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Autor Thema: [IC] I: Die Show muss weitergehen!  (Gelesen 17867 mal)

Beschreibung: Abenteuerthread

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Bruder Mond

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[IC] I.1: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #120 am: 06.10.2020, 20:26:52 »
Regis, der es sich inzwischen auf Vincents Schulter gemütlich gemacht hatte kratzte sich unbeteiligt am Ohr und raunte seinem Schützling dann nicht ohne Schadenfreude zu. „Na? Wie fühlt man sich so als Paladin?“

Vincent seufzte leise. Es gab nicht viel was er den zwei Sturköpfen noch hätte entgegnen können. Keinesfalls weil sie recht mit ihrer Wut gehabt hätten sondern vielmehr weil sie sich ihr Urteil doch schon längst gebildet hatten und davon keinen deut mehr abzuweichen bereit waren. Seine Mine nahm einen resignierten Ausdruck an ehe er Durbak mitleidsvoll musterte. Er zog sich seinen linken Handschuh ab und machte Anstalten, seine Hand ruhig auf die Schulter des Zwerges zu legen. Das Zirkusvolk kannte seine Magie ja und so waren die Worte die er zu sprechen begann, weder Zonk noch Durbak fremd, als er versuchte, seinen Kameraden zu heilen.[1] Er seufzte nochmals hörbar, blieb aber zwischen den beiden und der Druidin stehen. "Ich möchte doch nur wissen, was eine Hüterin des Gleichgewichts zu so einer unvorstellbaren Grausamkeit verleitet.“ sprach er ruhig und leise, während sein Blick von Durbak zu Zonk wanderte.
„Wir waren nicht die Ursache dafür, aber jene muss hier in der Nähe sein. Es wäre für uns alle gesünder, einen Schritt weiter zu denken, ehe wir uns unserem … gerechten Zorn hingeben.“
 1. Soothe + 9 HP für Durbak

Der Professor

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[IC] I.1: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #121 am: 08.10.2020, 15:40:58 »
Durgin war gerettet – das war allen bewusst, sobald sein Atem wiedereinsetzte und er stöhnend unter Lyras Heilung das Bewusstsein erlangte. Unter den besorgten Blicken und bestärkenden Worten seiner Zwergenbrüder und den anderen Zirkusmitgliedern, übte er sich an ersten vorsichtigen Bewegungen seiner geschundenen Glieder, doch die Verbrennungen hatten durch Lyras schnellen Einsatz scheinbar keine irreparablen Schäden hinterlassen.
      Nach und nach trauten sich die Mitglieder der Zirkustruppe, die sich dem Kampf ferngehalten hatten, aus ihren Verstecken hervor. Doch der Streit über das weitere Vorgehen, der entbrannt war, sorgte dafür, dass die Anspannung nicht verflog. Die Gemüter waren erhitzt, aber sogar Noab machte keine Anstalten, selbst das Ruder in die Hand zu nehmen und das Leben der Angreiferin zu beenden, bevor sie die Chance hatte, wieder das Bewusstsein zu erlangen – denn er eilte lieber zu seiner Familie, um sich zu vergewissern, dass es allen gut ging.
      Der Feuermephit, der sich als Diskussionsthema Anfeindungen gegenüberstellt war, verkroch sich währenddessen weiterhin schutzsuchend hinter seinem neuen „Meister“, Zonk. Dennoch nutzte er den kurzen Moment, der unangenehmen Stille, um etwas klarzustellen:
      „Sindaphax nix Teufel!“, quäkte er, etwas pikiert, aber vor allen Dingen verunsichert, weil er sich offenbar vor drohenden Konsequenzen fürchtete. „Sindaphax König von Flamme, Prinz von Asche, Brenner von Gründingern und Schmelzer von Schmelzmetall! Nix locken niemand nie! Falle nix gehören Sindaphax. Sindaphax nix kennen Falle!“, behauptete er.
      Doch bevor sich die Auseinandersetzung weiter vertiefen konnte, traute sich der Professor, vorzutreten und sich zwischen die Streitenden zu stellen.

      „Bitte beruhigt euch, meine Freunde!“, bat er mit zittriger, leiser Stimme. Er war noch viel heiserer als sonst. Dennoch war es ihm wichtig, an dieser Stelle nicht zu schweigen.
      „Ich denke, Bruder Mond hat Recht damit, euch von einer Entscheidung abzuhalten, die aus blanker Wut getroffen wird. Ihren Angriff auf uns dürfen wir nicht zum Anlass nehmen, unsere Hände nicht ebenfalls mit Blut besudeln. Über den Punkt der Selbstverteidigung sind wir hinaus, wenn wir ihr weiteren Schaden zufügen. Wir sind Schausteller, keine Henkersleute. Und sie einfach sterben zu lassen, wäre ebenso Unrecht. Bei den Sternen!“
      Er schüttelte voller Trauer den Kopf. „Nichts in der Welt rechtfertigt Mord und Totschlag. Erst einmal geht von ihr keine unmittelbare Gefahr mehr aus. Daher sollten wir unsere Verletzten versorgen und unsere Gemüter abkühlen lassen. Wir haben heute schon so viel verloren und durchlitten – lasst euch von euren Gefühlen nicht übermannen und begeht den gleichen Fehler, den sie begangen hat.“
      Sein Blick fiel auf die schwerverletzte, überwältigte Druidin. „Sie schien vor Wut vollkommen von Sinnen. Dem wollt ihr ja wohl nicht nacheifern, oder?“ Mit väterlicher Strenge, aber glasigem, müden Blick suchte er nun Erweichen in der Haltung derjeniger, die sich dafür ausgesprochen hatten, der Halblingsfrau den Rest zu geben.
      „Es kommt mir ebenfalls ungewöhnlich vor, dass uns eine Unbekannte derart hasserfüllt attackiert. Erst recht, wenn sie wirklich eine Druidin und Hüterin des Gleichgewichts ist. Ich kann nicht sagen, was Myron oder auch nur irgendwer von uns getan haben könnte, dass sie zu solch einem Vorgehen getrieben hat. Ich denke auch, dass mehr hinter dieser Sache steckt. Demnach, was sie uns zugerufen hat, ging es ihr ja sogar wenig um uns, sondern eher um Abberton… auch da stimme ich Bruder Mond zu. Es ist möglich, dass wir unbewusst zwischen zwei Fronten geraten sind.“

Kylie

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[IC] I.1: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #122 am: 08.10.2020, 19:54:25 »
Kylie hatte die Diskussion eine Weile lang verfolgt und war selbst hin- und hergerissen.

