Noch einige Stunden spekulieren die Mitglieder der gerechten Faust um was für eine Macht es sich handeln kann, welche Gulthias ins Unleben zurück geholt hat und ob diese Macht den Gefährten wohl entgegenstehen wird.
Die Spekulationen reichen von mächtigen Priestern eines vergessenen Kultes, über den Willen Ashardalons der sich von seiner angeblichen anderen Ebene der Existenz manifestierte, bis hin zu dem direkten Eingreifen eines bösen, das Untote liebenden, Gottes.
Doch es bleiben Spekulationen und worauf man sich einigen kann, ist das eine starke Macht Gulthias zurück gebracht hat und dies aus einem Grund. Die Gruppe ist sich einig, dass man sehr vorsichtig vorgehen sollte und dazu überhaupt nur bereit ist, da es ganz unumgänglich ist - denn sollte Ashardalon, der Prophezeiung Bertsindas nach, zurückkehren, so ist anzunehmen das die Folgen für die Region schlimmer sein werden als nach seinem ersten Erscheinen.
Thorald und Brottor beraten welche göttlichen Gaben sie von ihren Patronen erbeten. Sie reden von negativer Energie und Entzug der Lebenskraft, von Kontrolle des Geistes und Blute das einem ausgesaugt wird und werden sich recht schnell einig, was wohl notwendig ist um die gerechte Faust ausreichend zu schützen - zumindest gegen die Gefahren die ihnen bekannt sind.
Dann verlässt die Gruppe den Abgeschirmten Raum und begibt sich auf das kleine Fest das die Bewohner Steinheims und vor allem Brottors Sippe veranstalten um die Ankunft der Helden zu feiern.
Auch wenn das Fest in kleinerem Rahmen ist als das letzte, so wird ausgelassen gefeiert und jeder ist sehr fröhlich. Die Kinder wollen, bis es so spät ist das sie zu Bett müssen, immer mehr Geschichten hören von den unglaublichen Erlebnissen der Abenteurer. Thorald wird hin und wieder von einem Kind angestupst, eine Art Mutprobe so scheint es - denn immer wenn der Finger des Kindes mehr als einen Zentimeter im Körper des Priesters verschwunden ist, wird der Finger schnell wieder weggezogen und das Kind haut ab so schnell es seine Beine tragen.
Es ist schon spät am Abend als Unruhe durch die versammelten geht. Fremde nähern sich dem Dorf und auf Fremde ist man in Steinheim nicht gut zu sprechen.
Doch dann stellt sich heraus dass es sich weder um Orks noch um sonstige Störenfriede handelt. Die Menschen weisen sich als Abgesandte von Dyron de Bruskil aus, mit Nachricht der Kirchen des Heironeous, des Tyr und des Pelor.
Der Sprecher der Abgesandten stellt sich als Andarrial Smythe vor. Er sieht sehr alt aus, sein Haar und sein Bart sind bereits weiß und sein Gesicht zeigt viele vom Leben gezogene Furchen. Doch macht er für sein alter einen zähen Eindruck und auch scheint ihn die Reise zu Pferd nicht sonderlich geschwächt zu haben.
"Seid gegrüßt werte Versammelte, mein Name ist Andarrial Smythe, Paladin im Namen des Heironeous." Kurz stellen sich auch die anderen Abgesandten vor. Es handelt sich um einen Schriftgelehrten der Kirche des Tyr um einen Priester des Pelor und um einen Verwalter der Kirche Heironeous.
"Wir sind gesandt worden von unseren Kirchen, da die Gruppe die sich die gerechte Faust nennt verdient gemacht hat und die Gunst der hier vertretenen Kirchen gewonnen hat. Wir sind aber hauptsächlich hier, nicht wegen der Dinge die hinter euch liegen, sondern wegen dem was vor euch liegt. Ihr zieht aus gegen einen Gegner den die Kirchen kennen und gegen den sie schon einmal siegreich waren - auch wenn wir zugeben müssen, dass der wahre Sieg damals von den Druiden des Zirkels erreicht wurde und nicht von uns.
