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Autor Thema: Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens  (Gelesen 39732 mal)

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Xiam

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Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens
« am: 18.08.2005, 20:05:28 »
 Wir schreiben das Jahr 1373 DR...

Nach einem kühlen, feuchten Sommer und einem kurzen Herbst hat der Winter dieses Jahr früh Einzug gehalten in den Silbermarken. Auf den Feldern vergammelte das Getreide an den Ähren, noch bevor es auch nur ansatzweise erntereif gewesen wäre. Ausgiebige Regenfälle haben die letzten Monate über die Wege und Pässe in schwer passierbare Schlammfallen verwandelt. Lediglich der Silverymoon Pass zwischen Silbrigmond und Sundabar wird mühsam von den Rittern in Silber frei gehalten.
Die ersten Dörfer, die die Missernten besonders schwer erwischt haben, verkommen bereits zu gespenstischen Ortschaften, weil die Bevölkerung in die größeren Städte gezogen ist. Hunger und Angst vor den marodierenden Orkbanden, die sicherlich schon bald aus den Bergen über die Siedlungen in den Ebenen und Tälern herfallen werden, getrieben vom rauen Klima dieser Tage, veranlassen die Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und ihr Glück dort zu suchen, wo sie sich ein besserer Leben versprechen.
Silbrigmond war nicht mehr wieder zu erkennen. Regentin Alustriel hat vor einigen Wochen ob der Massen kapituliert und den Notstand über die Stadt verhängt. Zu sehr schmerzte es ihr Herz, die vielen heimatlosen und bettelarmen Menschen, Halblinge, Gnome und andere vor den Toren der Stadt zu erblicken, als dass sie ihnen ihre Hilfe hätte versagen können. Und so scheint das Juwel des Nordens buchstäblich aus allen Nähten zu bersten. Überall, wo es auch nur ein wenig Platz gab, wurden Lager aufgeschlagen und Notunterkünfte eingerichtet, damit auch die Ärmsten der Armen eine Bleibe haben und nicht den beißenden Elementen ausgeliefert sind.

Auch euch hat es, wenn auch aus anderen, verschiedensten Gründen, nach Silbrigmond verschlagen.

Xiam

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Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens
« Antwort #1 am: 18.08.2005, 20:19:54 »
 Dichte Wolken hingen schon den ganzen Tag über am Himmel und ließen beständig feines, weißes Pulver auf die Häuser und Straßen der Stadt rieseln. Auf den Straßen hat sich der Schnee längst in wässrigen, braunen Schlamm verwandelt, doch dort, wo er auf Dächern und Bäumen zu liegen kommt, lässt er eine bizarre fast romantische Stimmung entstehen.
Nun, auch ein romantischer Anblick wird nicht deinen Magen füllen. Die Enge in der Stadt ist fast nicht zum aushalten. Alle Gasthäuser sind hoffnungslos überfüllt. Gerne würdest du mal wieder deinen abendlichen Eintopf (etwas anderes hast du schon seit Tagen in keinem Wirtshaus mehr bekommen können) im Sitzen an einem gemütlichen Feuer einnehmen. Langsam scheinen die Vorräte tatsächlich knapp zu werden. Gestern noch hast du in einr Taverne mitangehört, wie ein Beamter der Stadt (zumindest hieltst du ihn seiner Kleidung nach dafür) hinter vorgehaltener Hand gesagt hat, dass die Lagerhäuser bedenklich leer seien und es noch ein „böses Ende“ nehmen würde, wenn nicht bald mal wieder eine Karawane mit Lebensmitteln über den Pass kommen würde.

Als du so über den Markt schlenderst, bedacht darauf immer eine Hand an deinem Goldbeutel zu haben, reißen dich eine laute Stimme aus deinen Gedanken. Vor einem der Anschlagblätter haben sich einige Leute, scheinbar um einen Ausrufer herum, versammelt und lauschen der Ansprache, die dieser dort hält.

Alcarin

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Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens
« Antwort #2 am: 18.08.2005, 20:38:05 »
 'Hmmm......ich muss schnellstens irgendetwas zu essen auftreiben!
Die Nächte sind zu kalt um sie weiterhin draußen zu verbringen.......vielleicht finde ich in einem der leer stehenden Lagerhäuser einen trockenen und wenigstens halbwegs warmen Schlafplatz.'
denkt sich Alcarin, als er mit hochgezogenem Kragen seines schwarzen Mantels durch die verschneiten Gassen Silbrigmond's durch den sich bildenden Matsch läuft.

