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Autor Thema: Widder wider Willen  (Gelesen 9778 mal)

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Εliza

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Widder wider Willen
« Antwort #60 am: 16.09.2020, 15:31:44 »
"Dass wir keine Ahnung haben, trifft es durchaus. Vor allem davon, was hier genau vor sich geht. Also erzähl doch mal ein wenig mehr. Warum ist Noke hinter Dir her? Was ist genau passiert? Was kannst Du uns alles über Noke erzählen?" hakte Eliza nach.

"Und wenn wir uns hier in der Stadt nach 'Finethir Strahlhell' erkundigen, was werden die Leute uns sagen?"

Catalina Crommor

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Widder wider Willen
« Antwort #61 am: 20.09.2020, 18:10:47 »
Catalina ist immer noch ungehalten über den Ausgang des Kampfes. Hoffentlich ist das verzauberte Schaf das Blutvergießen und den Zorn eines garstigen Magiers auch wert. Jeder Kampf mit tödlichen Waffen im Spiel birgt ein Risiko, aber trotzdem...Das alles hätte weitaus eleganter gelöst werden können. Nachdem sie das entfleuchte Schaf eingeholt haben, blickt die Adelige mit angestrengter Engelsgeduld auf das Zaubertier herab. Ausgerechnet jemand wie er ist begabt in Transmutation? Welch eine Ironie.

"Tz, tz. Dass du ohne uns ein hoffnungsloser Fall bist, liegt auf der Hand. Wo ist dein Zauberturm und dieser Zauberstab? "
Fügte sie noch seufzend hinzu, als Eliza versuchte mehr als dem hasenfüßigen Knäul herauszubekommen.

Kite in the Wind

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Widder wider Willen
« Antwort #62 am: 21.09.2020, 10:16:21 »
Zustimmend nickend, befand Kite, dass es alles gute Fragen waren die die Damen dem Widder stellten. Er selbst fand die ganze Sache etwas skuril, aber wenn das Schaf tatsächlich ein verwandelter Mensch war -  oder vielleicht Elf - dann musste dem Armen geholfen werden. Ganz klar.

Sein Schild verstauend, nahm sich Kite ein Stück Speck aus seinem Beutel und biss sich ein Stück davon  ab, wobei er seine Schnurrhaare anob um dem Weg zu seinen Schneidezähnen frei zu machen. Dann kaute er das Fleisch für ein paar Momente ehe er es fast im ganzen hinunter schluckte. Tabaxi-Style.

Adrastheia

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Widder wider Willen
« Antwort #63 am: 02.10.2020, 21:48:57 »
"Die Leutääh?" Finethir erhob sich und reckte die Schnauze keck nach oben. Er präsentierte sich als stolzen Widder in all seiner Herrlichkeit. "Finethir Strahlhell war ein Virtuose der Transmutation! Sein unvergleichlichäär Zaubäärstab der wahren Verwandlung einzigartig! Dann ist er vor zwei Jahrään verschwundeää-äähn." Die seltsame Bande ungleicher Abenteurer schien ausreichend beeindruckt und das Wollknäuel widmete sich vorerst wieder den Blümchen. Er schluckte, hielt inne und eine wellenartige Bewegung durchfuhr ihn, wonach er wieder zu kauen begann.

"Mein Lehrbub, Ahmed Noke, hat meinen Stab nun. Als ich aus einäähr meinäär meditativen Trancää-ään erwacht bin, stand er über mir, mitsamt Zauberstab. Ich wollte ihn zur Rede stellen und konnte nur noch bäääh! bääh!" Ein neues Büschel Gänseblümchen. "Seitdem war ich gefangäähn in meinem eigenen Garten zwischen all den Wölfen und widernatürlichen Kreaturään, die Noke verzaubäährt hat und nun als Wachen hält. Gras. Gras. Gras. Nichts als Gras! Bääh!" Bei der letzten Bemerkung versuchte Finethir sich das vordere Bein zur dramatischen Hervorhebung vor die Augen zu legen, scheiterte aber einmal mehr an seiner körperlichen Forum. Er entschied sich die Ohren hängen zu lassen und einen missmutigen Kreis abzuschreiten.