Wir haben Relikte bei uns die von unseren Kirchen verwaltet werden und die wir euch als Hilfe für eure Aufgaben sowie als Zeichen unserer Anerkennung überreichen wollen."
Andarrial zieht plötzlich ein Langschwert blank, mit einer Geschwindigkeit und einer Geschicklichkeit welche sein Äußeres lügen straft. Die Klinge ist von makelloser Schönheit und Perfektion. Auf der Flachen Seite ist ein stilisierter Blitz eingeätzt, der dem Blitz des Heironeoussymbols gleich sieht.
"Dies ist Gewitterklinge!" ruft der Paladin voller Ehrfurcht aus und dann folgt ein Befehlswort das er in die dunkle Nacht ruft "Sveargith!" und um die Klinge schießen unzählige Blitzte die zuckend von der blanken Klinge reflektiert werden und den Reiter und sein Pferd in unwirkliche Schatten hüllen.
Andarrail steigt von seinem Pferd und geht einige Schritte auf Brottor zu, der seinen Blick kaum von dem edlen Schwert abwenden kann.
"Ich habe gehört das ihr den alten Traditionen folgt und das Langschwert zu ehren der gerechten Götter Tyr und Heironeous in der linken Hand führt?
Ich denke es wird Zeit das ich Gewitterklinge abgebe. Normalerweise würde ich sagen es wird Zeit sie einem jüngeren Mann zu überlassen..." kurz muss der stolze Krieger schmunzeln "In diesem Fall würde ich sagen, ich überreiche Gewitterklinge einem Mann in dem noch mehr Leben steckt als in mir.
Brottor Rumnaheim, die Klinge wurde einst dem Frevler Gulthias abgenommen und seit dem von der Kirche Heironeous verwaltet. Zum Zeichen dass nun gerechte Hände diese Klinge führen, wurde der Blitz unseres Patrons in die Schneide eingeätzt.
Haltet es in Ehren und wenn eure Zeit gekommen ist übergebt sie einem würdigen Streiter für das Gerechte!"
Wärend alle noch wie gebannt auf Gewitterklinge schauen tritt der Schriftgelehrte hervor.
"Welcher von euch ist der, den man Amalaric Wamek nennt?"
fragt er schüchtern und mit heller Stimme.
Als Amalaric vortritt fährt der Schriftgelehrte verlegen fort. "Was ich für euch habe sieht bei weitem nicht so beeindruckend aus wie das Schwert des Paladins Andarrial, doch werdet ihr wissen das es oft die unscheinbaren Dinge sind die von größtem Nutzen sind.
Ich habe hier dieses Büchlein für euch." Er holt ein in schwarzes Leder eingebundenes Buch hervor. Es sieht mehr aus wie ein Heft so dünn ist es. Die in Platin gravierte Zeichnung eines Halbmondes der selbst in der Dunkelheit zu erkennen ist lässt jedoch erahnen das dieses Heft mehr ist als sein Schein.
"Diese Buch nennen wir Mondscheinerinnerung. Es ist für einen Magier oder einen Schriftgelehrten von unschätzbarem Wert. Jedes Buch das sich in eurem Besitz befindet und dessen Seiten ihr bereits studiert habt, geht mit der Zeit eine Verbindung ein mit diesem Buch. Solange wie ihr es bei euch habt wird die Verbindung bestehen bleiben, unabhängig von der entfehrnung die zwischen euren Büchern und euch liegt. Selbst Ebenenreisende haben Mondscheinerinnerung schon benutzt. Ihr müsst nur an das entsprechende Kapitel denken oder an den entsprechenden Spruch den ihr nieder geschrieben oder gelesen habt wenn ihr Mondscheinerinnerung aufschlagt. Dann werden genau diese Zeilen in dem Buch auftauchen und zwar in der Schrift in der es in den Büchern die ihr in eurem Zuhause stehen habt geschrieben ist. Ihr könnt eure morgendlichen Vorbereitungen also allein aus diesem dünnen Buch bewerkstelligen."
Erfreut sieht der Schriftgelehrte die Überraschung in Amalarics Gesicht, und selbstsicherer fährt er fort.
