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Autor Thema: Die sieben Steine  (Gelesen 14454 mal)

Beschreibung: Kapitel 02

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Cerebro

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Die sieben Steine
« Antwort #15 am: 12.02.2020, 20:55:04 »
Yalena erinnert sich an ihre erste Vision: X'uras Mord an einem ihr unbekannten Mann in hellen, feinen Gewändern. Es war jener Moment, in dem X'ura in den Besitz des edlen Dolches gelangte. Der Schauplatz der Szene war prunkvoll, mit kunstfertigen Mosaiken auf dem Boden - womöglich ein Tempel oder Palast, obgleich sich alles nur noch verschwommen und bruchstückhaft zusammensetzt. Sie hält es für möglich, vermutlich sogar wahrscheinlich, dass sich dies in der 'verbotenen Stadt' abgespielt hat und der Ermordete demnach wohl einer der Bergmenschen war. Ein gewöhnlicher, obgleich sehr hochgewachsener Mann mit kohlrabenschwarzer Haut...


Als Yalena die Unterstützung der Gruppe zusichert, kniet sich Batutu ungehemmt in den Matsch, legt seinen Stab zur Seite und erhebt die rechte Hand, wie zum Gruß. Dann führt er sie mit der Handfläche auf seine Brust, danach als geballte Faust und mit gesenktem Haupt an die Stirn. "Ihr habt große Dank", spricht er feierlich. "Bara gesagt, dass nicht töten Fremde, die zurückkommen, um Steine zu bringen. Bara weise und ich höre. Schicksal der Barana jetzt in eure Hand. Ich schwöre zu helfen - für Djaka - und zu helfen nach Hause zu bringen. Ich nicht weiß wie machen. Auch nicht, ob Tiku Freunde freilassen. Aber ich versuche, ich helfe. Bei meine Vater und den Ahnen meiner Sippe!" Den letzten Satz spricht er wie ein rezitiertes Gebet, dann erhebt er sich rüstig mit verdreckten Gliedern und stützt sich auf seinen Stab. "Ich müde, aber muss zu Dorf ohne Verzug. Nix gut, wenn wir werden gesehen. Tiku dann denken, dass wir schließen Pakt gegen ihn. Schnelle Füße finden weg zurück. Ihr ruhen aus, folgen Spur. Lassen Zeit für Vorsprung, verstecken Steine - denken an alles wir haben gesprochen! ... Große Mann wird werden schwächer, aber ihr kämpfen zusammen. Helfen zusammen! Ein Zweig brechen leicht, aber viele Zweige zusammen sind stark!" Er nickt, wie um das Gesagte zu untermauern. "Ich erzählen Tiku von große Vision und Reise in Dschungel auf Wort von Bara. Versuchen zu helfen, Ritual vorzubereiten. Gegen Ugar nix machen. Genießen Schutz von König, aber Djaka sicher, wenn Steine fort. Über Meer nur reisen mit große Boot von Fremdlinge. Kommen oft, für Handel mit Tiku - und um zu stehlen Lotus. Manchmal nehmen junge Djaka mit, die gelockt von Welt fern von Barana. Einzige Weg. Ich nicht wissen wann und wie, aber versuchen zu helfen. Schuld auf Leben, wenn brechen Fluch, geben Steine zurück an Wasserfall."

Er macht einen ersten Schritt um zu gehen. "Ahnen sein mit euch... Zeigen dass nicht alle Fremdlinge Diebe und Lügner." Abermals nickt der Schamane mit ernster Miene, dann stapft er davon. Der Djaka-Krieger erwartet ihn mehrere Meter abseits, am entferntesten Rand des Feuerscheins. Sofern keiner in der Gruppe die beiden davon abhält, verschwinden sie ebenso lautlos im Unterholz, wie sie zuvor gekommen sind...
« Letzte Änderung: 12.02.2020, 22:15:00 von Cerebro »

Kiran Arun

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Die sieben Steine
« Antwort #16 am: 13.02.2020, 10:16:05 »
Als die beiden Djaka wieder im Unterholz verschwinden, setzt sich nun auch Kiran ans Feuer und trinkt erst einmal einen kräftigen Schluck aus seinem Trinkschlauch, bevor er diesen an Yalena weiterreicht.
"Auch wenn ich seine Worte nicht verstanden habe, aber sein Verhalten machte den Anschein, als wäre er uns durchaus dankbar. Was denkt ihr? Können wir Ihm trauen?"

