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Autor Thema: [IC] I: Die Show muss weitergehen!  (Gelesen 17673 mal)

Beschreibung: Abenteuerthread

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Durbak Bhazdum

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #195 am: 18.06.2021, 04:09:51 »
Mit verschränkten Armen und einem kritischen Blick verfolgte Durbak das Gespräch. Diesen Mephiten hielt er genau im Auge. Sollte er auch nur den Anschein machen, irgendein krummes Ding drehen zu wollen, würde der Zwerg einschreiten. Da die anderen schon genug gefragt hatten und das winzige Gehirn des kleinen Teufels wahrscheinlich schon überlasteten, beließ es Durbak bei einem genervten Brummen. Er wollte dem Ding nur klarmachen, dass er auch noch da und nicht abgeneigt war, auch etwas Gewalt anzuwenden, wenn es nötig wurde.
So sehr er diese Mephiten auch missachtete, dieser war nützlich. Sehr nützlich sogar. Er konnte ihnen zeigen, wo sich der Beschwörungszirkel und die entführten Personen befanden. "Zum Glück leben sie wohl noch.", murmelt Durbak erleichtert. Es gab also noch eine Chance. Sie konnten diese Sache grade biegen. Es hörte sich einfach an aber würde sicherlich nicht so einfach werden, wie er es sich vorstellte. "Wir müssen also nur diesen Beschwörungskreis zerstören und schon sind wir all diese Dinger los." Er wandte sich dem Mephiten zu. "Wo ist das Haus genau und wie viele Mephiten sind dort? Warum sollt ihr die Menschen fangen? Was wird mit ihnen gemacht?" Er hatte noch mehr Fragen aber er wollte das Ding nicht überfordern.

Kylie

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #196 am: 18.06.2021, 11:33:18 »
Kylie stellte erstmal keine weiteren Fragen. Es war offensichtlich, dass es dem kleinen Mephit schwerfiel, den Überblick zu behalten. Aber er hatte ihnen bereits jetzt sehr wertvolle Informationen geliefert und wenn sie erst das Haus der Druidenhexe in der Stadt aufsuchen würden, wo sich der Beschwörungskreis befinden musste, dann würden sich sicherlich weitere Fragen beantworten lassen.

"Vielen Dank Nubithas. Du bist wirklich eine große Hilfe. Das wissen wir sehr zu schätzen! Bitte, bring uns zu dem Kreis der Beschwörung."

Der Professor

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #197 am: 01.07.2021, 18:35:48 »
Nubithas traute sich an dieser Stelle, sich aus seiner unterwürfigen Position aufzurappeln und stieß sich mit seinen krallenbewehrten Gliedmaßen vom Boden ab, um sich daraufhin mit schnellen Schlägen seiner ledrigen Flügelchen in der Luft zu halten. Er schien zufrieden mit dem Verlauf des Gesprächs zu sein und seine Mimik zeigte beinahe etwas wie kindliche Begeisterung.
            „Nubithas zeigen, wo! Weg schnell sein“, versicherte der Mephit und flatterte geschickt zwischen den Anwesenden hindurch zur Hintertür des Gebäudes, durch die den der Großteil der Gruppe zuvor hineingelangt war. Alle paar Meter hielt Nubithas dabei inne, um sich zu versichern, dass alle mithalten konnten. Währenddessen plapperte er munter wie ein Wasserfall weiter: „Herrin mit Mephits fangen Menschlein, da Menschlein Verbrecher. Menschlein büßen für Zerstörung an Natur. Menschlein fangen und verstecken machen anderen Menschlein Angst. Sterblichstadt zittern und bangen und weglaufen sollen und nie nix kommen zurück, damit Natur wieder gesund. Herrin rufen Mephits viele als Helferlinge. Nubithas sehen Mephits viele mit Feuer, Mephits viele mit Erde und Mephit allein mit Wasser. Nubithas allein sein Mephit von Luftheimat. Nubithas nix wissen, ob Mephits nun sein bei Hütte von Herrin. Herrin bringen viele von Mephits weg zu Sterblichstadt. Vielleicht Mephits kehren zurück, vielleicht bleiben woanders.“
      Einer der anderen Mephiten, von denen er da zweifelsohne sprach, war Sindaphax, der sich in der gesamten Szene bei der Mühle eher im Hintergrund gehalten hatte. Auch nun schien er es zu bevorzugen, sich nicht ins Rampenlicht zu rücken – vielleicht ja, weil er nicht als Sündenbock für die Verfehlungen der anderen Mephiten dienen wollte, die die Druidin hergerufen hatte, um Unruhe zu stiften. Er folgte Zonk still nach draußen.
      Wolf warf dem Feuermephit trotzdem immer mal wieder misstrauische Seitenblicke zu. Er nahm den Säbel seiner Vorgesetzen an sich, bevor er aufbrach, da Kylie diesen beiseitegelegt hatte, und war sichtlich bestrebt, den Ort, zu dem Nubithas die Gruppe führen wollte, rasch zu erreichen. Schnellen Schrittes folgte er dem Luftwesen und wirkte mit jedem Meter angespannter.

