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Autor Thema: Die sieben Steine  (Gelesen 14505 mal)

Beschreibung: Kapitel 02

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Cerebro

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Die sieben Steine
« Antwort #450 am: 07.08.2020, 17:25:56 »
Das Knurren verstummt, aber es dauert für Kiran eine gefühlte Ewigkeit, bis sich noch etwas anderes tut. Der mächtige Kopf des Tieres neigt sich schräg nach unten, wippt dann zögerlich auf die andere Seite. Schließlich trottet das Ungetüm aus dem Schatten und Kiran bleibt für eine Sekunde das Herz stehen. Sie ist es! Das Fell leicht verfilzt, mit den Spuren von Kampf und Mühsal behaftet, doch sie ist es! Vorsichtig nähert sich der Warg dem hingeknieten Bhangari und beschnuppert ihn mit der dunklen, großen Schnauze. Als er am unteren Ende des Armes angelangt, kommt eine riesige, raue Zunge zum Vorschein, die behutsam Kirans Hand ableckt...

Kiran Arun

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Die sieben Steine
« Antwort #451 am: 07.08.2020, 18:06:44 »
Als Kiran schließlich Anisha erblickt spürt er, wie eine tonnenschwere Last von seinen Schultern fällt. Die ganze Anspannung der letzten Wochen löst sich in Sekundenbruchteilen auf und seine Augen füllen sich mit Tränenflüssigkeit. Als Ihre raue Zunge schließlich üben seine Hand leckt, ist er auch der Zeitpunkt gekommen, dass die Tränen der Freude lautlos seine Wangen hinab rinnen und in seinem Vollbart verschwinden.
"Ani", flüstert er ein weiteres Mal mit brüchiger Stimme und schlingt schließlich seine Arme um den Hals des Wargs.
« Letzte Änderung: 07.08.2020, 18:07:21 von Kiran Arun »

Cerebro

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Die sieben Steine
« Antwort #452 am: 07.08.2020, 19:55:58 »
Und so schreitet der Abend weiter voran. Als die beiden Männer in das Lager zurückkehren, ist es nahezu stockdunkel und Yalena womöglich in Sorge. Umso überraschender ist es dann, als sie Kirans Warg erblickt, der den Bhangari nun wieder begleitet. Anisha ist zerrupft und hat offenkundig vieles mitgemacht, ist aber grundsätzlich gesund und bei uneingeschränkter Stärke. Nach ihrer ausgiebigen Begrüßung ließ es sich Kiran nicht nehmen, seine Weggefährtin bestmöglich zu untersuchen. Wie schon beinahe vermutet, hat sie sich bei ihrer Flucht aus der Grube und durch das Holzgitter hindurch eine tiefe Wunde zugezogen, welche inzwischen krustig zugeheilt ist, aber noch nicht überstrapaziert werden sollte. Hier und da hat sie zudem Fell gelassen und einige Stich- und Bissverletzungen abbekommen - allein die Götter wissen, mit welchem Getier sie es im Dschungel hat aufnehmen müssen.

Der Tharagier grinst indes nicht minder über beide Ohren, als sein bhangarischer Kamerad, denn er kehrt mit prall gefüllten Trinkschläuchen zurück. Auf seinem Abstieg durch die Dunkelheit ist er auf den letzten Metern abgerutscht und ins tiefe Wasser gefallen, hat sich aber trotz starker Strömung retten können und es zuletzt wieder hinaufgeschafft. Er kann von einem reißenden Fluss in einem - wie es scheint - gewaltigen unterirdischem Tunnel berichten. Abseits von einigen schwach biolumineszenten Moosen hat er dort unten kaum die Hand vor Augen gesehen, aber allein die Geräuschkulisse war dermaßen mächtig, dass seine lauten Schreie aus den Fluten nicht einmal ansatzweise bis zu Kiran hinaufgedrungen sind, sondern sich stattdessen in den rauschenden Wassermassen verloren, deren Getöse von den Wänden widerhallte. Er hält es für nicht unwahrscheinlich, dass dieser Fluss nach Westen führt und sich schließlich als gigantischer Wasserfall von den Küstenklippen der Insel ins Meer ergießt. Natürlich ist dieser Weg aber nicht gangbar und nur zum Ertrinken gut. Wenn sie noch länger vor Ort bleiben und wieder Wasser benötigen, wissen sie jetzt einen geeigneten Ort, sollten sich das nächste Mal aber besser vorbereiten.