Und wieder ein kalter Tag und keine Bleibe!.... sagt Alcarin etwas leiser und seufzt....

Als die Gasse sich dem Ende neigt, wird es wieder heller und Alcarin zieht es nun vor seinen Mantel komplett zu schließen, um zu verhindern, dass der Schnee in seinen Kragen rutscht. Unauffällig bewegt er sich mit schnellen Schritten und einer Hand in der Manteltasche auf den Marktplatz zu.....

Darauf bedacht von den Händlern nicht die ganze Zeit gesehen und angesprochen zu werden, schlängelt er sich durch die Mengen und bleibt schließlich in ein paar Metern Entfernung vor einem Anschlag stehen, um den sich eine Menschentraube gebildet hat und aufgeregt durcheinander spricht. Alcarin tritt näher heran, um zu verstehen über was gesprochen wird.....

 

Xiam

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Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens
« Antwort #3 am: 18.08.2005, 20:38:41 »
 Die Menge umsteht in einem Halbkreis einen glatzköpfigen, etwas untersetzten Mann, der in einen teuren Pelzmantel gehüllt ist. In diesem Moment beginnt er mit lauter, fester Stimme einen Ausruf von einem Pergament abzulesen.

„Höret höret, was ich euch zu sagen habe,

Unsere ehrenwerte Regentin, High Lady Alustriel von Silbrigmond, Hüterin und Bewahrerin des Juwels des Nordens, lässt folgendes verkünden:
In den schweren Tagen dieser Zeit, in der wir, die Bürgerinnen und Bürger von Silbrigmond enger zusammengerückt sind, um unseren Gästen, Menschen und anderen, denen es nicht so gut geht wie uns selbst, Schutz und Hilfe zu gewähren und diese schwere Zeit gemeinsam mit ihnen zu überstehen.
Doch nun, ehrenwerte Bürger Silbrigmonds und werte Gäste unserer glanzvollen Stadt, brauchen wir selber die Hilfe kühner Abenteurer, um in dieser wahrhaft dunklen Zeit nicht unter zu gehen.
Jedweder, der sich berufen fühlt für die Ehre, aber auch für klingende Münze, sein Schwert, seine Axt, seinen Bogen aber auch seine Zauberkraft oder andere Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen, sei gebeten morgen bei Tagesanbruch in der Ratshalle des Star Courts zu erscheinen.“


Die meisten der Umstehenden, größtenteil Bauern oder einfache Handwerker, haben bereits bei den Worten „Schwert“ und „Zauberkraft“ resigniert den Kopf hängen lassen oder sind enttäuscht von dannen gezogen.
Der Herold jedoch schickt sich in diesem Moment an, die Schriftrolle, die er soeben verlesen hatte, an das Anschlagbrett zu schlagen.

Alcarin

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Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens
« Antwort #4 am: 18.08.2005, 20:44:26 »
 Alcarin tritt neben den teuer gekleideten Mann und beginnt mit ihm zu sprechen, jedoch so, dass die Bewegungen seines Mundes von seinem Mantelkragen verdeckt werden und sein Blick nochmals die angeschlagene Pergamentrolle überfliegen....

Hmmm......hört sich interessant an! Könnt ihr mir näheres dazu sagen, als das, was hier niedergeschrieben ist?!
dabei bleiben seine Augen auf dem Schriftstück....

Xiam

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Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens
« Antwort #5 am: 18.08.2005, 20:51:33 »
 Der Mann zuckt zusammen als du ihn so unerwartet plötzlich von hinten anspricht und lässt fast einen der Kufpernägel fallen, mit denen er das Pergament zu befestigen versucht.
Er dreht sich um und mustert dich ganz kurz mit flinken Augen.

Tut mir leid, aber da könnte ich selber nur Vermutungen anstellen.

Ein Überfliegen des Pergamentes lässt dich feststellen, dass die Rede des Mannes wortgetreu niedergeschrieben zu sein scheint.

