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Autor Thema: [IC] I: Die Show muss weitergehen!  (Gelesen 17663 mal)

Beschreibung: Abenteuerthread

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Kylie

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #150 am: 19.11.2020, 20:23:01 »
"Auf dieser Seite des Grabens sollten wir ersteinmal sicher sein, wir können sie ja von hier aus der Ferne angreifen, in der Hoffnung, dass sie es sich dann anders überlegen und verschwinden. Und wenn sie es darauf anlegen, dann müssen wir eben zusehen, dass es heute Braten gibt," schlug Kylie vor, auch wenn ihr die erste Variante naturgemäß besser gefiel.

Durbak Bhazdum

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #151 am: 22.11.2020, 04:58:30 »
Gedanklich ging Durbak alle Aufgaben durch, die sie zu erledigen hatten, während er mit der Gruppe zur Stadt lief. Es hatte sich einiges angesammelt und es lag viel Arbeit vor ihnen. Ein Schritt nach dem anderen. Zuerst wollten sie den Markierungen auf der Karte nachgehen. Auf dem Weg konnten sie vielleicht auch noch etwas anderes erledigen. Nach wenigen Minuten schloss sich ihnen der junge Wachmann namens Wolf an. Er schien sehr motiviert zu sein, ihnen zu helfen. Vielleicht sogar etwas zu motiviert. Wenigstens kannte er sich aus und würde eine große Hilfe sein. Was er zu erzählen hatte, war nicht uninteressant. Vor allem diese Ruinen, die anscheinend schon von Anfang an hier gestanden hatten. Es würde den Zwerg nicht wundern, wenn sie irgendetwas mit der Sache zu tun hatten. Durkab war zwar gerade einmal 131 Jahre alt und damit noch recht jung für einen Zwerg aber trotzdem hatte er schon oft Geschichten über solche Ruinen gehört. Von sagenhaften Schätzen, über alte und gefährliche Wesenheiten bishin zu Flüchen beherbergten sie alles Mögliche. Vielleicht auch irgendetwas, dass diese Katastrophen auslöste oder die Druidin zu ihren Taten getrieben hatte.
Für den Moment gab es allerdings andere Dinge, die sie untersuchen sollten. Vor allem jetzt, da ein orangehaariger Gnom auf einem Apfelbaum ihre Hilfe brauchte. Aggressive Wildschweine die sich an einem Erdbeerfeld gütlich taten, waren das Problem. Noch war das nichts Ungewöhnliches. Diese Tiere waren oft sehr streitlustig. Man sollte sie auch nicht unterschätzen. So ein Wildschwein war sehr kräftig, hatte eine harte Haut und ordentlich Hauer. Durbak wollte davon nicht aufgespießt werden. Er stimmte Kylie bei ihrem Vorschlag also zu. "Versuchen wir sie zu verscheuchen." Er nickte. "Wenn sie nicht abhauen, können wir immer noch Braten aus ihnen machen." Dagegen hätte er auch nichts einzuwenden. So ein Wildschweinbraten war bestimmt nicht übel. Etwas zäh aber sehr schmackhaft. "Wir sind viele und wenn wir laut genug sind, können wir sie vielleicht einschüchtern." Sie sollten schnell handeln. Vielleicht konnte man die Erdbeeren noch retten, die der Gnom so mühsam angebaut hatte. Der arme Mann. So viel Arbeit und dann wurde sie von Wildschweinen zunichtegemacht. Durbak ging einige Schritte nach vorne und baute sich auf. Wenn der Rest der Gruppe bereit war, würde er mit Steinen werfen und so laut schreien, wie es ihm seine Lunge erlaubte.