Es stellte sich heraus, dass Nubithas zielstrebig genau den Weg einschlug, den Wolf zuvor in entgegengesetzter Richtung genommen hatte, um die Gruppe zur Mühle zu führen. Sobald sie wieder in die Straße einbogen, die an der Obstplantage vorbeiführte, verfinsterte sich die Stimmung des jungen Wachmanns sichtlich.
      „Diese Straße ist eine Sackgasse. Dort hinten ist nichts mehr außer der Hof der Lindells“, kommentierte er das. Es sah ganz danach aus, dass Tromtom, der Obstfarmer, Recht damit gehabt hatte, die beiden Brüder zu verdächtigen. Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: „Gut, spähen wir die Lage aus.“

Gesagt, getan. Etwas außerhalb von Abberton, aber nicht weit entfernt, schlängelte sich der Weg durch eine baumreiche Senke, bis er am hölzernen Tor eines Zaunes endete, der das Hofgelände der Lindells begrenzte. Jenseits des Zauns waren nur noch wenige Bäume – offenbar hatten die Lindells oder ihre Vorfahren hier den Wald gerodet, um Baugrund und Platz für ihr Vieh zu gewinnen. Der lehmige Weg Trampelpfad zu den Gebäuden hin war durch die anhaltende Dürre staubig und rissig geworden, die verwahrloste Wiese war schon leicht bräunlich verfärbt und ächzte nach Flüssigkeit. Das Grundstück wirkte ruhig und verlassen – beinahe friedlich. Die Lindells waren wahrscheinlich noch in der Stadt unterwegs und es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass hier Mephiten ihr Unwesen treiben könnten, oder Menschen an diesem Ort festgehalten wurden. Unter diesen Umständen betrachtet, war wirklich verdächtig still… als hätte sich ein Mantel des Schweigens über diesen Hof gelegt.
      Dieser bestand aus zwei Gebäuden. Das erste war eine große, geräumige Scheune aus Holz mit breitem Flügeltor, hohen Wänden und einem hohen Dach, unter dem Platz für einen Heuboden war. Sie grenzte an eine klägliche Weide an, die genauso verwahrlost aussah wie der Rest des Grundstücks und nicht so wirkte, als hätten in den letzten Monaten Tiere auf ihr gegrast. Die Scheune besaß keine Fenster. Das hatte zwar den Vorteil, dass die Mephiten, wenn sie sich wirklich dort befanden, die Neuankömmlinge nicht würden kommen sehen, aber auch den Nachteil, dass letztere nicht einfach hineinspähen könnten. Das zweite Gebäude war ein bescheidenes, erdgeschossiges Wohnhaus, das im Vergleich zur Scheune wirklich winzig wirkte, aber zumindest ein Fundament aus solidem Stein, Fenster und eine breite Veranda vor der Haustür besaß.
      Während die Gruppe sich im Schatten der Bäume, die das Gelände einrahmten, versteckte und die Lage ausspähte, setzte sich Nubithas auf den Zaun und fuchtelte mit den Armen.
      „Dort Beschwörungskreis sein“, erklärte der Luftmephit und deutete auf die Scheune. „Im Dach bei Leiter. Nubithas nix wissen, wo Menschlein sein.“
      Wolf atmete tief durch, während sich sein Griff fester um das Heft von Sheriff Ralhains Säbel schloss. Doch offensichtlich wollte er erstmal nichts überstürzen, sondern eine Taktik besprechen.
      „Also, wie wollen wir vorgehen?“, stellte er die Frage, die vermutlich alle beschäftigte.

Kylie

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #198 am: 01.07.2021, 18:53:49 »
Na endlich jemand, der mit mir spielen will... dachte sich Schneeflocke, als Nubithas davonflatterte. Munter spurtete der große Hund in großen Sätzen hinterher und sprang immer wieder hoch, wo der Mephit dann ganz schnell weiter an Höhe gewann.

Mit den berühmten Worten: "Keine Angst, der will nur spielen!" konnte Kylie ihn auch nur wenig beruhigen.

Aber tatsächlich würde der gutmütige Schneeflocke dem Kleinen natürlich nichts anhaben, sondern freute sich einfach über den Auslauf und die Bewegung, die er sichtlich genoss.

Beim Hof angekommen, dachte Kylie sich: War ja irgendwie klar, dass wir am Ende doch wieder hier landen.

"Danke Nubithas! Es ist schön, dass man sich so auf Dich verlassen kann."

An Wolf und die anderen gerichtet, fügt die Elfin noch an: "Eine clevere Taktik fällt mir hier eher nicht ein. Ich denke, wir gehen einfach rein, oder? Wenn dort wirklich noch Menschen gefangengehalten werden, müssen wir zusehen, dass ihnen nichts geschieht!"

Nadeshja Akopyan

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #199 am: 05.07.2021, 13:47:05 »
Wo die Gefangen waren, wussten sie also nicht. Das machte es nicht gerade einfacher. Effektiv mussten sie in jedem Fall in den Dachbereich gelangen. Nadeshja betrachtete den Hof zweifelnd. Kylie schien keine richtige Idee zu haben. War einfach hineinzugehen nicht zu gefährlich? Wer wusste, was da alles auf sie wartete...

Doch Lavenia hatte natürlich einen ihrer Meinung nach rettenden Einfall.

"Keine Fenster...Aber bei dem ollen Schuppen gibt es sicher einen Spalt, durch den ich hindurchsehen kann. Sonst wissen wir ja gar nicht, was uns erwartet! Ich wäre dafür, dass wir denen da drin einen ordentlichen Schrecken einjagen! Mit Nadesjhas Magie...hm...einen riesigen Drachen oder wovor Mephits auch immer Angst haben! Und ihr verbreitet Panik zwischen euresgleichen!"
Damit zeigte sie vor allem auf Nubithas, der ja offensichtlich schnell nach Hause wollte.