Alcarin

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Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens
« Antwort #6 am: 18.08.2005, 20:56:21 »
 Ihr wisst wirklich nichts?!

Er wartet noch einen kurzen Moment, lässt dann aber von dem Mann ab, als er merkt dass der anscheinend reiche Mann wirklich keine Informationen darüber hat.
Gut, trotzdem danke!
Dann dreht er sich wortlos um und steuert einen nahegelegenen Marktstand an, um sich nach einer neuen Pfeife und ein wenig Pfeifenkraut um zusehen.

'Nun, das hört sich doch nach einer Aufgabe für mich an.....und vielleicht bekommt man da wieder eine warme Mahlzeit!' denkt der Mönch sich.

Nebenbei hat er den reichen Mann immer mit einem Auge im Blick....

Xiam

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Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens
« Antwort #7 am: 18.08.2005, 21:03:18 »
 Der Herold ist inzwischen wieder dazu übergegangen umständlich das Pergament am Brett zu befestigen. Als er dies nach einigen Minuten geschafft hat betrachtet er kurz sein Werk, dann sammelt er einen lederne Röhre, scheinbar eine Art Schriftrollenbehälter, vom Boden auf, dreht sich um und stapft, den größten Pfützen ausweichend, in Richtung Regierungsviertel davon.

Mip

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Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens
« Antwort #8 am: 18.08.2005, 21:04:44 »
 'So ein Mist.'

Voller Verdruß schaut Mip nach oben und quittiert den stetigen Schneefall mit einem mißbilligenden Blick.

Aua! Passt doch auf! Wütend schaut der kleine Halbling dem Mann hinterher, der ihm soeben kräftig auf den Fuß getreten hat. Habt ihr keine Augen im Kopf?

'Ich fasse es nicht, sprichwörtlich vom Regen in die Traufe. Zuviele Leute für jemanden wie mich und ein Plätzchen an einem warmen Herdfeuer wird auch gegen klingende Münze schwer aufzutreiben sein.'

Mit einem prüfenden Blick auf den Inhalt seines Rucksacks, schüttelt Mip seinen Kopf. 'Reicht noch für ein paar Tage, reicht noch, aber die eine oder andere Kleingkeit wäre schon noch schön.'

Gedankenabwesend reibt er sich den kleinen Bauch. 'Hm, ein paar Kekse wären nicht schlecht und frischer Kuchen, ohja.'

Dann dringen laute Rufe an seine aufmerksamen Ohren und er erkennt in einiger Entfernung eine Menschenmenge. Er spürt das Jucken in seinen Fingern, die dichtgedrängten Leiber, ein lohnendes Ziel...

'Aber nicht jetzt, es ist zu kalt.' Mal schauen, was es dort vorne schönes gibt.

Gemächlich nähert sich der Halbling dem Marktplatz und studiert, nachdem sich die Menge aufgelöst hat, das Schreiben.

Seoman

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Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens
« Antwort #9 am: 18.08.2005, 21:08:55 »
 Araevin Del Argor

Schon Tage und Nächte lang stapfte ich durch die Stadt und versuchte meine Erkenntnisse über die Stadt zu erweitern. Jedoch habe ich bis heute keine weiteren Erkenntnisse über das Schutzschild gewonnen, welcher die Stadt umgibt. Auch haben meine Nachforschungen in den großen Bibliotheken von Silbrigmond. Schon seit Zehntagen fielen mir die immer größeren Menschenmassen auf die nach Silbrigmond strömten und die zahllosen Straßen teilweise unpassierbar machten.

'Dieses Menschenpak hat wohl keine Vorkehrung für diesen Winter getroffen, ihre Stadt mit einem Schutzschild schützen können, aber bei dem Willen der Natur versagen. Zum Glück habe ich meinen Ring' denke ich lächelnd als plötzlich eine Laute Menschenstimme mich aus den Gedanken reißt. Anscheinend war ich auf den Marktplatz gelangt ohne dies geplant zu haben.

Vor mir sehe ich eine Menschenmasse, welche sich anscheinend um den Ausrufer. Um der Langeweile dieser Wintertage zu entfliehen begebe ich mich zu der Menschenmasse und ziehe mir die Kapuze meines Grünen Wintermantels, auf meinem Rücken erkennt man einige Elfische Zeichen und auf der Rückseite sind zwei rote Schnüre befestigt, welche sanft im Winter flattern, tiefer ins Gesicht.