Kylie

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #152 am: 26.11.2020, 17:26:39 »
Irgendetwas mussten sie jedenfalls tun, daher beschloss Kylie, es einfach zu versuchen. Sie begab sich an den Rand des Grabens[1] und begann damit, ihre Magie zu wirken. Da sie die Wildschweine nicht unnötig verletzen wollte, zielte sie mit ihrem Eisstrahl kurz vor das Muttertier, wo die Erdbeeren im Boden waren, in der Hoffnung, sie damit einzuschüchtern und diese ganze Sache hier für sie etwas weniger schmackhaft erscheinen zu lassen[2].
 1. I7
 2. Intimidation 21 (bzw. 17)

Bruder Mond

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« Antwort #153 am: 30.11.2020, 07:09:25 »
Was Wolf über die Ruinen erzählt hatte, versuchte Vincent im Hinterkopf zu behalten. Im Moment aber richtete sich das Augenmerk auf die vor ihnen liegende Bedrohung. Kaum zu glauben, dass Wildschweine überhaupt so ein großes Problem darstellen konnten, aber sie wussten ja, dass die Druidin etwas damit zu tun haben musste und so war es wohl fraglich ob sich die Tiere so leicht verscheuchen lassen würden.
Bruder Mond nahm seinen Mut zusammen und stellte sich groß und breit neben Kylie auf, als sie ihr magisches Spektakel entfesselte und bedeutete Regis es ihm gleich zu tun.

So richtig hatte er sich auf die Situation nun nicht eingestellt und da ihm nichts besseres einfiel, Kylie bei ihrer Taktik zu unterstützen, zauberte er seine Violine hervor und begann eine dramatische Melodie zu spielen.[1] Regis hob bei den Klängen die Braue und raunte Vincent zu. „Bist du sicher, dass soetwas die Schweine nicht erst so richtig wütend macht?“ Fragte er seinen Schützling. „Nein.“ entgegnete Vincent nur knapp während er die Tiere gut im Auge behielt.
 1. Performance 22
« Letzte Änderung: 30.11.2020, 07:09:52 von Bruder Mond »

Der Professor

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #154 am: 03.12.2020, 18:19:04 »
Als der frostige Strahl vor dem Muttertier auf dem Boden einschlug, quiekte es vor Schreck auf und machte einen Satz nach hinten. Auch die Jungtiere schreckten verunsichert zurück, da ihre Mutter sich so plötzlich bewegte. Die Schweine hatten die Anwesenheit der Neuankömmlinge zuvor ignoriert, obwohl sie sie sicherlich auf der anderen Seite des Wassergrabens bemerkt haben mochten - doch nun sah die Sache anders aus. Sobald sich die überrumpelte Mutter von der Überraschung erholt hatte, trampelte sie entschlossen und schnell einige Schritte zum Rand des Grabens voran, über den sie sich erst einmal nicht zu wagen schien, um einen Ansturm anzutäuschen, und schnaubte der Gruppe von dort aus drohend entgegen. Ihre Selbstsicherheit schwand jedoch schnell, als die Ansammlung sich vor ihr aufbaute und Lärm und Musik machte. So trat sie kurzerhand den Rückzug an und flüchtete im Trab, gefolgt von ihren zwei Sprösslingen, nach Süden.
      „Puh!“, entfuhr es Wolf, „ich glaube, der Graben hat uns vor Schlimmerem bewahrt.“ Doch auch wenn er erleichtert war, blickte er dem fortlaufendem Braten etwas sehnsüchtig hinterher. Dann sprang er in den trockenen Wassergraben und kletterte auf der anderen Seite wieder hinaus, um auf Tromtom zuzulaufen.
      Der Gnom mit der schrillen Haarfarbe (was für Gnome dank ihrem Fey-Blut nicht unüblich war), brauchte allerdings keine Hilfe, um von seinem Apfelbaum herunterzukommen. Noch bevor irgendjemand in seiner Nähe angelangt, war er auch schon auf einen niedrigen Ast gestiegen und leichtfüßig heruntergesprungen.
      „Danke!“, rief er seinen Rettern entgegen, für die er sich aber gerade weniger interessierte als für die Überbleibsel seines Erdbeerfelds. Verzweifelt watete er in entwurzelten und zertrampelten Pflanzen und versuchte, unter ihnen noch unbeschädigte ausfindig zu machen. Er wirkte den Tränen nahe. Es war offensichtlich, dass die Schweine eine gute Weile gewütet und Zeit gehabt hatten, den Acker ordentlich umzuwühlen. Doch auch wenn der kleine Gnom von Trauer um seine Erdbeeren erfüllt war, trat schon nach wenigen Sekunden Zorn in seine Mimik und er musste die Fäuste ballen. „Wenn ich diese beiden verdammten Lindells in die Finger kriege, dann gibt's zwei Sätze heiße Ohren, das sag ich euch!“, schimpfte Tromtom vor sich hin, während er schon erste unrettbare Pflanzenüberreste aussortierte und an die Seite auf einen Haufen warf. „Die sind hier schon vor einer ganzen Weile entlanggekommen und haben mich aus der Ferne ausgelacht, als ich mich gerade noch auf den Baum retten konnte. Und meint ihr, es hätte sie gekümmert, was aus mir oder meinen Erdbeeren wird? Nichts, aber auch gar nichts haben sie getan! Haben ihren Karren einfach weiter in die Stadt gezogen und noch nichtmal jemandem Bescheid gesagt, was?“
      Wolf, der nun etwas unschlüssig danebenstand und wachsam die Gegend im Auge behielt, schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. „Sieht nicht so aus. Die Lindell-Brüder haben uns nicht hierhergeführt. Ich glaube, ich habe sie im Augenwinkel auf der Hauptstraße gesehen, als ich vorhin mit Herrn Abber und Merlo zum Zirkus aufgebrochen bin.“
      „Pah!“, schnaubte Tromtom verärgert.
      Wolf versuchte, den Gnom noch etwas Nützliches zu entlocken: „Wo sind die Schweine eigentlich hergekommen?“
      „Ich denke, von dort vorn“, antwortete Tromtom und wies nach Süden. „Dort habe ich gestern eine große Lücke im Zaun gefunden. Wirkt so als hätte sich dort wer dran zu schaffen gemacht und die Pfähle ausgegraben. Da haben sich wohl ein paar Bengel einen schlechten Scherz erlaubt. Wenn die Lindells nicht schon zu alt für so einen Unsinn wären, würd ich ja glatt sagen, dass die dahinterstecken! Ich bin noch nicht dazu gekommen, das zu reparieren. Aber wie hätte ich auch ahnen können, dass das so schnell nötig sein würde?“
      Wolf blickte fragend zur Gruppe. Was die Zirkusmitglieder wohl von der Sache hielten?