"Ich stimme euch zu, dass wir nicht besser sind, wenn wir sie kaltblütig ermorden. Allerdings dürfen wir auch genausowenig das Risiko eingehen, dass sie freikommt und weitermachen kann, wo sie aufgehört hat. Ihr habt gesehen, wozu sie fähig ist. Das Blut, was dann vergossen wird, würde dann an unseren Händen kleben, weil wir sie nicht aufgehalten haben, als wir die Möglichkeit dazu hatten. Hat sie schon jemand durchsucht? Wir sollten ihr auf jeden Fall alles wegnehmen, was sie zum Zaubern benötigt und sie gründlich fesseln und knebeln. Das wäre wohl das Mindeste! Aber wie soll es dann weitergehen? Meint ihr, man kann mit ihr vernünftig reden, wenn man sie erstmal in Gefangenschaft hat? Den Eindruck hatte ich nicht gerade... Allerdings sollten wir vielleicht versuchen, herauszufinden, was es mit Abberton auf sich hat. Irgendetwas muss sie ja derartig in Rage versetzt haben."
« Letzte Änderung: 08.10.2020, 19:55:53 von Kylie »

Nadeshja Akopyan

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[IC] I.1: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #123 am: 08.10.2020, 20:51:08 »
Die Magerin starrte mit ungewohnt kalten Augen auf den regungslosen Leib der Druidin. Es war ein Leichtes, diese gewissenlose Vettel aus ihrem Leben verschwinden zu lassen. Dass Lyra ihr zu Hilfe kam, hinterließ ein nagendes Gefühl in ihr. Was passierte hier? Wollte man diese falsche Druidin wirklich ungerührt weitermachen lassen? Hüter des Gleichgewichts...So ein Unsinn. Sie erkannte eine böse Hexe wenn so jemand vor ihr stand. Es schien wirklich darauf hinauszulaufen. Sie ziehen zu lassen würde bedeuten, dass noch weitere Unschuldige starben. Konnte sie das verhindern? Vielleicht, wenn...

Dann setzte sich plötzlich Lavenia auf ihre Schulter.

"Ich kann erahnen was du fühlst, weißt du..."
Tadelte sie die Jadwiga seufzend. Für die Fee stand zumindest fest, dass diese Teufelchen zu einfältig waren um irgendetwas Schwerwiegendes angestellt zu haben. Sie mochte den Zünderzausel nicht, aber immerhin schien er einigermaßen glaubhaft. Die Tatsache, dass Mond Sindaphax beschuldigte, lenkte auch für Nadesja von der Hauptverantwortlichen ab und hinterließ einen schlechten Nachgeschmack. Doch seine letzte Bemerkung war nicht ganz von der Hand zu weisen. Anstatt sich an der erhitzten Diskussion direkt zu beteiligen, zog die Magerin ein Taschentuch hervor und tupfte sich die Augen. Ihre Schminke war wieder einmal zerlaufen und hinterließ schwarze Rinnsäle unter ihren Augen. Dass Durgin noch unter ihnen weilte, war auch das Mindeste. Aber sie glaubte keine Minute daran, dass diese Hexe eine echte Druidin war. Auch die Fee hatte daran leise Zweifel. Das Gerede um Mord und Todschlag ließ sie ein wenig grün werden, aber dann hob sie doch ihre Stimme und benutzte die Magerin als Podest.

"Es gibt genug böse Einsiedler da draußen. Ein echter Hüter der Wildnis würde nie einen Zirkus angreifen. Wie Zugvögel verweilen sie nur kurz und ziehen wieder weiter. Wir wären ein Problem, das sich in ein paar Tagen von selbst löst. Keiner unserer tierischen Freunde muss unter uns leiden. Auch eine ländliche Stadt sollte eigentlich kein Problem sein. Sie hat nicht mehr alle Murmeln im Schrank, so sieht es aus! Aber auch wenn sie spinnt, hat sie mehrere Morde ausführlich geplant. Sie zu meucheln hilft uns nicht weiter und wird auf uns lasten. Grr...Machen wir, was Kylie vorschlägt! Diese giftige Nessel hat besser ein paar Antworten für uns! "

Beim letzten Teil gestikulierte sie zornig mit den Armen. Nadeshja nickte nur matt. Es konnte nicht schaden, sie wenigstens zu verhören. Vielleicht hatte dieser Wahn noch einen ganz anderen Ursprung.



 
« Letzte Änderung: 08.10.2020, 20:52:23 von Nadeshja Akopyan »

Lyra

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[IC] I.1: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #124 am: 10.10.2020, 09:15:14 »
Lyra begann langsam aus dem Fluss zu steigen, ihre Augen waren dabei auf die Druidin gerichtet. Während der Rest des Wassers von ihren komplett durchnässten Kleidern und Körper tropfte begann sie ruhig und methodisch zu sprechen.