Plötzlich kam neues Leben in den Widder und er sprang wie ein junger Bock ein paar mal wild herum. "Gestern bin ich dann endlich entkommän! Und hab gleich die Schriftrolle mitgehen lassen - oder eher zurückgeholt! Dann habe ich nach einer magischen Aura gesucht, die stark genug schien und bin auf euch mutige Helden gestoßen. Bestimmt hat es das Schicksal so gewollt. Ihr verhäälft mir zu meiner alten Form. Eine Tat, die euren Ruhm vervielfacht! Bääh!" Der Widder kam wieder zur Ruhe und kratzte mit dem Huf am festen Boden. Linien und Formen waren zu sehen. Hier die Stadt, südwestlich nach einem Wald - der Zaubererturm. "Noke hat meinen Stab immer bei sich."

Die Abenteurer tauschten vielsagende Blicke, die der schwarzgesichtige Widder nicht zu deuten wusste.

Kite in the Wind

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Widder wider Willen
« Antwort #64 am: 03.10.2020, 20:21:25 »
Da er sich sicher war, dass zumindest die Hälfte ihrer kleinen Gruppe den Worten des Schafs nicht soweit vertraute um sofort tätig zu werden, machte Kite sich daran in Richtung der Stadt zu spazieren. Sollten die anderen sich ein wenig umhören. Er würde sich einen sonnigen Platz suchen, um die warmen Strahlen auf seinem Pelz zu genießen.[1]

Wenn sich die anderen mit den gewonnen Informationen soweit sicher fühlten um einen nächsten Schritt zu wagen - man musste den Dingen ihre Zeit lassen, hatte er gelernt - dann, ja dann würde er mit seinen Freunden zu dem Turm des Magiers Noke gehen und zusehen, ob dieser eine Abreibung verdiente. So zu sagen eine Erinnerung wo er in der Nahrungskette zu finden war.

Ein wenig darüber nach sinnierend wie sie Finethir mithilfe des Zauberstabs zurück verwandeln sollten, meinte der Tabaxi noch zu seinen Freunden, ehe diese eifrig Fremde befragen gingen: "Ich melde mich freiwillig für das Ausspähen des Turms." Dann sammelte er weiter seine Kräfte in dem er friedlich in der Sonne döste.
 1. Short Rest machen für 1h.

Εliza

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Widder wider Willen
« Antwort #65 am: 03.10.2020, 23:50:46 »
Eliza machte sich derweil auf, nocheinmal in die Stadt zu gehen und über den Markt zu schlendern. Dabei machte sie an verschiedenen Ständen halt, um sich einerseits die feilgebotenen Waren anzusehen, aber andererseits auch etwas mehr über diese ganze Geschichte zu erfahren. Sie wollte erfahren, was die Leute über den Magier, der hier in der Nähe wohnen soll zu sagen hatten.

Maeve hielt sich in der Zwischenzeit in der Nähe der anderen auf, damit Eliza immer im Bilde war, sollte etwas vorfallen.

Adrastheia

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Widder wider Willen
« Antwort #66 am: 07.10.2020, 21:05:16 »
Finethir legte den Kopf schief, als Eliza sich zurück zu den Stadttoren wandte. Der Widder beobachtete fassungslos, wie die feline Kreatur sich zu einem Nickerchen niederließ und hüpfte in seinem wütendsten Hüpfstil auf den Burschen zu. Catalina und Aelar verharrten zunächst unentschlossen.

"Heee! Hee! Nicht schlafen! Heee-ee!" Finethir schloss zu Kite auf. "Die Zeit drängt! Man wird noch finsteräähre Krigäääh nach mir schickään! Auf, du fellige Schlafsä-äämmel!" Der Bock stieß dem im duftenden Gras ausgestreckten Tabaxi mit der warmen Nase in die Flanke. Kite, der seine Arme hinterm Kopf verschränkt hatte, öffnete ein Auge und schloss es dann wieder. Unbeeindruckt.

Der Widder querte die Wiese erneut und versuchte es nun bei Catalina und Aelar, der an einem Apfelbaum lehnte und den Kopf hängen ließ. "Heee! Was für Abenteurer seid ihr eigentlich? Steht nur blöde herum! Wisst ihr nicht, was hier auf dem Spiel stääht?" Unwirsch stieß der Bock Aelar an und riss den Mann für einen Moment aus seinen Gedanken. "Wenigstens du, Fräulein Hochwohlgeboren, erkennst doch den Äärnst der Lage?" Finethir blickte Catalina eindringlich an.