So ereignisreich der Tag auch war, so kurz und knapp fallen all die Berichte darüber aus, denn sowohl Kiran als auch Einar ist deutlich anzusehen, dass sie dringend Schlaf benötigen. Nachdem er sich so richtig sattgegessen (und auch Anisha etwas angeboten) hat, lehnt sich Kiran mit dicken Ringen unter den Augen, aber vermutlich so zufrieden wie lange nicht mehr, an seine Warg-Gefährtin und im wabernden Licht des leise knisternden Feuers sind die beiden rasch eingeschlafen.[1] Auch Einar haut sich den Magen voll[2] und legt sich dann zur Ruhe, obgleich mit der Frage, welche schrecklichen Bilder ihm in dieser Nacht durch den Kopf geistern werden. Schließlich übermannt ihn die Erschöpfung und er fällt in einen - wie er am Morgen ebenso überrascht wie dankbar feststellen wird - traumlosen Schlaf.[3]

Yalena hält nach ihrer Mahlzeit die Nachtwache - oder versucht es zumindest.[4] Nach den ersten paar Stunden fällt sie der Monotonie zum Opfer und schläft unbewusst ein. Sie erwacht als letzte und ihr ist somit sofort klar, dass ihre vernachlässigte Pflicht wohl kaum unbemerkt geblieben ist. So etwas kann sie in der falschen Nacht alle den Kopf kosten. Immerhin... in dieser Nacht ist alles gut gegangen...[5]
 1. Kiran hat am Morgen wieder volle Attributwerte.
 2. Einar verliert eine Einheit Proviant und ist damit auf 1.
 3. Würfelerfolg. Die Erschöpfung ist überwunden und Einar hat am Morgen wieder volle Attributwerte.
 4. Yalena verliert eine Einheit Proviant und ist damit auf 1.
 5. Gescheiterter Wurf auf Wachsamkeit.
« Letzte Änderung: 11.08.2020, 20:44:21 von Cerebro »

Einar

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Die sieben Steine
« Antwort #453 am: 11.08.2020, 20:14:33 »
Endlich mal ein angenehmes Erwachen. Sie sind allesamt ausgeruht, haben wieder Vorräte und Kiran ist auch wieder komplett. Was will man mehr? Selbst die Tatsache, dass Yalena anscheinend auf der Wache geschlafen hat, lässt er für den Moment ausser Acht.
Der einzige kleine Dämpfer ist, dass Einar feststellen muss, dass er inzwischen doch recht viel mit sich herumschleppt. Schweren Herzens lässt er also eine Streitaxt im Lager liegen, als er sein Hab und Gut zusammenpackt - bereit an diesem Tag etwas zu bewirken. „Wollen wir uns jetzt diese Gruft ansehen, oder was?“ scheucht er die anderen harsch auf, wie gewohnt aber von einem tiefen Lachen gefolgt.

Kiran Arun

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Die sieben Steine
« Antwort #454 am: 12.08.2020, 08:58:05 »
Als Kiran am Morgen wieder die Augen aufschlägt, stiehlt sich sogleich wieder ein schwaches Lächeln auf sein Gesicht. Er spürt die langsamen Atembewegungen von Anisha, mit der er noch immer direkten Körperkontakt hält und dies sorgt auch dafür, dass er befreit aufatmet und einen wohligen Seufzer erklingen lässt, als er sich ausgiebig streckt und die Schläfrigkeit aus seinen Knochen schüttelt.
Das erste Mal seit Wochen hat der Bestienbändiger nicht das Gefühl, dass diese Insel Ihnen nur Böses will und so nickt er Einar auch überschwänglich zu, als dieser vorschlägt die Gruft zu untersuchen. Den harschen Ton in Einars Stimme ignoriert er dabei gepflegt. Heute würde Ihm so schnell nichts die Laune trüben.
"Vielleicht finden wir dort ja Hinweise was es wirklich mit diesen Steinen auf sich hat und was für eine Hexerei auf dieser Insel so gespielt wird."

Während er die Worte von sich gibt, legt Kiran die abgezogenen Felle fein säuberlich neben Einars Streitaxt und macht sich sogleich daran die 2 Tonkrüge von seinem Gürtel zu binden, um diese dort ebenfalls abzustellen.
"Lasst uns den Ballast nachher holen. Wer weiß was wir dort drinnen finden."
« Letzte Änderung: 12.08.2020, 08:59:03 von Kiran Arun »

Yalena

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Die sieben Steine
« Antwort #455 am: 12.08.2020, 11:23:32 »
Die lange Fortbleiben der beiden Männer macht die Khoranerin in der Tat zunehmend nervös. Wohl zum ersten Mal sieht sie sich mit dem Gedanken konfrontiert was ihr wohl übrig bleibt falls sie durch irgend ein Unglück alleine verbleibt. Allem Optimismus zum Trotz sieht sie ihre Chancen eher bescheiden. Über kurz oder lang wird ihr die Insel zum Verhängnis werden. Als ihre Gefährten dann doch noch halbwegs unversehrt zurückkehren und sogar Anisha wiedergefunden haben, schiebt sie solche und ähnliche Überlegungen beiseite. Mehr Wasser als sie tragen können ist eine weitere gute Nachricht und so tritt sie ihre Nachtwache mit anfänglichem Elan an...Bis die Langeweile ihren Tribut fordert.

