euch nicht schicken, da er schon seit längerem nicht mehr in Klauenhafen war. Aber ich kann euch den Weg zu der Grotte beschreiben und auch zu einer alten Eiche, die Veranidoth regelmäßig aufsucht.
Und was den Umgang mit den infizierten angeht, habt ihr wohl Recht, Herr Zwerg. Es ist zu spät, um eine Verbreitung noch zu vermeiden und ich weiß einfach zu wenig darüber. Aus dem Dorf können wir sie schlecht raus bringen, dann kann ich mich nicht mehr vernünftig um sie kümmern und es ist viel zu gefährlich. Außerdem möchte ich eine Panik vermeiden. Aber ich werde mit Kator sprechen, was er denkt, wie damit umzugehen ist.
Und was den Krankheitsverlauf anbelangt, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als zu beobachten und zu sehen, ob es schlimmer wird. Bisher scheint es nicht allzu gefährlich, aber wer weiß, was genau es ist und wie es sich auswirkt. Ich hoffe, ich habe es frühzeitig entdeckt, aber es könnte jeden Tag schlimmer werden. Magische Erkrankungen sind unvorhersehbar, was das anbelangt."




Der Halbling überlegte nicht lange bei Aelars Frage: "Nunja, die Hügel im Norden sind auch als die Klauenhügel bekannt und die Flüsse, die aus ihnen entspringen kennt man als die Klauen. Scheinbar sehen sie von oben gesehen aus wie eine Klaue, wenn man fliegen kann. Und wir sind der nächste Hafen, den es an diesen Klauen gibt. Also 'Klauenhafen'."
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Sé Faoláin

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #20 am: 03.02.2020, 22:22:07 »
Sé nickte ernst und bat den Alchemisten beide Wege zu beschreiben. "Ich muss noch ein paar Dinge klären und einiges zusammensuchen, bevor ich aufbrechen kann. Wir könnten uns abends bei Bolin treffen um zu entscheiden, wohin wir als erstes wollen und nach einem anständigen Mahl und einer erholsamen Nacht zu neuer Mission starten." Sie sah Niyall, Brogar und Jykell erwartungsvoll an. Die beiden Zwerge hatte Sé kaum im Vorübergehen gesehen, seit ihrer Ankunft in Klauenhafen, und sie war sich ihrer nicht sicher. Immerhin waren sie Torbens Ruf gefolgt und hatten vermutlich nach wie vor Interesse herauszufinden, was vor sich ging.

Aelar Silberschein

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #21 am: 08.02.2020, 07:58:46 »
"Ah ja, oft sind es ja die einfachen Erklärungen. Aber gut, besser als wenn hier ein Drache schlafen würde, der jederzeit aufwachen könnte." Er lachte kurz, wollte aber auch sehen, wie der Wirt reagierte. Seine Träume hatten ihn her geführt und vielleicht gab es ja schon Anzeichen dessen, was hier erwachen könnte.

"Ist denn sonst irgend etwas aufregendes oder ungewöhnliches hier los gewesen in den letzten Tagen? Mein Freund sucht immer nach guten Geschichten. Wir werden vermutlich eine Weile hier bleiben und da frage ich mich, warum der Zufall ungerade hier her geführt hat. Denn wisst ihr, der Zufall ist nicht immer zufällig, die Wege der Weltenwandler sind oft seltsam verschlungen und miteinander verwoben, nur verstehen wir das meist nicht sofort, manchmal auch nie. Aber ich schweife ab, also, ist hier kürzlich irgend was besonderes oder absonderliches passiert?"

Er wollte den Wirt nicht verwirren, naja ein bisschen vielleicht, das half manchmal, damit die Leute Sachen erzählten, sie eigentlich sonst nicht erzählen würden, die aber zu seltsamen Leuten zu passen schienen. Also lächelte er freundlich und tat so, als hätte er nur nach dem Wetter gefragt.

Jykel

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #22 am: 08.02.2020, 14:04:17 »
Jykel war immer noch nicht überzeugt, dass diese Maßnahmen überhaupt erforderlich waren. Was war denn bisher schon schlimmes passiert? Aber wenn das Mädchen tatsächlich eine magische Krankheit mit eingeschleppt hatte, dann war er ein Teil der Geschichte und wollte sich nicht einfach so daraus zurückziehen.

