Poog warf einen besorgten Blick über die rechte Schulter. Ihr Schleicher stieß gerade eine ungewohnt laute Schimpftirade aus. Bei Zarongel! Ein Grinsen überkam ihn allerdings, als er Retas Ausdruck sah - gleich gäbe es ein ordentliches Goblingerangel! Aufregend! Was stellte sich Mogmorsch jetzt dazwischen...Spielverder...
Die Füße des kleinen Priesters kitzelten komisch. Was war das? Er blickte hinunter in den getrockneten Schlamm. Nichts. Misstrauisch beäugte er das Schiff vor ihm, während der Streit hinter ihm an Intensität und Lautstärke zunahm. Da! Da was es wieder ... ein kleines Erdbeben? Poog linste nach rechts zum Bug des Schiffes, dann nach links. Was war das da vorne? Dampf? Der Krötenschleckerheld sah auf halbe Höhe des Schiffes eine Dampffontäne hervorkommen. Dann war sie weg. Seine Augen zu schmalen Schlitzen gepresst, versuchte der Goblin etwas zu erkennen.
"Kst." Irgendetwas war doch da dr.... Wieder eine Fontäne des weißlichen Dampfes strömte um die Ecke am Heck. Poogs Welt stoppte für einen Moment, als er die dunkle Schnauze sah, die sich - wie in Zeitlupe - hinter dem morschen Holz hervorschob. Wieder ein Kitzeln unter den Füßen, als der Huf auf dem Boden stampfte.
Poog hüpfte einmal auf, ohne dass er es merkte, legte die Hand über den Mund und zeigte mit dem ausgestreckten Zeigefinger der Zweiten auf das Monster, dass sich immer weiter in sein Blickfeld bewegte.
"Kst! Kst! OY! Goblins!" Kaum wagte er es den Blick abzuwenden von dem garstigen Schauspiel, das sich ihm bot, doch riss er sich aus seiner Starre, zog sich weiter hinter den Busch zurück und blickte zu seinen Kollegen. Reta hatte die Hand erhoben, bereit Schufti an seinen Platz zu erinnern, Mogmorsch versuchte sich breit zu machen. Der orientierungsbegabte Krötenschlecker war so auch der erste, der Poogs Gesten wahrnahm und in die Richtung schaute, die ihm der Priester aus seinem Versteck heraus wies. Mogmorschs Ohren sanken auf seine Schultern und seine Augen wurden groß.
"TRAMPEL!" Die Goblins sahen das riesige Pferd, als es den muskulösen Körper beinahe vollends auf sie ausgerichtet hatte und es war wahrhaft schrecklich!
Das Vieh war groß, wie eine Goblinhütte. Der Schlamm war ungleichmäßig krätzig auf seinem schwarzen Fell getrocknet, so dass es wie ein verfluchtes Wesen aus den Tiefen des Sumpfes aussah. Die Hufe aber glänzten wie blanker Stahl im verbleibenden Sonnenlicht. Der weiße Dampf aus den Nüstern fauchte nun hörbar und die Augen....die AUGEN! Der alte Hengst sah die Quelle all diesen Lärmes. Ungeziefer in seinem Hof! Mit einer plötzlichen Geschwindikeit, die man ihm angesichts seines massigen Körpers nicht zugetraut hätte, stürmte Trampel auf die streitenden Goblins zu. Das scheußliche Ungeheuer machte einen Satz über den Zaun, galoppierte auf die Mitte der Gruppe zu und machte einen Satz direkt über Mogmorschs Kopf hinweg. Der geistesgegenwärtige Goblin rollte sich schnell auf die Seite, was ihm bestimmt das Leben rettete, denn Trampel schlug mit den hinteren Hufen auf genau dieser Höhe aus.
Der Hengst landete im Schlamm und wendete auf der Vorderhand, bereit wieder auf die drei Krötenschlecker loszustürmen. Er riss den schweren Kopf in die Höhe und schnaubte wütend.
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