Am nächsten Morgen kehrt Yalena den Umstand diskret unter den Tisch. Immerhin ist nichts passiert, also ist eine Wache ohnehin nicht zwingend nötig gewesen.

"Gute Idee. Es wird sich hoffentlich lohnen." Yalena lässt ihr Wasser im Lager zurück. Ihren Proviant hat sie lieber bei sich. Auf dem Weg zum Kuppelgebäude bleibt nach wie vor die Frage wie sie dieses Tor öffnen.

"Um hineinzukommen wäre für mich das Naheliegenste die Steine in ihre Öffnungen zurückzulegen. Andere Zugänge gibt es nicht und bisher hat sich alles um diese Kiesel gedreht..." 

Cerebro

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Die sieben Steine
« Antwort #456 am: 12.08.2020, 12:31:15 »
Die drei nehmen noch ein knappes Frühstück ein,[1] lassen einige Kleinigkeiten ihrer Habe zurück und wandern dann zum verschlossenen Gebäude, welches sie nach wenigen Minuten Fußmarsch unbehelligt erreichen. Obwohl es zwischenzeitlich nicht geregnet hat, ist von den klumpigen Ascheresten des geflügelten Wächters bereits einiges abgetragen und verweht worden. Kaum etwas deutet noch auf ihren Kampf mit dem Wesen hin...

Anisha trabt ruhig neben Kiran, beschnuppert hier und da die Umgebung und wirft der mutmaßlichen Gruft mit aufgestellten Ohren dann einen langen Blick zu, ohne sich weiter zu nähern. Das steinerne Tor ist noch immer versperrt und die leeren Fassungen, die das prächtige Fries des Torbogens zieren, erwarten stumm, dass Yalena ihre Idee in die Tat umsetzt. Sie wird klettern müssen, um die Öffnungen zu erreichen und dort die Steine zu platzieren, doch sofern sie nicht wieder irgendein Geist attackiert, sollte dies spätestens mit Kirans und Einars Hilfe kein gefährliches Wagnis darstellen...[2]
 1. Nahrungswurf für den Tag. Kein Proviant wird reduziert
 2. Keine Probe erforderlich
« Letzte Änderung: 12.08.2020, 13:26:10 von Cerebro »

Yalena

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Die sieben Steine
« Antwort #457 am: 12.08.2020, 14:03:35 »
"Stellt euch darauf ein, dass das, was hinter diesem Tor lauert, gefährlich ist. Mein Geist wurde bereits attackiert als ich das Tor nur berührt habe." Teilt die Khoranerin ihren Gefährten noch mit und lässt sich den Beutel mit den Steinen geben ehe sie erneut mithilfe der beiden Männer die erste Distanz überbrückt und dann zu klettern beginnt. Nach und nach setzt sie die Steine der Reihe ein - in Reihenfolge der Farben eines Regenbogens. Während sie mit dem Einlegen beschäftigt ist, sucht sie nach einem sicheren Halt. Sie rechnet fast damit, dass "etwas" sie jeden Moment aus dem Gleichgewicht bringen könnte...
« Letzte Änderung: 12.08.2020, 16:29:05 von Yalena »

Kiran Arun

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Die sieben Steine
« Antwort #458 am: 12.08.2020, 14:25:44 »
Als Anisha die Ohren aufstellt und die Gruft beäugt, legt Kiran behutsam eine Hand auf den Kopf des Wargs und krault Ihr für einen kurzen Moment den Bereich hinter den Ohren.
Dann wendet er sich jedoch gleich daraufhin Yalena zu und zuckt kurz mit den Schultern während er die Handflächen dabei nach oben zeigen lässt und ein schiefes Lächeln aufsetzt.
"War auf dieser Insel denn schon irgendetwas ungefährlich? Wir werden es wohl herausfinden, gesetzt dem Fall das Einsetzen der Steine hat irgendeinen Effekt."