"Ein Drache? I-ich weiß nicht, ob mir sowas gelingt..."
Murmelte die Weißhaarige noch und spielte unruhig mit den Händen. Aber in einem Punkt hatte die Fee womöglich recht. Sie waren keine Krieger, nur Zirkusleute. Ob sie ihre eigenen Stärken nicht irgendwie ausspielen konnten?

"Uh...Rein...hm...der Neugier halber - was fürchtet ihr denn am Meisten?"
Fragte sie den Luft-Mephit vorsichtig. Lavenia überschätzte ihre Magie, da war sie sich sicher! Aber vielleicht führte das ja trotzdem zu einer verwendbaren Idee.

Bruder Mond

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #200 am: 13.07.2021, 13:45:12 »
Wärend Regis still und zufrieden schmunzelte und sich diebisch darüber freute, dass er mit dem Wassermephiten wohl ein Einzelstück in seiner Flasche sein eigen nannte, hatte Bruder Mond dem Geschehen konzentriert gelauscht und das Bild begann sich für ihn nun scheinbar langsam zu fügen. „Der Meisterin haben wir ja nun vermutlich bereits das Handwerk gelegt und bisher wirkt es ja, als hätte sie sich unabhängig von den Druiden auf diesen Feldzug gegen die Zivilisation begeben. Da die Lindells mit etwas Glück noch nicht zurück sind, sollten wir uns vielleicht lieber beeilen und den zurückgelassenen Mephiten erklären, dass wir hier sind um sie zu befreien und dass sie von der Druidin nichts mehr zu befürchten haben. Den Beschwörungskreis unwirksam zu machen sollte unsere Möglichkeiten jedenfalls nicht übersteigen und den Verschleppten muss so rasch wie möglich geholfen werden, da wir ihren Zustand ja nur raten können.“

Vincents Herz klopfe von der wachsenden Spannung die er fühlte und er hoffte inständig, keine voreiligen Schlüsse gezogen zu haben, während er versuchte, sein Wissen über Zirkelrituale zu rekapitulieren.[1]
Die Mephiten zu ihrer Seite sollten ihre Artgenossen sicherlich unblutig überzeugen können ihr Joch abzulegen und so trat Bruder Mond etwas zögerlich ein paar Schritte dem Haus entgegen.

Regis verfolgte den Auftritt seines Schützlings eher skeptisch und das hämische Lächeln wich ihm aus dem kränkelnden Antlitz.
 1. Knowledge Occultism 24
« Letzte Änderung: 13.07.2021, 13:48:17 von Bruder Mond »

Der Professor

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #201 am: 16.07.2021, 23:43:26 »
Nubithas quiekte auf tatsächlich auf, als Schneeflocke das erste Mal versuchte, ihm hinterherzuspringen. So ganz überzeugt wirkte das kleine Wesen nicht davon, dass das pelzige „Ungeheuer“ nichts Böses im Sinn hatte. So war der Mephit darauf bedacht, Abstand zum zum zu halten – auf dem Weg zur Farm der Lindells, aber auch, als sie dort angekommen waren.

Tatsächlich war das vermeintlich einzige Hindernis, das noch zwischen der Gruppe neu-ernannter Investigatoren und dem Aufklären des Verschwindens der Müllersfamilie und des Sheriffs lag, ein bisschen Abstand zur Scheune und das Scheunentor selbst.
      Lavenia hatte richtig erkannt, dass es wohl nicht leicht wäre, einen Blick ins Innere zu erhaschen, doch sie als Fee hatte durch ihre Winzigkeit und ihre Fähigkeit zu fliegen, die besten Voraussetzungen, um voranzuspähen. Die Idee, die Mephiten einzuschüchtern, waren wohl am Ende nur eine Option, die zu einer gewaltfreien Lösung beitragen könnten. Obwohl Vincent nicht lang fackelte und sich dafür aussprach, den Mephiten lieber als Befreier als Bedrohung gegenüberzutreten, antwortete Nubithas, etwas überfordert, ob er nun Lavenia oder Nadeshja beim Sprechen ansehen sollte:
       „Mephits viele fürchten Zorn und Strafe von Meister mächtig.“ Das niedere Elementarwesen kratzte sich nachdenklich an einem seiner langen, spitzen Ohren, als seine Expertise erneut gefragt war. Wovor fürchteten sich Mephiten wohl am meisten? „Mephits hassen Element anders als Heimat. Nubithas hassen Erde. Dreckig und krümlig und rauben Freiheit. Bäh!“ Er verzog sein Gesicht, das dabei runzlige Falten warf.
      „Sterblichwelt schlecht, weil Erde zu viel und Wind zu wenig. Wind und Himmel endlos sein in Luftheimat.“ Nubithas schnarrte missbilligend, während er den vertrockneten Boden des Hofs mit einem bösen Blick strafte. „Feuermephits hassen Wasser. Wassermephits hassen Feuer. Immer anders. Aber immer gleich für Mephits alle sein Angst vor Strafe garstig.“