Sie hat uns angegriffen, uns Freunde und Familie genommen. Lyra pausierte für einen Moment. Nethys verdammt, manchmal wünschte ich, dass du dich ein bisschen mehr entscheiden würdest ob man zerstören oder bewahren soll, dachte sich Lyra als sie wieder zum Sprechen ansetzte.
Ich habe das große Glück, dass Nethys sowohl der Gott der Zerstörung als auch der Heilung ist, wodurch ich sowohl rechtfertigen kann, sie hier und jetzt hinzurichten, als auch sie zu verschonen.
Wieder pausierte Lyra kurz, als sie sich vergewisserte, dass die Zwerge zumindest halbwegs wohl auf waren. Mit einem magischen Wort begann sie sich nun zu trocknen[1].
Wenn wir wirklich zwischen die Fronten geraten sind, warum hat sie uns dann auf eine Art und Weise angegriffen, die die Bewohner des Dorfes kaum bis gar nicht mitbekommen würden? Eine Falle im Wald, die Pflanzen im Wagen... Es ergibt keinen Sinn. Wir sollten in Nethys willen handeln und herausfinden, was sie wirklich vor hatte und warum, danach können wir sie immer noch Behörden übergeben, sie laufen lassen oder sie hinrichten. Ich habe kein Problem mit keiner der Lösungen.
Lyra pausierte kurz als sie wieder in sich ging. Wir müssen auf jeden fall herausfinden was hier los ist. Es ist nicht nur blinder Hass der sie leitet. Nethys ich werde wahrscheinlich ein wenig mehr deiner Magie benötigen
Wenn wir uns dafür entscheiden, Lyra schaute kurz zum Professor, nachdem wir heruntergekommen sind, sie zur Rechenschaft zu ziehen und ihr ein Problem damit habt es auszuführen, kann ich im Namen meines Gottes als Henkerin Dienen. Aber wie gesagt, wir sollten uns erst einmal darum bemühen ihre wahren Beweggründe zu erkunden.
Wie geht es euch sonst? Nethys gewährt mir die Möglichkeit heute noch einmal Wunden zu schließen.

Lyra blickte besorgt in die Runde, als sie ihren Pfeil zurück in ihren Köcher steckte.
 1. Lyra nutzt Prestidigitation

Zonk "Die Katze"

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[IC] I.1: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #125 am: 10.10.2020, 09:40:20 »
Nachdem sich nach und nach immer mehr dazu entscheiden die Druidin am Leben zu lassen, scheint wohl auch Zonks erste Wut etwas zu weichen. "Nun gut, ... wenn wir nicht töten sie hier und jetzt dann wir sie fesseln!" meint Zonk und geht dann ohne weitere Worte zur Druidin rüber um sie zu fesseln und zu fixieren und zugleich ihre Ausrüstung dabei zu untersuchen und ihr alles ab zu nehmen. Zonk verbindet ihr die Augen, knebelt den Mund, bindet die Arme auf den Rücken und fesselt dann auch noch die Füße fest zusammen. Erst als er sich sicher ist das sie sich so wohl kaum noch bewegen kann lässt er wieder von ihr ab um sich etwas näher um die Ausrüstung etwas genauer zu kontrollieren.

"Wir nicht bringen sie in Stadt. Wir holen Wache hier her. Wache soll hier sehen was sie haben angerichtet und dann soll Wache sie hinrichten", meint er dann abschließend .

"Ich haben gefunden noch ein paar Schachen bei ihr. Sie hatten diesen Rucksack mit den paar Sachen drin" dabei zeigt Zonk zuerst den Rucksack samt seinem Inhalt. Danach zeigt er den Rest der Sachen "Zonk will haben die Tigerkralle, ... die Tigerkralle von der Druidin sein besser wie die von Zonk. Und Schlüssel von Wagen von Myron sollte bekommen Professor. Den Rest der Dinge kann haben wer sie braucht. Wenn keiner haben will wir sie nehmen zu unseren Sachen, ... kann man immer gebrauchen und seien nur kleiner Ersatz für den angerichteten Schaden"

Danach schaute er dann kurz in die Runde "Wenn Sonne aufgehen, dann wir schicken einen Boten in die Stadt der holen die Wache. Dann soll die sich kümmern um die Mörderin. Bis dahin Zonk halten Wache. Wenn noch jemand will er kann Zonk gerne zur Seite stehen und auch halten Wache. Oder wer will kann reden mit ihr" wobei er den letzten Satz etwas verächtlich aussprach da es ihm noch immer zuwider war die Druidin am Leben zu lassen.

Durbak Bhazdum

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« Antwort #126 am: 13.10.2020, 19:41:08 »
Wütend ließ Durbak davon ab, die Schlaufen seiner Rüstung zu lösen. Er war nun viel zu aufgeregt für so eine Arbeit. Stattdessen holte er seine Pfeife aus der Tasche und stopfte diese, um sich etwas zu beruhigen. Erst als Bruder Mond ihm auf magische Weise Linderung verschaffte und seine Verletzung behandelte, nickte er ihm nicht mehr ganz so wütend zu. "Danke.", grummelte er kaum hörbar in seinen Bart. Wenn er dachte, dass Durbak dadurch seine Meinung änderte, hatte er allerdings zu viel erwartet. Er stand dazu, dass die Druiding für ihre Taten eine entsprechende Strafe verdient hatte. Das sahen aber nicht alle so. Vor allem der Professor sprach sich dagegen aus und sprach davon, dass sie nicht so handeln sollten, wie es die Druidin getan hatte. Fast hätte Durbak sich darüber wieder tierisch aufgeregt. Er war keinesfalls so wie diese Frau. Es gab seiner Meinung nach einen riesigen Unterschied zwischen ihnen, selbst wenn sie die Halbling hingerichtet hätten. Andererseits war der Professor ein intelligenter Mann und Durbak vertraute ihm und seiner Meinung. Er beließ es also bei einem lauten Brummen, welches seinen Unmut deutlich machen sollte und zündete lieber die Pfeife an, um sich abzulenken.
Von allen Seiten kamen nun Vorschläge, wie sie weiter mit der Druidin verfahren sollten. Zu seinem Erstaunen waren er und Zonk vielleicht doch nicht so ganz alleine mit ihrer Meinung. Im Endeffekt schien es aber darauf hinauszulaufen, die Druidin zu verschonen und dem Gesetz zu übergeben. Vielleicht könne man sie auch noch befragen. Er bezweifelte allerdings das eine Frau wie sie, ihnen irgendetwas verraten würde. Sie war offensichtlich völlig verrückt. "Wenn es sein muss, dann übergeben wir sie den Wachen.", grummelte Durbak schließlich wenig begeistert. "Ich passe persönlich mit Zonk auf sie auf. Wenn sie auch nur irgendwelche Anstalten macht oder was versucht, dann sorge ich dafür, dass sie ein paar Stunden schläft." Er seufzte schwer. "Ich werde sie nicht umbringen, keine Angst." Er konnte ja nicht leugnen, dass sie versuchen sollten, etwas über ihre Beweggründe zu erfahren. Es konnte natürlich sein, dass sie einfach nur durchgedreht war aber vielleicht steckte doch mehr dahinter und dann war es dumm, nichts darüber zu erfahren. "Bringen wir die Sache hinter uns. Je eher wir sie los sind, desto besser!"