Kylie

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #155 am: 03.12.2020, 20:32:17 »
Kylie war sichtlich erfreut, dass sie es gemeinsam geschafft haben, die Wildschweine zu vertreiben. Dass die Jungtiere dabeiwaren, hatte sicherlich dazu beigetragen, dachte sie sich, denn das Muttertier wollte dann bestimmt kein unnötiges Risiko eingehen.

Wolfs sehnsüchtigen Blick kommentierte sie nur mit: "Es sind doch nur Tiere, die können nun auch nicht wirklich etwas dafür. Die Schuld hierfür liegt sicher ganz woanders."

Als der Gnom dann vom Baum herunterkam erkannte sie natürlich schnell, dass ihn die ganze Situation sichtlich aufgewühlt hatte. Die Sache mit dem Zaun hingegen war womöglich mehr als nur ein Streich. Schnell kam ihr die Karte wieder in den Sinn, die sie bei der Hexe gefunden hatten. Dort war diese Plantage ja besonders markiert worden. Wahrscheinlich hatte sie noch Übleres im Sinn, als nur Wildschweinen Tür und Tor zu öffnen. Gift kam ihr als erstes in den Sinn, damit hätte sie viel Schaden anrichten können. Es gab keinen Grund, das Ganze vor dem Gnom geheimzuhalten, daher sprach Kylie es auch einfach an.

"An einen Streich glaube ich nicht. Wir haben bei der Halblinghexe, die unseren Zirkus angegriffen hat, eine grobe Skizze der Stadt gefunden, wo unter anderem diese Plantage hier besonders markiert war. Sicherlich steckt sie auch hinter diesem Unheil hier. Allerdings fürchte ich, dass sie weitaus Schlimmeres im Sinn hatte. Es wäre wohl gut, die Stelle einmal genauer zu untersuchen und auch die nähere Umgebung. Nicht, dass sie da doch noch ein paar böse Überraschungen versteckt hat."