Für Vincent klang die Ausführung des Luftmephiten zwar plausibel und diese Informationen wären vielleicht nützlich, um die durch die Druidin beschworenen Wesen im Zweifelsfall in Schach zu halten, jedoch war der Gedanke, sie davon zu überzeugen, dass man ihnen nichts Böses wollte, auch nicht aus der Luft gegriffen. Vermutlich war Nubithas ehrlich damit, dass er zurück in seine Heimat wollte, und demnach war es naheliegend, dass es den anderen Mephiten auch so ging. Ohne ihre Meisterin, die sie aus den Diensten entlassen konnte, waren die lästigen Wesen wohl auf externe Hilfe angewiesen, wenn sie nicht auf der materiellen Ebene versauern wollten. Soviel konnte Vincent aus den Beobachtungen und Erzählungen, aber auch aus seinem Wissen über Beschwörungsrituale, schließen: die Druidin musste die Mephiten an einen Beschwörungskreis gebunden haben. Und solange dieser  Bestand hatte, würden die Mephiten gefangen sein, unabhängig davon, wie das finale Schicksal der Druidin am Ende vielleicht aussehen würde. Solche Beschwörungskreise wurden mit Magie und Runen gewoben, die man auf den Boden, auf eine Wand oder auf einen Gegenstand schrieb oder ritzte. War das Ritual vollendet, hatte der Zauber solange Bestand, wie die Runen intakt blieben. Wie gefährlich es war, den Beschwörungskreis zu brechen, hing im Einzelfall vermutlich von dessen genauer Machart ab, doch die magiegeladenen Runen zu vernichten, die als Anker der beschworenen Wesen an diese Welt dienten, indem man sie physikalisch oder auch magisch unkenntlich machte, war der einzige Weg, den man hier gehen konnte.

Wolf sah die Sache offenbar ähnlich wie Vincent – zumindest schien er wenig Lust zu haben, weiterhin Zeit zu vertrödeln. „Wir sollten das nun nicht totdiskutieren“, meinte Wolf er und folgte Vincent auf dem Fuß.  „Schlagen wir hier keine Wurzeln! Die Leute da drin brauchen unsere Hilfe! Versuchen wir einfach, einen Kampf mit diesen Dingern vermeiden...“
      
Vermutlich schreckte nicht nur einer der Anwesenden zusammen, als sich mit einem Mal jemand auf dem Pfad hinter ihnen auftauchte. Es waren jedoch nicht die Lindells…

Ein Rückblick (Anzeigen)

Femi Fuente

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #202 am: 17.07.2021, 15:52:40 »
„Hallöchen! Ihr da! Hallöle! Ja, genau ihr. Oder seht ihr hier noch eine andere Gruppe voller interessanter und hübscher Leute? Natürlich nicht, ich Dummerchen, wir sind hier ja am Ende der Welt und dann noch falsch abgebogen, hihi.“

Femi Fuente näherte sich der Gruppe Artisten, die heute womöglich noch mehr Abwechslung und Unterhaltung versprachen als gestern Abend in der Show. Und die war schon gut gewesen, um Längen besser als alles, was sie auf dieser Insel erwarten durfte. Natürlich nicht vergleichbar mit dem, was man so in Almas zu sehen bekommt, aber wenn sie das richtig verstanden hat, war es der erste größere Auftritt einer neuen Truppe.

„Sagt mal, habe ich euch nicht gestern Abend im Zirkus gesehen? Du hier bist durch Luft und Feuerwerk geflogen! Als Zwerg! Unfassbar! Von einem Gnom hätte ich das vielleicht erwartet, aber ein Zwerg! So kräftig und trotzdem so geschickt und elegant! Die Zwergenladies laufen dir bestimmt in Scharen hinterher!“

Femi Fuente hat in den letzten Jahren gute Erfahrungen damit gemacht, sich immer erst als Dummerchen auszugeben und sich hemmungslos beim Gegenüber einzuschleimen.

„O-la-la. Habe ich dich nicht gestern in der Badewanne beobachtet? Hihi, das klang nun etwas falsch, geradezu verrucht, hihi. Aber das war wahre Kunst, wie du die Seifenblasen gemacht hast, keine billige Körpershow. Ich bekomme beim Waschen immer nur eine kleine Überschwemmung zu stande und du sogar ein Wolkenschloss! Sag, wo ist deine Begleiterin? Die würde ich auch mal soooo gerne kennen lernen!“

Man konnte fast nie zu dick auftragen. Entweder wird einem geglaubt, oder man wechselt schnell die Spur und lobt den Gesprächspartner, dass er oder sie so schlau war, die Masche zu durchschauen. Spätestens dann waren die meisten ausreichend geschmeichelt, um sich auf eine Wette oder ein Glücksspiel einzulassen. Denn gegen so eine dumme kleine Frau würde man doch sicherlich leichtes Spiel haben.

„Ihr zwei knuffigen, ihr seid ja auch ohne die Welpen bezaubernd. Gestern dachte ich mir noch: ‚Femi, eines Tages kaufst du dir auch einen süßen, kleinen Hundewelpen!‘. Jetzt denke ich mir ‚Femi, du solltest dich ganz dringend mit der langbeinigen Blondine und ihrem weißen Hund anfreunden. Vielleicht darfst du ihn dann mal knuddeln!‘ Also: Darf ich ihn mal knuddeln? Bitte bitte!“.

Auch das Kindchenschema funktioniert öfter, als man erwarten könnte. Denn nur die wenigstens Vertreter der hochgewachsenen Völker hatten jemals Gnomkinder gesehen und waren daher in der Lage, ihr Alter einzuschätzen.

Femi Fuente legte den rechten Zeigefinger an ihren Mund, lächelte schief, und schaute mit großen Augen die restlichen Personen an.

