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Autor Thema: [IC] I: Die Show muss weitergehen!  (Gelesen 17912 mal)

Beschreibung: Abenteuerthread

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Lyra

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[IC] I.1: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #135 am: 22.10.2020, 23:10:56 »
Als sich alle gemeinsam am Feuer versammelten, lies es sich auch Lyra nicht nehmen, die restliche Nacht im Schutz der Gruppe zu verbringen. Sie hatte aus ihrem Wagen unteranderem mehrere Bücher geholt in denen sie las, sowie die gekrümte elfische Klinge, die sie noch aus Kyonin mitgenommen hatte. Nach einiger Zeit des Lesens am Lagerfeuer sprach Lyra ein weiteres gebet an ihren Gott, um für Heilung zu bitten. Als ihre Worte in einer seltsamen Mischung aus Elfisch und einer längst vergessenen Sprache verschwammen ,begannen sich zumindest die Körper der Leute ein wenig zu erholen[1].

Am nächsten Morgen als sich alle um den seltsamen Bürgermeister versammelten, schaute Lyra erst einmal nur zu. Ihr Aussehen hatte sich zu gestern kaum verändert. Sie trug immernoch die Traditionellen Elfischen Roben, die man eher in Kyonin erwarten würde. Die Grün braunen Roben symbolisierten, dass sie sowohl eine Jägerin ,als auch eine Gelehrte war. Bald begann sie jedoch zu sprechen:
Lavenia hat recht. Es ist seltsam dass in einem Dorf niemand darüber spricht. Selbst bei einer Nacht und Nebel aktion hätten es Leute mitbekommen müssen. Und die Naturkatastrophen? Definitiv ein Zeichen.

Lyra ignorierte die Aussage des Goblins. Er war für seines Gleichens schon recht domestiziert, jedoch schienen die Züge der Goblins bei ihm machmal durchzuscheinen.

Ich würde auch gerne mit den Druiden sprechen. Vielleicht öffnen sie sich einer neutralen Fraktion etwas mehr als euch.
 1.  Lyra nutzt Heal (3 Aktionen) um alle am Feuer für 8 HP zu heilen

Der Professor

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[IC] I.1: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #136 am: 27.10.2020, 23:02:08 »
Bürgermeister Abber wirkte erleichtert, als Kylie ihm dankte und ihm die Schuld an den Ereignissen absagte. Er befand sich als Bittsteller unter Fremden und hatte vielleicht auch mit einer negativen Reaktion auf ihn und seine Anfrage gerechnet. Die verschiedenen Meinungsäußerungen, gerade Zonks Vorschlag bezüglich der Hinrichtung der Angreiferin, schienen Abber jedoch wieder ein wenig zu überfordern. Er versuchte, jeden Sprecher unter den versammelten Zirkusleuten ausfindig zu machen, und diesen jeweils seine Aufmerksamkeit zuteilwerden zu lassen.
      „Ähm…“, setzte er schließlich zögerlich an, „verbrennen werden wir sie nicht, nein, wir sind ja keine Barbaren.“ Er lachte etwas nervös als wolle er diese Äußerung auf die leichte Schulter nehmen, ohne sich allerdings wirklich sicher zu sein, ob sie nicht doch vollkommen wörtlich gemeint gewesen war.
      „Aber sorgt euch nicht, wir passen gut auf sie auf, bis ein Urteil über sie gefällt wird. Und dann wir sie ihre gerechte Strafe erhalten. Mord und der Einsatz von hinterlistigen Fallen und schädlicher Magie sind Verbrechen, die mit der Härte des Gesetzes verfolgt werden. Auf sie wartet der Strick“, erklärte er und nickte Zonk dabei zu, den dies vielleicht zufriedenstellte. Noabs und Mordaines Blicken nach zu urteilen, schienen sie dieses Schicksal für die verrückte Druiden für angemessen zu halten – ausnahmsweise waren die beiden sich einig, statt sich zu streiten. Auch Drolf und Lambert nickten als stilles Zeichen der Zustimmung. Die meisten anderen Zirkusmitglieder folgten der Darlegung des Bürgermeisters mit ernster Miene, ohne das wirklich abzulesen wäre, was sie davon hielten. Manche wirkten aber auch so als würden sie sich beim Gedanken an eine Hinrichtung deutlich unwohl fühlen, darunter auch der Professor, dessen Mimik oft für sich sprach. Schlussendlich protestierte aber niemand verbal dagegen – es war Normalität auf den Sternensteininseln, dass Mörder mit dem Tod bestraft wurden. Vor dem Gesetz waren alle gleich, und auf das Gesetz war Verlass, ob man es guthieß oder nicht.
      „So Abadar will“, redete Abber ohne Pause weiter, „wird Sheriff Ralhain bald zurück sein, um diese unangenehme Angelegenheit zu vollziehen. Wenn ihr euch Sorgen macht, dass die Gefangene uns Probleme bereiten könnte, wäre es also auch in eurem Sinne, schnellstmöglich in Erfahrung zu bringen, was es mit Ralhains Verschwinden auf sich hat.“
      Dieses Thema betrübte Abber, aber er hatte scheinbar die Gelegenheit nicht auslassen wollen, noch einmal zu erwähnen, dass ihm Ralhains Schicksal sehr am Herzen lag.
      „Ich bin sehr dankbar und erleichtert, dass ihr helfen möchtet!“, fügte er mit einem herzlichen Lächeln an. „Was die Haltung der Einsiedler Abberton gegenüber betrifft, kann ich euch allerdings nicht mehr erzählen als ich bereits getan habe. Ich weiß wirklich nicht, was wir falsch gemacht haben könnten. Es ist mir ein Rätsel. Wie gesagt, wir bestellen die Felder hier schon seit Jahrzehnten und leben bescheiden und einfach. Wir bauen auf unseren Feldern an, was wir zum Leben brauchen, und haben nur selten einen großen Überschuss. Daher trifft uns diese Dürre besonders hart. Wir haben nicht viele Vorräte. Wenn diese uns auch noch ausgehen, müssen wir unser Erspartes zusammenkratzen, Waren aus Escadar bestellen und hoffen, dass wir alle Mäuler stopfen können.“
      Besorgt darüber schüttelte er den Kopf. „Vor dem aktuellen großen Unglück hatten die Druiden nichts an unserer Lebensweise auszusetzen. Wir haben friedlich koexistiert. Natürlich war es nicht immer einfach. Es gab seit der Stadtgründung zwei große Überschwemmungen und es gab dann und wann eine Dürre… aber so ist der Lauf der Natur nun einmal. Wir haben zu den Göttern gebetet, uns bessere Zeiten zu bescheren, und haben es immer überstanden. Hin und wieder haben die Druiden uns gebeten, Weiden zu verlegen, oder an anderen Stellen Bäume zu fällen. Das verlief immer gesittet und wir haben ihre Wünsche respektiert. Doch nun jagt eine Katastrophe die nächste. Und einige Druiden sind überzeugt, wir hätten den Zorn der Natur geweckt… so in der Art wurde es formuliert. Wie das passiert sein könnte, kann ich mir nicht vorstellen. Wir haben nichts anders gemacht als in den Jahrzehnten zuvor. Es ist ja nicht so, dass wir das Kommen und Gehen des Regens direkt beeinflussen könnten! Wenn ihr mich zu Harlock begleiten wollt“, hob er leicht hervor (offenbar war er dagegen, dass die Zirkusleute sich allein auf den Weg machten, so wie Lyra es vielleicht gemeint haben könnte), „könnt ihr das gern tun. Ich denke, die Druiden könnten sich bedroht fühlen, wenn plötzlich unbekannte Besucher vor ihrer Tür stehen. Ein bekanntes Gesicht wird nicht schaden, glaubt mir... Zumal Harlock und ich wirklich befreundet sind, das war nicht nur dahergesagt. Doch erst einmal werde ich eure Angreiferin inhaftieren.“
      Er gab seinen beiden Begleitern ein Handzeichen, die daraufhin auf die gefesselte Druidin zutraten, um sie vom Boden aufzulesen. Die Wachmänner machten allerdings keine Anstalten, ihre Fußfesseln zu lösen – einer von ihnen hob die Halblingsdame einfach auf seine Schulter wie einen Mehlsack.
      „Wenn ihr etwas Zeit für euch braucht, um euch zu sammeln, kann ich das verstehen“, sagte Abber, weiterhin an das Zirkusvolk gerichtet. Sein Blick huschte zwischen denjenigen hin und her, die in diesem Gespräch das Wort erhoben hatten. „Sucht mich einfach auf, wenn ihr so weit seid. Ihr findet mich in meinem Heim in Abberton. Ihr könnt es nicht verfehlen, es befindet sich gegenüber der Kirche, direkt neben dem Wachhaus.“