Bruder Mond

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« Antwort #127 am: 14.10.2020, 11:10:38 »
Bruder Mond entfernte sich etwas von den anderen, nachdem der Professor das Wort ergriffen hatte und die Lage begann, wieder einer gewissen Ordnung zu folgen. Die Mordgier der Schausteller behagte ihm ganz und gar nicht, denn es war nicht die Art, wie er sie bisher kannte. War es möglich, dass der Zustand der Druidin sich bereits auf sie auswirkte? Während er selbst im Dunkel mehr zur schemenhaften Figur verkam, beobachtete er das Treiben der Leute am Feuer weiter um nicht zu versäumen, wenn noch eine wichtige Entscheidung folgte, doch drängte sein Gefühl ihn auf Abstand, das große Ganze hinter den schrecklichen Entwicklungen zu erkennen.

Der Professor

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[IC] I.1: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #128 am: 15.10.2020, 00:36:40 »
Das Zirkusvolk hatte wenig daran auszusetzen, dass die Halblingsfrau nun entwaffnet und gefesselt wurde. Manch einer wäre vielleicht dafür gewesen, ihrem Treiben nun mit einem gezielten Stich ins Herz ein Ende zu bereiten, allerdings hatten die meisten wirklich schon genug Gewalt erlebt. Gerade die Kinder verarbeiteten die Ereignisse schlecht. Tränen flossen aber nicht nur bei den Kleinsten, sondern auch bei vielen Erwachsenen – Tränen des Traumas, aber auch die der Erleichterung, dass der Spuk nun vorbei war. Äußerst verschreckt, wie die meisten Zirkusmitglieder waren, sammelten sie sich wieder am Feuer, richteten umgestoßene Sitzbänke und suchten wieder den Trost des Beisammenseins. Man sprach von großem Glück, denn schlussendlich hatte die Angreiferin keinen Erfolg gehabt, sondern „nur“ für Chaos, Rattenbisse und Brandwunden gesorgt, nicht von Dauer sein würden. Myron war und blieb tot und war ein Verlust, der allen das Herz zerriss, aber es hätte schlimmer enden können. Noab hatte überlebt. Durgin hatte überlebt. Kylies und Monds Heilkünste sowie der Segen von Nethys schafften geschundenen Körpern Linderung. Die geschundenen Seelen brauchten jedoch ihre Zeit.
      So beschloss man still und einvernehmlich, die Nacht zusammen am Feuer zu verbringen und das Licht des Tages abzuwarten. Einige Leute holten ihre Instrumente und wiegten mit Melodien, die von fernen Orten träumen ließen, die ersten in den Schlaf. Der Professor lenkte mit Geschichten über Abenteurer und Helden ab, bis seine Stimme schlussendlich ganz den Dienst versagte und er Gidarron das Ruder überließ, der aus der Erzählung ein Ein-Mann-Theaterstück machte, indem er in die Rolle jeder einzelnen Figur schlüpfte, und damit tatsächlich für eine halbwegs fröhliche Stimmung unter den Zuhörern sorgte. Je später (beziehungsweise früher es wurde), desto stiller wurde es im Lager. Nur noch einige blieben auf, um über den benötigen Schlaf ihre Wahlfamilie zu wachen.

Die Halblingsfrau, die von Durbak und Zonk genau im Auge behalten wurde, wirkte beinahe friedlich, solange sie bewusstlos war. Doch tatsächlich war dieser Zustand nicht von Dauer. Etwa zwei Stunden vor Sonnenaufgang, gab sie ein leidvolles Stöhnen von sich, das davon zeugte, dass sie gerade wieder zu Sinnen kam und dass das Erwachen keinesfalls ein schönes Erwachen für sie war. Mit stark vor Schmerz verzerrtem Gesicht versuchte sie, sich gegen die Fesselung zu wehren. In ihrem Zustand merkte sie aber schnell, dass ihr das nur noch mehr Schmerzen bereite, anstatt dass es sie der Freiheit näherbrachte – also gab sie schon nach wenigen Sekunden am. Geknebelt und mit verbundenen Augen war sie vollkommen orientierungslos. Allerdings verriet ihr schwerer Atem, dass sie weiterhin litt, also wach war, und dass sie hin und wieder den Kopf bewegte und mit dem Ohr Geräuschen folgte, zeugte davon, dass sie zu erlauschen versuchte, was um sie herum vor sich ging.
      Dennoch: als man sich Antworten von ihr erhoffte, sie vom Knebel befreite und tatsächlich eine Befragung begann, zeigte sie sich äußerst unkooperativ.
      „Erwartet ihr nun ernsthaft, dass ich euch helfe, mein Vorhaben noch mehr zu sabotieren? “ Sie zischte verächtlich. „Ihr werdet schon noch sehen, dass es noch nicht vorbei ist! Erstickt an eurer Einfältigkeit!“
      Mehr war ihr nicht zu entlocken. Da blieb sie erstaunlich standhaft.