Durbak Bhazdum

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« Antwort #156 am: 04.12.2020, 04:02:46 »
Zufrieden zündete Durbak seine Pfeife an und sah der Wildschweinmutter und ihren Jungen hinterher, als diese Reißaus nahmen. Das hatte ja ganz wunderbar geklappt. Wahrscheinlich, weil sie einfach eine so große Gruppe waren. Allerdings war es auch egal, was nun den Erfolg gebracht hatte. Wichtig war, dass die Tiere für den Moment weg und damit keine Gefahr mehr waren. Schade nur, dass nicht mehr viel vom Erdbeerfeld zu retten war.
Der Gnom erzählte von den Lindells, die ihm nicht nur nicht geholfen, sondern auch noch ausgelacht hatten. Dass sie aber viel mit der Sache zu tun hatten, glaubte weder Durbak, noch Kylie, die das auch direkt sagte. Irgendjemand hatte einige Pfähle des Zauns ausgegraben und damit den Wildschweinen überhaupt erst eine Möglichkeit gegeben, ohne Probleme auf die Plantage zu kommen. "Ich glaube auch nicht mehr an Zufälle.", stimmte er Kylie zu. Allein das dieser Ort markiert worden war, bewies, dass die Halbling mit der Sache in Verbindung stand. Vielleicht hatte sie sogar die Wildschweine hergehetzt. Sie war schließlich eine Druidin, die konnten doch Tiere bis zu einem gewissen Grad manipulieren.
"Sehen wir uns ein bisschen um.", sagte er nickend und pfeiferauchend zu der Druidin. "Wer weiß, was diese Halbling noch alles geplant und in Bewegung gesetzt hatte, bevor wir sie aufhalten konnten." Vielleicht waren die Wildschweine ja nur der Anfang. Sie mussten zumindest sichergehen, das sie wirklich verschwunden waren und es nicht noch irgendwelche Fallen oder ähnliches gab. Würde ihn überhaupt nicht mehr überraschen. Er wandte sich noch einmal kurz an Kylie. "Kann es sein, dass die Halbling diese Wildschweine irgendwie kontrolliert hat? Du kennst dich mit sowas bestimmt besser aus als jeder andere."

Bruder Mond

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« Antwort #157 am: 04.12.2020, 07:47:36 »
Auch Vincent war überaus erleichtert, dass die Tiere doch ganz natürlich wirkten und ihren Instinkten folgten. Er konnte es gedanklich nur schwer zusammensetzen, dass die Druidin ihnen gegenüber so Brutal gearbeitet hatte und hier nur verhältnismäßig harmlose Streiche gespielt haben sollte, daher pflichtete er Kylies und Durbaks Absicht, den Hof nochmals genauer abzusuchen, auch sogleich bei.
Dann wandte er sich allerdings auch nochmals Tromtom und Wolf zu. Er hatte nicht verdrängt, dass das Werk der Druidin nicht die Ursache für all das Leid hier war, sondern nur eine Konsequenz und  dass Tollpatsch unabhängig von Vincents eigenen Befürchtungen etwas verdächtiges an Abberton spürte bestärkte ihn, die Fährte hinter dem Werk der Druidin zu suchen.
„Entschuldigt bitte.“ Wendete Bruder Mond sich an die beiden Bewohner der Ortschaft. „Wer sind diese Lindells wenn ich fragen darf und was für eine Stellung halten sie in eurer Gemeinde inne?“

Natürlich glaubte Vincent nicht, dass jene zwei für die Druidin wirkten, doch war es bedeutsam, sich rasch einen Eindruck vom Zustand Abbertons zu machen und wo Zwist keimte, mochten sich auch noch tiefere Abgründe verbergen.
« Letzte Änderung: 04.12.2020, 07:49:40 von Bruder Mond »

Zonk "Die Katze"

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« Antwort #158 am: 07.12.2020, 16:57:19 »
Nachdem sie die Wildschweine verscheucht hatten und man sich die Geschichte von Tromton angehört hatte schaute Zonk sich ein wenig gelangweilt in der Gegend um "hmmm ganz schön trocken hier alles ist. Warum du haben kein Wasser hier? Vielleicht wir können bringen etwas Wasser hier her. Wir haben einen Freund im Wald der sich kennen gut aus mit Wasser. Wir sollen ihn mal fragen und holen her?"