Zonk "Die Katze"

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[IC] I.1: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #137 am: 31.10.2020, 09:21:53 »
Als Zonk hörte das sie die Druidin nicht verbrennen wollten war er zuerst etwas enttäuscht. Doch als er dann vernahm das ihr der Strick sicher war beruhigte er sich wieder etwas. Doch dann huschte plötzlich ein kleines fieses lächeln über seine Lippen als ihm einfiel das diese Stadt wohl noch nicht wirklich viele Hinrichtungen hinter sich hatte, und daher wohl auch nicht unbedingt einen erfahrenen Henker hatten. Sie würden also schon sehen was es heißt wirklich barbarisch zu sein, denn wenn so ein Knoten nicht ordentlich geknüpft ist, dann wäre verbrennen wirklich noch eine Wohltat. Also hatte Zonk doch noch die Hoffnung das die Druidin etwas leiden müsste und so doch noch eine gerechte Strafe bekommen wird.

Danach wartete er dann bis die Leute aus der Stadt wieder weg waren bevor er sich an die restlichen Zirkusmitglieder wandte "Nun gut, ... wir hier haben Plan von böse Druidin. Wer kann schauen und erkennen wo sein diese Orte von denen hat geredet der Bürgermeister? Ich Glauben das haben die Druidin was zu tun mit diesem verschwinden" danach breitete er erneut den gefundenen Plan vor sich aus so das jeder noch einmal einen Blick darauf werfen konnte. Schlussendlich wandet er sich auch noch an den Feuer Mephit "Du vielleicht was wissen von dem was der Mensch da gesagt hat? Du wissen ob deine alte Meisterin da was gemacht hat? Du haben ihr vielleicht sogar dabei geholfen?"

Der Professor

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #138 am: 03.11.2020, 10:58:36 »
Pathfinder 2E: Extinction Curse
Buch I, Teil 2: Investigation in Abberton

Als die Städter die Gefangene mit sich nahmen, ließen sie die Mitglieder des Zirkus der Seltenen Wunder mit gemischten Gefühlen zurück. Noab spuckte mit verächtlichem Blick zur Druidin aus, während sie an ihm vorbeigetragen wurde. Andere blickten dem Trupp mit sichtlichem Kloß im Hals hinterher. Doch auch wenn nicht alle guthießen mochten, dass diese Frau für ihre Verbrechen der Galgen erwarten würde, konnte der Zirkus mit ihrer Verhaftung ein stückweit aufatmen. Es war vorbei. Zumindest hier, auf dem Zirkusgelände.[1] Abbertons Probleme würden sich hingegen vermutlich nicht einfach in Luft auflösen. Dass Bürgermeister Jae Abber, aber auch seine Begleiter Wolf und der Wachmann, der nicht vorgestellt wurde, dankbar die Hilfe der ihnen fremden Artisten waren, hatte man ihnen in Wort und Mimik angesehen.

Sobald die Städter fort waren und Zonk den Plan der Druidin ausbreitete, konnten alle, die neugierig waren, einen Blick darauf werfen. Neben den zahlreichen Notizen zum Zirkusgelände und der näheren Umgebung, waren nur zwei weitere Orte mit einem X markiert. Das eine X befand sich im Süden der Stadt und war mit „Obstplantage“ beschriftet. Das andere befand sich im Nordwesten der Stadt, direkt am Fluss, und war mit „Mühle“ beschriftet. Dabei konnte es tatsächlich um die Mühle der Familie Hawfton handeln, die vermisst wurde.[2]
      Sindaphax, jedoch, schüttelte heftig den Kopf, als er danach gefragt wurde, ob ihm bekannt vorgekommen war, worüber der Bürgermeister geredet hatte, und ob er der Druidin geholfen hatte, Abberton zu terrorisieren.