"Wenn du den Druiden aufsuchen möchtest, komme ich mit. Zu Bolin werde ich heute abend ohnehin kommen, ein bisschen Ablenkung tut mir gut. Oder habt ihr das da" - er zeigte aus dem Fenster auf die Schrift aus Wolken - "nicht gesehen?"

Idunivor

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #23 am: 09.02.2020, 12:01:46 »
Der Halbling lachte kurz: "Ein schlafender Drache? Nein, sowas haben wir hier nicht. Und es ist nichts besonderes passiert in letzter Zeit. Zumindest nichts besonderes für diese Gegend. Vor ein paar Zehntage gab es einen Überfall auf einen der entfernteren Höfe und Ärger mit den Elfen, die durch das Land streifen. Aber sowas passiert eben hier in der Wildnis."
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Sé Faoláin

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #24 am: 10.02.2020, 21:50:45 »
Die junge Druidin konzentrierte sich auf Torbens Wegbeschreibungen, als Jykels Frage sie dazu bewegte, dem Blick des Zwerges zu folgen und ebenfalls aus dem kleinen Fenster zu spähen. Nanu? "Danke Torben. Wir werden die beiden Spuren verfolgen und dir berichten, was wir vorgefunden haben. Bitte lass mich wissen, wenn sich der Zustand der Befallenen ändert." Mit einer kleinen, angedeuteten Verbeugung eilte Sé hinaus und besah sich die Wolkenschrift genauer. "Geschichten aus aller Welt - heute Abend in Bolins Wirtshaus!" So stand es geschrieben - mitten am Himmel! Welch grandiose Idee!

Aufgeregt machte sich die Frau auf den Weg zur Taverne. Bolin könnte ihr bestimmt Auskunft geben über den Urheber jener Worte. Ein Schauspieler vielleicht - oder ein Musiker? Eilig durchquerte sie einige Wege durch den Ort und bemerkte vor neugieriger Unruhe kaum die anderen Klauenhafener, die zu zweit oder in kleinen Grüppchen zusammen standen. Sie hatten wohl ihre Arbeiten kurz unterbrochen, um sich über die Ankündigung auszutauschen. immerhin passierte so fern jedweder gehobenen Kultur kaum einmal etwas künstlerisch Eindrucksvolles. Der kulturelle Höhepunkt der letzten Wochen war wohl der Auftritt Lydias gewesen, Broms tanzenden Orpington Huhns...

Geschichten und auch noch aus aller Welt...ein verzaubertes Lächeln zierte Sés Gesicht. Sie kam sich wieder vor wie ein kleines Kind! Sie liebte Geschichten! Mit unzusammenhängenden Gedanken an schlafende Drachen und vom Nebel verborgene Sumpflandschaften, Heldinnen und Kreaturen, Zauberamulette und magische Bäume, bog sie um die Ecke und fand sich vor jenem Haus, das sie selbst schon seit geraumer Zeit als ihr zuhause ansah. Die Druidin hielt inne. Vor der Taverne, auf der alten Holzbank, saß ein junger Mann ausgestreckt und schien zu schlafen. Er war groß und schlank, hatte wohl lange Glieder und ein Gesicht, dass auch in schlummerndem Zustand ebenmäßig und schön anzusehen war. Ein Halb-Elf? Ob dies der Geschichtenerzähler war?

Mit einer leichten Röte auf den Wangen, die freilich gänzlich der Eile geschuldet war, ging sie zu ihm hin. Kurz bevor sie vor ihm stand, öffnete er gemächlich erst einmal ein Auge. "Hallo! Ich bin Sé." Sie streckte ihm energisch mit einem ansteckend offenen Lächeln die Hand entgegen. "Bringst du uns die Geschichten aus aller Welt?"