Einen Moment später meint Zonk dann noch "Du haben Material um machen wieder ganz deinen Zaun? Wenn ja wir können mal schauen, wir bekommen das bestimmt hin und können dir helfen da ganz gut"

Der Professor

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« Antwort #159 am: 21.12.2020, 21:06:12 »

Wolf verfolgte das Gespräch mit besorgtem Blick, der allerdings immer wieder in die Ferne zum südlichen Ende der Plantage schweifte, wo der beschädigte Zaun sein sollte. Die Möglichkeit, dass sie vielleicht erst an der Oberfläche der Untaten der Druidin gekratzt hatten, schien ihm ebenso wenig zu behagen, wie es bei den Zirkusleuten der Fall war. „Die beiden Brüder führen einen Hof nicht weit von hier, außerhalb der Stadt“, antwortete der junge Wachmann Vincent, der nach den Lindells und ihrer Position in der Gemeinde fragte – und unterbrach dabei Tromtom, der schon Luft holte, um auf Zonk einzugehen. „Wenn man der Straße hier an der Plantage vorbei gen Süden folgt, ist man eigentlich schon auf ihrem Land. Sie haben den Hof vor einigen Jahren von ihren Eltern übernommen. Seitdem läuft es eher schlecht als recht, wie man hört. Beliebt sind die beiden nicht unbedingt bei jedem. Sie sind ein paar Sommer älter als ich. Edgar ist dafür bekannt, rauflustig zu sein. Er trinkt durchaus gern über den Durst hinaus und sucht dann Streit. Sheriff Ralhain musste ihn schon das ein oder andere Mal zum Abkühlen in eine Zelle sperren. Jappo, hingegen, ist eher still. Viele glauben, dass er ein wenig zurückgeblieben ist. Immer, wenn man ihn sieht, folgt er seinem Bruder wie ein treuer Hund. Aber ich denke, er redet einfach nicht so gern.“
      Wolf lächelte nun mit einer gewissen Nachsicht in der Mimik. „Die Lindells sind zwar keine Vorzeigebürger, doch das sollte nun nicht zu negativ klingen. Sie werden in Abberton trotzdem respektiert. Hier hilft jeder jedem, da schließen sie sich nicht aus. Wenn man sie um Unterstützung bei Renovierungsarbeiten oder so etwas bittet, sind sie gern dabei. Sie sind beide durchaus geschickte Handwerker.“

Tromtom schnaubte daraufhin und verschränkte verärgert die Arme vor der Brust. „Es sind vollkommene Taugenichtse, das war schon immer so“, widersprach er. „Als ob die beiden jemals etwas für andere getan hätten, ohne dafür saftige Bezahlung zu verlangen… Pah! Von wegen Nachbarschaftshilfe! Mach dir da keine Illusionen, Junge.“
      Er hob eine seiner ausladend-buschigen Augenbrauen als würde er die Naivität eines kleinen Kinds tadeln. „Wer Zäune bauen kann, weiß auch genau, wie er fremde Zäune einreißen kann. Fremde Zäune, die ‚zufällig‘ in Richtung ihres Grundstücks weisen. Da solltet ihr mal drüber nachdenken. Vielleicht hat diese Hexe, die ihr erwähnt habt, die beiden ja auf mich angesetzt. Dafür müsste sie sich noch nichtmal die Mühe machen und die beiden Hohlköpfe verzaubern. Für den richtigen Anreiz“, er rieb die Fingerspitzen aneinander, um zu zeigen, dass er wieder von Geld sprach, „tun die sicher alles. Und selbst, wenn sie nichts mit dem Zaun oder der Hexe zu tun haben: meine Erdbeeren haben sie trotzdem auf dem Gewissen. Ich knöpfe mir die beiden bei Gelegenheit vor!“
      Seufzend wandte sich der Gnom Zonk zu. „Warum ich hier kein Wasser habe, wüsste ich auch gern. Die Dürre will einfach nicht enden. Man reißt sich den Arsch auf und bettelt die Götter um Regen an, aber gebracht hat das nicht viel. Der Zulauf meiner Gräben ist schon lange versiegt. Staubtrocken!“, verzweifelt warf er die Hände in die Luft. „Meine armen Bäume! Besonders meine Äpfel mögen das gar nicht und blühen nur kläglich. Bienen gibt es auch kaum. Die Ernte dieses Jahr wird grauenhaft. Wenn euer Freund mit einer Lösung aufwarten kann, bringt ihn ruhig her... Derzeit mach ich fast den ganzen Tag nichts anderes als Wasser aus dem Ortskern herzukarren. Deswegen hatte ich auch noch keine Zeit für den Zaun... wenn ihr mir da zur Hand gehen wollt“, nun vergaß er seinen Ärger scheinbar tatsächlich und wirkte hocherfreut, „wäre das eine große Hilfe. Ich habe alles Nötige hier. Moment, ich hole das Werkzeug!“
      Und schon wuselte er zu seinem Schuppen, der mitten auf der Obstplantage stand.[1]
 1. Wenn ihr euch am „Tatort“ genauer umsehen wollt, würfelt bitte Perception oder Survival.