       „Sindaphax nix kennen Worte von Mensch“, beteuerte der Feuermephit und warf sich zu Boden, um sich vor Zonk huldvoll niederzuknien. „Sindaphax nur kennen Wald, wo Sindaphax warten, und Zirkus, wo Sindaphax sein. Meisterfrau Sindaphax rufen in Menschenwelt in Menschenhaus zusammen mit Mephiten sehr viele. Sindaphax nix wissen, wo das sein. Meisterfrau beschwören Sindaphax in Flasche und tragen Flasche in Tasche. Sindaphax nix sehen Weg zum Zirkus. Meisterfrau erst öffnen Flasche mit Sindaphax und Flasche mit Fluvadinco in Wald. Doch Weg nix sein weit. Vielleicht Menschenhaus sein in Menschenstadt.“
 1. Für die heldenhafte Rettung des Zirkus könnt ihr euch einen Heldenpunkt eintragen und auf Stufe 2 aufleveln.
 2. Die Zeichnung der Druidin ist nicht derart detailliert, aber ich habe euch trotzdem die Übersichtskarte hochgeladen. Ihr findet sie auch im Infothread.
« Letzte Änderung: 03.11.2020, 11:31:24 von Der Professor »

Kylie

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« Antwort #139 am: 03.11.2020, 12:29:01 »
"Wir sollten auf jeden Fall auf das Angebot des Bürgermeisters zurückkommen und uns mit ihm zusammen die Enklave ansehen," meinte Kylie. "Aber vielleicht wäre es auch nicht verkehrt, diese beiden Orte, die hier auf der Karte vermerkt sind, einmal näher zu untersuchen. Wer weiß, was für Fallen die alte Hexe noch vorbereitet hat. Da wir ohnehin in die Stadt müssen, um den Bürgermeister aufzusuchen, sollten wir das vielleicht als Erstes angehen. Was haltet ihr davon, wenn wir uns zunächst bei der Obstplantage umsehen?" fragte die Elfin in die Runde.

Nadeshja Akopyan

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« Antwort #140 am: 03.11.2020, 17:17:02 »
Lavenia warf Zonk einen etwas säuerlichen Blick zu. Kriege und Mord waren beide unnötig und schmutzig. Die alte Vettel ließ ihren Mitmenschen zwar kaum eine andere Wahl, aber...trotzdem, musste man sich auf eine Hinrichtung freuen? Hoffentlich machte ihn der Verlust von Myron nicht noch zu einem stinkigen Normal-Goblin, der nichts als Unsinn und Zerstörung im Kopf hatte. Sindaphax' Anwesenheit wollte ihr auch immer noch nicht recht gefallen, aber zumindest schien er nicht zu lügen. Dafür wirkte er zu einfältig.

"Na schön. Spuren verbleichen schnell, also sollten wir uns Mühle und Plantage bald ansehen. Zu der Enklave können wir ja im Anschluss. " Stirnrunzelnd sah sie zu Nadeshja, die keuchend hinter Schneeflocke herlief, der ihr Stöckchen nicht so leicht wieder herausrücken wollte. Ihr Kopf war wohl auch wieder in den Wolken! Wohl oder übel würde sie ihr unterwegs alles noch einmal haarklein erzählen müssen.

Bruder Mond

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« Antwort #141 am: 05.11.2020, 09:47:06 »
Vincent hatte ruhig ausgeharrt, während viele Worte der Aufklärung und Diskussion fielen. Es war sehr beruhigend, zu sehen, dass die Stimmung des Goblins nicht auf die Freunde im allgemeinen übergegangen war und bei den Meisten die Vernunft siegte. Es war Lavenia, die Anfing, die naheliegenden Fragen zu stellen, doch war kaum zu erwarten, darauf eine ehrliche Antwort zu bekommen, wenn der Bürgermeister tatsächlich etwas zu verbergen versuchte.

Im allgemeinen schien die Zeit zum handeln reif und ohne sich ein Bild von der Stadt, den beschriebenen Schäden und den Druiden zu machen, war die Situation nicht vernünftig zu beurteilen. „Es wäre ein guter Anfang, uns die Obstplantage anzusehen.“ pflichtete Bruder Mond schließlich Kylie bei. Tatsächlich wäre es recht gleich, wo sie begannen, solange sie nur nicht zuviel Zeit verstreichen ließen.

Beunruhigend waren die Vorkommnisse jedenfalls, selbst wenn sie nicht der Wahrheit entsprachen. Es passte ins Bild, dass so fürchterliche Schäden an der Natur die Druidin auf den Plan gerufen hatten, wirkte sie ja von den Veränderungen, die fast nach dunkler Magie klangen, in verheerende Furcht und Wut versetzt, welche sie letztlich zur bösen Tat getrieben hatte.
Dass Sie dagegen fürs ganze Unglück der Region verantwortlich sein konnte, erschien ausgeschlossen, hatte sie letztlich all zu rasch einen Kampf gesucht, den sie nicht gewinnen konnte. Wieviele Mephiten sie nun aber tatsächlich beschworen hatte, wie es aus den Worten Sindaphax hervor ging, sprach jedoch Bände darüber, dass sie ihre Kunst schon lange Zeit geschliffen haben musste und ihr selbst die herrschende Bedrohung erheblich erschien.

Als sein Blick zwischen der Druidin Zonk und dem Feuermephiten hin und her ging, konnte er nicht umhin die Parallelen zu sehen, dass manche Individuen doch deutlich hassbereiter waren, als andere und so mochte diese Druidin eine traurige Ausnahme zur erwähnten Enklave darstellen.



Regis hatte entgegen Bruder Mond bereits genug vernommen, als Sindaphax gesprochen hatte. Während die anderen nun in ihre kleinlichen Planungen und Diskussionen verfielen, zog er sich dezent zu seinem Zelt zurück, ergriff eine angebrochene Flasche mit Apfelsaft und entfernte sich aus dem Lager. Sein Weg führte ihn geradewegs zurück in den Wald, wo er in der Nacht die Mephiten gesehen hatte. Unterwürfige Diener mit schlichtem Gemüt also? Flaschengeister also? Das passte ihm geradezu perfekt in den Plan. Nahe dem Bach blieb er stehen und begann zu rufen. Laut genug, dass man ihn in der Nähe hören musste, aber leise genug, nicht aus der nähe des Lagers vernommen zu werden. „Flufadinco. Flufadinco! Komm heraus. Der Meister hat neue Pläne. Wir gehen in die große Stadt. Zeig dich und ab in die Flasche mit dir, damit wir dich unbemerkt hineinschmuggeln können.“ Regis schüttelte die halbleere Apfelsaftflasche und sah sich forschend um.
« Letzte Änderung: 05.11.2020, 09:52:27 von Bruder Mond »

Zonk "Die Katze"

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« Antwort #142 am: 08.11.2020, 12:57:41 »
Zonk lauschte den Gesprächen der anderen. Da er selbst noch keinen genauen Plan hatte wie man nun am besten vorgehen sollte, nickte er nur zustimmend als das Gespräch auf die obstplantage kam. Im Moment war jeder Ort so gut wie jeder andere. Auf der Plantage bestand wenigstens die Möglichkeit etwas zu essen zu bekommen. Bei dem Gedanken an Essen meldete sich sogleich sein leerer Magen zu Wort und er machte sich erstmal auf sich etwas zu frühstücken zu organisieren während die anderen noch überlegen wo sie nun als erstes hin gehen wollten.