Währenddessen hatte Eliza bereits mit einer der Wachen am Tor gesprochen. Die Stadtmenschen schienen zwar vorsichtig, aber grundlegend freundlich gegenüber den Reisenden. "Das war ja ein Ding! Ihr habt das Monster einfach umgehaun. Meine Kumpel glauben mir das nie! Ich bin Frederick und das da drüben ist Karl. Wir bewachen dieses Tor. Zum Glück habt ihr nicht direkt darunter gekämpft!" Der Jüngling mit der etwas großgeratenen Uniform kicherte aufgeregt. Voller Bewunderung berichtete er Eliza von seinem Dienst als Stadtwache und erzählte ihr bereitwillig alles, was er über Noke wusste. Allerdings war er erst vor kurzem in der Stadt angekommen und sein Wissen war spärlich. Es gab wohl auf einer Lichtung im Wald einen großen Zaubererturm. Früher war der Weg dorthin frei gewesen und man konnte für ein paar Münzen kleine Gefälligkeiten tauschen. Seit der Turm einen neuen Meister hatte, war der Zugang allerdings versperrt. Gefährliche Tiere trieben sich dort herum. Besser in der Stadt bleiben und die ausgebauten Wege nicht verlassen. Eliza bedankte sich für den Hinweis und verließ den jungen Soldaten, dessen Ohren sich bei ihrer Freundlichkeit hochrot verfärbten.

Maeve flog unterdessen über den Marktplatz und machte die letzten Grüppchen aus, die noch zusammenstanden. Als Eliza den Weg durch die Stände erneut betrat, lösten sich auch diese auf. Das Wechselbalg zeigte sich interessiert an den Waren und kam leicht genug ins Gespräch. So erfuhr sie vom Schuster, dass es früher einmal einen Zauberer gegeben hatte...Leuchthell...nein...Strahlhell, ja genau. Ein hochnäsiger Elf, der neben barer Münze auch Lob und Anerkennung bedurfte und dafür gegen unwillkommene Plagen vorging. Er erinnerte sich daran, dass sein Großvater ihm von einer großen Nagerplage berichtet hatte, die jener Strahlhell für die Stadt beseitigen konnte und sich danach hier angesiedelt hatte. Der Zauberer hatte die Ratten wohl ...nun ja ... weggezaubert. Heute litten die Städter nicht mehr unter den Viechern - nur auffällig viele Silberfische fanden sich in den Ritzen und Nischen, den Laden und Schränken. Aber keine Ratten!

Von der hübschen jungen Kräuterfrau ließ sich Eliza nicht nur zu einem leckeren Schnittlauch-Topfenbrötchen einladen, sondern auch berichten, dass sie Noke noch von früher kannte, als sie als Kinder über den Wochenmarkt gerannt waren und mit Murmeln gespielt hatten. Der kleine Bub hatte sich abseits der anderen aufgehalten und seine Nase eher in Bücher gesteckt. Noke war ein scheuer, kränklicher Junge gewesen mit wenig Geschick beim Spiel und noch schlechterer Ausdauer. Das letzte, was die schlanke Rothaarige von ihm gehört hatte war, dass er den verrückten Zauberer im Wald aufsuchen wollte um sich bei ihm als Lehrjunge vorzustellen. Die Stelle hatte er wohl bekommen, aber vor zwei Jahren hatten die Nachrichten vom Turm aufgehört und auch die Geschäfte mit dem Zauberer. Der alte Elf und der junge Bücherwurm waren wahrscheinlich von einem der Ungetüme verspeist worden, die nun in der Gegend um den hohen Turm wohnten. Selbst war sie dort nie gewesen, auch niemand, den sie kannte. Herr Hopps vielleicht, der Jäger, doch auch den hatte man seit einiger Zeit nicht mehr in der Stadt angetroffen.

Die Geschichten wiederholten sich und die Informationen wurden nicht konkreter. Nach einer Stunde mit den verschiedenen Stadtbewohnern, durchschritt Eliza das Tor erneut und sah sich nach ihren Gefährten um.