Als die Sonne aufging und die Sterne vom Himmel vertrieb, wirkte es auf den ersten Blick beinahe so als wären die Ereignisse der letzten Nacht nicht geschehen. Die Unordnung war bereits weitestgehend beseitigt und Artisten und erwachten nach und nach aus ihrer Nachtruhe. Man ging der nötigen Morgenroutine nach. Die Tiere mussten versorgt werden, aber auch der eigene Magen wartete auf ein Frühstück. Man kontrollierte Wägen und Zelte auf Schäden und andere böse Überraschungen. Auf den zweiten Blick, allerdings, sah es schon ganz anders aus. Myrons Wagen wurde zur Anlaufstelle für all diejenigen, die sich in Ruhe von ihm verabschieden wollten. Man hatte ihn nun, da von seinem Wagen keine Gefahr mehr ausging, in sein Bett gelegt und dort aufgebahrt. Es war ein Segen, dass seine verkrampfte Haltung sich inzwischen gelöst hatte. Er wirkte so als würde er friedlich schlafen.
      Durgin und Noab waren noch nicht vollkommen fit, aber schienen beide beweisen zu wollen, dass man sie nicht betüddeln brauchte. Sie ließen es sich, jeder für sich, nicht nehmen, bei den letzten Aufräumarbeiten zu helfen.