Ich versuche möglichst viel von der Ansprache des Ausrufers mitzukriegen, jedoch achte ich darauf, dass keiner der Umstehenden mir zu nahe kommt, um vielleicht meinen Geldbeutel zu erleichtern.




 
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Xiam

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Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens
« Antwort #10 am: 18.08.2005, 21:11:36 »
 Das Pergament flattert ein wenig im eisigen Wind als du näher trittst, um es zu betrachten.

In schnörkeliger Schrift steht dort geschrieben:

Unsere ehrenwerte Regentin, High Lady Alustriel von Silbrigmond, Hüterin und Bewahrerin des Juwels des Nordens, lässt folgendes verkünden:
In den schweren Tagen dieser Zeit, in der wir, die Bürgerinnen und Bürger von Silbrigmond enger zusammengerückt sind, um unseren Gästen, Menschen und anderen, denen es nicht so gut geht wie uns selbst, Schutz und Hilfe zu gewähren und diese schwere Zeit gemeinsam mit ihnen zu überstehen.
Doch nun, ehrenwerte Bürger Silbrigmonds und werte Gäste unserer glanzvollen Stadt, brauchen wir selber die Hilfe kühner Abenteurer, um in dieser wahrhaft dunklen Zeit nicht unter zu gehen.
Jedweder, der sich berufen fühlt für die Ehre, aber auch für klingende Münze, sein Schwert, seine Axt, seinen Bogen aber auch seine Zauberkraft oder andere Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen, sei gebeten morgen bei Tagesanbruch in der Ratshalle des Star Courts zu erscheinen.


Unten auf dem Pergament prangt ein großes, blutrotes Siegel, dass du bei näherem Hinsehen als das Siegel von Silbrigmond erkennst.

Alcarin

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Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens
« Antwort #11 am: 18.08.2005, 21:15:03 »
 Alcarin ist immernoch auf der Suche nach einer Pfeife, etwas Kraut und ein wenig Brot, jedoch fallen ihm die beiden Gestalten vor dem Aushang auf und er behält sie für kurze Zeit im Auge.....

 

Xiam

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Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens
« Antwort #12 am: 18.08.2005, 21:21:19 »
 Du entdeckst einen Stand an dem Rauchwaren aller Art verkauft werden. Die Händlerin, eine Halbelfe mit kurzen, feuerroten Haaren, ist gerade dabei ihre Waren in Säck und diese auf einen Handkarren zu verladen.

Und jetzt, wo du dich danach umschaust, stellst du fest, dass heute scheinbar alle Lebensmittelstände gar nicht aufgebaut worden sind. Wo sie sonst immer standen klaffen Lücken zwischen den anderen Marktständen.

Alcarin

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« Antwort #13 am: 18.08.2005, 21:25:15 »
 Mit einer Handbewegung und einem kurzen Entschuldigung!? macht Alcarin auf sich aufmerksam.

Ich würde gerne eine Pfeife mit ein wenig Kraut kaufen! Was können sie mir denn anbieten? dabei achtet Alcarin immer wieder auf seinen kleine Gürteltasche, damit niemand eine Chance hat ihn um sein letztes Gold zu erleichtern......

Seoman

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Prolog - Das glanzlose Juwel des Nordens
« Antwort #14 am: 18.08.2005, 21:26:06 »
 Araevin Del Argor

Kurzzeitig dachte ich, ich hätte kurz das Symbol Selûnes auf dem Mantel eines der umstehenden gesehen.
'Ein Diener dieser Mondhure...hoffendlich werden die Reihen der Ihrigen auch durch diesen Winter gelichtet.' Leicht süfisant lächelnd denke ich an die Gunst die mir meine Göttin durch den Ring bewies.

Aus dem Augenwinkel bemerke ich wie ein kleiner Halbling auch den Anschlag liest. Leicht murmelnd sage ich zu ihm Ich glaube kaum, dass sie dort Kinder gebrauchen können. spöttisch grinsend werfe ich noch einen letzten Blick auf den Anschlag und entferne mich dann ein wenig um mich an einen Marktstand zu stellen und von dort zu beobachten wer noch alles diesen Aushang lesen sollte.
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