Εliza

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Widder wider Willen
« Antwort #67 am: 07.10.2020, 21:13:28 »
Ein toller Zauberer muss das ja sein, den Leuten zu helfen, indem er eine Landplage in eine andere verwandelt... dachte sich Eliza augenrollend auf dem Weg zurück.

Aber zumindest scheint seine Geschichte ja soweit zu stimmen. Und der Herr Noke ist wohl ein ziemlich finsterer Geselle geworden, der die Leute hier nach und nach in Tiere verwandelt.

"Also gut!" sagte sie dann schließlich, als sie wieder bei den anderen war. "Lasst uns mal nachsehen, was es mit dem Turm auf sich hat. In den Wäldern um den Turm herum müssen sich wohl allerlei von diesen verwandelten Tieren herumtreiben."

Kite in the Wind

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Widder wider Willen
« Antwort #68 am: 09.10.2020, 12:51:18 »
Den Widder verständnislos aus seinen Katzenaugen heraus anstarrend, ließ sich der Kater nicht weiter stören und döste glücklich vor sich hin. Als Eliza zurück kehrte, streckte und reckte er sich gähnend und meinte dann beim davon stolzieren: "Dann lasst uns einmal diesen Nok besuchen gehen."

Sobald sie in die Nähe des Waldes kamen schlich der gestreifte Krieger etwas voran, so dass er die anderen im besten Fall warnen könnte, sollte er etwas Gefährliches entdecken.[1]
 1. Stealth 10, Perception 15

Εliza

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Widder wider Willen
« Antwort #69 am: 09.10.2020, 13:08:36 »
Maeve war ebenfalls als Kundschafterin unterwegs, unsichtbar war sie kaum zu sehen, aber sie war auch leicht abzulenken und bekam daher selbst auch nicht allzuviel mit[1].

Eliza war in stetigem Kontakt mit ihrer Vertrauten, aber blieb natürlich bei der Gruppe, da sie ja vor den vielen Gefahren hier im Wald gewarnt worden waren. Sie durften sich also nicht zu sehr verteilen.
 1. Stealth 24, Perception 7

Catalina Crommor

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Widder wider Willen
« Antwort #70 am: 09.10.2020, 16:28:02 »
Stirnrunzelnd hatte sich die Adelige die Geschichte des Schafs angehört. Wenn sie das richtig verstand, wurde er also von seinem Lehrling übertöpelt. Und anstatt sich irgendwie abzusichern hatte er einen gefährlichen Zauberstab einfach herumliegen lassen den jeder hätte benutzen können. Natürlich hatte ihn dann sogleich dieser Noke an Land gezogen. Sie hatte doch gleich gewusst, dass er ein Amateur war, sein vorauseilender Ruf künstlich aufgeblasen. Pöbel blieb Pöbel. Als das vorlaute Schaf sie direkt ansprach, betrachtete sie ihre Fingernägel.

"Wie? Naja. Wenn wir dir helfen, dann befolgst du aber unsere Anweisungen. "
Schließlich konnte sie sich unmöglich von einem Schaf herumkommandieren lassen! Immerhin fanden sich nach ihrem Zusammenfinden bereits Freiwillige, um den ominösen Turm näher auszukundschaften.

"Schön, dann geht ihr vor. Ich bleibe mit unserem Freund auf Distanz, damit wir nicht vorzeitig entdeckt werden."
In ihrer kunstvoll verarbeiteten schweren Rüstung ist sie ein größerer Blickfang als ohnehin schon - und damit leider auch schwer zu übersehen. Sie wandte sich noch einmal an den verzauberten Elf.

"Da fällt mir ein...Wie verhindern wir, dass wir ebenfalls durch diesen Zauberstab verwandelt werden? Sicher hat ein großer und talentierter Magier wie du gewisse Sicherheitsvorkehrungen dagegen getroffen."

Adrastheia

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Widder wider Willen
« Antwort #71 am: 18.10.2020, 20:09:07 »
Finethir, den die Ungeduld mittlerweile etwas grantig hatte werden lassen, antwortete mit einem abweisenden Blöken. Sollten die Abenteurer doch erst einmal soweit kommen. Die Sicherheitsvorkehrungen wären bestimmt nicht weniger geworden, seit seiner Flucht. Nokes Paranoia war es immerhin gewesen, die ihn solange in Bande gehalten hatten.