Die Nebendarsteller meldeten sich freiwillig, gemeinsam nach Abberton zu gehen, um die Wachleute herzuholen. Dieser Ansatz schien auf Anhieb bei den meisten mehr Anklang zu finden als die Frau in die Stadt zu bringen. Außerdem würde sich vielleicht die Gelegenheit ergeben, sich ein wenig genauer umzusehen.
      Es dauerte eine Weile, aber dann kehrten sie in Begleitung dreier Männer zurück. Zwei von ihnen, beides Jünglinge, die erst an der Schwelle zum Mannesalter standen, trugen einfache Haubenhelme, Brigantinen und jeweils ein Schwert am Gürtel. Es war nicht wirklich eine Uniform erkennbar, eher wirkte es so als hätten sie die Ausrüstung über ihre alltägliche Kleidung gestülpt. Der dritte Mann, den sie flankierten, war schon älter (vermutlich in seinen Fünfzigern) und wirkte allein dadurch wie die Autoritätsperson unter ihnen. Seinerseits weder gerüstet noch bewaffnet, sondern in einem feinen, blauen Gehrock und mit einem breitkrempigen Lederhut ausstaffiert, schien er allerdings kein Wachmann zu sein. Er begrüßte die Zirkusleute, zu denen sein Trupp nun stieß mit einem eher zurückhaltenden Lächeln, das davon zeugte, dass er sich unbehaglich fühlte. Dennoch ließ er sich von Tollpatsch, der vorantapste, zum Gemeinschaftsfeuer führen, um das herum sich nun alle versammelten, die wissen wollten, was vor sich ging. Umringt von den Mitgliedern des Zirkus, nahm er seinen Hut in die Hand, so respektvoll als würde er das Haus eines Gastgebers betreten, und offenbarte ein licht werdendes Haupt, das sich auf dem halben Weg zur Halbglatze befand.
      Der Professor trat auf ihn zu und sie wechselten kurz in gesenkter Lautstärke einige Sätze. Wer nah bei ihnen stand, könnte verstehen, dass der Besucher um Erlaubnis bat, einige Worte an alle richten zu dürfen. Der Professor stimmte dem zu (nicht ohne den Hinweis, das ihn niemand um Erlaubnis bitten musste) und bat alle, aufmerksam zu lauschen und den Mann ausreden zu lassen.
      Der Neuankömmling wirkte noch verunsicherter, als nun alle Blicke auf ihm ruhten, und strich sich durch den gestutzten Vollbart, bevor er sich um einen offiziellen Tonfall bemühte, als er das Wort ergriff.
      „Danke, dass ihr uns in eurer Mitte willkommen heißt!“, begann er. „Mein Name ist Jae Abber und ich bin der hiesige Bürgermeister. Ich habe eure Vorstellung gesehen, sie war wirklich spektakulär!“, ein trauriges Lächeln huschte über sein Gesicht. Anscheinend wusste er nicht so recht, wie er sich am besten verhalten sollte. Er entschied sich, nach einem Räuspern, einfach geradeheraus zu sprechen.
      „Leider führt uns heute ein nicht erfreulicher Anlass zusammen. Es betrübt mich sehr, dass ich erfahren musste, dass ihr von jemandem aus Abberton oder vielleicht von jemandem aus der Gozreh-Enklave in der Nähe angegriffen wurdet. Ich möchte euch allen mein Beileid ausdrücken. Ich habe Herrn Stendhal nur kurz gesprochen, als er mich um die Erlaubnis ersuchte, auf dieser Wiese das Lager aufzuschlagen, aber er schien mir ein guter Mensch zu sein. Nie hätte ich damit gerechnet, dass so etwas passieren könnte! Nur habe ich trotzdem die Sorge, dass ich eine Teilschuld auf mich geladen habe. Ihr solltet wissen, dass unsere kleine Stadt schon seit Wochen mit seltsamen Vorkommnissen geplagt wird. Keine gewaltsamen, Abadar verhüt’s!, zu Schaden war bisher niemand gekommen. Ich hätte euch gewarnt, hätte ich auch nur die geringste Befürchtung gehabt, dass ihr hier nicht sicher seid. Offenbar habe ich mich geirrt. Es tut mir sehr leid, dass ihr in diese Angelegenheit hineingezogen wurdet.“
      Er nickte bekräftigend. „Ich werde alle Hebel in Bewegung setzen, um die Hintergründe aufzuklären und alle Schuldigen zu finden. Allerdings kann mir nicht vorstellen, dass auch nur irgendwer aus unserer Stadt zu solchen Grausamkeiten fähig wäre... aber dass jemand aus der Eremitage der Gesegneten Blitze so etwas tun würde, kann ich auch nicht glauben.“
      Bürgermeister Abber schien in dieser Sache überzeugt zu sein. „Mir wurde von euren Leuten berichtet, dass die Hinweise dennoch dafürsprechen, dass die Frau, die euch angegriffen hat, eine Druidin ist. Ich nehme sehr ernst, was hier vorgefallen ist, und werde erforschen, was es mit ihr auf sich hat. Ich bin mir sicher, dass sie nicht im Sinne ihres Zirkels gehandelt hat, sollte sie doch zu ihm gehören. Die Einsiedler dort sind höflich, bescheiden und fromm. Sie leben sehr zurückgezogen und schicken nur ab und zu Boten in den Ort, die Vorräte kaufen. Ich kann nicht behaupten, alle von ihnen zu kennen, doch für ihren Anführer würde ich mich sogar gern verbürgen. Es handelt sich um einen Mann namens Harlock Hamdeel. Er ist ein feiner Kerl. Er liebt Tiere, die Natur und dergleichen, und ich würde ihn durchaus einen guten Freund nennen. Ehrlich, ich kann mir unmöglich ausmalen, dass er auch nur irgendetwas von dem, was euch angetan wurde, gebilligt hätte. Ich will damit nicht sagen, dass die Einsiedler und Abberton immer gut miteinander auskommen. Wir hatten zuletzt einige Schwierigkeiten – doch nichts davon würde Mord und andere Verbrechen rechtfertigen. Es gab wenig Regen, unsere Felder sind ausgedorrt. Die Hitze hat unsere Aussaat vertrocknen lassen und alle Keimlinge, die überlebt haben, wurden von einem Kälteeinbruch vernichtet. Dann kam der Wind und hat unseren einst fruchtbaren Ackerboden abgetragen. Und nicht nur das: viele unser Brunnen sind leer und die Bäche...  ich habe ihre Pegel noch nie so niedrig gesehen. Nun, die Natur verläuft in bestimmten Zyklen, ich weiß. Viele von uns denken, dass wir nur warten müssen, dass der Regen zurückkommt. Aber manche der Einsiedler haben uns die Schuld gegeben... Es ist so als ob sie denken würden, wir hätten etwas falsch gemacht. Aber was genau das sein soll, kann ich nicht sagen. Wir sind eine Gemeinde von simplen Bauern, wir bestellen diese Felder schon seit Jahrzehnten und noch nie war die Situation derart kritisch.“
      Dies schien eine große Last für ihn zu sein – vermutlich für alle Bürger, in deren Namen er als Bürgermeister sprach. „Im Verlauf der letzten Woche wurde es richtig schlimm. Die alte Hemmema hatte mitten auf der Straße eine beängstigende Begegnung mit einem Wildschwein. Abbertons Müllerin, Seirah Hawfton, und ihre Familie werden vermisst. Niemand würde es ihnen verübeln, hätten sie Abberton verlassen und ihr Glück woanders gesucht, aber vielleicht wurden sie ja vertrieben. Es sähe ihnen nicht ähnlich, wenn sie bei Nacht und Nebel abgereist wären, ohne jemandem Bescheid zu sagen.“
      Er zögerte kurz. „Normalerweise würde sich Sheriff Ralhain um solche Angelegenheiten kümmern, unter ihrer Aufsicht waren wir immer sicher, aber sie scheint nun auch wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Ich...“
      Wieder ein Zögern. Dass er sich unwohl im Rampenlicht fühlte, machte sich verstärkt bemerkbar. Dennoch fuhr er fort: „Ich habe mich gefragt, da ich nun erfahren habe, dass ihr letzte Nacht so viele Unschuldige beschützt habt, ob ihr vielleicht… vielleicht das Gleiche für uns tun könntet? Mir ist bewusst, dass das viel verlangt ist – vermutlich zu viel, nach all dem, was ihr erleben musstet. Doch ich kann nur demütig um eure Nachsicht und eure Hilfe bitten. Ich wüsste nicht, an wen ich mich sonst wenden könnte. Wir sind einfache Leute, mit alltäglichen Schwierigkeiten kommen wir zurecht, aber wir sind bei Weitem keine erfahrenen Kämpfer. Ohne Sheriff Ralhain können wir uns nur leidlich gegen größere Gefahren verteidigen. Zugegeben, gerade jetzt ohne sie dazustehen, ist sehr ungünstig… nicht nur auf die erwähnten Vorfälle bezogen. Zuletzt hat sie versucht, eine Bande von Dieben und Vagabunden aufzulösen, die sich in unserer Taverne eingenistet haben. Gewiss haben sie von Ralhains Verschwinden bereits Wind gekriegt – sie werden merkbar frecher. Ich hoffe von ganzem Herzen, ihr ist nichts zugestoßen, und sie kehrt wieder zu uns zurück. Wenn ihr nach ihr suchen könntet, wäre das wunderbar.“
          „Wolf, hier“, er legte einem seiner Wachmänner die Hand auf die Schulter, „ist einer unserer kräftigsten Burschen. Ich stelle ihn euch gern zur Seite, sobald wir die Frau, die euch letzte Nacht attackiert hat, eingesperrt haben. Sie soll niemandem mehr Schaden zufügen können. Wenn ihr euch bereiterklärt, uns zu helfen, würde Abberton tief in eurer Schuld stehen. Ich werde gern mit Harlock über die Vorkommnisse hier sprechen. Vielleicht kann ich sogar bewirken, dass ihr Zutritt zur Eremitage bekommt, damit ihr selbst mit ihm reden und mit eigenen Augen sehen könnt, dass die Einsiedler harmlos sind.“

Kylie

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« Antwort #129 am: 16.10.2020, 08:36:43 »
Kylie war die erste, die das Wort ergriff, um dem Bürgermeister zu antworten. Sie war sich sicher, dass die anderen es ähnlich sehen würden.