Durbak Bhazdum

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« Antwort #143 am: 12.11.2020, 04:27:44 »
Die meiste Zeit hatte sich Durbak zurückgehalten und still seine Pfeife geraucht. Er war nicht auf Blut aus und wollte die Druidin nicht unbedingt leiden sehen. Vor allem jetzt, da seine Wut zum Großteil verflogen war, war er mit dem Urteil sehr zufrieden. Er wollte nur, dass die Frau für ihre Taten gerecht bestraft wurde. Der Strick schien angemessen. Trotz allem musste der Zwerg einen Anflug von Blutdurst unterdrücken, als er daran dachte, dass sie es gewesen war, die Myron getötet hatte. Durbak würde eine Weile brauchen, um darüber hinwegzukommen und es zu verarbeiten. Bis dahin wollte er weiterhin ruhig sein und seine Taten und Worte genau überdenken.
So brütete er auch in der kommenden Diskussion eher vor sich hin, als sich aktiv zu beteiligen. Dass etwas Faul an der Sache war, schien klar zu sein. Es gab ja nicht ohne Grund so viele Katastrophen und Probleme hintereinander. Nun schien es an ihnen zu liegen, herauszufinden, was dieser Grund war. Irgendwie war alles miteinander verbunden, da war er sich sicher. Sheriff Ralhain die verschwunden war, die mordende Druidin und auch die ganzen Katastrophen. Interessant war auch, was Sindaphax da erzählte. Ein Menschenhaus mit vielen Mephiten. Was das wohl genau bedeutete? Auf jeden Fall nichts Gutes, da war er sich sicher. Irgendwo gab es ein Haus voller Feuerteufel, die von der Druidin beschwört worden waren. Noch eine Sache, der sie früher oder später nachgehen sollten, wenn sie dieses Rätsel lösen wollten.
"Sehen wir uns ein bisschen um.", brummte er schließlich. Sie hatten ja ohnehin keine wirkliche Wahl. Für ihn war es auch etwas persönliches geworden, der Sache nachzugehen. Myron hatte es verdient, dass man mehr darüber herausfand.
« Letzte Änderung: 12.11.2020, 04:30:11 von Durbak Bhazdum »

Der Professor

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #144 am: 13.11.2020, 19:04:11 »
Da sich nun einige Leute der Zirkustruppe bereitmachten, um sich nach Abberton zu begeben, trat Akarah ein wenig näher und wandte sich an die Gruppe:
      „Wenn ihr schon in die Stadt geht“, erkundigte sie sich leise, „könntet ihr auch der Kirche einen Besuch abstatten, die der Bürgermeister erwähnt hat?“ Akarah selbst gedachte offenbar nicht, mitzukommen. Sie begutachtete dann vornehmlich Bruder Monds Reaktion. Nadeshja war gerade mit Schneeflocke beschäftigt, so war Vincent derjenige, der ihr unter den Freiwilligen am Vertrautesten war. „Wir können Myron nicht in seinem Wagen liegen lassen“, erklärte sie ihre Anfrage. „Wir müssen ihm die letzte Ehre erweisen und ihn beerdigen.“
      Elizia, die nah genug gewesen war, um Akarah zu verstehen, hob leicht zitternd ihre Hand, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Ein Friedhof bei einer Kirche, eingezäunt von einer Mauer, hätte ihm gar nicht zugesagt“, wandte sie mit brüchiger Stimme ein, während ihr allein der Gedanke daran schon wieder Tränen in die Augen stiegen ließ. Hastig nestelte sie am Knopf, der ihre Jackentasche verschloss, und zog ein Taschentuch hervor. „Ich denke, er hätte… er hätte es schön gefunden, hier in Freiheit auf dieser Wiese zu ruhen, wo wir unsere erste große Vorstellung geben konnten und nachts Desnas Sternenlicht auf ihn fällt.“ Sie schluchzte so bitterlich in ihr Taschentuch, dass Herr Tickles auf sie zuschlängelte und sie verwundert mit der Schnauzenspitze anstupste. Tahala Wegwächter fasste sich ein Herz, ließ sich von Tickles Anwesenheit nicht abschrecken und nahm Elizia tröstend in den Arm.
      „Davon bin ich auch überzeugt“, pflichtete der Professor mitfühlend bei. Er beobachtete Elizia und Tahala kurz bekümmert, sprach dann jedoch weiter und erhob seine heisere Stimme ein wenig, damit alle ihn gut verstehen konnten. „Myron hat den gestrigen Abend nicht miterleben dürfen, aber es hat ihm sehr viel bedeutet, uns allen den Start in ein neues Leben zu ermöglichen. Ich bin sicher, dass er sehr stolz auf uns alle wäre. Er würde nicht wollen, dass wir uns nur im Schlechten an Abberton erinnern, sondern unsere Vorstellung als großen Erfolg sehen. Lassen wir uns nicht entmutigen! Wir stehen erst am Anfang unserer Reise und haben noch so viel vor uns, meine Freunde! Unseren Traum hier jäh enden zu lassen, wäre nicht in Myrons Sinne gewesen.“
   Nach dieser kurzen Ansprache, mit der er Mut wecken und Trost hatte spenden wollen und die zustimmendes Gemurmel unter den Anwesenden hervorrief, verfiel der Professor wieder in seine übliche, gesenkte Lautstärke, die für ihn einfach angenehmer war. Seine Stimmbänder hatten sich auch noch nicht ganz von der Beanspruchung während der gestrigen Vorstellung erholt. Er blickte zwischen Kylie, Zonk, Durbak, Lavenia, Lyra und Bruder Mond hin und her. „Während ihr unterwegs seid, bereiten wir hier alles für Myrons Abschied vor“, griff er das aufgekommene Gesprächsthema noch einmal auf. „Dennoch ist eine gute Idee, zur Kirche zu gehen. Wir sollten unsere Gastgeber respektieren und den örtlichen Priester um Erlaubnis fragen, ob wir Myron hier im Lager bestatten dürfen. Würdet ihr das übernehmen?“ Er zögerte kurz. „Es wäre mir sogar recht, euch zu begleiten. Aber ich will euch nicht zur Last fallen. Wie ihr wisst, bin ich nicht mehr so gut zu Fuß. Wenn ihr zuerst den Notizen der Mörderin auf die Spur gehen wollt, möchte ich euch nicht aufhalten.“ Wie gewohnt, zeigte er kein Selbstmitleid. Der Professor war sich bewusst, dass er nicht mehr der Jüngste war und nicht eitel. Er würde es niemandem übelnehmen, wenn man ihn bat, im Lager zu warten.