Gemeinsam mit dem Kater betraten sie die breite Straße durch den Wald. Kite schlich gekonnt von Schatten zu Schatten, Finethir trottete verständnislos neben ihm her und sah ihm bei dieser Übung zu. War dies vielleicht ein Tabaxi-Brauch? Unterhaltsam diese einfachen Völker! Das Leuchtinsekt schoss über ihren Köpfen herum und kundschaftete wohl den Weg aus. Doch am hellichten Nachmittag auf einer vielgenutzten Handelsroute gab es wenig, was die Reisenden nicht auch vom regulären Weg aus sahen.

Eliza, Catalina und Aelar gingen gemeinsam. Sie hatten sich wohl entschieden zu Fuß zu gehen. Finethir war dies recht, immerhin wurde er zu Pferd in seiner jetzigen Form immer gleich seekrank. Reiten...puh...allein der Gedanke ließ ihm ein Büschel halbverdauten Grases aus einem der Mägen hochkommen. Viel zu reden hatten die Abenteurer wohl nicht und so kamen sie gut voran.

Einige Kilometer in den Wald hinein blieb der kleine Widder stehen und wandte sich nach rechts zu einem kleineren Pfad. Noch bevor der Abend hereinbrechen konnte und die beliebte Straße durch den Wald mit heimkehrenden Marktbesuchern flutete, bog die Gruppe auf Geheiß des Wollknäuls ab. Von da an wurde der Wald dichter...älter...beschwerlicher. Nach einer weiteren Stunde des Marsches - der wiederkäuende Zaubermeister hatte begonnen Kite zu erzählen, wie beliebt er vor der unfreiwilligen Verwandlung gewesen war, und als jener ihm zu wenig Beachtung schenkte, hatte er Selbiges nach hinten in Richtung der Frauen gerufen, so dass jede Art des Anpirschens überflüssig wurde -  hielt er erneut.

Eine kleine Lichtung, kaum größer als der Radius einer Pferdedrehung, fasste nun alle Helden. "In einer halbäähn Stunde erreicht ihr mein altes Haus. Ich warte hier auf meinäähn Zauberstab, wenn's den Herrschaften genäähm ist." Finethir ließ sich am Rande auf eine bemoste Stelle nieder und schnupperte an der ihn umgebenden Fauna.

Kite in the Wind

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Widder wider Willen
« Antwort #72 am: 19.10.2020, 09:52:58 »
Catalinas letzte Frage interessierte den gestreifen Krieger sehr und so fragte er noch zusätzlich mit schmalen Augen und samtener Stimme: "Ja, Meister Finnethir, erzählt uns doch von eurem wunderbaren Turm. Welche Gefahren lauern dort auf uns? Gibt es vielleicht einen geheimen Zugang? Wieviele Verbündete hat den Nok um sich gescharrt? Und hat ein großer Magier wie ihr es seid, vielleicht Vorkehrungen getroffen die wir zu unseren Gunsten ausnutzen könnten?"

Seine scharfen Eckzähne unter seinen dunklen Lippen bewusst verbergend, versuchte Kite sich seine Jagdfreude nicht all zu sehr anmerken zu lassen und sprach mit honiggetauchter Zunge. Nur sein Schwanz peitschte aufgeregt hin und her und verriet so wie es um das Gemüt des Kriegers bestellt war.
« Letzte Änderung: 22.10.2020, 13:25:19 von Kite in the Wind »

Catalina Crommor

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Widder wider Willen
« Antwort #73 am: 21.10.2020, 15:11:42 »
Die Adelige hatte sich während ihrer Reise durch den Wald ausnahmsweise einmal bedeckt gehalten. Normalerweise war sie diejenige die gerne prahlt, aber das waren immerhin auch Tatsachen! Das Zauberschaf dagegen war eindeutig verblendet. Kein Wunder, dass sein Lehrling ihn übertölpeln konnte. Wer sich auf seinen Fähigkeiten ausruhte, der rostete ein und wurde schlaff. An seiner Stelle wäre es ihr zutiefst peinlich gewesen auf diese Weise zu enden. Stattdessen erwartete er, dass Andere seine Probleme lösten.