"Vielen Dank für Eure Worte, Herr Abber. Zwar sitzt die Trauer über unseren Verlust und der Schrecken des gestrigen Tages noch tief, aber wir können Euch dafür keine Schuld geben. Es war as Wirken dieser Frau, die all dies verursacht hat. Wenn ihr sie einsperrt, seht euch vor. Sie ist gefährlich. Sie scheint eine besondere Bindung zu Ratten zu haben, die ihr Werk verrichten und ihr zu Diensten sind. Was Eure Bitte angeht, so würden wir selbst gerne mehr erfahren, warum diese ganze Tragödie hier stattgefunden hat. Insofern würden wir der Sache ohnhin gerne auf den Grund gehen. Und wenn wir den Bewohnern Abbertons damit helfen können, dann sind das bereits zwei gute Gründe, etwas zu unternehmen. Nun, wir sind auch keine Krieger, weit davon entfernt, aber viele von uns hatten kein einfaches, behütetes Leben und wissen sich durchaus ihrer Haut zu erwehren. Der Zirkus ist unsere Familie und wir werden alles tun, diese zu beschützen."

Schneeflocke beschnupperte die Neuankömmlinge und blickte sie mit seinen Hundeaugen an. Immer wieder einmal sprang er spielerisch auf sie zu und dann wieder von ihnen weg.

Alle so ernst. Will denn niemand mit mir spielen?

Bruder Mond

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« Antwort #130 am: 16.10.2020, 08:41:35 »
Nachdem die Bewachung der Feindin beschlossen schien, zog Bruder Mond sich zusammen mit Regis zurück. Unheilvoll waren die Erlebnisse des Tages und die Ursache gab einige Rätsel auf. Er legte sich selbst die Hand auf die Brust und sprach heilende Worte, als er zurück in seinem Zelt war. Seine Hand begann schwach violett zu glühen und die zahlreichen Wunden durch die Ratten schlossen sich. Mit ihnen schwand auch der Schmerz und ein Gefühl von Ruhe und Erleichterung überkam den jungen Mann.
Vincent legte sich zur Ruhe, während Regis sich zurückverwandelte und den letzten Apfel aus der Schale nahm. „Ganz schön aufgebracht gewesen, das Weib. Sicher eine Blutfehde.“ Gab Regis schmatzend von sich während sein Blick durch die Öffnung des Zeltes auf dem Feuer und den Silhouetten der Schausteller ruhte.
„Schmerz... Wut.. Etwas trieb sie jedenfalls dazu an, blind vor Zorn zu handeln.“ Vincent gab die Worte müde zurück. Sie würden sich die Geschichte der Stadt dazu anhören müssen und vielleicht gab es auch jemanden, der für die Druidin eine Lanze brechen konnte, denn ihr verhalten war ganz klar nicht einvernehmlich mit dem gewesen, was er vom Studium seines Bruders aufgeschnappt hatte.
Druiden waren umsichtig und hatten einen Blick fürs ganze. Die Frau hatte ihren Worten nach eine Art Racheplan ausgeheckt, aber jenen scheinbar aus Ungeduld über den Haufen geworfen.
Es wirkte, als wäre sie nicht Herrin ihrer selbst gewesen. Die Nacht führte Bruder Mond schließlich in einen unruhigen schlaf mit wirren Traumfetzen und keinen Antworten.

Am nächsten Morgen rezitierte er, wie inzwischen üblich, die Mantras seines Schutzgeistes und hing Sorgenvollen Erwartungen nach, weitere Wolken hätten inzwischen aufgezogen sein können.
Es war erfreulich, das Lager in einem relativen Frieden vorzufinden, auch wenn die Stimmung aufgrund des Vortags natürlich noch überschattet wurde.

Als der Abgesandte aus Abberton schließlich eintraf und die Worte an sie richtete, lauschte Mond gespannt, beobachtete aber vor allem die Reaktionen aus dem Zirkusvolk dabei. Die Worte, welche Abber, der wohl vermutlich der Begründer des Ortes war, an sie richtete, wirkten in Anbetracht der zusammenhänge naiv und alarmierend. Verschwundene und Plagen, welche doch recht offensichtlich die Handschrift dunklen Wirkens trugen, berücksichtigte man die Taten und Worte der Druidin. Der große Plan um die Stadt zu zerstören und die Bewohner zu vertreiben oder zu töten...

Bruder Mond hatte ganz und gar nicht die Absicht, sich schon wieder in den Vordergrund zu reden und wartete ab, was der Professor zu dem ganzen zu sagen hatte und wie die anderen darauf reagieren würden. Für Vincent stand fest, dass zu handeln war und gegenüber der Druiden im Moment hohe Vorsicht geboten wäre. Auch die Arglosigkeit, welche Abber an den Tag legte, wirkte dabei allerdings nicht vertrauenerweckend. Das Oberhaupt der Stadt zeigte sich besorgt und bat um Hilfe, nannte aber die Gefahr, über die der Ort nun schon länger im Bilde sein musste nicht beim Namen. Natürlich konnten die Machenschaften hinter dem Rücken der Menge vor sich gehen. Vielleicht Nekromanten oder andere üble Zauberwirker, die ihr dunkles Werk vollführten und die Schuld, welche die Druiden wohl inbrünstig zu bekämpfen trachteten auf die Dorfbewohner lenkten.
Fest stand nun, dass jemand wohl dem Land großen Schaden zufügte und dass dies selbstverständlich ein Grund für die Aufregung, vielleicht Panik, der Druidin sein musste.