„Euch vier habe ich gestern gar nicht so richtig wahrgenommen, aber lasst mich raten. Hm, also, bei euch zweien bin ich mir sicher, das ist doch ganz einfach, ihr seid bestimmt Panto, Pantumi, Pantomimen! Genau, Pantomimen! So bleich wie eure Gesichter sind. Oh ja, ich lag richtig! Nur Pantomimen können so ausdrucksvoll ihre Augen rollen. Hihi.“

„Doch was ist mit den anderen beiden? Hm, also ein großer kräftiger Mensch mit ordentlich Bizeps und Uniform und ein Goblin mit Ledercape und hervorragendem Hutgeschmack? Klingt für mich nach einer spektakulären Verfolgungsjagd durch die Manege, bei der das Publikum auf Seiten des mutigen, vermeintlichen Schurken ist, der durch akrobatische Einlagen dem Häscher entkommt und am Ende seine Unschuld beweisen kann. Wie schade, dass ein Abend viel zu kurz ist, um alle Auftritte zu erleben. Ich hoffe doch, ihr bleibt noch länger in der Stadt? Bitte bitte! Ich würde mich so freuen, euch in Aktion zu erleben!“

Dem in der Luft schwebenden Mephiten schenkte sie keine Beachtung, er war einfach kein lohnenswertes Ziel für ihre Schmeicheleien. Kein Verstand, kein Geld, keine Macht.


„Aber wenn ich das Gerede im Dorf heute richtig verstanden habe, gibt es gerade wichtigeres als den nächsten Auftritt. Sabotage, Entführung, Mord! Wie schrecklich!“ Femi Fuente hebt theatralisch ihre Hand vor den offenen Mund. „Kann ich euch irgendwie helfen? Ich habe den Herren Wachmeister hier gerade etwas darüber reden hören, dass ihr versucht, einen Kampf zu vermeiden. Das kenne ich, meistens plappere ich einfach so lange und so viel, dass der andere ganz vergisst, dass er mir böses wollte. Hihi. Das könnte ich gerne versuchen.“[1]

Femi Fuente zieht aus einem ihrer Bandeliere ein kleines, schmales Fläschchen mit einen durchsichtigen Flüssigkeit hervor.

„Möglicherweise wird meine Geschichte diesmal aber nicht allzu überzeugend sein, da ich gar nicht genug Details kenne. Das Dorfgeplauder ist sicherlich nur zur Hälfte korrekt. Aber wenn es einer von euch versuchen möchte, kann ich vielleicht durch ein spezielles Gebräu unterstützen, das die Gesichtszüge und Stimme für eine Minute markanter macht. Die Nebenwirkungen will ich nicht leugnen, aber sie sind vernachlässigbar, nur ein wenig Vergesslichkeit."[2]

Sie hält die Hand mit der Phiole ausgestreckt vor sich hin und lässt den Blick fragend durch die Runde schweifen.[3]

„Ach, ich habe mich ja gar nicht vorstellt, ich Dummerchen! Wie kann ich denn nur glauben, dass ihr die Hilfe oder gar die Tränke einer Fremden annehmt. Also: Ich bin Femi Fuente, Gnomin aus Brastelwark, bekannt in ganz Andoran. Zumindest bei den erfolgreichsten Teilnehmern der Prismatiwettkämpfe, die auf meine Spezialgetränke schwören: 'Femi Fuentes Fläschchen für Feensportler'.“
 1. Deception - Lie in Verbindung mit Charming Liar.
 2. Silberzungenmutagen
 3. Ready an action: Quick Alchemy, falls jemand das Silberzungenmutagen nutzen möchte, erzeugt Femi es schnell für den unmittelbaren Einsatz.
« Letzte Änderung: 17.07.2021, 15:53:42 von Femi Fuente »

Bruder Mond

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« Antwort #203 am: 19.07.2021, 09:32:42 »
Vincent hatte sich gedanklich auf eine nicht ganz einfache Verhandlung mit einem Haufen von Elementargeistern vorbereitet, als die gar nicht scheue Stimme der Gnomin die spannende Ruhe jäh unterbrach. Er zuckte etwas zusammen als er Ihrem Wortschwall nur mit Mühe folgte und seine Konzentration schließlich gänzlich über Bord warf.

Er wandte sich wie auch Regis der Frau namens Femi zu, nachdem ein vorsichtiger Blick auf die Scheune verriet, dass nicht gleich Mord und Totschlag ausgebrochen waren, obwohl man sich nun wohl keine Mühe mehr machen musste noch unbemerkt bleiben zu wollen.

„Gu .. Guten Tag“ Stammelte er etwas entwaffnet zur Begrüßung der hinzugekommen. „Ihr habt recht damit, dass wir vom Zirkus sind. Man nennt mich Bruder Mond.“ Sacht neigte Vincent sein Haupt und versuchte freundlich zu lächeln, auch wenn ihm gerade mulmig war, wie selten zuvor in seinem Leben.
Der Auftritt der Frau erschien eigenartig und doch war es vielleicht kein Nachteil, wenn sie in wachsender Anzahl mit den Mephiten reden würden, die den Vorgang hier inzwischen sicherlich verfolgten.

Wenn sich hier nun schon ein Schauspiel bot, war es vielleicht Gelegenheit, die Absicht zu bekunden, ohne die Elementarwesen direkt zu bedrängen.
Regis verfolgte Bruder Monds Begrüßungsrede still und hatte der Frau nur kurz zugenickt, wobei ihr nun aber die vermehrte Aufmerksamkeit der ganzen Gruppe sicher schien.