Während er schließlich auf die kleinen rauchigen Flammen starrt, spricht er gedämpft weiter.
"Und wo sollen wir die Steine verstecken? Ich würde sagen, wir vergraben Sie in der Nähe der Lotushöhlen und gehen dann weiter in Richtung des Dorfes. Sollte der Plan des Schamanen aufgehen, so können wir im Dorf unsere Kräfte sammeln und anschließend in den Lotushöhlen nach neuer Ausrüstung suchen, bevor wir in Richtung Berg aufbrechen. Oder verfolgen wir einen anderen Plan?"
« Letzte Änderung: 13.02.2020, 10:16:25 von Kiran Arun »

Yalena

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Die sieben Steine
« Antwort #17 am: 13.02.2020, 13:32:42 »
Richtig, einen der Bergmenschen hat sie indirekt in ihrer Vision gesehen. Sie wüsste zu gern, was es in dieser verbotenen Stadt alles zu holen gibt. Für ihre kleine Gruppe gibt es jedoch weitaus Wichtigeres. Zufrieden verfolgt Yalena Batutus feierliche Geste. Offenbar haben sie in dieser grünen Hölle nun doch einen Verbündeten, der noch dazu einigermaßen von ihnen beeindruckt ist. Sie müssen keinen Zauberer um seine Steine erleichtern und am Ende wird vielleicht sogar Tiku ein wenig einsichtiger. Selbst wenn nicht, irgendwie werden sie einen Weg finden. Nur Einar müssen sie dafür zuerst wieder auf die Beine bekommen. Sie nickt ihm nach seinen Worten abschließend mit einem matten Lächeln zu. Es scheint langsam besser für sie zu werden. Noch kann sie zwar nicht einschätzen, welche Knüppel ihnen noch entgegen geworfen werden...Aber solange sie diesen Schnecken nicht wieder begegnen muss, fühlt sie sich ein klein wenig entspannter.

Dankend nimmt sie Kirans Wasserschlauch entgegen, nachdem Batutu und sein Gefährte verschwunden sind. Sie trinkt ebenso einen Schluck, dann klärt sie die Männer auf.

"Mir scheint, Batutu ist nun von uns angetan...Was für ein Wandel. " Yalena streckt ihre Beine auf dem Bodgen aus und gibt Kiran sein Wasser zurück. Sein Vorschlag kommt ihr nicht schlecht vor. Nach kurzer Überlegung nickt sie schließlich.

"Machen wir es so. Wir brechen morgen früh auf, suchen uns einen geeigneten Punkt...danach kehren wir ins Dorf zurück, erstatten Tiku Bericht und stoßen alles Weitere an. " Die Rothaarige wirft Einar einen nachdenklichen Blick zu.

"Vielleicht sollte ich 'sie' in meine Steintasche legen. Ab jetzt sollten wir jeglichen bösen Überraschungen vorbeugen. Rein vorsichtshalber stellen wir heute Nacht eine Wache auf. Was deinen Zustand anbelangt...Ich bin zuversichtlich, dass Batutu dich heilen kann."

In ihrer Situation müssen sie optimistisch bleiben. Er wird wohl der Einzige sein, der Einar noch helfen kann...

 

Einar

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Die sieben Steine
« Antwort #18 am: 13.02.2020, 21:08:18 »
„Hoffen wirs. Sonst müsst ihr alleine losziehen. Das soll ja noch schlimmer werden.“ murrt Einar, der sich nicht auf diese Aussichten freut. „Aber ja, ruhen wir uns jetzt aus und gehen Morgen weiter. Das mit den Höhlen ist eine gute Idee, doch wir müssen aufpassen nicht vorher von herumstreunenden Djaka gefunden zu werden.“
Somit haben sie nun einen Plan. Bleibt abzuwarten wie gut dieser funktionieren wird und ob Tiku tatsächlich so habdelt wie Batutu dies vermutet. Vielleicht lässt er sie auch gleich hinrichten - aber anscheinend hat er keine eigenen Leute, die in der Lage wären ihm die Steine zu beschaffen. Mit vielen offenen Fragen im Kopf legt er sich schliesslich zur Ruhe.