Bruder Mond

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« Antwort #160 am: 05.01.2021, 09:02:50 »
Vincent nickte Wolf auf seine Erklärung hin dankend zu. „Vielen Dank. Nachdem die Umstände besorgniserregend sind, ist es für uns wichtig, rasch einen Eindruck über Land und Leute hier zu gewinnen, also wenn euch noch etwas einfällt, was euch in jüngster Zeit seltsam erschien, so wäre ich sehr dankbar, wenn ihr uns darauf aufmerksam machen würdet.“ Bruder Mond nickte Wolf und Tromtrom höflich zu und machte sich zusammen mit Regis dann auf, nach Auffälligkeiten zu suchen. Dass der Zaun wohl durch die Druidin oder einen Ihrer Helfer sabotiert worden war, schien offensichtlich und so führte ihn sein Weg eher zwischen die Felder und Obstbäume.
Regis begrüßte das Vorgehen und kostete, als sie etwas abseits waren vom saftigen Obst. „Der Anschlag hier war ja wohl etwas harmloser, als dass, was die Druidin bei uns veranstaltet hat.“ Meinte der Gefährte laut schmatzend, ehe er die spitzen Zähnchen wieder in einen Apfel versenkte.

„Ich denke, der Gnom hatte großes Glück, dass er sich vor den Wildschweinen Retten konnte.“ Erwiederte Vincent. „Wir sollten auch so rasch als möglich zur Mühle, denn die Verschiedenartigkeit der Fallen, mit denen die Druidin kämpfte zeugt von einer ziemlichen Entschlossenheit. Das was dem Land hier angetan wird, schadet dem Ort und den Druiden und dass sie sich deshalb gegenseitig an die Kehlen gehen, ist töricht und verdächtig. Wenn die Druidin durch etwas korrumpiert und verrückt gemacht wurde, könnte dass auch auf die übrigen Hüter zutreffen.“

Regis winkte ab und wirkte überhaupt unbelastet von der Situation. „Ach was. Dann hätten sie alle zusammen zugeschlagen. Die Sache kann sich viel schneller aufklären als du denkst. Vielleicht ein Teufelchen, oder ein alter Nekromant...“ hob der Begleiter die Schultern und biss noch ein Stück vom Apfel ab.

„Eine Kraft die das Land verdirbt, die Hüter der Natur und vielleicht auch uns, ohne dass wir es bemerken, sollten wir nicht auf die leichte Schulter nehmen.“ Murmelte Bruder Mond trocken und dachte an die Streitigkeiten zurück die unter ihnen ausgebrochen waren. Er hatte große Sorge, dass etwas dabei war, einen Keil in ihre Familie zu treiben.
« Letzte Änderung: 05.01.2021, 09:23:49 von Bruder Mond »

Kylie

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« Antwort #161 am: 05.01.2021, 11:41:12 »
"Wie lange hält diese Dürre denn schon an?" fragte Kylie an den Gnom gewandt. "Das klingt ja wirklich nicht gut. Gerade besorgniserregend. Ich frage mich, ob da alles mit rechten Dingen zugeht. Der Bürgermeister hatte auch schon so etwas angedeutet."

