Nach dem Erfolg mit den gefundenen Steinen suchen die drei kurz das Schlachtfeld ab, um verschossene Pfeile aufzusammeln. Wie zu erwarten, sind manche zerstört und andere unauffindbar, aber es finden sich genug, um den Zeitaufwand zu rechtfertigen.
[1]Yalena und Kiran verbringen den Rest des späten Nachmittags sowie angebrochenen Abends damit, sich in den umliegenden Ruinen nach einem geeigneten Nachtlager umzusehen. Der Bestienmeister übernimmt hierbei trotz seines angeschlagenen Zustands die Führung. Man merkt ihm die körperlichen Leiden zu jeder Minute an, auch wenn eine vorherige Untersuchung zum Glück keine schweren Brüche oder langfristigen Wunden ergeben hat - etwas das gleichermaßen auch für Einar Gültigkeit besitzt. Irgendwann einigen sich die zwei auf ein leicht zu sicherndes und noch halbwegs gut erhaltenes Gebäude in Sichtweite zur Gruft. Einar hat sich derweil an eine der Säulen gelehnt und versucht, seine Schmerzen und Erschöpfung mit etwas Schlaf auszukurieren. Der Versuch scheitert kläglich. Immer wenn er Ruhe zu finden glaubt, führen brennende Gedanken wieder zu Rastlosigkeit. Stimmen, die sich manchmal als seine eigenen, unruhigen Zweifel entpuppen, andere Male aber auch nicht so einfach zu definieren sind, verhindern seinen Schlaf, zudem blitzen immer wieder Bilder auf, die er am liebsten komplett vergessen würde. Für einen kurzen Augenblick hat er die Welt hinter der Welt erblickt. Oder war es eine Welt von vielen? Nichts ergibt einen klaren Sinn, er weiß nur, dass jenseits ihres Himmels Dinge existieren, die ihn wie ein kleines Kind erzittern lassen. Wann wird er diese Albträume endlich los?!
Als Kiran und Yalena zurückkehren, um Einar zu wecken, finden sie den Nordmann geschafft und übellaunig bereits wach. Er hat keinerlei Erholung gefunden und wirkt allgemein fahrig. Als der Abend langsam ausklingt, hocken die drei in ihrer Unterkunft - ein Feuer sorgt für Schutz und Wärme und keine Gefahr scheint sich ihnen aufzudrängen. Einar beschließt dennoch, Nachtwache zu halten. Trotz voranschreitender Erschöpfung hat er mit dem Thema Schlaf für heute abgeschlossen. Während sich Kiran und Yalena hinlegen, trabt er irgendwann nach draußen, um an der frischen Luft den nächtlichen Lauten des Dschungels zu lauschen. Ein etwa zu drei Vierteln voller Mond erhellt einen zumeist klaren Himmel und Einar weiß, dass die Mutter heute Nacht auch ihn gut sehen kann. Vielleicht ist sie bekümmert um ihn, vielleicht stolz, vermutlich jedoch teilnahmslos... Er weiß nicht, wie viele Stunden vergehen, in denen er matt und verdrießlich auf etwas innere Entspannung hofft, als von drinnen plötzlich schrille Schreie zu hören sind...
Käfer. Überall! Als Yalena erwacht, wuselt der gesamte Innenraum, abseits der unmittelbaren Nähe zum Feuer. Sie sind überall - in ihrer Kleidung, in den Haaren... Kiran ergeht es nicht anders. In ungebremster Eile stürmen beide aus dem Gebäude - ein verdutzter Einar schaut ihnen mit dunklen Ringen unter den Augen hinterher...
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