Felodin

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #25 am: 11.02.2020, 13:22:42 »
Als Felodin die rasch sich nährenden Schritte vernahm, schlug er ein Auge auf und dann auch ein zweites. Eine junge Frau wie es schien. Eilig und voll Energie. Die verschränkten Finger lösend, hob er die Rechte an und beschattete ein wenig sein Gesicht um mehr zu sehen als Umrisse und lange wallende Haare. Mit seinen dunklen, grünen Augen das Mädchen für ein, zwei Herzschläge musternd, lächelte er schließlich freundlich zur Begrüssung und reichte ihr höflich seine Hand. "Ja, das tue ich." grinste er gutmütig und schüttelte sie herzlich dabei. "Felodin ist mein Name und ich werde heute hier auftreten." langsam löste er seinen Griff und schob sich einige der dunkelroten Haare aus Gesicht.

Überhaupt war - bis auf die Haut, die einen auffallend hellen, reinen Taint hatte - einiges an dem Spielmann dunkel. Haare, Augen und nicht zuletzt die rabenschwarze Kleidung, die einstmals wohl von sehr guter Qualität gewesen war, nun aber hier und da die kleinen aber nicht mehr zu übersehenden Spuren von langem Gebrauch aufwies. Sè schien sich aber bei näherer Betrachtung ein wenig getäuscht zu haben, vielleicht aufgrund der ausgestreckten Sitzhaltung. Felodin war nicht besonders groß. Vielleicht gerade einmal gutes Mittelmaß wenn man großzügig sein wollte. Nichts desto trotz umgab ihn eine schwer zu benennende Aura der etwas Besonderes anzuhafteten schien.

Den freien, sonnigen Platz neben sich mit einer einladenden Geste anbietend, lud er sie ein: "Möchtest du dich vielleicht zu mir setzen? Bis zum Abend ist es noch hin und die Sonne scheint. Es würde mich sehr freuen...

Brogar Tunnelheim

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« Antwort #26 am: 11.02.2020, 18:46:17 »
Brogar verschränkte die Arme. Der Runenschmied sah aus, als hätte er all die unschönen Erklärungen des Tieflings schon von vornherein geahnt oder doch damit gerechnet. Er schnaubte nur unwillig durch die Nase und brummte etwas in seinen Bart, gab aber keinen direkten Kommentar ab. Erst auf Sés Blick hin knurrte er: "Es wird sich ja wohl kaum vermeiden lassen, dort nachzuforschen. Hrmpf... Grotten und Eichen! Wahrscheinlich gibt es auf dem Weg dorthin wieder nicht eine Spur geordneter Pfade. Der Bartausfall über denjenigen, der das ganze vermaledeite Grünzeug und die Wildnis erfunden hat!" Trotz seiner harschen Worte meinte aber auch er: "Sei's drum, eine Lagebesprechung wäre sinnvoll. Ich werde kommen." Eigentlich gab es da ja noch jene vielversprechenden thaumaturgischen Konstellationen, die seiner Meinung nach nur noch einige Nächte intensiven Studiums bedurften, um sich zu wirkungsvollen antimagischen Mustern formalisieren zu lassen – aber er war ein Tunnelheim und wusste als solcher, was Pflichterfüllung bedeutete.

Also schob er seine Enttäuschung über die Zeit beiseite, die ihm so für seine Studien fehlen würde, und warf einen Blick aus dem Fenster. Indem er sich über den Bart strich, musterte er den auffälligen Schriftzug und murmelte: "Mmmhh... sieht nach einem illuso-evokatorischen Effekt aus, wie ihn Hammerstiel in seiner Arbeit über die Formulae zweiten Grades beschreibt. Oder war es gar nicht Hammerstiel..? Hrm... womöglich auch Blutaxt. Oder Felsheym der Jüngere... muss das mal eruieren." Sés begeisterte Worte beantwortete er nur mit einem kurzen: "Mh." Es sollte wohl eine Art zurückhaltender Bejahung bedeuten, denn er verabschiedete sich seinerseits mit einem kurzen Nicken und versprach im Gehen: "Sollten wir belastbare Fakten in Erfahrung bringen, geben wir sie an Euch weiter." Damit stapfte er davon, um sich so gut wie möglich auf die neuerliche Tour durch wegloses Chaos vorzubereiten, die ihm wohl bevorstand, Außerdem wollte er einige Dinge nachschlagen, ehe es Zeit wurde, zu Bolin aufzubrechen. Druidenzauber – ein in der akademischen Welt noch fast gänzlich unbeackertes Gebiet...