"Doch es gibt auch einen Grund für den Namen diese Buches. Zum einen leuchten die Schriftzeichen auch im schwachen Licht - also z.B. im Mondlicht, so dass ihr sie auch in solch ungünstigen Bedingungen lesen könnt. Zum anderen erlaubt euch das Buch einmal im Zyklus des Mondes eine beliebige magische Formel welche sich in einem eurer Zauberbücher befindet aus Mondscheinerinnerung abzusprechen, wie von einer Schriftrolle.
Dieser Gegenstand wird von meiner Kirche verwaltet schon seit langer Zeit und er wird ihn Ihren Besitz zurückkehren wenn ihr euren Kampf für das Gerechte abgeschlossen habt – was hoffentlich noch viele Jahre dauern wird.
Ich hoffe dieses Geschenk wird euch hilfreich sein."
Nach diesen Worten tritt der Gesandte der Kirche des Pelor hervor und geht auf Thorald zu, den er bereits erkannt hat.
"Ihr müßt der Wanderpriester Thorald sein.
Die Kirche des Pelor ist euch ..." dabei zeigt er in die Runde der gerechten Faust "... dankbar, dass ihr einem unserer edelsten Streiter den Frieden geschenkt habt. Wir haben von der Krankheit gehört welche einen eurer Mitstreiter zeichnet. Wir sind der Meinung dass diese Zeichnung, weswegen man euch Thorald auch den Gezeichneten nennt, in Wirklichkeit eine Gabe ist und das einzige was wir euch in eurem Kampf beisteuern können ist etwas das eure Gabe unterstützt. Ich habe euch hier die Stiefel von Dydd. In diesen Stiefeln hat sich der mächtige Streiter der Natur in eine Wilde Bestie verwandelt und dem Drachen Ashardalon sein Herz entrissen.
Diese Stiefel ermöglichen euch schneller zu Wandern als ihr das je für möglich gehalten habt. Zudem ermöglichen sie euch auch überall zu wandern. Ihr könnt Wände hinauf oder hinunter wandern oder auf jeder sonstigen Oberfläche solange sie nur fest ist laufen.
Diese Stiefel werden sich jeder eurer Formen anpassen die ihr annehmt - zumindest vermuten wir das, denn sie haben sich jeder Form angepasst die Dydd angenommen hat und er soll sich in Tiere und Elementare verwandelt haben die zur Fortbewegung Dinge nutzten, welche mit Füßen nichts mehr gemein haben.
Mit diesen Stiefeln sprang Dydd in seiner tierischen Form am Drachen Ashardalon selbst empor bis zu seiner Brust. Er stand auf der Brust des riesigen Drachen und ließ seine bestialischen Klauen in dessen Brust fahren. So überliefern es die Legenden.
Ich hoffe dieses Geschenk wird euch von Nutzen sein."
Andarrial tritt neben den Priester und spricht erneut zu der Gruppe "Es tut mir leid das wir euch so spät noch überfallen, doch waren wir Steinheim schon so nahe das wir eine Rast für nutzlos hielten. Außerdem hatten wir Angst das wir zu spät kommen würden, den der Ruf Brottors erreichte seinen Herren in der Kirche des Tyr wohl zeitgleich mit den Mitstreitern des werten Zwerges. Uns war klar, dass wir wohl langsamer sein werden als die erstaunlichen Mitglieder der gerechten Faust. Wir denken dass euch diese Gegenstände von Nutzen sein werden und sollte es nur so sein weil es Gulthias äußerst reizen wird wenn er von seiner eigenen Waffe angegriffen wird und einer seiner Angreifer die Stiefel trägt die einst dem gehörten der seinen Gott vernichtet hat!"
Die Gesandten verneigen sich vor den Anwesenden und dann fährt Andarrial fort "Ich hoffe auch das wir noch nicht zu spät sind um kräftig mit zu feiern!"
Ein Lächeln ist bei diesen Worten auf den Lippen des Paladins zu sehen, welches so frisch und jugendlich wirkt dass wieder kaum zu glauben ist, dass es zu einem weißhaarigen Mann gehört.