Als Yalena schließlich nach oben klettert, bleibt Kiran aufmerksam vor der Tür stehen, bereit seine Gefährtin jederzeit auffangen zu können.


Cerebro

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Die sieben Steine
« Antwort #459 am: 12.08.2020, 15:21:31 »
Yalena kommt der Tür diesmal nicht zu nahe, sondern hangelt sich an einer der Säulen nach oben, welche seitlich einen Rahmen zum Eingang bilden. Da die Verzierungen darauf nicht nur farblicher Natur sind, sondern auch kunstfertige Steinmetzarbeiten umfassen, findet sie zahlreiche Haltepunkte und kommt rasch voran. Wie einst X'ura und sein Bruder Baru klammert sie sich zuletzt an den oberen Fries, doch wo die beiden Djaka zu nächtlicher Stunde ringsum eine prächtige Stadt erblickten, ist Yalena von zerfallene Ruinen umgeben, die nur noch eine blasse Vorstellung von dem ermöglichen, was lange vergangen ist. Sie befindet sich nicht so weit oben wie zuvor auf der Säule des Wächters, entsprechend ist der Perspektivwechsel nichts Neues für sie - trotzdem vermag er auch dieses zweite Mal zu faszinierenden.

Die Steine in gewünschter Farbe aus dem Beutel zu kramen und dann in die Fassungen zu drücken erweist sich anschließend als ziemlich knifflig, denn Yalena hat für all dies nur eine freie Hand und muss stets auf ihre Balance sowie einen guten Halt achten.[1] Das Unterfangen zieht sich entsprechend in die Länge, doch wider ihre Erwartungen bringt sie keine Fremdeinwirkung aus dem Gleichgewicht. Als sie vier der sieben Regenbogensteine eingesetzt hat, geht unerwartet ein kurzes Rumoren durch das Gebäude; dann schiebt sich vor Einars und Kirans Augen die schwere Steinplatte zur Seite, welche den Weg hinein blockiert. Die Bewegung ist langsam, wie unter schwerer Anstrengung, und schickt leichte Vibrationen durch das Mauerwerk. Ohne Fenster oder Öffnungen, die das Innere erhellen könnten, gähnt ihnen eine tiefe Schwärze entgegen...[2]
 1. Würde theoretisch eine Probe rechtfertigen, aber Yalena ist geschickt, nichts hindert sie und sie könnte es bei Fehlschlag mit Kiran und Einar als "Sprungtuch" gefahrlos erneut versuchen - also lassen wir das. Sie Sache sollte trotzdem als entsprechend schwierig gesehen werden.
 2. Bitte kenntlich machen, ob auch die restlichen drei Steine eingefügt werden oder ob es Yalena bei den vier belässt.
« Letzte Änderung: 12.08.2020, 15:36:40 von Cerebro »

Yalena

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Die sieben Steine
« Antwort #460 am: 12.08.2020, 16:05:52 »
Yalena widmet der Aussicht nur einen kurzen Blick. Die Kletterei und insbesondere das Einsetzen erweist sich als fummelige Angelegenheit, aber die Diebin lässt sich dabei Zeit. Je leerer der Beutel wird, desto leichter fällt es ihr und so ist sie recht überrascht, dass sich das Tor vorzeitig öffnet. Wie durch Zauberhand wird es zur Seite geschoben so hält sie den Atem an, hält inne...Aber noch rührt sich aus seinem Inneren nichts. Sie haben es geschafft. Nur...Sollte sie den Rest auch noch platzieren? Es ist gut möglich, dass die Öffnung nach dem vierten Stein eine Falle ist.

"Ich lege jetzt einfach alle hinein. Hoffen wir, dass sich die Kammer nicht schließt sobald wir einen Fuß hineinsetzen..." Teilt sie ihren Gefährten mit, den letzten Teil weitaus leiser. Und so macht sie sich die Mühe, alle sieben Regenbogensteine vorerst zurück an ihren Platz zu setzen. Es könnte sinnlos sein, vielleicht rettet es sie aber auch...Das hier ist nicht ihr Gebiet und so kann sie sich nur auf ihre Intuition verlassen.