Cerebro

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Die sieben Steine
« Antwort #19 am: 13.02.2020, 22:31:59 »
Als sie die letzten Worte zur Sache gewechselt und sich ihr weiteres Vorgehen zurechtgelegt haben, legen sich die drei mit einer abwechselnden Wache zur Ruhe. Der Dschungel lebt des Nachts ebenso wie des Tags, doch auch wenn es im Unterholz in ihrer Nähe bisweilen raschelt oder im Halbschlaf möglicherweise eingebildete, im Mondschein glimmende Augen auf ihnen ruhen, graut irgendwann der Morgen ohne besondere Zwischenfälle...

Sie machen sich abmarschbereit und brechen aufgrund fehlender Vorräte ohne Mahlzeit auf.[1] Die Nachtruhe hat zwar Erholung gebracht, aber nichts an ihrer allgemeinen Verfassung geändert.[2]
 1. Ich benötige Details zum konkreten Vorgehen und eingeschlagenem Weg.
 2. Keine aktive Heilungsrate, da körperlich aktiv.
« Letzte Änderung: 13.02.2020, 22:35:54 von Cerebro »

Kiran Arun

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Die sieben Steine
« Antwort #20 am: 14.02.2020, 14:41:00 »
Kiran bildet wieder die Speerspitze Ihrer Gruppe und folgt mit wachsamen Augen dem Weg in Richtung der Lotushöhlen.
Immer wieder dreht er sich dabei zu den anderen um und erkundigt sich nach deren Zustand um eventuell notwendige Verschnaufpausen einzulegen.
Wenn er sich die beiden so besieht, dann scheint er tatsächlich noch am besten weggekommen zu sein. Die Kleidung und Rüstungen der anderen sind weit entfernt von dem Begriff "tauglich" und auch wenn seine Kleidung mit vielerlei Löchern und Rissen gespickt ist, so bietet diese wenigstens noch einen gewissen Schutz. Und immerhin ist Kiran noch in dem Luxus mit intakten Schuhen durch den Dschungel laufen zu dürfen, im Gegensatz zu seinen Begleitern.
So ist sein Tempo absichtlich etwas gedämpft und er nutzt die Ruhepausen immer wieder um sich nach potentiellen Nahrungsquellen oder Gefahren umzusehen.

Cerebro

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Die sieben Steine
« Antwort #21 am: 15.02.2020, 12:16:55 »
Und so schlägt sich die Gruppe abermals durch den dichten, pfadlosen Dschungel. Die angesteuerten Lotushöhlen bedeuten einen gravierenden Umweg, sind durch die ausgedehnte Kluft in der Landschaft aber vergleichsweise einfach wiederzufinden und daher ein geeignetes Versteck für die Steine - selbst wenn der Ort scheinbar regelmäßig von Djaka beider Stämme frequentiert wird, was zu einem besonders sicheren Versteck drängen sollte. Doch zunächst müssen sie dort ankommen; etwas das in Anbetracht ihrer Verletzungen sowie Einars besonders schlechtem Zustand zusätzlich erschwert wird. Wie zu erwarten kommen sie nur schleppend voran. Was Batutu und sein Begleiter vermutlich in einem Tag ablaufen, kostet sie das Doppelt- oder Dreifache. Einar hält sich eisern auf den Beinen - irgendwie. Das ermattete Haar klebt ihm klatschnass auf der Stirn und der Schweiß läuft ihm in Strömen, während sein Mund dagegen ständig ausgetrocknet ist. Das Leben will unentwegt aus ihm heraussickern, aber er lässt es sich nicht so einfach entreißen und stapft wie ein Halbtoter stur weiter vorwärts - Fuß um Fuß.[1]

Drei Tage wandern sie so durch die Gegend und kein Tag bringt irgendwelche körperliche Erleichterung. Immerhin bleibt das Wetter mild und es gelingt Kiran und Yalena, unterwegs ausreichend Nahrung und Flüssigkeit aufzutreiben, so dass sie sich und dem schwächelndem Einar die ständig verbrauchte Energie zurückführen können.[2] Am Abend des dritten Tages erreichen sie endlich die lange Kluft, doch es ist bereits zu dunkel, um nach dem konkreten Eingang zu den Höhlen oder ein gutes Versteck für die Steine zu suchen. Sie schlagen wie üblich ein schlichtes Nachtlager auf und setzen eine rotierende Wache fest, die zuletzt meist nur noch aus Kiran und Yalena besteht.