„Es ist auch richtig, dass wir hier in gewagter Mission sind, sowohl die Mephiten, als auch die Bürger Abbertons zu befreien. Wir werden den Bannzirkel brechen, der letztere auf unserer Ebene gefangen hält.“

Vincent sprach die Worte nun bewusst ähnlich laut aus, wie die Gnomin sie begrüßt hatte und hoffte sehr, dass die Mephiten aufmerksam lauschten. Er hob den Arm, als er bekundete den Zirkel zu brechen und war bemüht die schwarze Robe dabei erhaben in Bewegung zu versetzen, fehlten nun nur noch Blitz und Donner am Himmel, dem Auftritt markerschütternde Atmosphäre zu verleihen.

Regis, welcher Vincents Verhalten richtig zu deuten schien, war es auch dem emotionalen Band der Beiden geschuldet, winkelte die Arme seitlich an und streckte die Entenbrust heraus, während er begeistert zu Bruder Monds Worten nickte. "Wir entfesseln Magien, wie sie das Land noch niemals sah!" krächzte er etwas heiser.

Eine große Gefahr mochte von der Gnomin nicht ausgehen, selbst wenn Sie mit dem Druidenwerk im Bunde stünde, denn hier im freien Bereich war sie recht schutzlos. Nichtsdestotrotz versuchte Vincent ihre Regungen zu deuten und vielleicht merkte man ihm seine Nervosität auch an, die Situation könne jeden Moment eskalieren.

Sein Blick wanderte zu den Gefährten, ob sie seine Bestrebung verstanden und zu unterstützen suchten.
« Letzte Änderung: 19.07.2021, 09:41:15 von Bruder Mond »

Kylie

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« Antwort #204 am: 02.08.2021, 11:05:58 »
Kylie war im ersten Moment natürlich auch überrascht. Hatte das plötzliche Auftauchen der Gnomin etwas mit ihrem Fall hier zu tun? Oder war es wirklich nur ein mehr oder weniger zufälliges Aufeinandertreffen. Sie wirkte nicht wie eine Gehilfin der Druidenhexe, soviel konnte sich die Elfin schnell zusammenreimen.

Schneeflocke hatte auch nichts gegen die kleine Frau und war schon an ihrer Seite, um an ihr zu schnuppern.

Kylie lächelte daraufhin und meinte: "ich glaube nicht, dass er etwas dagegen hat."

"Willkommen, Femi. Ich bin Kylie und das ist Schneeflocke."

"Wir sind, wie schon gesagt wurde, gerade dabei einen Beschwörungskreis, der sich in dieser Scheune befinden muss, zu brechen, um den Mephiten, die dadurch hier gebunden sind, ihre Freiheit wiederzugeben. Und hoffentlich finden wir dort auch die vermissten Dorfbewohner oder zumindest Hinweise auf ihren Verbleib. Also, lasst uns die Sache angehen!"

Kylie schritt dann auch auf das Scheunentor zu, um es aufzumachen.

Durbak Bhazdum

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« Antwort #205 am: 08.08.2021, 05:17:50 »
Es gefiel Durbak zwar überhaupt nicht das sie sich auf den Mephiten verlassen mussten aber sie hatten wohl keine andere Wahl. Grummelig stiefelte der Zwerg mit der Gruppe zum Hof der Lindells. Nicht wirklich überraschend, dass sie anscheinend irgendwie mit dieser Sache in Verbindung standen. Sie hatten ja auch ihre Hände bei der Obstplantage im Spiel gehabt. Ob sie mit der Druidin zusammen arbeiteten? Wurden sie vielleicht gezwungen? Durbak übte sich in Geduld. Sicher würden sie das eher früher als später herausfinden.
Für den Moment ging es darum, sich einen Plan auszudenken. Er selbst wäre am liebsten einfach mit dem Kopf voran gegangen, hätte die Scheunentür aufgeschlagen und den Beschwörungskreis mit ein paar Hieben unterbrochen. Doch er wusste, dass er wohl der einzige war, der so direkt vorgehen wollte. Also blieb nur zuzuhören. Einfach reingehen und sich überraschen lassen oder einen Schrecken einjagen. Diplomatisch vorgehen. Durbak brummte abschätzend. Konnte man wirklich mit diesen Teufelchen verhandeln? Er wusste es nicht und wollte es auch eigentlich nicht ausprobieren. Da gefiel ihm der Plan mehr, ihnen einen Schrecken einzujagen.
Wolf sagte schließlich, dass sie sich beeilen und einfach reingehen sollten. "Ja, machen wir Nägel mit Köpfen.", stimmte Durbak zu. Doch bevor sie in die Scheune treten konnten, näherte sich ihnen eine seltsame Gestalt. Sie war nicht nur eine sehr auffällige Person, sondern redete auch noch wie ein Wasserfall. "Ich kann mich kaum vor ihnen retten.", entgegnete er trocken, als sie ihn und danach auch den Rest der Gruppe mit Komplimenten überhäufte. So wie er es aus ihrem Redeschwall heraus verstand, wollte sie helfen. Unter anderem, indem sie so lange redete, bis ihr Gegner seine üblen Pläne einfach vergaß. Konnte sich Durbak sogar vorstellen, dass das funktionierte. Er traute der Gnomin zwar noch nicht aber jede Hilfe war kostbar.
"Durbak Bhazdum.", stellte er sich knapp brummend vor. "Kannst helfen aber pass auf, dass du nicht im Weg rumstehst." Der Zwerg nahm seine Axt zur Hand und lief mit Kylie auf das Tor zu. Er hatte nicht vor, die Mephiten zu verletzen - zumindest nicht, solange sie ihn nicht angriffen - sondern mit der Axt den Kreis einfach zu unterbrechen. So wie er das verstanden hatte, sollte das reichen, um die Mephiten zu befreien und das sollte die Probleme ja hoffentlich lösen.