      Sein Freund Tollpatsch hatte auch noch etwas zu melden. „Als Gidarron, Tahala und ich eben in der Stadt waren, um die Wachen zu holen, kam mir irgendetwas seltsam vor“, erzählte der sprechende Beagle. „Ich kann es gar nicht beschreiben, ich hab es einfach im Gespür. Abberton sieht so verschlafen und harmlos aus wie es ein Bauernnest tun sollte, aber irgendwie fühlt es sich so an, als sei irgendwas nicht in Ordnung. Ich kann aber nicht benennen, was genau mich stört. Vielleicht hat es ja etwas mit den Katastrophen zu tun, die Abberton heimsuchen. Seid auf jeden Fall vorsichtig!“


Währenddessen im Wald, nicht fern des Lagers, konnte Regis beobachten, wie erst Fluvadincos Nase und dann sein ganzer Kopf aus dem unruhigen Wasser des Bachs auftauchte und erst dann wirklich sichtbar wurde. Der Wassermephit schien mit dem kühlen Nass fast zu verschmelzen. Der kleine Kerl blickte eher missmutig auf die Flasche, die Regis ihm entgegenhielt.
      „Fluvadinco mögen Menschenwelt nix mehr“, quengelte er wehleidig, während auf allen Vieren aus dem Bach ans Ufer kroch. „Flasche nix spaßig! Flasche eng ganz viel!“ Nachdem Regis diese Beschwerde zur Kenntnis nehmen konnte, schlüpfte der Mephit dennoch in die Flasche. Dies war ein kurioser Anblick: in einem Moment noch groß wie ein Goblin, schien sich Fluvadinco zu verflüssigen und an Masse zu verlieren, während er sich durch den Flaschenhals quetschte. Sobald er in der Flasche war, sprudelten Reste des Apfelsafts hinaus und liefen Regis über die Hand. Fluvadinco kicherte hämisch. Am Ende wirkte es so als sei die Flasche mit einer bläulichen Flüssigkeit gefüllt, die nicht schwerer war als die gleiche Menge Wasser (oder Apfelsaft) es wäre.


Sobald sich kurze Zeit später alle zusammengefunden hatten, die der Stadt einen Besuch abstatten wollten,[1] machten sie sich auf den Weg nach Abberton. Die Stadt lag einen kurzen Fußmarsch über den Feldweg entfernt, den gestern Abend schon die Besucher der Vorstellung genommen hatten. Da der Zirkus sich auf der Kuppe eines kleinen Hügels niedergelassen hatte, konnte die Gruppe den Ort gut überblicken, als sie sich näherte. Der Kern des Orts war am Ufer mehrerer Bäche errichtet worden, die sich am Stadtrand im Osten zu einem größeren Flusslauf vereinten. Der Wasserstand schien tatsächlich recht niedrig zu sein, wie der Bürgermeister es erwähnt hatte. Im Westen begrenzte eine plateau-artige, aber nicht sonderlich hohe Klippe die Siedlung. Inmitten von Feldern und etwas abgelegeren Höfen und Scheunen, machte der Ort einen durchaus idyllischen Eindruck. Zumeist einstöckige Fachwerkhäuser schmiegten sich an die nicht befestigten Straßen, über die Flüsse spannten sich einfache Holzbrücken, und in der Ferne sah man Leute auf den Feldern arbeiten. Die meisten Gebäude wirkten gepflegt, aber durchaus in die Jahre gekommen – dazu gehörte auch die Kirche, die mit ihrem weiß verputzten Turm im Zentrum der Siedlung alle anderen Gebäude überragte. Kaum näherten sich die Zirkusleute dem Ortseingang, kam ihnen auch schon der Wachmann entgegen, den der Bürgermeister vorhin als „Wolf“ vorgestellt hatte.
      Der junge Mann winkte und trat eifrig auf die Neuankömmlinge zu. „Ah, da seid ihr ja schon!“ Er grinste erleichtert, weil er nicht den kompletten Weg zum Zirkus hatte zurückkehren müssen.
      Dann würde seine Mimik jedoch ernster. „Wir haben die Halblingsfrau in einer Zelle gesteckt. Drei Leute passen auf die auf und sie ist noch immer gut verschnürt. Zaubertricks soll sie so mal versuchen!“ Er hob spöttische einen Mundwinkel und legte seine Hand leger auf dem Schwertknauf an seiner Seite ab.
      Wolf schien sich in seiner Rüstung recht wohl zu fühlen. Doch gleichzeitig wirkte er ein wenig aufgekratzt. Vermutlich waren Ermittlungen nach Mördern und verschwundenen Personen nichts, was in seinen Alltag gehörte. Mit seinen höchstens zwanzig Jahren war er als Wachmann möglicherweise allgemein noch recht grün hinter den Ohren. Aber er gab sich eifrig, seiner Aufgabe gerechtzuwerden.
      „Bürgermeister Abber hat mich gebeten, euch zu beschützen. Außerdem kenne ich jeden Winkel und jede Person hier. Ich bin euch sehr gern behilflich!“, fügte er mit einem Nicken hinzu. „Ich bin ehrlich mit euch, ich mache mir große Sorgen. Sheriff Ralhain würde niemals unangekündigt so lang fortbleiben. Ihr muss etwas zugestoßen sein – und den Hawftons auch! Bürgermeister Abber mag das nicht so wirklich wahrhaben wollen, aber ich gebe mich nicht der Hoffnung hin, dass auch nur einer der Verschwundenen freiwillig fortgegangen ist. Es kann sein, dass Ralhain nach der Hawftons gesucht hat und dabei selbst einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Vielleicht hat die Mörderin mehr als nur euren Freund auf dem Gewissen. Vielleicht hat sie auch Helfer. Die Schurken in unserer Taverne, die Herr Abber erwähnt hat, könnten etwas damit zu tun haben. Ich habe zwar nie einen der Druiden mit ihnen zusammen gesehen, aber ich würde es nicht ausschließen. Für Geld machen die sicher alles! Und dass sie zumindest Sheriff Ralhain gern loswerden würden, kann ich mir denken. Ich kann euch gern herumführen und alles erzählen, was ich weiß. Fragt mich ruhig, was ihr wollt über wen ihr wollt! Und nehmt bloß kein Blatt vor den Mund. Das werde ich auch nicht tun. Wohin wollt ihr? Ich bringe euch hin!“