Es graut der Morgen des vierten Tages, doch noch herrscht düsteres Zwielicht, während sich die Sonne weit jenseits der schattigen Baumkronen als roter Feuerball langsam über den Horizont erhebt. Am Vortag hatten sie sich nahe der tiefen Erdspalte zur Ruhe gelegt - in sicherem Abstand - und würden nun vielleicht noch eins, zwei Stunden Ruhe auskosten können, als die aktuell wachende Yalena plötzlich ein Rascheln im nahen Unterholz wahrnimmt. Wie täglich mittlerweile gewöhnt, ruht der Dschungel niemals, doch die Geräusche sind vehement und scheinen sich ihnen zu nähern. Einar und Kiran sind noch in Schlaf versunken...
 1. Würfelerfolg
 2. Würfelerfolg
« Letzte Änderung: 15.02.2020, 13:09:45 von Cerebro »

Yalena

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Die sieben Steine
« Antwort #22 am: 15.02.2020, 14:50:11 »
Letztendlich scheinen die Höhlen der beste Punkt für ihr Versteck zu sein. Die Khoranerin weiß zwar, dass hier Djaka hin und wieder anzutreffen sind. Aber wer sucht nach einem Versteck, von dem er nichts weiß? Sie müssen sich nur halbwegs geschickt anstellen. Yalena hat ihren Säbel vor sich liegen und beobachtet unruhig ihre Umgebung durch das Zwielicht. Nachdem sie mit Batutu gesprochen hat, glaubt sie zwar das Richtige zu tun - aber gleichzeitig fühlt sie sich seitdem verfolgt. So bald werden sie wohl keine Ruhe finden. Immerhin hat sich bis hierhin Einar trotzig auf den Beinen gehalten. Den Rest sollte er auch noch schaffen.

Neben den üblichen Geräuschen des Dschungels bemerkt sie irgendwann ein Rascheln. Es scheint näher zu komen. Ein wildes Tier?

Yalena hebt ihre Waffe auf und sieht sich mit verengten Augen um. Bei ihrem Glück ist es noch eine Raubkatze oder so etwas...Und ausgerechnet jetzt muss Einar schwächeln...

"Hey, aufstehen! Etwas kommt in unsere Richtung!" 


Kiran Arun

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Die sieben Steine
« Antwort #23 am: 17.02.2020, 11:13:19 »
Kiran befindet sich lediglich in einem leichten Dämmerzustand, als Yalenas Ruf erklingt und so kann er auch Ihre Worte erfassen, als sie diese von sich gibt. Rasch öffnet er die Augen und schießt dabei wie ein Pfeil nach oben. Hektisch blickt er sich um und versucht sich dabei den Schlaf aus den Augen zu reiben. Seine Hand geht dabei instinktiv zu seinem Bogen, der griffbereit auf dem Boden liegt. Die andere Hand schnappt sich einen Pfeil aus dem Köcher, während er sich nun vollends aufrichtet.
"Von wo?", ist alles was er auf Ihre Warnung erwidert.

Einar

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Die sieben Steine
« Antwort #24 am: 17.02.2020, 21:18:51 »
Nur langsam erwacht Einar ab der entstehenden Hektik. Er brummt etwas, ohne dabei wirkliche Worte zu benutzen und richtet sich mühsam auf. Das Gerede der anderen hat er zwar nicht verstanden, doch er sieht wie sie in Alarmbereitschaft sind - und greift zur Axt. Wurden sie von Djaka entdeckt? Um diese Zeit? Oder doch ein Tier? Hoffentlich kommen die anderen damit zurecht, denn er weiss gerade nicht ob er überhaupt rechtzeitig auf den Beinen stehen kann. Geschweige denn die Axt zu schwingen... Trotzdem versucht er ächzend auf die Beine zu kommen, um zu helfen. Und sei es nur als Ablenkung.