Der Professor

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« Antwort #206 am: 13.08.2021, 16:37:00 »
So wurde die wortreiche Gnomin Femi zwar teils mit Misstrauen, aber ohne allzu große Vorbehalte, in die geplante Unternehmung involviert. Für ein großes Kennenlernen wäre später noch Zeit – nun mussten alle damit rechnen, dass es im Zweifelsfall um Leben und Tod ging. Mit gemischten Gefühlen trat die bunte Truppe vor die Scheune der Lindells. Das schon gräulich-verwitterte Holz des Tors war zwar in keinem guten Zustand, ließ aber dennoch nicht zu, dass man einen Blick ins Innere des Gebäudes werfen konnte. Nicht nur Durbak griff zur Waffe – auch Zonk hielt seine Messer und Wolf den Säbel seiner Vorgesetzten bereit, den er nicht aus der Hand gelegt hatte, seitdem er ihn an sich genommen hatte.

Doch die Befürchtung, dass direkt beim Öffnen der Scheune ein Schwarm aggressiver Mephiten hinausströmen könnte, bewahrheitete sich nicht. Es konnte durchaus sein, dass die elementaren Imps Vincents Ankündigung, dass die Gruppe gekommen war, um sie zu befreien, gehört hatten. Ein erster Blick ins Scheuneninnere ließ aber eher anderes vermuten.
      Gekicher und ein lautes Klirren drang aus dem dämmrigen Stall nach draußen, in den trotz des geöffneten Tors nur wenig Tageslicht hineinfiel. Trotzdem konnte man das Innere gut abschätzen – eine Reihe von Viehboxen erstreckten sich längs der westlichen Wand, und an der östlichen Wand fanden sich drei größere, abgegrenzte Abteile, die man nicht so leicht einsehen konnte. Zwei Leitern – eine nahe des Eingangs, und eine an der gegenüberliegenden Seite des Stalls neben dem Tor zur Viehweide – führten hinauf auf den galerieartigen Heuboden.

Zum Glück schien es hier jedoch nicht viel Heu zu geben, denn sonst würde die Scheune vielleicht schon lichterloh in Flammen stehen. Die Gefahr, dass es jeden Moment dazu kommen könnte, war jedoch dennoch geben – denn neben dem neuen Tageslicht sorgten zwei Feuermephiten für Beleuchtung, die, von ihren flammenden Flügeln getragen, durch das Dachgebälk der Scheune flatterten, und zwei etwas trägere, am Boden herumstapfende Mephiten neckten, deren Haut und kümmerliche Flügel mit steinartigen Wulsten besetzt und, abgesehen davon, faltig, braun und trocken wirkte wie ein ausgedörrtes Flussbett. In einem hektischen Hin und Her aus Fangspiel und beschworene Steinen und Feuerkugeln vertieft, die die Mephiten nach einander schleuderten (und zumeist die Gegner verfehlten, aber dafür die Scheune demolierten), ließen sich die Wesen von den Neuankömmlingen wenig beirren.
      Nur einer von ihnen hielt kurz inne. „Herrin nix zurück“, kommentierte einer steinernen Mephiten in tiefer, knirschender Stimme, die an Steine erinnerte, die gegeneinander rieben. Es war schwer, eine Emotion aus dieser Aussage zu lesen, doch einer der Feuermephiten nutzte diesen kurzen Moment der Unachtsamkeit, um auf einen Gegner hinabzustürzen wie ein Falke auf eine Maus. Ein kräftiger Stoß reichte aus, um den klobigen Erdkörper aus dem Gleichgewicht zu bringen, der umkippte wie eine Statue, der man einen Schubs gegeben hatte. Krachend blieb der Erdmephit am Boden liegen und ruderte mit den Gliedmaßen wie ein hilfloser Käfer, der auf dem Rücken gelandet war.
      Kichernd blieb sein feuriger Peiniger in unerreichbarer Höhe über ihm flattern und machte in der Luft ein Siegestänzchen.

„Wer…“, krächzte auf einen Mal eine heisere, weibliche Stimme aus dem Inneren der Scheune, deren Besitzerin auf den ersten Blick nicht ausmachbar war, „… wer auch immer da ist. Bitte… Hilfe! Wir werden hier von diesen Ungeheuern gefangen gehalten!“

Die Mephiten verfielen daraufhin allesamt in diebisch-vergnügtes schallendes Gelächter – selbst der Erdmephit, der auf dem Boden lag.

Femi Fuente

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #207 am: 16.08.2021, 08:38:22 »
Femi Fuente war zufrieden mit ihrem ersten Auftritt vor der Gruppe, mehr als zufrieden sogar. Hätte sie doch ihre Chancen auf bestenfalls fünfzig Prozent geschätzt, dass sie als völlig Unbekannte an der Operation teilnehmen darf. Vermutlich waren sie gedanklich schon so tief in der Planung und Ausführung drin, dass sie gar keine Muße hatten, sich mit ihr auseinander zu setzen. Der Zwerg, Durbak Bhazdum, hatte es passend zusammengefasst: “Kannst helfen aber pass auf, dass du nicht im Weg rumstehst.”

Das hatte sich auch nicht vor. Nach einer kurzen Streicheleinheit für Schneeflocke folgte sie den anderen und näherte sich ebenfalls dem Tor.