"Du wirst uns in deinem Zustand wohl kaum nützlich sein, also bleibst du am Besten tatsächlich wo du bist. "
Merkte Catalina schnippisch an und lehnte eine Hand an ihre Hüfte. Ob Kite noch etwas Brauchbares aus dem Wollknäul heraus bekam? Nun wussten sie zwar, dass dort Leute verzaubert wurden...Aber das war doch etwas dürftig.

 

Adrastheia

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Widder wider Willen
« Antwort #74 am: 21.10.2020, 21:18:26 »
"Ein paar Meter weiter im OSten kommt ihr an einem Wachtposten vorbei, der kaum mähhr als eine Plattform unter der Krone einer altäähn Eiche ist. Gut getarnt. Von oben nicht sichtbar. Danach geht ihr nach Nordäähn." Finethir hatte zu kauen begonnen. Mit einem beleidigten Blick in Catalinas Richtung schnaubte das Tier: "Nicht dass ihr meine Hilfääh nötig hättet, oh mächtige Abenteurer." Finethir blickte in Richtung des Weges, verharrte kurz, lauschte in den Wald hinein und begann von neuem ein paar Büschel des satten Grüns auszuzupfen.

Kaum nützlich. Pah! Arrogante Jugend! Wenn er erst seinen Zauberstab wieder hatte...! Eine Frechheit. Er sollte sie blindlings drauf losrennen lassen. Aber wenn er den Typen half, hätte das gleich mehrere Vorteile. Nun gut. "Mein Haus steht auf einer Lichtung. Es ist etwas ganz Besondäähres. Vier starke, mächtige Eichäähn haben zu meiner Ähre ihre Äste miteinander verschlungähn und so drei kreisrundä Räumä in luftiger Höhä entstehen lassen." Die Vier schliefen wahrscheinlich auf dem Boden in irgendeinem Stall oder Gasthaus. Finethir blökte und fletschte die Zähne. So manch ein Beobachter hätte meinen können, der kleine Widder grinse frech in Richtung seiner Begleiter. "Der niedrigste Raum, mein Arborium ... - ähm, mein Garten - ist etwa 10 Fuß über der Erde und etwa 40 Fuß breit. In 20 Fuß Höhä befindet sich der größtä Raum - mein Arbeitsraum freilich mit meiner Bibliothek, sowie Küchä und Esszimmer. Alles in allem bestimmt 60 Fuß! Ganz obäähäähn, in etwa 30 Fuß über dem Boden, befindet sich mein Schlafzimmer. Zwar ist es die kleinste der Kammäährn, hat aber auch die beste Aussicht!Am Boden ist soweit nichts Wichtigäs - zwei Hütten fürs Gesinde und - nun ja - eine etwas größere Anlage fürs...Sanitäre."

Der Gedanke an das letzte Häuschen und die Tätigkeiten, die dort verrichtet wurden - erinnerte den Zauberer allzu deutlich an seine jetzige Form. Er ließ kurz den Kopf hängen. "Neben Guz, wärdät ihr wohl noch weiterääh Wachen träffen, meist drei oder vier - und die sind, eurer zimpäähäährlichen Art geschuldet, bestimmt vorgäwarnt." Diese Toren! Sie hatten immer noch nicht erkannt, wie wichtig diese Mission für Finethir und fürs gesamte Misteltal - fürs ganze Reich war. Was Noke, der Stümper, alles anrichten konnte - und das von seinem eigenen Herd aus!

Wie von der Tarantel gestochen sprang der Widder auf und drehte sich mehrmals um die eigene Achse. "Los!Los! Worauf wartääht ihr noch! Auf ins Gefecht! ..." Kite legte erneut seinen Kopf schief, Catalina rümpfte das feine Näschen, ob dieser wiederholten Dreistigkeit, Aelar schwieg und Eliza hob an etwas zu sagen... als der wild umherspringende Wollfreund blökte: "Muss euch wohl erst einäähn Plan zeichnen - was? Na gut!" Damit hüpfte Finethir zu einer erdigen Stelle, stieß Aelar unsanft an, damit er besser dazukam und fing überraschend geschickt an, Linien und Kreise auf den Boden zu kratzen.

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