Cerebro

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Die sieben Steine
« Antwort #461 am: 12.08.2020, 16:34:44 »
In weiteren sich ziehenden Minuten der Anstrengung fügt Yalena auch die restlichen drei Steine ein. Als der letzte in seine Position schnappt, rumpelt und knirscht es aus dem Inneren ein zweites Mal - die äußere Tür bleibt unbewegt offen. Die Khoranerin macht sich nun wieder auf den Rückweg und kommt nach einem Sprung über den letzten Meter wieder sicher bei ihren Kameraden an.
« Letzte Änderung: 13.08.2020, 10:32:48 von Cerebro »

Kiran Arun

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Die sieben Steine
« Antwort #462 am: 13.08.2020, 10:43:34 »
Als sich Kiran sicher ist, dass Yalena den Abstieg ohne weiteres Risiko allein bewerkstelligen kann, geht er langsamen Schrittes ein wenig näher an den Eingang der Gruft. Für einen kurzen Moment schließt der Jäger die Augen um diese auf die bevorstehende Dunkelheit vorzubereiten und schielt anschließend mit zusammengekniffenen Lidern in die vor Ihm liegende Dunkelheit.[1] Seine rechte Hand hat er dabei um das Heft seines Jagddolches gelegt.

Noch bevor er etwas erkennen kann, kreisen seine Gedanken bereits um das weitere Vorgehen. Das Gebäude als solches ist nicht allzu groß. Sollte keine offensichtliche Treppe nach unten führen, so dürfte Yalenas Vorrat an Fackeln vermutlich ausreichen. Das zweite Knirschen und Rumpeln lassen jedoch etwas anderes vermuten. Dann wäre es durchaus sinnvoll, noch etwas Holz zu hacken und Baumharz für weitere Fackeln zu sammeln. Aber dies wird sich hoffentlich bald herausfinden lassen. Dennoch sollten Sie äußerst vorsichtig vorgehen und den Raum nur unter äußerster Vorsicht betreten. Yalenas Reaktion, als sie am gestrigen Tag die Tür berührt hat, manifestiert sich wieder in seinem Kopf. Hoffentlich ist diese Hexerei durch das einsetzen der Steine aber nun passé.
 1. Wurf auf Wachsamkeit mit Bonus Sechster Sinn für das Aufspüren von Fallen, Hinterhalten, o.ä.: 2 Erfolge

Cerebro

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Die sieben Steine
« Antwort #463 am: 13.08.2020, 11:52:07 »
Als Kiran in die Dunkelheit späht, kann er erste Details erkennen. Das von draußen einfallende Licht landet auf glatten, fein verarbeiteten Bodenfliesen, die neben einer dicken Schicht Staub keinerlei Schaden oder Zeichen der Abnutzung zeigen. An den seitlichen Wänden im Norden und Süden sind ansatzweise Teile großer Wandgemälde sichtbar, doch für einen genauen Blick müsste er eintreten und für ausreichend Licht sorgen. Ansonsten erscheint der eher kleine Raum leer - vermutlich nur eine Art Vorkammer - und endet im Osten nach wenigen Schritten an einer weiteren Toröffnung, die jedoch in Schatten gehüllt ist.

Als er sich für diesen ersten Blick dem Eingang nähert, überkommt ihn eine Gänsehaut. Sein Instinkt sagt ihm, dass hier noch immer etwas auf sie lauert, doch er kann keine offenkundigen Fallen entdecken. Sehr wohl wahrnehmbar ist allerdings die flüsternde Stimme, die sich plötzlich in seine Gedanken geschlichen hat. Sie ist ihm aus dem Schneckentempel bereits vertraut, obgleich noch immer nicht geheuer und scheint ihm irgendetwas mitteilen zu wollen. Vielleicht will sie ihm helfen? Kiran versucht seine Gedanken zu ordnen, doch was auch immer man ihm zu sagen versucht - die Worte sind ihm fremd und auch wenn er glaubt, die Lösung bereits aus der Vergangenheit zu kennen, verschließt sich ihm die letzte konkrete Erkenntnis...[1]
 1. Fehlschlag auf Erkenntnis
« Letzte Änderung: 13.08.2020, 12:32:25 von Cerebro »

Yalena

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Die sieben Steine
« Antwort #464 am: 13.08.2020, 13:02:32 »
Nachdem Yalena hinuntergeklettert ist, wandert sie zu ihren Gefährten und zieht vorsichtshalber bereits ihr Kurzschwert. Offenbar ist es doch richtig gewesen gleich alle Steine einzusetzen. Jetzt folgt nur der schwierigste Teil. Sie bereitet sich innerlich auf einen weiteren Überfall auf ihren Verstand vor. Eine richtige Vorbereitung gibt es wohl kaum, aber wenigstens ist sie dieses Mal darauf gefasst. Noch bevor sie die Anlage betritt, entzündet sie eine Fackel und bedeutet ihren Gefährten, hinter ihr zu bleiben. Danach sieht sie sich im Eingangsbereich um und wirft im Schein des Feuers einen Blick auf die Gemälde.

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