... und die Hexe ja auch, irgendwie. Sie hatte immerhin Abberton dafür verantwortlich gemacht, die Natur hier zu zerstören und war bereit die schändlichsten Taten zu begehen, um sich an ihnen zu rächen und sie zu vertreiben.

Für Kylie war die Halblingsfrau nachwievor keine Druidin, jedenfalls keine in dem Sinne, wie sie das Druidentum verstand. Eben Beschützer der Natur und keine Rächer und Mörder. Aber irgendetwas hatte sie zu ihren Taten gedrängt, soviel stand fest. Und auch wenn es leichtviel, es auf ihren wirren Verstand zu schieben, so musste doch mehr dahinterstecken.

Zu den anderen Zirkusleuten gewandt, meinte sie noch: "Die Hawftons, die Familie der Müllerin, sind ja verschwunden, wie der Bürgermeister sagte. Wir sollten auf jeden Fall auch bei der Mühle noch nach Hinweisen suchen, was sie dazu veranlasst haben könnte. An einen Zufall glaube ich nicht."

Zonk "Die Katze"

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« Antwort #162 am: 06.01.2021, 08:23:46 »
Während die anderen noch am Diskutieren waren, begann Zonk bereits sich die Umgebung mal etwas näher an zu sehen und schaute nach verdächtigen Hinweisen oder anderen Spuren die hier hilfreich sein könnten[1].

Zonk schaute dabei vor allem am Zaun, aber auch auf dem Weg dort hin und direkt am Ort des Geschehens.

Als Kylie dann die Mühle zum Gespräch machte, nickte Zonk nur und meinte "Ja, Zonk auch sagen, wir sollen schauen als nächstes an Mühle. Das waren andere Ort mit Kreuz gemalt."
 1. Perception 26, natürliche 20
« Letzte Änderung: 06.01.2021, 08:24:11 von Zonk "Die Katze" »

Durbak Bhazdum

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« Antwort #163 am: 09.01.2021, 05:07:18 »
Die Worte der beiden Männer bestätigten Durbak nur, was er sowieso schon wusste. Das die Kacke hier schon ordentlich am Dampfen war. Je mehr sie über diese ganze Sache herausfanden, desto mehr Probleme schien es zu geben. Eine Antwort warf wieder mehrere Fragen auf. Er konnte nur hoffen, dass sie irgendwann zu seinem Punkt kamen, wo sie dem Kern der Sache auf den Grund gehen konnten. Im Moment fühlte es sich für den Zwerg so an, als würden sie nur die Auswirkungen behandeln und das war, wie man wusste, nie ein guter Weg ein Problem zu beseitigen. Sie sollten die Wurzeln ausgraben und herausziehen, nicht die Blätter abreißen.
Am liebsten hätte Durbak mit diesen Lindell-Brüdern gesprochen. Sie mal ein bisschen ausgefragt über den Zaun und ihre Schandtaten. Dieser Edgar trank wohl mal über den Durst. Hatte er sich vielleicht betrunken und dann den Zaun demoliert? Hatte man ihm den Alkohol vielleicht zukommen lassen? Dieser Druidin würde er langsam alles zutrauen. Man konnte vieles über sie sagen aber sie war durchaus eine intelligente Frau, die mit viel Kreativität ihre Missetaten begang. Einen bekannten Säufer dazu zu bringen, ein bisschen Unruhe zu stiften wäre durchaus denkbar. "Hmmmr.", brummte Durbak nur. Früher oder später würden sie es wohl herausfinden.
Im Moment sollten sie sich den Zaun und die Gegend darum einmal näher ansehen. Vielleicht konnte man ja doch etwas Interessantes entdecken.[1] Wenn sie die Zeit noch hatten und die Reparaturen nicht zu viel Arbeit waren, dann würde Durbak dem Gnom noch aushelfen. Wenn nicht, dann konnte man das auch noch auf später verschieben. Es war vermutlich eine bessere Idee, erst einmal nach der Mühle zu sehen und sicherzugehen, dass dort alles in Ordnung war. "Sehen wir nach.", grummelte er schließlich in Richtung Zonk und Kylie.
 1. Hab mich vertan und gelesen, dass man beides würfeln kann. Survival 7 und Perception 21