Cerebro

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Die sieben Steine
« Antwort #25 am: 18.02.2020, 18:54:49 »
Noch ehe Yalena auf Kirans Frage antworten kann, kommt zwischen den niedrig wachsenden Pflanzen und Sträuchern ein großer, chitiner Körper zum Vorschein, welcher sich mit seinen vielen Beinen in schnellen, hektisch wirkenden Schlangenlinien auf sie zubewegt. Der Leib wird vom dichten Blattwerk teilweise noch verdeckt und seine Geschwindigkeit macht es zusätzlich schwer, das Tier genauer zu studieren, doch es entpuppt sich rasch als übergroßer Hundertfüßer - mit rot-braun gepanzerten Körperplatten sowie gelb-orangen Beinen, die wie bewegliche Speere in Wellenbewegungen über den Boden wandern. Zwei Fühlerpaare - so lang wie Yalenas Arme - betasten einen Weg direkt auf die Gruppe zu. Das Biest hat beinahe die Breite eines kindlichen Torsos und ist viele Meter lang; zwei einschüchternde, klauenartige Mandibeln umrahmen die Mundöffnung mit ihren kleineren Maxillen, die Nahrung halten und einführen. Der Skolopender lässt sich nicht lange bitten, sondern scheint sich seine späte Beute für den frisch beginnenden Tag bereits ausgesucht zu haben...[1]
 1. Habe bereits auf Initiative gewürfelt - die Reihenfolge lautet: Kiran -> Hundertfüßer -> Einar -> Yalena
« Letzte Änderung: 18.02.2020, 22:06:27 von Cerebro »

Kiran Arun

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Die sieben Steine
« Antwort #26 am: 19.02.2020, 16:07:32 »
Was war das nur für eine verfluchte Insel? Zuerst die aggresiven Affen, dann die Riesenschnecken und die Blutegel und nun auch noch ein überdimensionaler Hunderfüßer. Kiran ist mit einem Schlag wieder hellwach, während er langsam den Pfeil nach hinten zieht und den Kopf zur Seite neigt um über den Pfeil hinweg sein Ziel anzuvisieren. Dabei versucht er den Abstand auf den Skolopender zu vergrößern und hält absichtlich Abstand zu dessen Kopf und den Schneidewerkzeugen. So bewegt er sich seitlich weg und begutachtet ganz genau den Körper des chitingepanzerten Ungetüms um eine mögliche Schwachstelle auszumachen.[1]

"Abstand halten. Vorallem vor den Klauen am Kopf!", warnt er seine Gefährten dabei.
 1. Erfolg auf Schwachstelle suchen. Ergebnis 13 oder 12 falls Bestienmeister herangezogen wird.
« Letzte Änderung: 19.02.2020, 16:10:33 von Kiran Arun »

Cerebro

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Die sieben Steine
« Antwort #27 am: 19.02.2020, 18:17:25 »
Kiran schüttelt den Schlaf sofort ab und kann sich ein ziemlich gutes Bild von dem Geschöpf machen, tut sich allerdings trotzdem schwer, eine klare Schwachstelle zu erkennen. Das Biest ist rundum gepanzert; Beine oder Körper anzugreifen dürfte wenig Erfolg versprechen - die vorderen Antennen sind vermutlich verletzlicher, werden aber die Kampfkraft des Hundertfüßers kaum beeinflussen und ihm bei Verlust auch nicht das Leben kosten. Am erfolgversprechendsten erscheinen ihm Augen und Mundpartie, sofern man es an den wuchtigen Mandibeln vorbei schafft. Ein frontaler Nahkampfangriff in Reichweite des Kopfes ist seiner Meinung nach extrem riskant, denn wenn das Biest erst einmal eine gewisse Menge seines Körpers mitsamt der Beine um ihn oder einen seiner Kameraden geschlungen hat, wird es kaum noch ein Entkommen geben. Als erfahrener Jäger und Tierkenner weiß er außerdem, dass Insekten dieser Art teilweise hochgiftig sowie eher nachtaktiv sind und bei Licht schnell das Weite suchen - womöglich ist also auch Feuer eine valide Option...

Der Skolopender ignoriert derweil Kirans defensives Zurückweichen und fixiert sich stattdessen auf die näherstehende Yalena, welche im Chaos der Ereignisse irgendwie nicht schnell genug vom Fleck gekommen ist. Kirans schlimmste Befürchtungen werden wahr, als die Bestie in rasendem Tempo über die Khoranerin herfällt, wie einen Baum ihren Körper erklimmt und sie durch seine pure Masse schnell auf den Boden zwingt. Nur Sekundenbruchteile darauf erfolgt der Biss: Das Insekt vergräbt seine Mandibeln in Yalenas rechter Schulter und lässt wie ein Kampfhund nicht mehr los, während es mit dem langen Leib immer mehr versucht, seine Beute zu völliger Bewegungslosigkeit zu zwingen. Yalena hat das Gefühl, zwei heiße Dolche in die Haut gerammt zu bekommen - direkt im Anschluss wird ein gewaltiger Druck ausgeübt, der ihr zumindest vom Gefühl her die Schulter zu brechen droht. Als wäre sie zwischen Hammer und Amboss gekommen, nur dass der Aufprall nicht abschmettert, sondern unentwegt auf sie einwirkt...[1]
 1. Angriff mit Doppel 6 (sorry) - Yalena nimmt 5 Lebensblut Schaden und landet damit auf 0 (bitte in den Regeln die Optionen nachschlagen.) Außerdem hat sie ihren Giftwiderstand nicht geschafft und bekommt damit ein -2 auf Angriff / Körperliches sowie nur 1 Aktion pro Runde. Zudem ist sie unterdrückt und muss mit Nachteilswürfel einen Wettstreit auf Körperkraft gewinnen, um sich (alleine) wieder zu befreien. (Tipp: Ohne Hilfe ist sie im Eimer - macht was!)
« Letzte Änderung: 19.02.2020, 19:21:33 von Cerebro »