Die Obstplantage, die die Attentäterin auf ihrer Karte markiert hatte, lag am anderen Ende der Stadt – daher konnte der Überblick über die Örtlichkeiten auf dem Weg dorthin nur noch vertieft werden.[2] Die meisten Häuser Abbertons waren tatsächlich Wohnhäuser oder aber Ställe und Scheunen, in denen Rinder, Schweine und Geflügel gehalten wurde. Es gab einen Schmied mit einem kleinen Laden im Ortszentrum, der Werkzeuge schmieden und reparieren konnte, und einen Gemischtwarenladen, der eine überschaubare Auswahl an Gebrauchsgegenständen feilbot, die in Abberton hergestellt oder aus Escadar importiert wurden. Wolf erklärte, dass die Bewohner Abbertons eigentlich, abgesehen von Post- und Warenlieferungen, recht selten Besuch aus der Stadt bekamen. Ab und zu kamen zwar Abenteurer und Marinesoldaten durch den Ort, die die Ruinen im Nordwesten der Insel erforschen wollten, doch die machten höchstens bei der Taverne Halt. Einmal pro Jahreszeit reisten der Bezirksrichter und ein Steuereintreiber an – beides eher unliebsame Besucher. Besonders vor dem nächsten Quartal fürchteten sich viele. Viele Bewohner Abbertons waren nicht nur arm, sondern verschuldet. Für die meisten war die Dürre eine zusätzliche Belastung zu sowieso schon angespannten Verhältnissen. Daher war der Besuch eines Zirkus schon etwas sehr Besonderes und Aufregendes, das für eigentlich alle eine willkommene Abwechslung war. Auch für Wolf.
      Selbst die Kirche hatte schon bessere Tage gesehen, obwohl Magister Drend, geistlicher Führer der Gemeinde und, wie es für Abadarpriester üblich war, auch der örtliche Bankier, auf dem Vermögen Abbertons sitzen musste. Der Putz bröckelte schon an einigen Stellen und auch die Pflege des Friedhofs, der sich an das Kirchenschiff schmiegte, wirkte so als könnte sie mehr Aufmerksamkeit vertragen. Unkraut wucherte auf den Freiflächen und Moos kletterte über die Mauern, in die Schlüsselsymbole eingraviert waren. Die vergoldeten Giebel und Fensterfassungen des Kirchenhauses, die goldgelbes Glas mit weiteren Schlüsselsymbolen einrahmten, sprachen allerdings noch von glanzvollen Tagen aus der Gründerzeit der Stadt.
      Das größte Wohnhaus im Ort war definitiv das des Bürgermeisters. Es zudem eins der wenigen Gebäude mit soliden Bruchsteinmauern und einem oberen Stockwerk. Wolf erzählte, dass Jae Abbers Großeltern Abberton gegründet hatten – und dass man sich hier im Ort nicht mehr so sicher war, ob sie ihn nach sich selbst oder nach Abadar benannt hatten. Jae hatte den Job des Bürgermeisters vor etwa zwei Jahrzehnten von seiner Mutter übernommen, als diese gestorben war. Er sei ein guter Kerl und versuche sein Bestes, aber er habe sich mit dieser Rolle nie wirklich wohlgefühlt, sagte man sich hier.
      Sheriff Ralhain, hingegen, deren Büro und Wachhaus direkt neben dem Haus des Bürgermeisters lag, war genau die Richtige für ihre Aufgabe in Abberton. Sie sei eine fähige Soldatin, erzählte Wolf. Früher habe sie in der Absalomer Marine gedient, habe sich dann aber zurück zu ihren Wurzeln nach Abberton begeben, um in der Nähe ihrer alten Eltern zu sein – die aber inzwischen verstorben seien. Als man Ralhain für den Sheriffposten nominiert hatte, kaum dass sie einen Schritt zurück in den Ort gesetzt hatte (vorher habe Abberton gar keinen Sheriff gehabt), habe Ralhain sich nicht beschwert, sondern das sogar gern übernommen.

Während Wolf noch über Ralhain sinnierte, kam die Gruppe dem südwestlichen Ortsrand nahe, an dem schon aus der Ferne eine Streuobstwiese zu erkennen war. Momentan, im Desnus,[3] standen viele der Bäume in der Blüte.
      „Die Obstplantage gehörte einst dem Alten Odlin…“, begann Wolf schon das nächste Kapitel seiner Stadtführung, als ihn ein Rufen aus der Ferne unterbrach.
      „Hallo?! Ihr da! He-eeh!“, schallte der Gruppe eine männliche Stimme entgegen. Ihr Ursprung musste noch weit entfernt sein und war gar nicht so leicht auszumachen. Doch sie kam aus Richtung der Obstbäume. „Endlich kommt hier jemand lang! Ich schreie mir schon eine Ewigkeit die Seele aus dem Leib… Ich brauche Hilfe! Hier drüben!“
      Die Gruppe wurde dann auch auf den Mann aufmerksam – es war ein Gnom mit leuchtend orangen Haaren, der in die Krone eines Apfelbaums gestiegen war, wo er zwischen weiß-rosigen Blüten wild mit den Händen fuchtelte, um entdeckt zu werden.
      „Das ist Tromtom!“, erkannte Wolf und wollte schon losrennen, aber die folgenden Worte des Gnoms ließen ihn innehalten:
      „Ähm… Stopp!“, rief Tromtom. „Wenn ihr näher kommt, passt bloß auf! Hier stellt gerade eine Wildschweinrotte mein Erdbeerfeld auf den Kopf! Diese Biester haben mich angegriffen und lassen mich nun nicht mehr runter!“[4]
 1. Ihr könnt einen oder mehrere NPCs als Begleiter mitnehmen, wenn ihr wollt – gern auch jemanden, der sich nicht zur Wort gemeldet hat. Wenn ihr keine ausdrücklichen Wünsche äußert, gehe ich davon aus, dass die Spielergruppe nur die Mephiten mitnimmt.
 2. Neue Version der Stadtkarte im Infothread
 3. Entspricht Mai.
 4. Wer sich vorsichtig nähert, kann ein erwachsenes Wildschwein und zwei halbstarke Jungtiere erkennen, die gerade genüsslich durch das erwähnte Erdbeerfeld wühlen, das sich inmitten der Bäume befindet.