Sé Faoláin

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #27 am: 13.02.2020, 21:37:53 »
Sès freundliches Lächeln begann nun richtig zu strahlen. "Gerne." Sie setzte sich zu dem jungen Mann. "Woher kommst du? Bist du etwa ein großer Musiker? Oder ein Dichter vielleicht?" Die junge Druidin musterte den Mann und hielt nach einem Instrument Ausschau.

Den Großteil ihres Lebens hatte Sé in der Wildnis verbracht, mit einem Lehrmeister als einzigem sprechenden Gefährten, der ebenfalls ein Wesen der Natur war. Ein echtes Konzert zu erleben, von jemandem, der das Handwerk wahrlich verstand - das wäre einmalig! Eine kindliche Aufregung ergriff Besitz von der zarten Frau. "Bist du schon einmal hier in dieser Gegend gewesen?" Sé war ja selber noch nicht so lange in Klauenhafen, vielleicht war der Geschichtenerzähler ja früher im Ort aufgetreten.

Jykel

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #28 am: 14.02.2020, 20:14:22 »
Da es bis zum Abend wohl nichts mehr zu bereden gab, verabschiedete sich auch Jykel und verließ das Haus des Tieflings. Es war ohnehin an der Zeit, noch einmal nach seiner Arbeit zu sehen, die er in den letzten beiden Zehntagen doch etwas vernachlässigt hatte. Und wenn es tatsächlich so kam, dass er Klauenhafen mit den anderen nochmals verlassen würde, wollte er vorher noch einmal mit den anderen Helfern die nächsten Arbeiten besprechen und ein paar Anweisungen hinterlassen, damit die das Fehlen des Zwerges nicht zu plötzlich einstürzenden Neubauten führen würde.

Nachdem er nach dem Rechten gesehen hatte, ging er zu seinem eigenen Haus zurück, um ein paar Vorkehrungen für die kommende Reise zu treffen - wer konnte schon wissen, wie plötzlich die junge Sé womöglich aufbrechen wollen würde. Erst als er zufrieden war, dass er nichts Wichtiges vergessen hatte und bei Bedarf innerhalb weniger Minuten aufbruchsbereit sein würde, entspannte er und ging langsamen Schrittes zu Bolins Wirtshaus. Inzwischen war es bereits fast dunkel und er wollte dort ankommen, bevor die meisten Plätze schon belegt waren.[1]
 1. Schieb mich dann einfach dorthin, wenn der Moment passend ist.

Felodin

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Kapitel 2 - Langsames Siechtum
« Antwort #29 am: 14.02.2020, 21:51:12 »
"Weder noch. Und doch ein wenig von beidem." schmunzelte der Halbelf über die begeisterten Fragen der jungen Dame und zwinkerte ihr ein wenig neckend zu. Dann erzählte er ihr freudig in bunten Farben von einem Leben des Reisens, welches mit Auftritten und dargebotener Unterhaltung und einer guten Portion Vertrauen ins eigene Glück gelebt wurde.

Die ein oder andere leichte Übertreibung später, fragte der Geschichtenerzähler dafür im Gegenzug: "Möchtest du mir vielleicht nun ein wenig von dir erzählen? Bist du den von hier? Und wie ist Klauenhafen denn wenn man etwas länger verweilt?"

Und tatsächlich. Sè wusste so Einiges zu berichten. Sie offenbarte, dass der Ort, oder eher das Nest, oft langweilig und verschlafen wirkte, doch vor wenigen Wochen war es zu einem tödlichen Überfall auf ein nahes Gehöft gekommen und sie und eine mutige Truppe von Handverlesenen hatten sich aufgemacht mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Manche Dinge blieben unerwähnt, doch Felodins erprobtem Charme gelang es bald weitere Details aus dem hübschen Mädchen heraus zu bekommen, die insgesamt ein etwas verstörendes Bild zeichneten. Und so ließen die beiden dieses Thema auf sich beruhen.

Noch etwas mit der rehäugigen Sè flirtend, musste sich der Unterhalter aber am frühen Abend verabschieden. Die Vorstellung. Sie bedurfte noch ein wenig Vorbereitung.
« Letzte Änderung: 14.02.2020, 21:55:38 von Felodin »