Poog versuchte mit aller Macht seinen Kopf oder wenigstens ein Auge durch das Holzgitter zu stecken um besser sehen zu können. Ob er wohl seine Kröte hinunterwerfen sollte um zu sehen, was passieren würde? Undenkbar. Dann wäre er ja nur mehr ein Schlecker - ganz ohne Kröte... Trotz seiner scharfen Augen und seines noch schärferen Verstandes, konnte der Priester nichts Eindeutiges erkennen. Kurz dachte er, etwas wäre dort unten vorbeigehuscht, aber es hätte auch eine Täuschung durch das unruhig einfallende Tageslicht sein können. Dort unten konnte er von hier nur leeren Raum erkennen. Seine feuerroten Augen wurden unangenehm von der Sonne geblendet, als er dann hinauf zum Krähennest sah. Wahrlich keine leichte Kletterpartie und schon gar nicht etwas, was man zu Ehren Zarongels hätte machen können. Blitzte da was am Rande der kleinen Holzplattform ganz oben an der Spitze? Mit einer Hand versuchte er die Augen vom groben Licht abzuschirmen. Wirklich zu erkennen war von hier aus trotzdem nichts.
Schufti besah sich die beiden Treppen nach unten. Auf beiden Seiten konnte er jeweils eine Türe sehen. die östliche schien schlicht, die westliche war mit verschiedenen Mustern geschmückt und war außerdem mit einem etwas kleineren bemalten Goblinschädel verziert, der da hing, als wäre es ein festlicher Türschmuck. Er ging ein paar Schritte darauf zu und legte die Hand behutsam gegen das grausliche Holz. Der listige Heldengoblin legte sich bäuchlings vor den Türspalt und starrte darunter hindurch in die Finsternis. Mit geübten Blick erkannte er, dass sich auf der anderen Seite ein schmaler Gang befand und die Türe weder durch eine Kette, noch einen Mechanismus oder gar eine Falle geschützt war. Er würde die Türe zum Bauch des Schiffes leicht öffnen können, wenn er das wirklich wollte.
Mogmorsch ging indes zielsicher die westliche Treppe nach oben in Richtung Heck, wo er zwei alte verrostete, aber massive Armbrüste sah. Beide waren nicht mehr einsatzfähig, mussten seinerzeit allerdings ordentliche Lecke gerissen haben. So leise wie möglich stellte er sich ans Steuer. Das alte Steuerrad war freilich zu groß für einen Goblin, ein Goblin hatte ja auch wirklich nichts zu suchen auf so einem seltsamen Gefährt....aber eine verlockende Idee war es schon. Der Krötenschlecker fasste das Rad und drehte es ein bisschen hin und her. Am liebsten hätte er ein paar laute, erfreulich derbe Sprüche hinausgerufen, doch auch in seiner Rolle als Kapitän vergaß er nicht, leise zu sein. Ein kaum merkliches Knirschen verursachte das Steuerrad zwar, aber bestimmt nichts, was Feinde anlocken würde. Hinter ihm befand sich eine alte Truhe. Das eiserne Schloss daran sah im Gegensatz neu aus und wies kaum Staub auf. Hier hatte unlängst jemand was herausgeholt. Mogmorsch schnüffelte daran...ein seltsamer Duft....fast wie....Würstchen? Getrocknetes Krötenfleisch? Es roch auf jeden Fall essbar.
Als der anführende Krötenschlecker das Schloss mit der rechten nahm und sich das Schlüsselloch genauer ansah, zuckte auf der anderen Seite des Schiffes, am östlichsten Ende nahe des Ankers ein einsames Ohr nach oben. Ein paar Meter daneben peitschte eine dunkelbraune Schwanzspitze einmal auf die Planken. Obgleich die Goblins untypischerweise leise vorgingen - und was sich noch an Deck befand mehr schlief als wachte - störte Mogmorschs beinahe lautlose Geste dennoch die Ruhe, die bis eben noch in der Luft gelegen hatte.