Was wird uns in der Scheune wohl erwarten?, fragte sie sich. Viel wusste sie über Mephiten nicht, aber Bruder Mond und Kylie sprachen vom Brechen eines Beschwörungskreises. Und der anschließenden Befreiung von entführten Dorfbewohnern. Es klang so, als sei es möglich, dem Kampf mit den Mephiten aus dem Weg zu gehen, indem der Bannkreis unterbrochen wird. Aber finden die Mephiten das gut oder schlecht, wenn an ihrem Kreis herum gespielt wird?

Als sich die Tür öffnete, kam Femi aus dem Staunen nicht mehr heruas. Das war ja fast besser als der Zirkus oder die Prismatiwettkämpfe in Andoran! “Fünf Kupfer auf das fliegende Team!”, murmelte sie unwillkürlich und schien recht zu behalten. Doch dann wurde die Sache wieder ernst, als eine weibliche Stimme um Hilfe bat und die Mephiten ihr Spiel zu beenden schienen.

Hm, ich halte mich besser im Hintergrund und versuche, die anderen zu unterstzützen, wie auch immer ihre Pläne aussehen. Das Silberzungenmutagen hat ja kein Interesse geweckt, schon verständlich, ich würde auch nicht irgendwas von einer unbekannten Person schlucken. Toleranz haben sie mir geschenkt, Vertrauen muss ihr mir erst noch verdienen.

Ich habe zwar keine Ahnung, wie ein Beschwörungskreis genau aussieht, aber es kann nicht schaden, wenn meine Augen etwas schärfer sind. Also zog sie eine ihrer sieben Reagenzien aus ihrem Bandelier, mischte schnell ein Adleraugenelixier[1]und trank es. Anschließend schaute sie sich um, ob sie irgenetwas finden konnte, was auf den Beschwörungskreis hindeuten würde, z.b. Runen oder Gegenstände in einem auffäligen geometrischen Muster.[2]

“Leute, ich glaube, da ist etwas auffälliges, das könnte vielleicht mit diesem Beschwörungskreis zusammenhängen, von dem ihr spracht...”
 1. Adleraugenelixier mit schneller Alchemie
 2. Wahrnehmungswurf: 1d20+4+1 = (20) +4 +1 Gesamt: 25

Kylie

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #208 am: 16.08.2021, 10:43:11 »
Kylie trat mutig in das nun offene Tor der Scheune, Schneeflocke tapste neben ihr her und schnüffelte am Boden und beäugte die seltsamen, kleinen Viecher misstrauig. Rasch sprach die Zauberin eine Formel und berührte ihren vierbeinigen Begleiter, um die Magie auf ihn zu übertragen, falls es hier doch noch zu einer unschönen Auseinandersetzung kommen sollte[1].

"Eure Herrin wird auch nicht mehr zurückkommen. Wir haben sie besiegt und das macht uns zu euren neuen Herren."

Naja, man kann's ja mal versuchen... dachte sich die Elfin.

"Aber wir haben kein Interesse daran, euch herumzuscheuchen und arbeiten zu lassen. Wir sind hier, um den Beschwörungskreis zu brechen und euch eure Freiheit wiederzugeben, damit ihr wieder in eure Heimatwelten zurückkehren könnt. Also, macht Platz und steht uns nicht im Weg, dann hat der Spuk hier bald ein Ende!"

"Und wehe ihr krümmt den Menschen hinten auch nur ein Haar! Denn dann hat unsere Gutmütigkeit sehr schnell ein Ende!"
 1. Magic Fang auf Schneeflocke
« Letzte Änderung: 16.08.2021, 10:44:28 von Kylie »

Bruder Mond

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[IC] I: Die Show muss weitergehen!
« Antwort #209 am: 20.08.2021, 12:59:45 »
Vincent blieben die Worte, welche er draußen noch mit Optimismus gewählt hatte im Halse stecken, als er das Schauspiel der Mephiten in der Scheune verfolgte.
Emsig versuchte er auszumachen, worauf Femi sie nun hinwies. Den Kreis so bald als möglich zu zerstören war wohl die beste Lösung hier.

Kylies Worte ließen ihn da aber auch schon jäh zusammenzucken, besonders da sie diese mit einer Drohung an die Wesen beendete.
Rasch raunte Bruder Mond in die Gruppe „Diese Mephiten scheinen schlichten Gemüts zu sein. Sollten wir nicht versuchen, sie mit einer improvisierten Darbietung abzulenken? Etwas mit Feuer und Erde und dabei dann dem Kreise nahe kommen, ohne dass sie über uns herfallen wie der Zorn der Elemente?“

Leicht wars zu sprechen, doch würden sich die Zirkusleute auch rasch genug einig, um der Idee eine Chance zu geben?
Vincent wusste dass sie alle zu derlei in der Lage waren. Seine Freunde hatten hart gearbeitet um die Kunst zu meistern, Massen an ihre Darbietungen zu fesseln. Feuer und Erde standen ihm selbst nicht zur Verfügung, waren jedoch oft genug Teil ihrer Einlagen, dass jemand unter Ihnen etwas dergleichen vielleicht parat hatte. Unsicher suchte er Regis Blick und nickte ihm zu, doch dieser reagierte nur mit einem Achselzucken.
Sie Beide waren nur Statisten und so machte Bruder Mond sich zumindest bereit, seine Violine herbeizurufen, falls seine Freunde den Vorschlag in die Tat umsetzen würden, um sie mit einer spannenden Melodie zu unterstützen.

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