Einar

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Die sieben Steine
« Antwort #28 am: 19.02.2020, 19:52:49 »
Auch wenn ihn die Lebensgeister langsam verlassen - sein Kampfgeist ist noch da! Endlich auf den Beinen und im Klaren darüber, was hier gerade vor sich geht, sieht er Yalena zu Boden gehen. Es kommt ihm vor, als würde sich die Zeit verlangsamen und die Temperatur dafür rasend schnell ansteigen. Wie Feuer, das durch seine Adern pumpt, spürt er die Wut aufbrausen. Wie von alleine setzen sich seine Füsse in Bewegung, die Axt hebt sich - sie wirkt so leicht wie schon lange nicht mehr - und saust mit dem Schwung seines ganzen Körpers auf das Insekt nieder, mitten auf den Schädel[1]. Wie durch Watte hört er sich selber „YALENA!“ schreien, als Metall auf Chitin trifft...
 1. Angriff mit Axt, Erfolg mit 10
Schaden: 8 + 6 = 14 (Einsatz von Schicksalspunkt für Kritischer Treffer -> Volltreffer)

Cerebro

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Die sieben Steine
« Antwort #29 am: 19.02.2020, 20:18:05 »
Nicht einmal Einar selbst kann erklären, woher er die Kraft für jenen kolossalen Hieb bezieht - womöglich strömt sein Gott trotz aller Flüche und Unglücke noch immer durch seine Adern und schenkt ihm nun die Macht, seine Kameraden zu beschützen. Die inzwischen nicht mehr ganz so scharfe, aber stets unglaublich wuchtige Klinge seiner Großaxt saust hernieder wie das Schwert eines Henkers. Der Chitinpanzer des Hundertfüßers hat die Härte eines Holzschildes, doch Einar schlägt mit einer Gewalt, die seine eigenen Muskeln schier zerreißen lässt. Sein Eisen fährt tief in den etwas weicheren Kopfbereich der Bestie und spaltet ihn beinahe in zwei - ja fast hätte er sogar noch Yalena verletzt, wäre er weniger erfahren und hätte mit vollkommen vernachlässigter Zielgenauigkeit agiert.

Der Hundertfüßer - das kümmerliche Insektengehirn zerteilt - ist sofort tot,[1] sein unverletzter Körper wirbelt in letzten Nervenzuckungen aber noch eine ganze Zeit lang wie eine wilde Peitsche umher. Zuerst missverstehen Kiran und besonders Einar die Situation vielleicht und malträtieren das bereits niedergestreckte Tier weiter mit Axt und Bogen, doch zuletzt ist der Sieg klar und Yalenas Zustand von höchster Priorität. Sie atmet, ist aber aktuell nicht bei Bewusstsein. Im Bereich ihrer nackten Schulter sind noch immer die großen Mandibeln verankert, die Einar und Kiran mit einer Mischung aus Kraft und Vorsicht zunächst aus ihr herausbekommen müssen. Gemeinsam wuchten sie den zerstörten Kopf des Skolopenders dann beiseite. Einar ist bereits wieder vollkommen außer Atem und schwitzt wie ein Wasserfall, doch sein mächtiger Schlag hat ihn - wenn auch nur für einen Moment - mit Adrenalin und Euphorie durchflutet.
 1. Das Vieh hatte 10 Lebensblut und (im Schnitt) Rüstung 2. Nicht schlecht, aber gegen diesen Monsterschlag nicht gut genug.
« Letzte Änderung: 19.02.2020, 22:07:00 von Cerebro »

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