Zonk "Die Katze"

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« Antwort #131 am: 17.10.2020, 11:30:33 »
Zonk bewachte die ganze Nacht zusammen mit seinem alten Freund Durbak die Druidin. Für ihn war es nicht wirklich verwunderlich das diese nicht wirklich gesprächiger war als sie zu sich gekommen war. Wenn es ja nach ihm ginge, dann hätten sie diese hinterhältige Mörderin einfach sterben lassen sollen.

Als am nächsten Morgen dann die drei Menschen aus Aberon bei ihnen auftauchten war Zonk zwar sehr müde, aber trotz allem gesellte er sich ebenfalls zu der Gruppe um den Worten zu lauschen. Als Kylie dann zusagte das sie der Stadt helfen würde nickte Zonk nur zustimmend und richtete dann jedoch noch ein paar warnende Worte an die 3 Menschen "Ihr müssen sein wirklich vorsichtig bei dieser verrücken und mordlustigen Zauberin. Am besten Ihr sie lasst immer gefesselt und geknebelt. Oder noch besser ihr sie gleich verbrennt, damit sie kann keinem mehr schaden zufügen. Aber wir werden sehen ob wir können helfen euch. Vielleicht wir können aufklären diese ganze komische Sachen. Aber versprechen wir können nix"

Bruder Mond

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« Antwort #132 am: 20.10.2020, 10:24:02 »
Regis hob bei den harten Worten des Goblins die Mundwinkel und wurde etwas unruhig neben Bruder Mond, der die Unterhaltung ruhig aber mit einem Hauch von Sorge beobachtete. Es war nachvollziehbar, dass der Zorn und Schmerz über das angetane Leid Rachegelüste schürten, aber mochte vielleicht noch mehr dahinter stecken? Auch wenn es vermutlich nur ein Hirngespinst war, so nahm die Ursache für die Wut der Druidin vielleicht auch von anderen Leuten Besitz.

Vincent verfolgte aufmerksam, wie die Städter und auch die Gefährten darauf reagierten. Zonk wirkte jedenfalls etwas aufgekratzt, da es ja erschien, als wolle er stellvertretend fürs ganze Zirkusvolk sprechen. Sicher würde der Professor den Standpunkt noch etwas relativieren aber was die anderen dazu zu sagen hatten, spannte ihn nun doch etwas auf die Folter. Besonders bei Durbak, den anderen Zwergen und Noab war sicher eben so wenig wie beim Goblin vergessen, welchen Schaden die Gefangene angerichtet hatte. Er atmete ruhig und suchte in den Umstehenden nach Nadeshja und Akarah. Ihre Haltung war ihm nun wichtig, denn sollte sich der Verdacht einer unsichtbaren Bedrohung erhärten, würde er jemanden ins Vertrauen ziehen müssen, um dagegen vorgehen zu können.
« Letzte Änderung: 20.10.2020, 10:27:51 von Bruder Mond »

Kylie

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« Antwort #133 am: 20.10.2020, 22:38:38 »
"Sie gleich zu verbrennen ist vielleicht ein wenig drastisch, aber sich vor ihr in Acht zu nehmen und ihre Gefangenschaft mit großer Sorgfalt durchzuführen, ist ganz bestimmt nicht verkehrt," mahnte Kylie noch einmal nachdrücklich. Irgendwie hatte sie den Eindruck, dass die Städter vielleicht nicht mit der notwendigen Vorsicht an die Sache herangehen würden. Aber vielleicht täuschte sie sich ja auch in ihnen.

"Wahrscheinlich sollten wir wirklich als Erstes zu der Gozreh-Enklave gehen und sehen, was wir dort bewirken und herausfinden können. Vielleicht bringt das ein wenig mehr Licht ins Dunkle. Einen Versuch ist es allemal wert, würde ich sagen."

Nadeshja Akopyan

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« Antwort #134 am: 22.10.2020, 15:24:02 »
Nadeshja hatte sich nach einer unruhigen Nacht zu den Anderen gesellt. Neben der zerlaufenen Schminke waren nun auch noch dunkle Augenringe zu erkennen. Die Aufregung vor dem großen Auftritt hatte sie bereits zuvor nicht richtig schlafen lassen. Gestern hatte dem Ganzen nur noch die Krone aufgesetzt. Für sie stellte sich weniger die Frage was mit der vermeintlichen Druidin falsch war. Offensichtlich war sie verrückt und bösartig. Wichtiger war für sie, ob sie noch irgendwelche Komplizen hatte. Als sie am nächsten Morgen zerknirscht herumstand und sich mit zerzausten Haaren auf die vielen Worter des hiesigen Bürgermeister zu konzentrieren versuchte, schwebte die Elfe wenig erpicht nach vorne. Sie hatte ihr Glitzerkleid gegen ein weißes Rüschenkleid getauscht und ihre goldenen Haare mit einer roten Blüte geschmückt.

"Einen Moment! Kommt das niemandem eigenartig vor? Leute verschwinden sang- und klanglos, das Wetter spielt verrückt und die Einsiedler sind ungehalten? Haben sie euch wirklich keinen Grund genannt? Und in einem Dorf wird doch gern geplaudert, da sollte es doch sofort auffallen wenn jemand seine Koffer packen würde. Seid ihr auch ganz sicher, dass ihr nicht doch etwas getan habt, was diesen schrulligen Gesellen aufstößt? Wir können nur helfen, wenn wir auch alles wissen." Warf Lavenia ein und verschränkte in der Luft die Arme, während sie Abber forschend ansah. Irgendetwas ließ er doch bewusst weg, das hatte sie im Gefühl!

Die Magerin indes ordnete bei dem Einspruch unschlüssig ihr Haar und nahm sich das erstbeste Stöckchen, um es Schneeflocke zu zeigen und fortzuwerfen. Ihr Kopf war voller Gedanken, aber die meisten Fragen konnten nur beantwortet werden indem sie selbst nachsah.
« Letzte Änderung: 22.10.2020, 15:24:58 von Nadeshja Akopyan »

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