Der Professor

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« Antwort #164 am: 13.01.2021, 10:47:17 »
Tromtom kam schnell mit einer Schubkarre zurück, die er mit Bauholz und Werkzeug beladen hatte.

      „Die Dürre dauert nun bestimmt drei Monate. Sobald der Winter vorbei war, war’s so ziemlich vorbei mit dem Regen. Ist schon ungewöhnlich für diese Jahreszeit“, antwortete der Gnom Kylie, die wissen wollte, wie lange die Dürre schon andauerte.
      Flink schob er das holpernde Gefährt über den unebenen Boden in Richtung Zaun. Vor Ort angekommen, konnten sich alle ein Bild vom Schaden machen, der angerichtet worden war. Überall zeichneten sich Wildschweinspuren im staubigen Boden ab, doch war es unwahrscheinlich, dass die Tiere den Zaun zerstört hatten – denn dazu hätten sie die Zaunpfähle ausgraben müssen. Dies war offenbar zumindest teilweise geschehen. Auch die lose herumliegenden Querstreben, die kaum Beschädigungen aufwiesen, wirkten eher so als hätte sich jemand mit Werkzeug und gezielter Gewalt zu schaffen gemacht als mit einer Brachialität, die Schwein aufgebracht hätte. Die Lücke im Zaun war etwa drei Meter breit.
      „Direkt hier auf der anderen Seite des Zauns beginnt das Land der Lindells“, kommentierte Tromtom die Situation, während er schonmal sein Werkzeug zurechtlegte und seine Helfer sich genau umsahen. In der Befürchtung, die Druidin könnte hier eine Falle hinterlegt haben, waren die Zirkusmitglieder besonders gründlich, aber auch Wolf beteiligte sich an der Suche. Während Durbak das hohe, von der Trockenheit bräunlich gewordene Gras durchkämmte, stieß er auf plattgetrampelte Stellen, an denen sich die Schweine offenbar länger aufgehalten hatten. Der Boden war aufgewühlt – und mitten zwischen Erdklumpen und entwurzelten Gräsern fanden sich Reste von frischen Äpfeln, an denen sich offenbar die Schweine gütlich getan hatten. Als er sich weiter umsah, blieb das nicht sein einziger Fund. Auf beiden Seiten des Zauns fand er solche Stellen. Wildschweine waren herausragend darin, Futter aufzuspüren. Vielleicht hatte jemand Äpfel hier nahe des Lochs im Zaun platziert, um die Schweine auf die Plantage zu locken.
      Zonk entdeckte unterdessen einen Beweis dafür, dass das Loch im Zaun zweifelsohne Ergebnis einer Sabotage war: unter einem der entfernten Querbalken versteckt lag ein Klauenhammer, der sich exzellent zum Entfernen von Nägeln eignete – einige davon lagen, passend, ebenfalls im Gras. Es war kaum ein Zufall, dass jemand ihn hier verloren oder achtlos liegengelassen hatte.
      Zum Glück waren keine perfiden Fallen zu entdecken, wie die Druidin sie am Zirkus ausgelegt hatte.
      Tromtom sah sich nach diesen Funden nur in seinem Verdacht bestätigt. „Das war ein geplanter Anschlag, kein Streich, sag ich euch! Ich wette eine Runde im Wirtshaus mit euch, dass die Lindells dahinterstecken. Hol‘ sie der Abyss!“
      Der Gnom war zwar verärgert, aber genauso dankbar dafür, helfende Hände zu haben. Den Zaun wieder aufzustellen, war so eine Sache von wenigen Minuten.

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