Kylie

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« Antwort #145 am: 14.11.2020, 01:24:22 »
Kylie fand die Idee mit der Wiesenbestattung auch gut. Bei der örtlichen Kirche nachzufragen war aber sicher richtig. Auf dem Weg in die Stadt, blickte sie sich um und ließ die Eindrücke auf sich wirken. Es sah wirklich nicht so aus, als ob Abberton eine reiche Stadt sei. Schneeflocke war natürlich, wie immer, für jede Form von Bewegung zu haben und sprang fröhlich um die Zirkusleute herum, als sie unterwegs waren.

Bei der Plantage angekommen, war der Gnom im Apfelbaum natürlich sofort die Hauptattraktion. Kylie musste bei dem Gedanken beinahe kichern, konnte sich aber gerade noch zurückhalten.

"Ich kann ja mal mein Glück versuchen. Eigentlich kann ich mit Tieren schon gut umgehen, auch wenn das hier natürlich Wildtiere sind. Aber wahrscheinlich haben sie ja bloß Hunger oder zumindest Appetit."

Die Elfin warf aus der Ferne einen Blick auf die Wildschweine. Wieviele konnte sie dort entdecken und gab es vielleicht ein eindeutiges Leittier?

Der Professor

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« Antwort #146 am: 16.11.2020, 20:25:50 »
Appetit hatten die Wildschweine ohne Zweifel. Kylie konnte erkennen, dass zwei noch nicht ausgewachsene, aber dennoch kräftige Jungschweine und ein erwachsenes Tier, vermutlich die Mutter der beiden, schmatzend mit ihren Nasen den Boden umwühlten und die Erdbeerpflanzen entwurzelten und zertrampelten, während sie sich die süßen, roten Früchte einverleibten. Noch nicht alle Erdbeeren waren reif, die noch grünen Früchte blieben aber vom Chaos, das die Schweine anrichteten, nicht verschont. Das Erdbeerfeld befand sich nahe eines vertrockneten Bewässerungsgrabens (einer von vielen, die die die Streuobstwiese durchzogen), der einfach durchklettert oder mithilfe eines Baumstamms überquert werden konnte, der quer darüberlag. Tromtom wartete jenseits dieses Grabens auf einem der Apfelbäume,[1] leider hatten es sich die Schweine genau zu seinen Füßen gemütlich gemacht.
 1. Ihr kommt aus der nordwestlichen Ecke.
« Letzte Änderung: 16.11.2020, 20:26:25 von Der Professor »

Bruder Mond

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« Antwort #147 am: 17.11.2020, 09:44:09 »
Bruder Mond ging auf  Akarah zu, als er sich ihres Blickes gewahr wurde. Kurz hatte er sacht gelächelt doch dies in Anbetracht des Ernstes der Lage rasch wieder abgelegt. Er selbst sprach sie leise an, denn er wollte die Freunde nicht noch mehr beunruhigen.
„Wir sollten uns mit Myrons Bestattung um Zurückhaltung bemühen Akarah. Dir kommen die geschilderten Auswirkungen auf den Ort doch ebenfalls wie das Wirken dunkler Kräfte vor oder? Wenn wir einen genaueren Eindruck von Abberton und die Ursachen des Unheils gewonnen haben, können wir uns unbeschwerter um Myrons Ruhestätte kümmern. Ich sorge mich sehr, dass jemand im Ort schwarze Magie praktiziert, denn es würde die Vorkommnisse erklären. Die Leute im Ort sind sich dessen scheinbar nicht gewahr, doch bin ich etwas Misstrauisch, dass sie so völlig überrascht auf die Reaktion der Druidin reagieren, die in Anbetracht der wachsenden Schäden am Land doch fast schon zu befürchten gewesen sein müssten, noch dazu wenn der Bürgermeister die Druiden und ihre Haltung zu kennen glaubte. Wenn im Ort nun dunkle Mächte keimen, hoffe ich das mit Nades und und Lyras Hilfe herauszufinden und vielleicht können wir dem Spuk so ein rasches und verdientes Ende bereiten. Wenn wir bis heute Abend noch immer im dunklen tappen, können wir ja vielleicht die Geister befragen.“

Ruhig wie man es von dem fahlen jungen Mann kannte, nickte er der Seherin nochmals aufmunternd zu und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Unterhaltung. Tollpatschs Worte überraschten Vincent dann und untermauerten seine eigene Befürchtung. Wenn das Tier den Einfluss fühlte, so traf dies sicher auch auf die Druiden zu und jene schienen wenig diplomatisch im Umgang mit der Bedrohung gestimmt, so mochte die Zeit tatsächlich drängen, die Schuldigen zu identifizieren.

Regis gesellte sich kurz vor dem Aufbruch nach Abberton wieder zu Vincent und schien ungewohnt gut gelaunt. Bruder Mond kannte einige seiner Geheimnisse aber bei den Göttern nicht alle und obgleich der Diener seines Patrons stets um sein Wohl bemüht schien, zeigte er doch immer wieder besorgniserregende Wesenszüge.

Auf dem Weg in den Ort gesellte Vincent sich in Regis Begleitung zu Lyra und Nadeshja um sie von seinen Vermutungen in Kenntnis zu setzen. An Lyra Gewand sagte er noch: „Was die Kirche betrifft, kannst du sicher am besten von uns beurteilen, ob etwas mit dem Gleichgewicht dort nicht stimmt. Die Anzeichen des Verfalls des Landes könnten  nekromantische Wurzeln haben und nachdem sogar Tollpatsch etwas bedrohliches zu fühlen glaubt, müssen wir auf der hut sein.“

Mit beklommenen Gefühl betrat Bruder Mond schließlich Abberton und bemühte sich dies vor Wolf halbwegs zu verbergen, obgleich es in Anbetracht der Umstände natürlich gewesen wäre. Wie die anderen, sah auch er sich aufmerksam nach auffälligem um, als sie geführt wurden und versuchte in Regis Deckung das ein oder andere mal Rückstände von Magie ausfindig zu machen.[1]

Als Wolf über die Ruinen im Nordwesten und die damit verbundenen Fremden sprach, die Abberton besuchten, hakte Bruder Mond kurz nach. „Gibt es Über die Ruinen hier denn Erzählungen, was es mit ihnen auf sich hat, dass sie Abenteurer und Soldaten anzulocken pflegen?“ Es mochte ein verzweifeltes Stochern nach Hinweisen sein, doch erschien es ihm wie ein Stück vom Bild welches er seit den Angriffen zusammen zu setzen versuchte.

An der Obstplantage schließlich war er noch viel zu sehr damit beschäftigt, die ganzen Eindrücke des Ortes zu ordnen, dass ihn der Schrei jäh zusammenzucken ließ. Wildschweine wirkten nun nach keiner akuten Bedrohung, doch der Plan der Druidin bedeutete, dass sie nicht nur zufällig hier wüteten. „Sei vorsichtig Kylie. Die Druidin könnte sie geschickt haben. Zudem scheinen sie Jungtiere bei sich zu haben. Das könnte sie noch aggressiver machen. Vielleicht sollten wir sie von jenseits des Grabens mit Feuer vertreiben..“
Er fühlte sich etwas dumm dafür, Kylie Dinge zu sagen, welche sie selbst wohl besser wusste, als er, doch sprudelten die Worte schlicht nervös aus seinem Mund, während er die Wildtiere scheu betrachtete.
 1. Detect Magic
« Letzte Änderung: 17.11.2020, 09:49:56 von Bruder Mond »

Zonk "Die Katze"

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« Antwort #148 am: 19.11.2020, 11:15:37 »
Zonk folgte der Gruppe in die Stadt und hing dabei seinen eigenen Gedanken nach und überlegte was denn hier in dieser Stadt nicht stimmte und wo denn wirklich das Problem war.

Als diese Wolf dann anfing los zu plappern hörte Zonk nur mit dem halben Ohr zu. Kurz zucke er auf als er etwas von einer Diebesbande hörte und dann auch noch einmal etwas von einem geheimen Ort. Aber irgendwie interessierte das Zonk alles nicht so wirklich. Er war im Moment wohl einfach nur zu müde und hungrig um hier noch allem gedanklich genau zu folgen.

Als sie sich dann der Plantage näherten und auf die Wildscheine aufmerksam wurden schaute Zonk zu seinen Freunden und flüsterte dann leise "Was wir machen wollen jetzt? Wildschweine geben guten Braten. Aber Wildscheine sein sehr zäh und gefährlich."

Der Professor

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« Antwort #149 am: 19.11.2020, 18:23:08 »
Unterwegs dachte Wolf über Bruder Monds Rückfrage nach, die dieser zu den Ruinen im Nordwesten der Insel gestellt hatte. „Ehrlich gesagt, bin ich da kein Experte“, antwortete der junge Mann nach kurzem Sinnieren, „aber soweit ich weiß, weiß niemand so genau, was es mit diesen Ruinen auf sich hat. Es soll sich wohl um uralte Monolithen und Grabstätten handeln, die halb versunken und so überwuchert sind, dass es gar nicht so leicht ist, sie zu entdecken. Hin und wieder taucht eine dieser Ruinen bei den Rodungsarbeiten auf, die die Marine dort im Nordwesten organisiert. Sie brauchen das Holz für ihre Schiffe – abgesehen davon ist das da draußen Wildnis. Manchmal erkunden die Soldaten die Ruinen selbst, aber oft heuern sie auch Leute an, die das für sie tun, meist Abenteurer und Schatzsucher. Ich weiß aber nicht, ob man dabei schon jemals auf etwas Interessantes gestoßen ist. Vermutlich nicht, dann hätten wir selbst hier in Abberton wohl davon gehört, schätze ich.“
      Wolf zuckte unschlüssig mit den Schultern, schien aber selbst von dem Gedanken an Expeditionen in unbekannte, alte Ruinen fasziniert zu sein. „Wer diese Bauten wohl errichtet hat?“, überlegte er laut. „Vielleicht weiß es die Marine, ich habe jedenfalls keine Ahnung, wer dafür infragekommen sollte. Vor uns Siedlern war niemand außer Aroden und seinen engsten Vertrauten auf Erran. In den frühen Tagen, nachdem Aroden die Sternenstein-Inseln erschaffen hat, war Erran ziemlich abgeriegelt. Man sagt, während Arodens treue Ritter im Süden in ihrer Akademie blieben, dort, wo heute Escadar ist, war der Norden allein Arodens Refugium. Doch er hat diese Gräber und Monumente nicht erbaut. Und als die Siedler irgendwann nach Arodens Tod kamen, waren sie schon da. Also müssen sie einfach schon immer da gewesen sein. Ich habe gehört, wie jemand behauptet hat, sie seien älter als die Inseln selbst. Seltsam, nicht wahr? Vielleicht ist das ja auch ein Irrtum. Denn wie soll das bitte möglich sein? Dann müssten sie ja vom Meeresboden stammen, so wie der Rest der Insel auch.“


Wenig später, im Angesicht der kleinen Wildschweinfamilie, wirkte Wolf mit einem Mal weniger redselig, sondern eher ziemlich angespannt.
      „Du hast recht, wenn wir die Schweine erlegen könnten, wäre das ein Segen“, reagierte er darauf, dass Zonk erwähnte, das die Tiere einen guten Braten abgeben würden. Wolf beobachtete die Schweine mit vorsichtiger Skepsis, aber der gierige Glanz eines Mannes, der schon seit längerer Zeit kein saftiges Stück Fleisch auf dem Teller gehabt hatte, schlich in seine Augen. Diese Vorstellung schien verlockend für ihn zu sein. „Allein das große ergibt bestimmt um die hundert Mahlzeiten!“
      Dennoch schien er sich bewusst zu sein, dass so ein Vorhaben kein leichtes Unterfangen sein würde. Etwas zögernd sah er an sich herunter, wo er nur ein Schwert fand, was keine Ideale Waffe für eine Schweinejagd war, und suchte dann Rat bei den anderen Umstehenden. „Ihr scheint Leute mit vielen Talenten zu sein. Wie sieht es mit der Wildschweinjagd aus? Allerdings sollten wir das wirklich nur versuchen, wenn ihr euch das zutraut. Wir sollten vielleicht nicht riskieren, dass jemand verletzt wird. Ich muss zugeben, ich würde schon gern mal wieder ein Stück Braten essen, aber wenn wir sie vertreiben könnten, wäre zumindest Tromtom erstmal geholfen. So oder so sollten wir uns schnell entscheiden, sonst war es das wohl mit Erdbeeren dieses Jahr. Tromtom war so glücklich darüber, dass überhaupt was angewachsen ist. Da die Bewässerungsgräben ausgetrocknet sind, schleppt er mühselig Tag für Tag Karren voller Wassereimer aus dem Ortskern hierher.“
« Letzte Änderung: 20.11.2020, 08:20:57 von Der Professor »

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